Wann Dorian und Mixolydian

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JohnnyAoricot
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Hallo, ich hab mich jetzt mal intensiver mit Skalen beschäftigt. Schön Moll Pentatonik und Moll-Tonleiter gelernt und fleißig über Backingtracks gespielt. Das klingt schon ziemlich gut. Hätte nie gedacht das solche einfachen Muster einem das Leben soviel leichter machen :) Jetzt wollt ich mich mal mit Dorian und Mixolydian beschäftigen, aber irgendwie klingt das nicht wirklich gut. Über was genau wird die am besten gespielt. z.B. Dorian Pattern mit Grundton auf E, wird das jetzt über eine E-Moll oder E-Dur Akkordfolge gespielt ? Selbe Frage auch für Mixolydian.
 
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Heyho!

Als erstes musst du dir darüber klar sein, was "Dorian" und "Mixolydian" bedeutet. Ich schließe aus deinem Post, dass du dich mit Moll auskennst. Also weißt du dass die Molltonleiter wie folgt aussieht: 1 2 b3 4 5 b6 7. Wenn du diese 7 Töne über den passenden Mollakkord spielst wirst du den charakteristischen Mollsound bekommen. (zB. A B C D E F G über Am)
Dieser Mollklang kommt aus einer bestimmten "Welt", nämlich aus dem "C-Dur/A-Moll-Raum". Dorisch und Mixolydisch kommen allerdings woanders her.

Nehmen wir mal A-Dorisch: 1 2 b3 4 5 6 7. Wie du siehst ist die Sexte groß - im Vergleich zu Moll. In diesem Fall wäre das ein F# statt F.
Wenn wir diesmal wieder alle Töne auflisten (A B C D E F# G) können wir sagen, dass wir in dem Fall im "G-Dur/E-Moll-Raum" sind.

A-Dorisch passt zum Beispiel über folgende Akkordfolge gut (die plakativste überhaupt): I Am7 I D7 I

Beide Akkorde kommen aus G-Dur, einmal II. und V. Über diese Akkordfolge kannst du ja mal Probieren zu Solieren - ich denke du wirst dem charakteristischen, dorischen Sound näher kommen. Beachte wirklich die Sexte, denn die macht über dem Am7 ziemlich viel aus und klingt wirklich spannend. ;)

Und zum Schluss (A-)Mixolydisch...

Von Moll zu Dorisch und umgekehrt ist es kein weiter Schritt, denn es sind beides Moll-Modi. (wegen der b3 und 5)
Mixolydisch ist ein Dur-Modus und weicht der normalen Durtonleiter in einem Ton ab: der Septime. Diese ist nicht groß, sondern klein.
A-Ionisch: A B C# D E F# G# ; A-Mixo: A B C# D E F# G.
Diese Skala bildet also genau einen Dominantseptakkord ab. Und da wären wir schon bei der Anwendung. Du kannst Mixolydisch immer über Dominanten spielen, zB. A7 (welcher nach D-Dur geht) - oder im Blues. Da haben wir nämlich 3 verschiedene Dominantseptakkorde - das heißt du kannst da auch 3 verschiedene (mixolydische) Skalen (über den jeweiligen Akkord) spielen.

Das Wichtigste ist, dass du dir über die jeweiligen, charakteristischen Intervalle klar bist. Das heißt bei Dorisch/Dorian: b3 (weil muss ja Moll sein) und 6 (sonst wär's natürliches Moll) und bei Mixolydisch/Mixolydian: 3 (weil muss ja Dur sein) und 7 (sonst wär's Dur).
Versuch dir diese wichtigen "Punkte" auf der Gitarre zu merken und in verschiedenen Lagen einzuprägen - immer gegen einen Akkordgrundton.
So findest du schnell die wichtigen Töne die du brauchst um einen bestimmten Klang zu "outlinen". ;)
Zum Beispiel findest du die kleine Septime immer zwei Saiten weiter im gleichen Bund wie der Grundton (3. Bund E-Saite: G, 3. Bund D-Saite: F) - das Prinzip kannst du auf jedes Intervall anwenden (Terzen, Sexten, usw.) und hast immer schnell den passenden Sound für einen Akkord parat.
Das braucht etwas Zeit, aber dieses Prinzip fruchtet schnell und bringt dich enorm weiter was dein "fretboard knowledge" angeht. Viel Erfolg damit! :)
 
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A-Dorisch passt zum Beispiel über folgende Akkordfolge gut (die plakativste überhaupt): I Am7 I D7 I
Beide Akkorde kommen aus G-Dur, einmal II. und V....

