Gut ist ja nicht gleich gut, man kann gut für ne Band sein, aber zum Solospiel recht ungeeignet, und umgekehrt. (das wird wieder ein langer Beitrag...)
Was das Solospiel angeht: Ich denke man ist "gut", wenn man sich ein gewisses Repertoire angeeignet hat, mit dem man mehr als nur zehn minuten spielen kann, und wenn man vor allem in der lage ist, "schön" zu spielen. Oder wie es früher gern hiess, wenn man "das klavier zum singen bringen kann" ,was zugegeben beim Rock-Klavier nich grad den nagel auf den Kopf trifft, aber die Kernaussage ist, dass man zu angemessener, differenzierter Interpretation fähig ist, einen variablen Anschlag hat (ich kenn leute die können echt nur aufs klavier eindreschen) usw.
Hier passt ein Zitat von Horowitz recht gut:
"Klavierspiel besteht aus Vernunft, Herz und technischen Mitteln. Alles sollte gleichermassen entwickelt sein. Ohne Vernunft sind Sie ein Fiasko, ohne Technik ein Amateur, ohne Herz eine Maschine."
Das von einem Profi, da wird er wohl recht haben.
Ich finde, man sollte auch in der Lage sein, nicht nur einen Stil sinnvoll wiederzugeben, auch wenn das weniger ein Kriterium ist. Wenn jemand zwar in der Lage ist, fehlerfrei Rock-Stücke in die Tasten zu hämmern, aber bei allem anderen versagt, würde ich ihn nicht wirklich für gut halten, genausowenig jemanden, der passabel Bach spielt, aber bei Ragtime oder sowas versagt...
Tja und die Vernunft eben. Klassik im Rockstil, oder umgekehrt, das mag möglich sein und mal ganz interessant klingen, aber da zwängt man etwas in eine Form, in die es nicht gehört... (Womit ich nicht sage, dass eine sinnvolle Mischung beider Stile nicht möglich ist).
Zum Spiel in der Band ist die sache einfacher, wenn man obiges erfüllt oder zumindest ein bisschen erfüllt, und dann noch gut mit anderen Zusammenspielen- und arbeiten kann, und sich keiner beschwert, dann ist man glaube ich gut.