Vorspielen am Sonntag - und super nervös

U
unco
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
01.06.15
Registriert
17.06.11
Beiträge
14
Kekse
66
Hey, ich bin am Sonntag eingeladen worden bei einer Band vorzuspielen. Momentan sind sie auf der Suche nach einem neuen Bassisten und ich habe mich ziemlich schnell gemeldet, weil ich die Musik unglaublich gut finde. Das ist zugleich das "Problem" - die Jungs sind verdammt gut. Ich würde mich nicht als Anfänger bezeichnen, spiele seit knapp fünf Jahren Bass, was ich mir selber beigebracht habe, seit ein paar Wochen nehme ich Stunden bei einem Lehrer, der mir nochmal ein paar wertvolle Tipps geben konnte. Natürlich ist die Angst jetzt groß, dass mein Niveau nicht ausreicht, aber die Songs, die mir zugeschickt wurden, sind keinesfalls unmöglich zu spielen, mit ein bisschen Übung sind die zu schaffen.
Mein Problem liegt aber darin, dass ich unglaublich nervös werde, wenn ich vor anderen Menschen spielen muss. Dabei macht es keinen Unterschied ob es mein Lehrer ist, Freunde, Bekannte, Familie etc., immer habe ich das Gefühl, ich kann nicht so frei aufspielen als wenn ich alleine wäre. Nun glaube ich nicht, dass das bei der Band, bei der ich unbedingt mitspielen will, anders sein wird. Ich sehe mich jetzt schon Teile vergessen, die zu Hause absolut kein Problem waren, mich mit schwitzigen und verkrampften Händen und einer allgemeinen Selbstbeobachtung. Meine Frage wäre jetzt, gibt es eine Möglichkeit das irgendwie abzustellen? Mir ist da als erstes Alkohol eingefallen, allerdings ist das auch eine Gratwanderung, nicht dass ich am Ende zu betrunken bin um zu spielen. Songs solange üben bis sie sitzen - klar, allerdings hilft das auch nicht viel wenn meine Hände anfangen zu schwitzen oder ich plötzlich einen Blackout habe. Meine Hoffnung ist ein bisschen, dass die Atmosphäre so locker ist, dass ich gar nicht mehr das Gefühl habe vor einer unbekannten Band zu spielen, allerdings weiß ich nicht, ob es reicht sich darauf zu verlassen. Habt ihr irgendwelche Tipps für mich? Wie war das bei euch, als ihr das erste Mal bei eurer Band "vorspielen" musstet?

Grüße,
unco
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Sag der Band einfach wie es ist, wenn du vor Menschen spielst. Ich glaube nicht das es negativ aufgenommen wird.
 
Meine Frage wäre jetzt, gibt es eine Möglichkeit das irgendwie abzustellen?

Du sprichst mir aus der Seele aber ich kann dir vielleicht helfen. Wer nicht lesen mag, hier die Kurzversion: Du musst es einfach öfter tun dann kommt es von alleine. Immer wieder bei Freunden spielen UND sich selber daheim aufnehmen und anhören, das wird besser. Und was ganz wichtig ist, laaaange warm spielen. Ich hab irgendwann gemerkt das es nur die erste halbe Stunde vor anderen so ist. Irgendwann beruhigt sich das Adrenalin wieder, wenn derjenige dann noch Musik laufen lässt und du langsam wieder Gedanken fassen kannst wird es wieder fliessender. Klar nicht jeder hat diese halbe Stunde aber sie hilft.

Jetzt die lange Version.

Ich hab das genau gleiche Problem wie du, vermutlich sogar noch ausgeprägter denn der Unterschied zwischen alleine spielen und vor Freunden war der zweier Welten. Daheim Guitar Hero hoch 3 und vor anderen absoluter Beginner. Und was das für ein Gefühl ist wenn man niemandem zeigen kann das man eigentlich schon was kann muss ich dir ja nicht erzählen. Dabei ist aber nicht der Gedanke wie "Ich muss jedem zeigen was ich kann" der dahinter steckt sondern eher die Situationen wo man sich dann rechtfertigen muss. Zb war es dann oft so das man mir Tipps geben wollte wie man was besser macht in der Spieltechnik obwohl ich ja selber haargenau wusste das ich das daheim fliessend kann und es nur an der Situation liegt. Und das ist mega nervig weil man absolut keine Möglichkeit hat denjenigen vom Gegenteil zu überzeugen, zeigen klappt ja nicht.

Und genau hier fängt der Kreislauf an denn mit dem Gedanken im Kopf wird es immer schlimmer. Um so mehr denkst du nämlich beim nächsten mal "so, diesmal kann ich es zeigen, soviel wie ich daheim geübt hab muss das auch jetzt gehen". Aber dann merkst du deinen Herzschlag, wie die Hände zittern ohne Grund, Adrenalin läuft durch den ganzen Körper und jegliches Können ist dahin und wurde durch komplett timing-loses, feeling-loses und noch fehlerbehaftetem Geklimper ersetzt. Also ob jemand anders spielt.