Sie kommen aber VOR ALLEM aus A-Dorisch ! Wo sie sonst noch zu finden sind, ist doch völlig wurscht in diesem Zusammenhang.
Ich kann den gedanklichen Ansatz dieser Herumrechnerei zwischen den Tonarten nicht verstehen, noch weniger nachvollziehen ...
Aber ich will keinem absprechen, daß das hilfreich für ihn ist. Mich persönlich haben solche Aussagen immer nur verwirrt, zu Zeiten, in denen ich Mangels Wissen noch keine eigene Meinung dazu hatte ...

LG - Thomas
 
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...z.B. Dorian Pattern mit Grundton auf E, wird das jetzt über eine E-Moll oder E-Dur Akkordfolge gespielt ? Selbe Frage auch für Mixolydian.

Dorisch bzw. Mixolydisch begegnen dir in zwei verschiedenen Sachverhalten:
1. als Akkordskalen innerhalb von "funktionsharmonisch" beschreibbaren Stückes,
z.B:| Em7 / A7 / | DMaj7 / / / |
Solche Akkordfolgen stellen eine Kadenz dar, die stufentheoretisch oder funktionsharmonisch beschreibbar ist.
2. Als Dorischer oder Mixolydischer Modus in einem Stück, das anderen Regeln folgt, nämlich denen der Modalität.
Zum theoretischen Hintergrund wurde hier im Forum schon Einiges geschrieben. Du kannst bei Bedarf gerne nachfragen und auch ein Blick in Harmonielehren sowie Wikipeida helfen dabei weiter.

Zurück zur Praxis:
Ein Stück oder Abschitt in E-Moll ist nicht zwangsläufig Dorisch, es kommt auch eine der anderen Molltonarten oder moll-artigen Modes in Frage.
Willst Du dich in Dorisch austoben, nimm zunächst meines Erachtens am besten ein Stück, das so komponiert wurde.
Mir fallen da vor allem die beiden formal gleich konstruierten Titel "So What" und "Impressions" ein, im Rock kenne ich mich mit Beispielen nicht gut genug aus.
http://de.wikipedia.org/wiki/So_What_(Miles_Davis)#Die_Komposition
So What http://www.youtube.com/watch?v=a4lGNc0nBsY
Impressions http://www.youtube.com/watch?v=-mZ54FJ6h-k
Du könntest natürlich die Form übernhemen und mit einem Rock-Rhythmus dein eigenes Stück daraus machen.

Willst Du Mixolydisch spielen, wäre das Blues Schema ein gute Möglichkeit zum Kennenlernen. Du kannst ganz nach Belieben entweder mit einer Moll Pentatonik / Blues-Scale (im Beispiel mit Grundton F) über die ganze Akkordfolge spielen oder die Dom7 Akkorde mit der entsprechenden Akkordskala in Mixolydisch spielen, ebenso in beliebiger Mischung.
Als einfache Blues-Form zum Kennlernen:
| F7 / / / | Bb7 / / / | F7 / / / | F7 / / / |
| Bb7 / / / | Bb7 / / / | F7 / / / / | F7 / / / |
| C7 / / / | Bb7 / / / | F7 / / / | F7 / C7 / |
Der C7 Akkord im letzten Takt dient einem guten Übergang zum F7 des ersten Takts, solange man die Form wiederholen will. Für den Abschluss des Stücks bleibt es beim F7 im letzten Takt.
Es ist vermutlich fast überflüssig zu erwähnen, dass es da noch mehr Möglichkeiten gäbe.
http://www.justchords.de/bass/bwfiles/jazzblues.html
http://www.jazzguitar.be/blues_guitar.html
http://www.jazzguitar.be/jazz-blues.html

Gruß Claus
 
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Willst Du Mixolydisch spielen, wäre das Blues Schema ein gute Möglichkeit zum Kennenlernen.

Oder, wenn Du mixolydisch wirklich als eigene Klangfarbe über längere Zeit und nicht "nur" als Chorscale spüren willst, probier´s mal mit IrishFolk ... das kommt dort sehr häufig vor ...

LG - Thomas
 
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Danke für die ausführlichen Antworten. Die muss ich allerdings erstmal verdauen :D
 
Gut Ding Will Weile Haben. :D
 

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