whole_shebang
Registrierter Benutzer
Hallo Community,
in Rahmen meiner kleinen Musiktruppe haben wir uns ein Konzept für eine Lichtsteuerung direkt über MIDI überlegt, um auf kleinen Gigs eine Lichtshow zu realisieren. Dieses Projekt möchte ich kurz vorstellen. Wenn es allgemeines Interesse gibt, würde ich das Projekt vollständig Open-Source zur Verfügung stellen.
Vorwort
Mir ist bekannt, das zur Lichtsteuerung üblicherweise DMX genutzt wird. Dieser Aspekt wurde bei diesem Projekt bewusst außer Acht gelassen (Erklärung weiter unten). Es kommen auch keine komplexen Beleuchtungsgeräte wie Moving Heads oder Scanner zum Einsatz.
An wen richtet sich das Projekt
An kleine Bands oder an kleine Gigs, wo es evtl. gar keinen FOH für den Sound und schon gar nicht für das Licht gibt. Bei meiner Band ist das der Fall, da wir hier und da mit anderen Bands in Kneipen spielen, wo es - bis auf eine PA - im Prinzip nichts gibt.
Natürlich kann aber jeder/jede Musiker/Band das Projekt nutzen, wenn es gefällt und eine Anwendung findet.
So kommt die Lichtshow zu Stande
An einen MIDI-to-Light-Gerät (siehe Bild) wird ein 12V-RGB LED-Strip angeschlossen. Dieses Gerät hat zudem ein MIDI-In und MIDI-Thru Port.
(MIDI-to-Light-Gerät)
Gesamte MIDI-Traffic wird von dem MIDI-to-Light-Gerät mitgelesen. Kommt ein Note-On Event auf dem voreingestellten MIDI-Channel und liegt die gesendete Note innerhalb einer voreingestellten Oktave, wird ein dahinter abgelegter RGB-Farbwert auf dem LED-Strip angezeigt.
Die Velocity der Note wird zudem als Helligkeits-Faktor interpretiert. Eine Velocity von 127 entspricht 100% der Helligkeit.
Mittels des MIDI-Thru Ports können mehrere dieser Geräte mit über MIDI-Bus verbunden werden. Um jedes MIDI-to-Light-Gerät individuell anzusteuern, kann der MIDI-Kanal oder auch die Oktave individuell eingestellt werden. Die Quelle der MIDI-Signale kann beliebig sein.
Wir verwenden bei uns einen herkömmlichen Laptop, welcher bei Live-Gigs über ein Behringer XR18 das gesamte Licht ansteuert aber auch Backing-Tracks über die PA abspielt. Die einzelnen Songs können wir über ein Smartphone remote auf dem Rechner starten und somit
auch die Lichtshow individuell für jeden Song anpassen (vorprogrammiert).
Da die Vorprogrammierung viel Zeit in Anspruch nimmt, war ein Schlüsselelement, eine Farbe pro Ton einer Oktave zu hinterlegen (also insgesamt 12 Farben). Programmieren können wir das Licht dann über ein herkömmliches MIDI-Keyboard, wo man pro Farbe einfach eine
Taste drücken muss. Der Rechner zeichnet die MIDI-Spur von Keyboard auf, womit eine Lichtspur quasi schon programmiert ist (Feinanpassungen sind natürlich hinterher noch notwendig).
Wir sind insgesamt drei Leute (Gitarre, Bass und Drums) in der Band. Jeder hat so ein MIDI-to-Light-Gerät und seine eigene Lichtspur im Rechner pro Song hinterlegt. Wenn es in einem Song Solo-Parts oder bestimmt Akzente gibt, können die einzelnen LED-Strips und damit
Personen individuell beleuchtet werden. Eine andere Anwendung oder Erweiterung des Systemes ist natürlich möglich.
Das MIDI-to-Light-Gerät
Das Gerät selber besteht aus ein wenig Elektronik und viel Software. Die zweite Version (siehe Foto oben) befindet sich gerade noch in der Entwicklung und enthält ein kleines Display und einen Rotary Encoder zu Einstellung. Es hat sich gezeigt, dass es von Vorteil ist,
Einstellungen direkt an Gerät vornehmen zu können. Die Alternative wäre über USB und einer Software an einem Rechner - was aber jeder Mal einen Auf- und Abbau des MIDI-to-Light-Geräts mit sich bringt, wenn der Rechner/Laptop nicht direkt daneben steht.
