Wann "schiebt" der Bass?

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josch76
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Hi zusammen,

bin im Moment ein bißchen am diskutieren und hätte gerne mal von richtigen Bassern gewusst, was das "heilige Schieben" (oder auch "Druck" genannt) ausmacht. Der Bass, der Amp, die Spielweise, alles zusammen (letzteres will ich eigentlich nicht hören :()

Grüße aus dem Süden
Jan
 
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....... Der Bass, der Amp, die Spielweise, alles zusammen (letzteres will ich eigentlich nicht hören :()

Hm... ich glaube, nun haben wir ein Problem. :D

"Druck" ist an sich ja schon relativ und jeder/viele verstehen etwas anderes darunter.
Und m.E. braucht es schon eine Kombination von allen beteiligten Komponenten.
Wichtiger ist da aber imho noch eher das WIE?

Ich stelle jetzt mal eine Behauptung auf (vielleicht etwas leichtfertig)
Mit einer guten EQ - Einstellung und einer halbwegs vernünftigen Amplifikation bekomme ich mit wahrscheinlich jedem Bass jenseits der Einsteiger-Billigklasse einen akzeptablen, "drückenden" Sound hin.

Wichtig ist ein gut eingestellter EQ (was nach meinem Geschmack eher Richtung neutral mit leichtem Tiefmitten-Mittenboost tendiert). Wichtig ist natürlich auch die Spielweise. Bei zu zärtlichem Anschlag wird es m.E. nie richtig drücken und zu viel Krafteinsatz macht mehr Krach, als Druck.

RICHTIG drücken tut es für mich selbst halt eher mit knurrigen Bässen.
Wenn da ein schnurrender, oder knurrender Tiger aus der Box kommt, dann ist geil!
Da verzichte ich auch gerne auf flatternde Hosenbeine usw.
 
Wenn es auf den Punkt kommt und fett gespielt wird, dann schiebt es. Wenn ich ganz theoretisch die Notenwerte zu kurz halte und auch nicht mit dem Drummer spiele, fehlt nunmal der Drive.
 
...und auch nicht mit dem Drummer spiele, fehlt nunmal der Drive.

Kann man nun auch pauschal sagen, daß der meiste Druck kommt, wenn tiefe Basstöne exakt gepaart mit einem Bass-Kick zu hören sind? Und sollten dann die Bass-Lines am Bass-Drum kleben?
 
"Schieben" hat neben dem passenden Sound auch was mit Microtiming zu tun. Wenn der Bass laidback spielt, also leicht hinter dem Beat, dann schiebt es nicht, sondern klingt eher verschleppend. Kann man bei Balladen einsetzen. Je schneller es wird, desto mehr muss das Microtiming auf bzw. vor den Beat wandern. Das kann und muss man üben, setzt aber ein sicheres Spielen auf dem Punkt voraus. Beispiel: lass das Metronom auf die "2" und die "4" klicken und spiele normale Viertel dazu, beginnend bei gemäßigtem Tempo, z. B. 100 bpm. Dann das Tempo steigern. Aber das ist Spieltechnik, das wolltest du ja nicht hören...;)
 
Ohjeohje, Oliver und Bassick haben natürlich vollkommen Recht.
Präzises "Auf Den Punkt" spielen ist natürlich vollkommen unerlässlich.
Ich habe das nur als Selbstverständlichkeit angesehen. :redface:
Als Bassist, der mit seiner linken (Greif-)Hand schon seit Jahren nicht mehr viel reißen kann, habe ich mich schon seit Langem auf die rechte Hand "eingeschossen".
Korrektes Timing ist für mich von vorherein sehr wichtig.
 
Ihr habt mir eigentlich schon sehr geholfen. Merci :great:
 
Wobei ich noch hinzufügen würde,das es wie immer und bereits erwähnt relativ ist.

Einfach nur "druck" zu machen ist garnicht os schwer...
Dabei aber definiert zu bleiben (kein dröhnen etc.) ist die große Kunst.
Viele bassisten haben zwar eine gewisse art von power im bass, klingen aber einfach nur dröhnend besch.... ihr wisst was ich meine :D

das mit dem "in time" ist genau der Grund, weswegen Bass und Drums immer gut zusammen Arbeiten sollten. Es ist nicht nur die BD, ein snare schlag auf einem Bass ton ist oft schon die Wucht pur :great:
 
Jooo. Genau.
Das, was Basskick gesagt hat kann ich nur nochmal unterstreichen. Du hast als Basser quasi den Groove in der Hand. Über geschickte Verschiebungen im "Microtiming" bestimmst du, ob der Groove drückt, statisch genau oder laid back ist.
Hinzuzufügen ist, dass ein präziser Anschlag auch zusammen mit Becken ordentlich drücken. Man muss als Basser halt mit dem Trommler verheiratet sein.
Was auch hilft, ist, einzelne Grooves zu zweit mal genau unter die Lupe zu nehmen, da gibt es immer Details, die anfangs untergehen. Wenn man sich dann einig ist bekommt der Song gleich unheimlich mehr Überzeugungskraft.
 
Vielleicht hilfsts Dir auch wenn Du einfach mal selber ganz genau zuhörst warum gewisse Songs eben so teirisch grooven. Als Tips fallen mir da Sachen von ZZTop ein, oder Jamiroquai , oder - Kultgroove schlechthin : Check mal "Radar Love" von Golden Earring. Sind nur 2 Noten, suuuperbillich, aber wenn Du die mal selber spielst (auf Tape aufnehmen und später abhören) wirste merken - das groovt 0, obwohl es dieselben billigen 2 Noten sind. Und da kommt dann eben das mit dem Timing /Microtiming ins Spiel. Musst erstmal den Groove fühlen, dann 2 Bier trinken, locker werden, und dann aus dem groovenden Herzen ins Griffbrett spielen.

:)
 
[...] und dann aus dem groovenden Herzen ins Griffbrett spielen. :)
Super! Genau! Man sagt doch: Schlagzeug spielt man mit dem A****. Vielleicht ist es beim Bass ja ähnlich.

Schieben tut es jedenfalls nicht, wenn man zu verkopft an die Sache rangeht, sag ich jetzt mal. Vielleicht is es ja auch ne Frage der Bassisten-Persönlichkeit :gruebel:
 

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