VST-Host für Live-Einsatz gesucht

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Hallo zusammen,

ich habe mir neulich einen für mich ziemlich hübschen Sound mittels Anvils Emissary, Impulsantworten als Boxensimulation und Effekten aus Line 6 Podfarm gebaut. Nun habe ich die fixe Idee, das ganze doch auch mal live (bzw. erst einmal im Proberaum) über die PA zu schicken. Das alleine wäre nicht das Problem. Hardware dazu ist vorhanden und mit z.B. Reaper wäre auch die Software-Seite abgehakt. So weit, so gut.

Jetzt soll das ganze aber Live-tauglich werden, was bedeutet:
- Ich möchte per Midi PCs schicken können, um zwischen Presets zu wechseln
- Ich möchte per Midi CCs schicken können, um Effekte ein- und auszuschalten bzw. Volume- oder Wah-Geschichten benutzen zu können
- Ich möchte mit einem kurzen Blick auf den Bildschirm übersichtlich sehen, was ich gerade für ein Preset angewählt hab. Weiterhin sollte es möglich sein, z.B. den Tuner dauerhaft eingeblendet zu lassen.

Ich habe mich dabei jetzt schon durch viele VST-Hosts gewühlt und dabei nix passendes gefunden. Optisch hat mir der Minihost von Image-Line sehr gut gefallen. Die Miniaturansichten sind schon echt knorke und auch dass man auf den ersten Blick sieht, wie das Routing aussieht, gefällt mir sehr. Leider ist da nix mit Presets wechseln oder Elemente bypassen per Midi :(.
(btw: Wie kann man in der neuen Forum-Software Bilder kleiner einbinden?)

Minihost.PNG


Weiterhin habe ich bis jetzt durchprobiert:
- VSTHost von Hermann Seib - ist mir optisch zu Oldschool, wollte meinen ASIO-Treiber nicht erkennen und die gewünschte MIDI-Funktionalität konnte ich auch nicht entdecken.
- LiveProfessor - könnte funktionieren, ist aber optisch nicht annähernd so übersichtlich wie der Minihost
- Ableton 9 Live - auch hier ist mir die Bedienung noch nicht ganz klar, könnte aber wenigstens funktionieren, optisch aber auch Mist und außerdem zu teuer
- Brainspawn Forte 4 - ist bedienungstechnisch für mich ein einziges Fragezeichen und optisch würde es wohl kaum übersichtlich werden
- REAPER - hier kenne ich mich ja eigentlich ganz gut aus, da ich den sehr gern als DAW benutze. Eine elegante Möglichkeit zum Presets wechseln etc. habe ich hier aber auch noch nicht gefunden. Und mit der Übersichtlichkeit wird es wohl auch eher schwierig.


Also, was gibt es denn da draußen noch so an VST-Hosts? Ich habe irgendwie gerade das Gefühl, dass ich vielleicht vor lauter Bäumen den Wald nicht sehe.

Um noch mal meine Intention zu verdeutlichen. Eigentlich hatte ich vor, irgendwann vielleicht auf Kemper oder AxeFX umzusteigen, doch momentan bin ich noch nicht bereit, so viel Kohle auf den Tisch zu legen - eben auch weil ich mir denke: Was kann ein AxeFX, was eine Reihe von VSTs nicht kann? Ich bin dabei auch durchaus bereit, für eine Software, die mich wirklich weiterbringt Geld auszugeben (solange es im Rahmen bleibt).

Hatte vielleicht schon jemand einen ähnlichen Gedanken und hat es erfolgreich umgesetzt? Über Erfahrungen dazu würde ich mich sehr freuen.

Danke schon mal :)
 
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Ich habe ja kein Problem, die MIDI-Signale in den Rechner zu bekommen, sondern damit, sie dort entsprechend etwas sinnvolles machen zu lassen.

Wie gesagt, Hardware ist komplett vorhanden, vom Interface bis zum Lautsprecher, vom MIDI-Board bis zum Rechner. Virtuelle Verstärker, Boxen und Effekte in Form von VST-Plugins habe ich auch zur Genüge. Nur die richtige Software zur Verwaltung fehlt mir noch.
 