Neben der eigentlichen MIDI-to-Light-Funktion, stellt das Gerät eine voreingestellte Farbe auf dem LED-Strip dar, wenn eine gewisse Zeit keine MIDI-Traffic zu verzeichnen war. Das sorgt dafür, dass es zwischen Songs auf der Bühne nicht dunkel bleibt. Auch kann ein permanentes weisses
Licht eingestellt werden, um die Bühne beim Auf- und Abbau zu beleuchten. Für den Proberaum gibt es noch einen Jam-Mode, der zufällig die Farben wechselt, wenn frei musiziert wird.
Warum kein DMX?
Wir haben kein Equipment/Beleuchtungsgeräte die das können und müssten den Kram erst anschaffen und dann auch transportieren. Ein LED-Strip ist günstig, leicht und klein und gibt es auch Bier-geschützt im Silikonschlauch.
Zudem nutzen wir MIDI auch um Effektgeräte von Laptop umstellten zu lassen und mit dem jeweiligen Timing des Songs zu synchronisieren. Somit sparen wir uns auch ein Extra-Interface für DMX und wir können alles (Klick, Licht, Einspieler) in Studio One in einem einzigen Projekt verwalten.
Ich habe hier im Forum ein wenig gelesen und bisher kein vergleichbares Gerät gefunden. Es gibt zwar MIDI-to-DMX Adapter, ich sehe hier aber den Vorteil nicht, da extra Hardware benötigt wird.
Wenn Interesse besteht, würde ich das ganze Projekt mal aus Open-Source auf GitHub zur Verfügung stellen - ist aber noch WIP.
Auch kann ich den Link zu einem Video meiner Band posten, wo wir zusammen mit einer programmierten Lichtshow spielen - wenn Interesse besteht (will hier keine Werbung machen).
Beste Grüße und ich freue mich auf Feedback,
Chris
in Rahmen meiner kleinen Musiktruppe haben wir uns ein Konzept für eine Lichtsteuerung direkt über MIDI überlegt, um auf kleinen Gigs eine Lichtshow zu realisieren. Dieses Projekt möchte ich kurz vorstellen. Wenn es allgemeines Interesse gibt, würde ich das Projekt vollständig Open-Source zur Verfügung stellen.
Vorwort
Mir ist bekannt, das zur Lichtsteuerung üblicherweise DMX genutzt wird. Dieser Aspekt wurde bei diesem Projekt bewusst außer Acht gelassen (Erklärung weiter unten). Es kommen auch keine komplexen Beleuchtungsgeräte wie Moving Heads oder Scanner zum Einsatz.
An wen richtet sich das Projekt
An kleine Bands oder an kleine Gigs, wo es evtl. gar keinen FOH für den Sound und schon gar nicht für das Licht gibt. Bei meiner Band ist das der Fall, da wir hier und da mit anderen Bands in Kneipen spielen, wo es - bis auf eine PA - im Prinzip nichts gibt.
Natürlich kann aber jeder/jede Musiker/Band das Projekt nutzen, wenn es gefällt und eine Anwendung findet.
So kommt die Lichtshow zu Stande
An einen MIDI-to-Light-Gerät (siehe Bild) wird ein 12V-RGB LED-Strip angeschlossen. Dieses Gerät hat zudem ein MIDI-In und MIDI-Thru Port.
(MIDI-to-Light-Gerät)
Gesamte MIDI-Traffic wird von dem MIDI-to-Light-Gerät mitgelesen. Kommt ein Note-On Event auf dem voreingestellten MIDI-Channel und liegt die gesendete Note innerhalb einer voreingestellten Oktave, wird ein dahinter abgelegter RGB-Farbwert auf dem LED-Strip angezeigt.
Die Velocity der Note wird zudem als Helligkeits-Faktor interpretiert. Eine Velocity von 127 entspricht 100% der Helligkeit.
