Wahrnehmung der eigenen Stimme im Bandkontext

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Hallo liebe Vocaleros,

ich denke, hier bin ich richtig aufgehoben..

Ich habe derzeit folgendes Problem: ich bin gelernter Gitarrist und derzeit dabei, den Sänger im Background stimmlich zu unterstützen. Ich habe dabei jedoch große Schwierigkeiten, meine eigene Stimme über die PA überhaupt wahrzunehmen. Dadurch fehlt mir natürlich jegliche Kontrolle über die Tonhöhe usw. Ein kontrollierter Gesang ist so für mich als Gesangsanfänger unmöglich.
Wie macht Ihr das im Bandkontext? Habt Ihr jeweils eine eigene Monitorbox? Wäre das eine praktikable Lösung für mein Problem?
Was legt Ihr auf den Monitor? Eure Stimme plus die mögliche Zweitstimme?

Vielen Dank schon mal...
 
Eigenschaft
 
"Gelernter Gitarrist" klingt niedlich... so nach "Geselle, später mach vielleicht noch meinen Meister"

Egal... das ist in erster LInie eine Sache der Gewohnheit. Die FRage ist: singst DU dadurch falsch? Dass man sich ohne Monitor manchmal nicht hört oder wahrnemmt ist doof, aber häufig, manche - ich zum Beispiel - mögen das auch.

Die Kontrolle über die Töne sollte deswegen aus Deinem Inneren herauskommen. Das heisst, deine Melodie sollte so sitzen, dass Du auch ohne Dich gut zu hören die richtigen Töne singst....
 
Die Kontrolle über die Töne sollte deswegen aus Deinem Inneren herauskommen. Das heisst, deine Melodie sollte so sitzen, dass Du auch ohne Dich gut zu hören die richtigen Töne singst....

.. das heißt: reine übungssache und automatisieren wie das gitarrenspiel? gibt es nicht irgendeinen trick oder ein hilfsmittel (mir sind halt als erstes monitorboxen eingefallen), die mir den weg dorthin etwas erleichtern? ich finde es im bandgefüge halt irrsinnig schwer, mich selbst zu orten und zu kontrollieren.
 
Hallo Shitbreak,

kann dein problem nachvollziehen, bin beim gesang ein anfänger und ohne mich richtig zu hören haut es nicht immer so hin. an einem monitor ist aus meiner sicht nichts auszusetzen, was darüber kommt kannst du selbst entscheiden, ich würde sagen das was für dich hilfreich ist "richtig" zu singen, sprich rythm-gitte z.b. lautstärke kannste ja auch anpassen.
inear-systeme kämen da auch in die engere wahl.

gruß,
the_seeker
 
.mir sind halt als erstes monitorboxen eingefallen), die mir den weg dorthin etwas erleichtern? .

Klar ... wenn Du das Geld übrig hast oder Dir mal eine leihen kannst ist das natürlich ne gute Möglichket... hören wirst Du Dich dann bestimmt besser...

... es ist aber auch wichtig, Dein Gehör auf das, was es hören soll, zu schulen, ohne Dich zu sehr drauf zu konzentrieren. Wie Du schon sagst: wie bei der Gitarre ... üben und automatisieren...Ich denke, dass kommt von allein mit der Zeit....

oder zwing notfalls die Band zwischendurch mal, ein bißchn leider zu spielen .. ich weiß, das ist schwer....
 
So unterschiedlich ist das ! Also ich fühle mich ohne Monitor erschossen. Im Bestreben, mich zu hören mache ich meistens viel zu viel Druck und singe dadurch (noch) schlechter bzw. gepresst/verkrampft. Bei uns haben wir es nach vielem Hin und Her so geregelt, dass beim Soundcheck jeder sagt, was er wo gerne etwas lauter hätte und das klappt meistens ganz gut. Aber wenn ich mich nicht höre, wird es ganz schlimm ...
 
