VOX Tonelab LE reparaturbedürftig - was tun?

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The Spoon
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Hallo zusammen!

Seit einiger Zeit stimmt etwas mit meinem VOX Tonelab LE nicht mehr. Jedesmal wenn ich einen Ton spiele, knistert und krisselt es im Hintergrund, ähnlich wie bei alten Vinyl-Platten. Mal ist es stärker, mal schwächer, aber da ist definitiv etwas nicht in Ordnung! Ich hab außerdem den Eindruck, dass der Input-Gain sich von Zeit zu Zeit verändert, weswegen ich die Presets ständig anpassen müsste, um den erwünschten Sound zu erhalten.
Die Noise-Gate-Settings hab ich überprüft, die Röhre getauscht, einen Factory Reset gemacht - leider alles ohne Erfolg. Die freundliche Dame vom VOX Support hatte zumindest per Ferndiagnose keine Idee mehr.

Das Problem ist: Das Gerät einzuschicken, ist mit sehr hohen Kosten verbunden: Versandpauschale von 10,80€ + 85,85€/Arbeitsstunde + Materialkosten (die von 15€ bis 240(!!!)€ schwanken können). Lasse ich das Gerät nur diagnostizieren und dann nicht reparieren, bin ich auch bei deutlich über 30€; mir also erst mal nur einen Kostenvoranschlag zu holen, ist auch keine Option. Der englische VOX Support verlangt übrigens vergleichbare Preise.
Ich will und kann gar nicht beurteilen, ob das angemessen ist. Fakt ist für mich: Ich hab mein Tonelab damals gebraucht für ca. 175€ erworben und werde sicher nicht über 100€ für eine Reparatur bezahlen. So nett das Teil auch ist - so viel ist es mir dann auch wieder nicht wert!

Jetzt aber mal zur eigentlichen Frage: Gibt es irgendeine Option, das Tonelab günstiger reparieren zu lassen? Ist die Technik dahinter so komplex, dass nur der VOX Support das auf die Reihe kriegen dürfte, oder gibt es möglicherweise Hobbybastler, die sich dessen für weniger Geld in ihrer Kellerwerkstatt annehmen könnten?

So oder so will ich an der Stelle gerne die Gelegenheit nutzen und betonen, dass der Mail-Support von VOX super war! Es wurde jedes Mal schnell, höflich und ausführlich geantwortet. Das erlebt man nicht alle Tage! Die hohen Reparaturkosten kann das für mich leider dennoch nicht lohnenswert machen.

Vielen Dank für Ideen aller Art & beste Grüße
The Spoon
 
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Frag mal bei Sven (Bierschinken) an....
 
Moin,

wenn es nicht an den Klinkenbuchsen liegt, die Du selbst prüfen kannst hinsichtlich ihrer Kontaktgabe (auch mal andere Kabel verwenden), dann muss ich passen.

Die Kiste ist schon ziemlich komplex. Ich kann Dir nur bzgl. der Schaltkontakte und ihren Federn weiterhelfen.

CU MM
 
Oh, das wär in der Tat noch ne Idee. Bin aber derzeit im Auslandssemester, sprich: Ich hab hier kein Multimeter zur Hand und schon gar keinen Lötkolben mit Zubehör. Kannst du vielleicht trotzdem kurz das Prinzip erläutern, was ich da prüfen müsste? Besten Dank :)
Bierschinken ist übrigens kontaktiert :)
 
Klinkenbuchsen prüfen? Naja, grob gesagt, ganz einfach. Kabel rein, von dem man weiß, dass es geht (!) und dann etwas grackeln... ;)

Tretschalter prüfen? Hm, entweder die schalten oder die schalten nicht. Was anderes kommt hier leider nicht infrage, also kein Knistern oder so...
 
Achso, nee, es ändert sich nichts, wenn ich am Kabel rumwackel. Die Taster sind alle in Ordnung, daran liegt es nicht. Das Geräusch tritt auch wirklich nur auf, wenn ich spiele. Es handelt sich nicht um ein "Grundknistern", wenn man so will.
 