... ist zwar eine DAW, aber schau Dir doch einmal Tracktion an. Die haben dort eine schöne und intuitive optische Darstellung des Routing als Effekt-Rack mit Midi. Das sollte auch gut live verwendbar sein.
 
Danke, sieht gut aus. Werde ich mir mal zu Gemüte führen. Der Preis ist auch voll in Ordnung, wenn es das hält, was es verspricht.

PS:
Was denkt google bloß von mir? :rolleyes:

cracker.PNG
 
Reaper + FCB1010 wurde bereits mehrfach getestet und funktioniert mit Midiinterface problemlos.
 
Auf den Reaper habe ich mich jetzt auch schon eingeschossen. Ich bekomme es aber aufs Verrecken nicht hin, dass da auf Programm Changes reagiert wird. Mit CCs kann ich mittlerweile umgehen, kann damit einzelne VSTs bypassen oder mittels Volume-Pedal irgendwelche Werte ändern. Das passt so weit.

Nun hatte ich mir gedacht, dass ich für jeden Patch, den ich aufrufen will, einen eigenen Track anlege und dann mittels MIDI-PCs alle Tracks mute bis auf den gewünschten. Versucht habe ich das mittels Actions-Menü, aber auf PCs wird halt überhaupt nicht reagiert. CCs funktionieren hingegen an dieser Stelle.

Was auch praktisch wäre: den Volume-Slider des Master-Tracks mit CC#7 bedienen. Das bekomme ich aber auch nicht gelinkt.

Da muss ich mich noch mal ein wenig schlau lesen. Seltsamerweise bekomme ich hier vom Arbeitsrechner aus viel brauchbarere google-Suchergebnisse als zu Hause. Bin ich wohl ein Filter-Bubble-Opfer geworden, oder was? ;)
 
Nun hatte ich mir gedacht, dass ich für jeden Patch, den ich aufrufen will, einen eigenen Track anlege und dann mittels MIDI-PCs alle Tracks mute bis auf den gewünschten. Versucht habe ich das mittels Actions-Menü, aber auf PCs wird halt überhaupt nicht reagiert. CCs funktionieren hingegen an dieser Stelle.

Versuchs mal mit der SWS Erweiterung:
 
Hehe, das ist genau das Video, was ich hier gefunden habe und zu Hause nicht *g*. Werde ich heute Abend mal probieren.
 
ich benutze für sowas Ploque Bidule.. kann da Teil echt nur empfehlen!
http://www.plogue.com/products/bidule/

damit hat man nahezu unbeschränkte Möglichkeiten, man kann einigen Routinen programmieren, oder es auch nur als modularen, flexiblen VST Host nutzen.. diese beliebig kombinieren, alles mit jedem verbinden, steuern, routen. und so weiter und so fort..und es ist super stabil, hatte das Teil jahrelang bei diversen Jamsessions und Konzerten mit meinen Noise-Experimental Bands im Betrieb und ist nie abgestürzt. du kannst auch damit quasi jeden parameter per midi ansteuern bzw auch untereinander verknüpfen, etc..
PloqueBidule.jpg
 
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Das sieht ja auch gar nicht mal verkehrt aus.

Ich hab es jetzt aber erstmal mit Reaper einigermaßen hinbekommen. Snapshots mittels SWS-Extension war der entscheidende Hinweis. Damit kann ich nun prima zwischen Patches wechseln.

Das Rätsel um die MIDI PCs ist auch - naja halb - gelöst. Reaper hat PC 0 einfach nicht gefressen. Beim Versuchen bin ich natürlich immer auf meinem ersten Patch rumgetrampelt und kam lange nicht auf die Idee, mal andere zu probieren. PC 1-127 funktioniert prächtig. Verstehe das, wer will...

Master Volume mittels CC#7 habe ich auch über Actions hinbekommen. Den Tuner habe ich mir auf einen Input-Channel gelegt und lasse ihn mir immer anzeigen.

