Nun gut, gestern hab ich mir einen BOSS GE-7 EQ gekauft und drehte bischen rum an dem Teil und war verblüfft was man da rauskommt. Somit stellte ich es auf meinen Wunschsound ein und merkte aber nicht das ich auf dem Neck PU war. Als ich es bemerkte, war ich verwundert wie ein geil ein Neck PU mit Distortion klingen kann. Eigentlich war es der Sound den ich immer schon gesucht habe ^^.
Das ist einer der Gründe, warum ich so ein bekloppter PU-Wechsler geworden bin - ich mag Tretminen nicht besonders. Tatsächlich kann man natürlich auch mit einem HalsHB verzerrte Rhythmen spielen, nur sind die meisten dafür eben viel zu matschig. Ich vermute mal stark, dass Du am EQ tiefere Frequenzen tendenziell rausnimmst und dafür markante Hochmitten und Höhen boostest. Ich habe inzwischen in fast allen HB-Gitarren HalsPUs, die von sich aus so abgestimmt sind (z.B. Pearly Gates, Bill Lawrence oder einen JB/Pearly-Gates-Hybrid).
Den Effekt kann man mit dem Amp-EQ natürlich nicht erreichen, schon wegen dessen breitbandigerer Charakteristik. Vor allem aber liegt gerade in HiGain-Amps die Klangregelung eigentlich immer nach den Verzerrungsstufen. Da ist der Matsch also schon da, wenn zuviel Bass von der Gitarre reinkommt.
Generell benutze ich aber für Zerrsounds in Sachen Rhythmus doch meistens den StegPU, also eher Old School. Ich bin aber auch kein Freund von Runterstimmen und 7-Saitern, muss ich dazu sagen. In Bands mit so einem Sound habe ich dagegen schon öfter Gitarristen über den HalsPU riffen hören, denen kann es wohl nicht mächtig genug sein... Ich finde es ja immer etwas schade, dass man in so einer Band keine Basslinien mehr hört, weil der arme Tropf nur noch Sublows unter der Hörschwelle spielen darf. Jedenfalls sollte man (jetzt mal etwas wertungsfreier
) immer auch im Auge behalten, was das Spielen über den HalsPU mit dem Gesamtsound der Band macht.
Leads finde ich jedenfalls über den HalsPU sehr reizvoll. Auch hier gilt aber mMn, dass man die Erwartungen nicht immer bedienen muss. Ein scharfer Sound im Solo kann in einer Ballade auch mal angebracht sein, um das Ding etwas aus der Lethargie zu reißen - oder eben in einem harten Song überraschend den Dampf rausnehmen und ein ganz weiches Solo über den HalsPU spielen. Mit der PU-Wahl kann man einem Song so zusätzliche Dynamik und Abwechslung verschaffen. Ist vielleicht nicht in jedem Genre gefragt, aber wer sagt schon, dass man sich da immer an die Regeln halten muss...?
Gruß, bagotrix