Du sagst es ja selbst, die Dinger gehen in der Bucht regelmäßig gebraucht für zwischen 150 und 200 Öcken, je nach Zustand - ich würd mir, nachdem am Kabel ruckeln nix gebracht hat, so eine Reparatur-Odyssee nicht antun. Vor Allem, wenns, egal wie es ausgeht, selbst bei Nullergebnis noch richtig Geld kostet. ... das klingt jetzt vielleicht etwas dekadent, aber ich würd mir einfach wieder ein gut erhaltenes Gebrauchtes schießen. (wenn Du dann von deinem alten das Expressionpedal nicht mehr brauchst und dieses nicht unten rumlammelt, wie bei meinem, würd ich es Dir gern abschwatzen :whistle:)
 
Naja, das Ding ist, das ich nicht einschätzen kann, ob da nicht vielleicht nur ein Widerstand kaputt ist, den ein Profi in 5 Minuten identifiziert hat und der neu 70ct kostet. Im Prinzip hast du aber schon Recht, mac-knife.
Irgendwie wär ich ja auch gar nicht traurig, wenn ich auf ein M9 plus geeignete Amp-Sim umsteigen könnte. Wäre im Endeffekt aber mit ziemlichen Kosten verbunden, weil ich mir dann auch wieder was für die Stromversorgung überlegen muss und und und. Ein neues Tonelab kommt ziemlich sicher nicht.
Wie dem auch sei, im Dezember geht das Teil erst mal zu Bierschinken (wenn bis dahin keine besseren Vorschläge/Angebote/was auch immer aufkreuzen) und der guckt da freundlicherweise mal drüber. Das kostet mich dann kein Vermögen und ich weiß, was Sache ist.
 
Ja und ich muss hier auch gestehen, dass ich mir aufgrund meines nagelneu vorhandenen Redundanzgerätes erst einmal eine Reparatur möglicherweise auch nicht mehr antun würde. Es sei denn, ich würde den Fehler schnell (!) finden.

Hast Du denn Deine Soundpresets mal auf'm Rechner gespeichert und nach Werksreset wieder aufgespielt und gehört, was kommt?
 
Ja, wie gesagt, einen Factory Reset hab ich gemacht. (Hab mir dafür extra noch ein MIDI-USB-Interface geholt, um meine Presets sichern zu können.) Das besagte Knistern ging gefühlt etwas zurück, war dann aber nach einigem Spielen doch schnell wieder recht deutlich hörbar. Diese Unterschiede in der Intensität würde ich auch mal als Zufall verbuchen. Denn wie im Eingangspost beschrieben ist es mal mehr, mal weniger deutlich, ohne dass ich bislang irgendeine Regelmäßigkeit entdecken konnte.
Das Ganze errinert mich ein bisschen an meinen Amp. Der hat eine Zeit lang extrem laut gerauscht. Das war zwar ein anderes Geräusch und auch dauerhaft, also auch beim Nicht-Spielen, aber es war mal stärker, mal schwächer, und ich konnte nie einordnen, warum. Ein Fachmann hat dann irgendein kleines Bauteil (Widerstand, Kondensator, ... - etwas in der Kategorie) getauscht und plötzlich war Ruhe. Das Teil selbst war Cent-Ware, aber es dauerte, bis der Fehler gefunden worden war, sodass ich am Ende 70€ löhnen durfte. So eine Aktion mache ich für mein Vollröhrentop gerne, aber nicht für mein Tonelab!

Achja:
Ja und ich muss hier auch gestehen, dass ich mir aufgrund meines nagelneu vorhandenen Redundanzgerätes erst einmal eine Reparatur möglicherweise auch nicht mehr antun würde.
Jetzt muss ich ganz blöd nachfragen: Du hast eines als Reserve und würdest deswegen dein erstes Tonelab im Zweifelsfall nicht reparieren? Leuchtet ein, dafür hat man ja Backups.

Das Ganze würde sich übrigens anders verhalten, wenn mich das Tonelab rundum umhauen würde. Die Clean-Sounds sind für meine Ohren auch über jeden Zweifel erhaben, weswegen das Gerät eine super Grundlage für viele Anwendungen darstellt. Aber mit der Zerre werd ich nicht 100%ig warm. Für zwei Wochen Urlaub reicht das, aber als primäres Home-Setup werde ich damit nicht glücklich. Das heißt, dass ich im Zweifel immer einen externen Zerrer einbinden werde. Das funktioniert zwar gut, ist vom Produktdesign her aber nur bedingt praktikabel, da der Einschleifweg immer als erstes in der Kette ist - sprich: Wah, Booster, Compressor, Fuzz und Co. werden immer hinter meinem Zerrer sein, was ja meistens nicht Sinn der Sache ist. Außerdem fehlen mir einige Sounds (Big Muff, Jazz Chorus), während ich anderes als unnötigen Schnick-Schnack erachte (ein simuliertes Metal-Zerrer-Pedal - wer braucht denn sowas???). Und aktuell ist das LE ohne Frage auch nicht mehr (kein USB).
 
