Hallo!
Grundsätzlich gilt bei der Tonabnehmerwahl: Es ist erlaubt was gefällt und es wird gemacht, was gefällt. Ganz einfach
Dennoch gibt es ein paar physikalische Grundregeln, bzw Tonabnehmereigenschaften, die den einen oder anderen Tonabnehmertypen, oder aber die Position des Tonabnehmers, für eine bestimmte Sache prädestinieren.
Generell gilt grob: Singlecoils klingen ein wenig drahtiger, heller und sauberer als Humbucker. Diese klingen dafür fetter und haben mehr "Leistung", was bei verzerrten Sounds von Vorteil sein kann. Weiterhin brummen sie eben nicht so viel (hum bucking = Brummkonpensation), wie Singlecoils das bauartbedingt tun.
Man kann (MUSS NICHT!), sagen, dass Humbucker sich eher für stärker verzerrte Sounds eignen, als Singlecoils und man mit Singlecoils besser Cleanes und Angezerrtes spielt.
Zu den Positionen der Tonabnehmer: Am Steg/Brücke (Bridge) angeschlagene Saiten klingen anders, als eher am Hals (Neck) angeschlagene Saiten. An der Brücke klingt der Sound höher, härter und metallischer, je mehr du dich der Halsmitte beim Anschlagen näherst, desto bassiger, voller und wärmer wird der Sound. Die Tonabnehmer an den jeweiligen Positionen geben auch genau das wieder, was du auch ohne sie hörst
Der Stegtonabnehmer klingt also höher und meistens ein wenig deffinierter und weniger bassig, als der Halstonabnehmer. Dieser klingt dafür eben wärmer und voller. In den allermeisten Fällen haben Stegtonabnehmer mehr Ausgangsleistung als Halstonabnehmer. Mit ihnen lassen sich dadurch leichter Verzerrungen erzeugen und diese klingen ann weitaus "gemeiner" und deffinierter, als bei gleichen Ampeinstellungen mit dem Halstonabnehmer gespielt. Der Halstonabnehmer "blubbert" meistens ein wenig mehr, als der Stegtonabnehmer.
In den meißten Fällen werden also Stücke mit viel Verzerrung mit dem Stegtonabnehmer gespielt, weil das einfach "besser" klingt, da es nicht in den Bässen matscht und immer noch deffiniert ist. Der Halstonabnehmer wird eher für cleane Rhythmusarbeit, oder, sehr oft, für Soli benutzt. Hierbei dann auch mit hoher Verzerrung.
Das ist keine Norm und auch kein Muss, es wird halt bloß sehr viel so gemacht, weil es sich als praktikabel erwiesen hat. Änderungen, Experimente und Ausnahmen sind natürlich erlaubt und müssen nicht schlecht sein! Erlaubt ist, wie gesagt, was DIR gefällt. Kommt halt manchmal auch sehr auf den Gitarrentyp an, welchen Tonabnehmer man für welche Sache besser benutzt. Da muss man manchmal schlichtweg probieren. Es gibt auch Gitarren, bei denen sind die Tonabnehmer Stufenlos miteinander mischbar. Die Les Paul ist zum Beispiel eine solche Gitarre.
Da du Metal explizit erwähnt hast: Stegtonabnehmer! Ein paar Soli sind evtl die Ausnahme, dass aber auch nur dann, wenn ein Rhythmusgitarrist dabei ist und dir unters Solo einen vernünftigen, deffinierten Rhythmus zimmert. Ansonsten matscht das bei hoher Verzerrung unglaublich. Meißtens
Bei Santana muss man vorsichtig sein: Der spielt manches auch mit den Fingern, statt mit dem Plek, das formt und beeinflusst den Sound ungemein.
Deine Ibanez kenne ich nicht. Wie eine Ibanez mit 5fachschalter "schaltet", weiß ich leider nicht, ich kenne nur 3fachschalter. Auf der Ibanezinternetseite kann man sich das aber (für das jeweilige Gitarrenmodell) angucken, das weiß ich. Da du nur zwei Humbucker hast, gehe ich stark davon aus, dass 2 der 5 Positionen sogenannte "Splitcoilpositionen" sind. Hierbei wird einer der Humbucker "geteilt", sodass, wie bei einem Singlecoil, nur eine Spule aktiv ist, was den Sound ausdünnt und klarer macht. Meißtens wird dann ein "voller" Humbucker mit der ihm zugewandten Spule seines Nachbarn gepaart. Wie es klingt, das findest du am besten selbst heraus, das hört man. Besonders gut dann, wenn man einen sehr cleanen und vollen Sound am Amp einstellt.
Das Ton(e)poti beeinflusst die Klangfarbe. In der Regel ist es passiv, dass bedeutet, wenn du es ganz aufdrehst, lässt es alle Frequenzen gleichermaßen so zum Amp fließen, wie sie die Tonabnehmer liefern. Drehst du das Poti zu, gestaltet das den Sound "dunkler". Die Höhen werden in der Regel gedämpft, sodass die tiefen Mitten und Bässe prägnanter werden. Der Sound wird dadurch weicher. Und oftmals auch ein wenig undeffinierter. Mit dem Tonpoti experimentiert man am besten, wie es einem gefällt. Eine künstliche Anhebung der hohen Mitten und Höhen ist mit den meißten Tonepotis nicht möglich.
Hoffe, ich konnte dir etwas helfen!