Ich kann dir jetzt nur sagen was ich dann gemacht hab und seit dem ist es schon mal um Längen besser. Sozusagen hab ich mich selber mit dem Schockhammer therapiert indem ich hier, im Musikerborad, wo es tausende hören können, wo auch gerne mal ein "Kritiker" dabei ist der einem krumm kommen kann, ein Review mit selber aufgenommenen Soundfiles erstellt, bei Soundcloud hochgeladen und überall verlinkt.

ALso sogesehen genau das was ich mich nichtmal vor einem oder 2 Kumpel getraut habe habe ich auf einen Schlag mit hunderten gemacht die ich nicht kenne. Nach jedem Soundfile das man hochlädt merkt man genau wie die Anspannung ablässt und man sich nach und nach mehr auf die Musik konzentrieren kann.

Seitdem gehe ich zu meinem Kumpel und spiel wie losgelöst. Eventuell sind die ersten Minuten noch bissl krumm aber spätestens wenn dann Musik im Hintergrund läuft die mir gefällt bekomm ich nun sofort Lust die Gitarre in die Hand zu nehmen bei ihm. Das war vorher nie der Fall.

Beim aufnehmen ist die Anspannung schon noch vorhanden aber vor anderen gehts es vieeeel besser jetzt. Da ich nix anderes gemacht hab und das Problem vorher über 10 Jahre lang ging geh ich mal davon aus das es wirkliich dieses öffentliche "zur Schau stellen" dieser Aufregung war die mir dabei geholfen hat wieder lockerer zu werden.

Das ganze ist übrigens erst 1-2 Wochen her, ich kann also noch frisch berichten. Wichtig ist einfach denke ich das man es öfters macht, nicht nur 1 mal im Jahr.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn die Band halbwegs nett ist, laesst sie Dich nicht vorspielen, sondern spielt MIT dir. Das ist ja schon mal anders. Ansonsten ist es halt eine Form von Lampenfieber - hat man. Geht erst weg, wenn man sein Zeug gut kann und auch dann nur, wenn man tatsaechlich loslegt und drin ist. Wie @Senchay sagte - da muss man rein, durch, immer wieder, nur so wird es "besser" - weil man es oft erfahren hat und es dann am Ende eigentlich nie so schlimm war. Alkohol und andere Drogen sind immer schlecht, denn sie sind schlicht kontraproduktiv was die Faehigkeiten angeht.

Mein Lieblingstipp war mal aus irgendeinem Interview: "Always take a good dump bevor you go on stage" - bevor man auf die Buehne geht, immer nochmal gescheit aufs Klo. Das entspannt wirklich - rein koerperlich und man kann sich auch mal ein paar Minuten fuer sich hinsetzen, durchschnaufen und mental justieren. In einer Audition-Situation haben wir als suchende Band dann natuerlich immer Wasser oder Bier angeboten, bisschen freundlich geredet, alle auf einen Stand gebracht, uns vorgestellt (oft hatte ja nur einer von uns Kontakt mit dem neuen Kandidaten) - also auch versucht, die Spannung rauszunehmen. Und dann haben wir eben gemeinsam Musik gemacht. Wir hatten nie "vorspielen" a la DSDS, uns ging's um die gemeinsame Musik. Im Endeffekt war's dann auch mal so, dass einer von uns unser eigenes Stueck vergeigt hat, der Kandidat aber gut vorbereitet war und besser war als wir. In der Regel haben wir auch dem Kandidaten die Song-Auswahl bzw. -Reihenfolge ueberlassen. Aber JA, je nach Instrument und Rolle dieses Instruments in unserer Band "musste" dann auch mal ein kleines Solo sein.

Also: Gut vorbereitet sein ist ein riesiges Plus (denn - wir hatten auch Kandidaten, die sich bis zur Probe unser Material weder angeschaut noch angehoert hatten), das bringt auch Sicherheit. Vorher "sammeln" hilft auch. Notfalls auch Spickzettel machen mit Chord Changes / Lead Sheet, warum nicht? Fuer eine erste Probe ist das okay, komplett auswendig kann man spaeter auch noch. Allein die Tatsache, dass Du Dir Deiner Nervositaet bewusst bist, ist schon eine riesige Chance. Ansosnten isses wie bei allen diesen Dingen - Uebung macht den Meister!