Hallo !
Das ist tatsächlich das Problem. Es gibt Sänger, die anfangen zu drücken, wenn sie sich nicht hören, und sich ihre Stimme auf diese Weise schnell zerschießen. Andere hingegen hören mehr auf den inneren Klang und kontrollieren die Töne über ihre Resonanzen. Das kann man zwar üben und bis zu einem gewissen Punkt auch lernen, aber jeder kann es nicht gleich gut. Deshalb ist ein Monitor eigentlich eine gute Lösung !
Ich probe mittlerweile meistens unplugged (na ja, bei Jazz und Latin ist das auch meistens kein Problem) und verstärkt nur, wenn ein Schlagzeuger dabei ist. Ich besitze keinen Monitor, d.h. bei gigs höre ich mich nur über die PA-Boxen, aber das geht meistens gut. Meine Musiker spielen ziemlich dynamisch, d.h. wenn ich singe oder einer soliert, gehen die anderen mit der Lautstärke zurück. Ich muss also nicht gegen die anderen "anbrüllen".
Natürlich ist das in einer Rockband was ganz anderes, da macht schon die Grundlautstärke einen Monitor erforderlich.
schöne Grüße
Bell
 
Ja wieder jeder Jeck anders...

Ich selbst höre mich meist nicht so gerne nur über den Monitor, weil der häufig ohne Effektwege ist - das klingt mir zu separiert. Ich brauche den Gesamtsound der Band und des Songs. Deswegen mag ich am liebsten den füllenden Sound, der aus dem Saal zurückkommt. Den Endmix sozusagen. Eine Mischung aus beidem.
 
Ein Monitor ist ja zur Kontrolle da! Wir geben unserer Sängerin, die viel mit den Effekten arbeitet auch die Effekte drauf. Sogar den Kompressor. Es sind aber auch richtig gute Föönmonitore und ein sehr gutes Crownmikro. Somit haben wir keine Feedbackprobleme. Wenn eine Band mit Drums und Amps zugange ist, ist ein gutes Monitoring erst recht wichtig . Bei der Gitarre hast Du ja den Amp als Kontrolle. Allerdings ist auch die Qualität des Mikros, was die Durchsetzungsfähigkeit angeht, nicht grade unwichtig. Von einem10 Euro-teil ist da auch nicht viel zu erwarten.
 
Ich denke das einfachste für dich wird ein stinknormaler Monitor sein und fertig. Du kannst dich hören, singst dadurch sicherer und fühlst dich einfach besser. Die Details ob mit oder ohne Effekt sollte für einen background zunächst mal nicht so entscheident sein.
Was Artcore zum Mikro meinte kann ich nur unterstreichen. Da sollte schon was ordenliches angeschafft sein/werden.
 
Vielen Dank für die Tipps!

Ich werde es mal mit ner (ausgeliehenen) Monitorbox ausprobieren.. allerdings klagt der Sänger schon jetzt über zuviel Soundmatsch im Proberaum...

Andere hingegen hören mehr auf den inneren Klang und kontrollieren die Töne über ihre Resonanzen.

Davon hab ich mal gelesen. Ist das (ohne Lehrer) erlernbar? Gibt es da hilfreiche Tricks?
 
Vielen Dank für die Tipps!

Ich werde es mal mit ner (ausgeliehenen) Monitorbox ausprobieren.. allerdings klagt der Sänger schon jetzt über zuviel Soundmatsch im Proberaum...
?

Da der Monitor ja für Dich ist und da außerdem kein zusätzlliches INstrument dazukommt, sollte es keinen Matsch geben. Das Signal ist ja das gleiche.... stell sie einfach weit von ihm weg direkt vor Dich.
 
Kleine - vielleicht doofe - Zwischenfrage: Hast Du es schon versucht, Dich beim Proben anders hinzustellen? Also näher an die PA oder so? Hat bei mir nämlich grade Wunder gewirkt - wir sind in einen neuen Proberaum eingezogen und ich stand so richtig blöde (die Diva muss ja unbedingt in der Mitte stehen :D) und fühlte mich total angebrüllt von den Amps der Herren Gitarristen und hörte mich nicht mehr so besonders. Während die anderen meinten, ich wäre fast schon zu laut. Einfach anders hingestellt und alles wieder gut.
 
Davon hab ich mal gelesen. Ist das (ohne Lehrer) erlernbar? Gibt es da hilfreiche Tricks?

Ich würde sagen, am hilfreichsten ist es, so oft wie möglich unplugged zu singen - ohne Mikro, ohne Verstärkung, ohne Effekte. Nur so lernst Du deine Stimme kennen, ihre Dynamik, ihre Klangfarben, die Resonanzen - und kannst diese dann mit Verstärkung optimal einsetzen, denn das ist immer mit einem Verfremdungseffekt verbunden, und erst einmal muss Dir deine "natürliche" Gesangsstimme vertraut sein.
So hab ich es jedenfalls gemacht. Und wenn ich könnte, würde ich am liebsten immer ohne Mikro singen - was natürlich nicht geht... ;)
schöne Grüße
Bell
 
Kleine - vielleicht doofe - Zwischenfrage: Hast Du es schon versucht, Dich beim Proben anders hinzustellen? Also näher an die PA oder so? Hat bei mir nämlich grade Wunder gewirkt - wir sind in einen neuen Proberaum eingezogen und ich stand so richtig blöde (die Diva muss ja unbedingt in der Mitte stehen :D) und fühlte mich total angebrüllt von den Amps der Herren Gitarristen und hörte mich nicht mehr so besonders.