Bis jetzt sieht das ganze so aus:
Reaper_Live.PNG


So weit bin ich erstmal glücklich. CPU-Last fällt nur für den tatsächlich aktiven Track an, so dass ich das ganze beliebig nach oben skalieren kann.

Ich werde noch ein wenig mit den Track-Farben herumexperimentieren, damit ich dann auch vom weiten sehen kann, was gerade aktiv ist. Aber das sind Kleinigkeiten. So gerüstet werde ich erstmal zur nächsten Probe marschieren und hören, ob das überhaupt anständig klingt.
 
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Stichwort entscheidender Hinweis:
Ich habe gerade entdeckt das es diese Funktion auch für Ableton Live gibt.
Also falls das hier jemand benutzt: https://www.ableton.com/en/packs/kapture/

Ob das anständig klingt?

Ich habe in letzter Zeit mit immer mehr Bands zu tun die Live mit Modellinglösungen unterwegs sind. Mein persönlicher Eindruck ist es kann gut klingen, vor allem wenn es zur Musik passt. Also Metalcore oder Gothic Rock der eh schon irgendwie synthetisch klingt, mit viel Keyboard. Auf der anderen Seite hatte ich ein Aha Erlebnis als ne Band mal mit Ersatzgitarrist und "echtem" Amp ankam. Was die Dynamik und Plastizität angeht ist die ganze Kemper, POD, etc. Fraktion noch nicht ganz auf Augenhöhe. Für alles was mit Modullationseffekten, Hall und Delay zu tun hat sind die in the Box Lösungen super. Die meisten Tretmienen machen das ja auch nicht anders. Aber man kann ans Ende der Kette ja immer noch nen echten Amp hängen wenn man mag. ;-)

Was mich interessieren würde mit wie viel Latenz du spielst und wie sich das für dich Anfühlt. Kannst du die Round Trip Time mal messen?
 
Nun ja, da ich durch das Weihnachtsgewinnspiel glücklicherweise zum Kemper-Benutzer geworden bin, brauche ich mir um VSTs für Live-Einsätze erst mal keine Kopf mehr zu machen :). Was bleibt, ist der Einsatz zu Hause im stillen Kämmerlein. Da bleibe ich weiterhin bei der Reaper-Lösung.

Was die Latenz angeht: Ich spiele auf 44 kHz mit 128 Samples Puffer. Reaper sagt mir, dass die Latenz 5.0/10 ms beträgt... was auch immer jetzt die beiden Werte bedeuten. Es fühlt sich jedenfalls sehr direkt an.

Wie messe ich denn die Round-Trip-Time? Output mit Input verbinden, etwas aufnehmen und dann schauen, wie weit die Spuren versetzt sind?


Edit:

Gerade noch ein Bisschen rumprobiert und recherchiert. Die beiden Werte sind die vom Treiber gemeldeten Input- und Output-Latenzen. Ob die mit der Realität viel zu tun haben, ist dabei manchmal fraglich.

Statt dem nativen Line6-Treiber hab ich grad noch mal mit Asio4All probiert, da komme ich auf 64 Samples ohne Probleme runter und der Treiber meldet 2.1/2.1 ms. Fühlt sich tatsächlich noch ein Tacken direkter an.
 
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Ok 4.2ms ist super. Bei 15ms wirds schon irgendwie komisch finde ich. Direkt aufs Ohr vielleicht noch cool, aber wenn da noch ein paar Meter Luft bis zum Lautsprecher dazu kommen... naja Geschmackssache ;-) So ein Kemper is natürlich schon ne schöne Kiste. Hast du den mit Endstufe und benutzt ihn auch mit Box oder gehst du direkt ins Mischpult?
 
Externe Endstufe und Matrix-Wedge

IMG_3739.JPG
 
XLR, Speakon, und Midi ist klar, aber was kommt danach? Ich nehme mal an ne Drahtlosstrecke, aber was ist das Ding neben der Antenne?
 
Das ist der Sender des StageClix Jack-Systems, der im Empfänger, der hinter der Blende sitzt, geladen werden kann.
 

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