Du hast eines als Reserve und würdest deswegen dein erstes Tonelab im Zweifelsfall nicht reparieren?...

Sofern es sich herausstellen sollte, dass die Fehlersuche zu zeitaufwändig wird. Das hängt wirklich davon ab, was da mal defekt gehen sollte; das ist pauschal schwierig zu beantworten.

Bzgl. Zerre: Die ist für Pegel auf der Bühne gemacht und hier m.E. der Wahnsinn. Home-Setup - weiß nicht, ob das klingt. Kann ich mir kaum vorstellen. Bzgl. Einbinden von externen Kisten: Kann man bei dem LE nicht die Reihenfolge ändern und anpassen? Da gibt es doch was, oder geht das nur für die internen Effekte? Naja und bzgl. der viele unnötigen Effekte - die haben alle Multis an Bord. Aktuell? Nö, wozu. Ist Vintätsch. :D
 
Da hier wahrscheinlich auch welche mitlesen werden, die sich überlegen ein Tonelab anzuschaffen und dann auf die unzähligen Dikussionen i. S. Sound und Vgl. zu Einzetretern oder moderneren FX-Boards stoßen werden, möchte nur nochmal ergänzen, dass ein Tonelab insbesondere die alten (das blaue und das silberne) recht gut in der AC-Simmulation sind. An den Effekten kann man natürlich verzweifen und auch an den Sounds, die man sich runterladen und draufspielen kann. Das wichtigste wird aber bei diesen Diskussionen außer acht gelassen: So´n Ding wird vorrangig aus Faulheit oder aus Geldmangel erworben, in der Hoffnung, mit Tubes oder anderen Amplösungen, etc. mithalten zu können, dies funktioniert aber unter diesen Voraussetzungen nicht ansatzweise. Um einen befriedigenden Sound (tw. auch selbstbefriedigenden Sound) herstellen zu können, muss auch der Rest der Kette stimmen. Es müssen für zuhause gute Boxen dran, da sollte auch kein alter Mixer mit dichten Potis zwischen; im Bandgefüge sowieso. Wenn man zuhause gute Nahfeldmonitore dranhängt, würde ich die Kombination ggü. einem kastrierten Valve, oder einen den ich nicht aufdrehen kann, vorziehen, wenn es lauter sein darf, und ich nicht rumswitchen muss, natürlich nicht. Rechnet man jedoch Tonelab (gebraucht) und Aktivmonore (ggf. auch gebraucht) zusammen komme, ich auch nicht unter 400-500€ weg. Stimmt die PA und die HomeLautsprecher, kann man auch mit der Distortion, Fuzz und dem Wah sehr gut leben.
Wir haben ein Engl 635 an einem 4x12 Cab mit einem Digitech iBP10 und daneben das Tonelab SE über eine LD Systems PA betrieben und weder vom Publikum noch im direkten Bandgeschehen ist da ein Gefälle wahzunehmen gewesen. Man muss aber auch bereit sein, sich mit dem Ding genauso zu Fuß auseinanderzusetzen wie mit einer Amp- und einer Pedaleinstellung. D. h. weder Faulheit noch zu enger Geldbeutel bringen einen mit dem TL nach vorne. Allerdings ist es eine gute Anfangsinvestition. Noch ohne Band würde ich mir eher ein Tonelab und gute Kopfhöhrer kaufen, bevor ich merke, dass ein Amp ohne Effekte auch irgendwann zu wenig ist.
Sorry war jetzt OT, aber Spoons Bemerkung mit den Effekten nicht warm zu werden, hat mich dazu veranlasst, denn das war bei zuerst auch so, jetzt nach 12 Jahren Tonelabs und hinreichend Abstand zu den Soundvergleichen, freue ich mich sogar tw. über die AC-Simmulation des TL ex. Nur damit man mich nicht falsch versteht, ich fühle mich mit einem alten Itaker-Amp ohne irgendwelche Pedale wohler, wenn ich für mich hinbluese, als mit einem Effektboard, aber das hilft beim Üben und Tüfteln natürlich nix.
 
...Sorry war jetzt OT, aber Spoons Bemerkung mit den Effekten nicht warm zu werden, hat mich dazu veranlasst, denn das war bei zuerst auch so, jetzt nach 12 Jahren Tonelabs und hinreichend Abstand zu den Soundvergleichen, freue ich mich sogar tw. über die AC-Simmulation des TL ex. Nur damit man mich nicht falsch versteht, ich fühle mich mit einem alten Itaker-Amp ohne irgendwelche Pedale wohler, wenn ich für mich hinbluese...

