Hi Nemis!
Ich bin ganz sich nicht Deine Generation und dass ich eine Bühne von oben gesehen habe, wenn Publikum davor stand, ist verdammt lange her. Heute bin ich so eine Art "Coach" für Junge Leute und ich würde Dir das hier gerne mitgeben:
Als erstes solltet Ihr Euch ein Publikum suchen, das Euch ganz einfach nur als Klassen- Schul oder Vereinskameraden kennt. Leute, die Euch nicht an den Kandidaten von "DSDS" oder "Popstars" u.s.w. messen, sondern die Euch am Ende des Auftrittes einfach nur freundschaftlich und kritisch sagen, wie es ihnen gefallen hat.
Wenn Ihr ein Programm von ca. 30 Minuten füllen könnt, tretet in Eurer Schule auf oder auf einer privaten Party - jedenfalls da, wo man Euch privat kennt. Nehmt Euch zuerst nur vor, gut und möglichst perfekt zu spielen und hört Euch an, was an Beifall kommt. In so privaten Kreisen habt Ihr auch die Freiheit, Covers zu spielen, ohne dass Euch die GEMA auf den Pelz rückt.
Während Ihr später darauf achten müsst, dass Ihr auch eine gute Show abliefert, müsst Ihr bei diesem ersten Auftritt erst mal nur sauber und routiniert ´rüberkommen.
Vier Punkte sollten dabei für das erste Mal im Vordergrund stehen:
1.) Das Publikum darf nicht merken wenn etwas falsch ist! Zu diesem Zweck gilt: Jeder konzentriert sich auf SEIN Instrument. Kommt ein Kollege raus, spielen alle anderen KONZENTRIERT weiter und der Kollege muss zusehen, dass er schnell wieder rein kommt. Ich sage Euch aus vielen Jahren Erfahrung: Es gibt keinen Live-Gig, bei dem sich bei keiner verspielt,- das ist so. Wichtig ist deshalb nur, dass es im Publikum keiner merkt. Bloß nicht abbrechen und neu anfangen. Das macht alle,- Band UND Publikum - nervös und dann geht der Rest von selber schief.
2.) Legt ein Repertoir fest, das IHR gut beherrscht. Speilt beim ersten Mal nicht eigenes Zeug, spielt etwas, was die Leute im Publikum kennen, wo sie ohne dass Ihr nachhelft (Thema "gute Show") mitsingen oder mitklatschen können. Versucht nicht einfach möglichst originalgetreu nachzuspielen, hebt Euch etwas ab, macht etwas, was man als "Eure Interpretation" verstehen könnte.
3.) Eine Selbstverständlichkeit, aber sie kommt im Lampenfieber vor dem großen ersten Schritt oft zu kurz: Das letzte mal gestimmt wird auf der Bühne! Es macht keinen Sinn, eine Stunde vorher oder gar bei der letzten Probe zu stimmen. Bis Ihr auf der Bühne seid, ist meistens alles wieder zum Teufel. Und das Instrumente schlecht gestimmt sind, hört der dümmste Laie,- auch wenn er nicht weiß, warum alles schief klingt. Schaut Euch andere Life-Gig´s an: Oft wird das Stimmen und das Einstellen der Sounds vom Publikum als Teil der Show locker akzeptiert. Es strahlt Professionalität aus. Das macht sogar das London Synfonie Orcestra so!
4.) Stellt einen Soundmann ins Publikum,- einen der Euere Band und Euer Repertoire kennt und der Euch helfen kann, dafür zu sorgen, dass es gut klingt. Werft Ihm ab und zu einen Blick zu, damit er Euch per Handzeichen bedeuten kann, wer lauter und wer leiser spielen muss, damit Ihr gut rüber kommt. Diesen Soundmann solltet Ihr möglichst auch dann haben wenn es eine PA und einen Soundengeneer gibt, den viele Soundleute machen eher mittelmäßige Jobs und kommen insbesondere mit Anfängern, die zu aufgeregt sind, um vor dem Gitarrensolo die Lautstärke der Leadgitarre etwas anzuheben um sie danach wieder leiser zu machen, nicht klar.
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