Mittels des MIDI-Thru Ports können mehrere dieser Geräte mit über MIDI-Bus verbunden werden. Um jedes MIDI-to-Light-Gerät individuell anzusteuern, kann der MIDI-Kanal oder auch die Oktave individuell eingestellt werden. Die Quelle der MIDI-Signale kann beliebig sein.
Wir verwenden bei uns einen herkömmlichen Laptop, welcher bei Live-Gigs über ein Behringer XR18 das gesamte Licht ansteuert aber auch Backing-Tracks über die PA abspielt. Die einzelnen Songs können wir über ein Smartphone remote auf dem Rechner starten und somit
auch die Lichtshow individuell für jeden Song anpassen (vorprogrammiert).
Da die Vorprogrammierung viel Zeit in Anspruch nimmt, war ein Schlüsselelement, eine Farbe pro Ton einer Oktave zu hinterlegen (also insgesamt 12 Farben). Programmieren können wir das Licht dann über ein herkömmliches MIDI-Keyboard, wo man pro Farbe einfach eine
Taste drücken muss. Der Rechner zeichnet die MIDI-Spur von Keyboard auf, womit eine Lichtspur quasi schon programmiert ist (Feinanpassungen sind natürlich hinterher noch notwendig).
Wir sind insgesamt drei Leute (Gitarre, Bass und Drums) in der Band. Jeder hat so ein MIDI-to-Light-Gerät und seine eigene Lichtspur im Rechner pro Song hinterlegt. Wenn es in einem Song Solo-Parts oder bestimmt Akzente gibt, können die einzelnen LED-Strips und damit
Personen individuell beleuchtet werden. Eine andere Anwendung oder Erweiterung des Systemes ist natürlich möglich.
Das MIDI-to-Light-Gerät
Das Gerät selber besteht aus ein wenig Elektronik und viel Software. Die zweite Version (siehe Foto oben) befindet sich gerade noch in der Entwicklung und enthält ein kleines Display und einen Rotary Encoder zu Einstellung. Es hat sich gezeigt, dass es von Vorteil ist,
Einstellungen direkt an Gerät vornehmen zu können. Die Alternative wäre über USB und einer Software an einem Rechner - was aber jeder Mal einen Auf- und Abbau des MIDI-to-Light-Geräts mit sich bringt, wenn der Rechner/Laptop nicht direkt daneben steht.
Neben der eigentlichen MIDI-to-Light-Funktion, stellt das Gerät eine voreingestellte Farbe auf dem LED-Strip dar, wenn eine gewisse Zeit keine MIDI-Traffic zu verzeichnen war. Das sorgt dafür, dass es zwischen Songs auf der Bühne nicht dunkel bleibt. Auch kann ein permanentes weisses
Licht eingestellt werden, um die Bühne beim Auf- und Abbau zu beleuchten. Für den Proberaum gibt es noch einen Jam-Mode, der zufällig die Farben wechselt, wenn frei musiziert wird.
Warum kein DMX?
Wir haben kein Equipment/Beleuchtungsgeräte die das können und müssten den Kram erst anschaffen und dann auch transportieren. Ein LED-Strip ist günstig, leicht und klein und gibt es auch Bier-geschützt im Silikonschlauch.
Zudem nutzen wir MIDI auch um Effektgeräte von Laptop umstellten zu lassen und mit dem jeweiligen Timing des Songs zu synchronisieren. Somit sparen wir uns auch ein Extra-Interface für DMX und wir können alles (Klick, Licht, Einspieler) in Studio One in einem einzigen Projekt verwalten.
Ich habe hier im Forum ein wenig gelesen und bisher kein vergleichbares Gerät gefunden. Es gibt zwar MIDI-to-DMX Adapter, ich sehe hier aber den Vorteil nicht, da extra Hardware benötigt wird.
Wenn Interesse besteht, würde ich das ganze Projekt mal aus Open-Source auf GitHub zur Verfügung stellen - ist aber noch WIP.
Auch kann ich den Link zu einem Video meiner Band posten, wo wir zusammen mit einer programmierten Lichtshow spielen - wenn Interesse besteht (will hier keine Werbung machen).
Beste Grüße und ich freue mich auf Feedback,
Chris
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