Full ack. Schröb ich in diesem Board schon 'zigmal und lasse es irgendwann aber sein, da ich keine Lust habe, zum hundersten Mal zu betonen, dass es einen intensivsten Zeitaufwand bedeutet, sich erst einmal mit den Sounds des Tonelabs zu befassen. Kann man bei mir an den verschiedensten Stellen, die ich schon zum Tonelab LE schröb, nachlesen. Ebenso, wie ich schröb, dass z.B. daheim bei mir am guten Röhrenamp so ein Multi NICHTS zu suchen hat.
 
Gut möglich, dass sich das auf der Bühne alles etwas anders verhält und auch anders klingt. Mein primäres Einsatzgebiet für das TL war aber von Anfang das Wohnzimmer. Es gab in einem anderen Thread schon einmal die Überlegung: Ob ich jetzt ein TL + Aktivmonitore oder ein normales Effektboard + Kombo-Amp zum Gig schleppe, kommt in etwa aufs Gleiche raus. Von daher war der Live-Einsatz nie meine Motivation für die Anschaffung dieses Teils. Dass in jedem Fall das restliche Equipment qualitativ mitspielen muss, ist völlig klar. Extra zu diesem Zweck hab ich mir auch (für meine Verhältnisse) höherwertige Kopfhörer zugelegt.
Ich würde jetzt auch mal behaupten, dass es nicht an mangelndem Zeiteinsatz liegt. Ich hab sicher schon etliche Stunden mit der Suche nach guten Sounds zugebracht. Vielleicht ist der Knackpunkt wirklich, dass die Zerrsounds auf der Bühne gut funktionieren, mit Kopfhörern aber nicht. Crunchiges klingt da übrigens noch durchaus annehmbar, aber je mehr Gain, desto plastik-artiger wird es.

Bzgl. Einbinden von externen Kisten: Kann man bei dem LE nicht die Reihenfolge ändern und anpassen? Da gibt es doch was, oder geht das nur für die internen Effekte?
Man kann die Reihenfolge Mod/Dl/Rv ändern. Und für einige andere Effekte (Phaser, Wah?) kann man die Position relativ zum Preamp ebenfalls bestimmen. Die Position des Einschleifwegs ist aber leider nicht beeinflussbar.

Spoons Bemerkung mit den Effekten nicht warm zu werden
Nee, mit den Effekten hab ich kein Problem. Die klingen zwar zum Teil auch etwas platt, aber das ist völlig im Rahmen und immer noch durchaus verwendbar. Ich erwarte von einem 175€ billigem Multieffekt nicht, dass es mir ein 300€-Vibe und ein unbezahlbares 70er-Jahre-Bandecho ebenbürtig ersetzt. Der Schwachpunkt ist in meinen Ohren und für mein Anwendungsgebiet alles, was über AC/DC-Crunch hinausgeht. Die "UK-Blues"-Simulation (JTM) mit vorgeschaltetem Booster/TS erlaubt noch brauchbares, allen anderen verzerrten Amp-Sims konnte ich aber nichts hörenswertes entlocken.

Stratspieler schrieb:
dass z.B. daheim bei mir am guten Röhrenamp so ein Multi NICHTS zu suchen hat.
Gar keine Frage, das ist bei mir auch nicht der Fall.
 
Das stimmt. Aber zumindest theoretisch sollte sich Digitaltechnik ja immer weiterentwickeln. Was vor 10 Jahren State of the Art war, ist heute sicher schon überholt, von daher erachte ich es schon als legitim, bei Vergleichen nicht vom damaligen Neupreis auszugehen. Anders bei vielen Einzeleffekten: Ein TS war in den 70ern ein TS und ist heute immer noch einer. Der klang damals gut und heute auch noch, da ist nicht viel dran zu rütteln.
Nichtsdestotrotz korrigiere ich mich: "Ich erwarte von einem Multi, das mich 175€ gebraucht gekostet hat, nicht, dass es bestimmte Effekte in vollem Umfang ersetzt, die mich einzeln jeweils deutlich mehr als 175€ gebraucht kosten würden." Jetzt kann man sich immer noch über Marken, Voodoo und Vintage streiten, aber die Kernaussage sollte klar und nachvollziehbar sein.

Und es geht ja in diesem Thread auch gar nicht primär darum, was das TL kann oder nicht kann. Im Endeffekt sind sich ja alle einig, dass vergleichsweise hohe Reparaturkosten im Zweifelsfall nicht allzu sinnvoll sind.
 

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