Keineswegs doof.. hab ich schon probiert, aber hat nicht den gewünschten Effekt gebracht. Ich habe meinen Drummer gestern doch tatsächlich dazu überreden können, die Becken abzukleben und den Gesamtsound der Band dadurch runterzufahren.. dass es sowas noch gibt :D Jetzt kommt der Gesang über die PA sehr viel deutlicher rüber und erleichtert die Sache schon. Jetzt noch ne Monitorbox und dann passt das..

Ach ja: Die Amps der Herren Gitarristen "brüllen" nicht, sondern tönen lieblich bis druckvoll :D
 
Was ich sowie so nicht begreife, ist, dass viele Bands sich 2007 immer noch (oft sogar schrottige) PAs in den Probenraum stellen, anstatt an ein gutes Monitoring zu denken, was viel wichtiger ist, um einen guten Sound hinzukriegen. Eine PA für den Auftritt mietet man dann und bringt höchstens seine eigenen Monitore mit. Wir haben unser Geld lieber in 4 extrem gute FÖÖN-Monitore und eine vierkanalige gute Endstufe von Crown gesteckt.
 
Die eigene Wahrnehmung der Stimme, selbst wenn man sich von außen nicht hört, ist eine höchst individuelle Angelegenheit und leider kein Patentrezept. Generell lässt sich sagen, dass Männer das tendenziell etwas besser können, da tieffrequente Resonanzen sich besser spüren lassen. Meine Mitsängerin ist Sopran und braucht auf jeden Fall Monitoring. Ich selbst komme eigentlich recht gut zurecht ohne mich zu hören, andere sind aber aufgeschmissen. Das hat auch nicht unbedingt was mit Erfahrung zu tun, ich kenne gute Sänger mit jahrelanger Erfahrung die sich auf jeden Fall hören müssen.

Daher: mit Monitoring geht man auf Nummer sicher. Die Grundregel ist eben, dass man sich als Sänger hören sollte und das muss man seinen Bandkollegen auch vermitteln was die Proberaumlautstärke angeht. Sänger sind so gesehen das schwächste Glied in der Kette und danach hat sich der Rest zu richten.
 
Was ich sowie so nicht begreife, ist, dass viele Bands sich 2007 immer noch (oft sogar schrottige) PAs in den Probenraum stellen, anstatt an ein gutes Monitoring zu denken, was viel wichtiger ist, um einen guten Sound hinzukriegen.

Das KÖNNTE an begrenzten finanziellen Möglichkeiten liegen und daran, dass man sich oft Proberäume mit anderen Bands teilt und da nunmal eventuell einen "schrottige PA" steht. ;)
 
Hi Elisa,

was macht der Nachwuchs. Schön, mal wieder was von Dir zu hören. :great:

Mit den PAs hab ich eher das Gefühl, dass das eine Statussache ist. Man hat eben eine PA zu haben, wie viele Anfänger fürs Recorden unbedingt noch ein Mischpult haben wollen. Und in den Läden bekommst Du immer noch PAs aufgeschwatzt, obwohl die ja auch an Monitoring verdienen könnten.
 
Dem Nachwuchs gehts prächtig. :) Lautes Stimmchen. *g*

Wir haben auch "nur" eine PA und kommen damit prima klar. Ich käme auch ohne mein In ear Monitoring damit klar, aber mit ists schon schöner. *g* Unser Bassist (Background Vocs) singt auch problemlos über die PA. Das GEHT schon, es gibt aber andere und bessere Lösungen. Ist nur oft eine Frage des Geldes...
Wieso sollte eine PA denn als Art "Statussymbol" dienen? Das Ding steht im Proberaum, wird von allen Bands dort benutzt und auf Konzerten hat man eh im Normalfall die Anlage des Veranstalters, da dann so eine Proberaum-PA eh nicht ausreichen würde. :confused:

LG Elisa
 

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