(Andererseits - der Druck geht nie weg... was meint ihr, wie viele Takes mein kleines Stueck hier gebraucht hat, bis ich es MB-Board-Zeigefaehig fand? :D https://www.musiker-board.de/thread...as-ihr-drauf-habt.464393/page-14#post-7425705)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo,
Mit Alkohol oder Drogen versuchen lockerer zu werden geht schon mal gar nicht. Wenn ein Musiker sich vorstellt finde ich Fehler weniger schlimm als wenn er angetrunken käme.
Mein Tip: Bereite Dich gut vor aber mach Dich nicht verrückt. Es ist ein Fehler Dir jetzt schon auszumalen was alles schiefgehen kann.
Auch ist ein Fehler lange kein Beinbruch, es ist nur eine Frage wie Du mit ihm umgehst, d. h. wie schnell Du wieder reinkommst.
Und Du hast noch einen Trumpf in den Händen: Du bist Bassist! Ich denke die Band sucht vermutlich nicht ausdrücklich einen Virtuosen, sondern jemand, der solide und verlässlich mitspielen kann. Und Basser gibt’s wahrscheinlich bei Euch in der Gegend auch nicht gerade im Überfluss.
Wichtig ist es auch, dass Du menschlich mit den Jungs gut klar kommst und auch zu ihnen passt.

Ich musste erst einmal bei einer Band vorspielen, und das eigentlich nur pro forma. Ich hatte vorher ein paar der Jungs bei einer Party kennengelernt und mit Ihnen gejammt.
Da wir alle das Gefühl hatten, dass es musikalisch und menschlich gut passt kam ich zum „Vorspielen“ um zu sehen, ob es auch mit den anderen Bandmitgliedern harmoniert.

Gruß
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Jo, gerade kiffen oder so, das ist schon eine 2-seitiges Schwert. Kann gut sein das man dadurch mal in einer Jam Session den ein oder anderen hammer Lick spielt auf den man so nicht gekommen wäre wenn das Unterbewusstsein mal kurz übernimmt, aber das sind dann halt ehr seltene "Aussetzter", gesamt gesehen steigt die Fehlerquote aber und man selber hört seine Rhytmus Fehler auch nicht mehr so wirklich. Und es verstärkt die Aufregung noch um weiteres wenn man schon aufgeregt ist.

Beim Alkohol wird sichs ähnlich verhalten. Nur das es wohl auch keine solche Aussetzter hervorbringt sondern einfach grundlegend dämpft :) Kann natürlich sein das es auflockert aber deswegen wird man auch nicht viel besser spielen weil es dann wieder andere "Skills" beeinflusst. Klar, für Alkis gilt das nicht :) Die brauchen ja ihr Zeugs, ich hoff mal das du nicht dazu gehörst :)

Ich glaub aber sowieso auch das es wichtiger ist das du mit den Leuten klar kommst. Ich würde dir raten nciht gleich in der ersten Minute bei Ankunft los zu spielen, wenn es die Situation zulässt. Evt erstmal bissl ratschen, lockerer werden. Wenn du Glück hast läuft gerade Musik mit der du dich runter bringen, oder in eine Stimmung versetzten kannst.

Mir selber hilft es auch wenn ich schon ein paar Stunden an dem tag gespielt hab und die Muskeln soweit schon fit sind. Dann hab ich später wenigstens eine Sorge weniger und muss mich nicht noch auf die durch kalte Hände resultierenden Fehler konzentrieren.
 
Erstmal vielen Dank für eure zahlreichen Antworten.

@Senchay: Genau so geht es mir auch. Ich glaube mein Basslehrer denkt, ich sei noch blutiger Anfänger, weil ich dort nie so spielen kann wie zu Hause und er mir Sachen erklärt, die ich längst weiß bzw. alleine beim Spielen komplett anders mache als bei ihm im Unterricht. Das mit dem Aufnehmen ist denke ich eine gute Idee, nehme mich ab und an schon mal selbst auf, habe es bislang allerdings noch keinem anderen gezeigt.

@DerZauberer: Der Begriff "vorspielen" ist wahrscheinlich unglücklich gewählt, finde auch dass das mehr wie ein Casting klingt. Mir wurden schon diverse Tabs zum Proben zugeschickt und ich soll am Sonntag mit der Band die Stücke zusammenspielen, von daher wäre vermutlich "zusammen proben" besser gewesen. Und zu dem Trumpf: Das mag sein, ich sehe täglich viele Gesuche für Bassisten, allerdings findet man aus der Richtung wo die Band herkommt nicht so viele.

Ich werde mir die Songs auf jeden Fall noch mal anschauen und üben; der erste Kontakt per FB war zudem sehr freundlich und zuvorkommend, ich denke wenn der Rest der Band ähnlich drauf ist, kommt auch keine "Casting-Atmosphäre" auf.
 
Ich denke Dein Problem liegt einfach an mangelnder Erfahrung im Zusammenspiel mit Bands;)
Wenn Du allgemein öfters mal zu ner Band gehst und "vorspielst" (wobei ich eigentlich mehr mitspielen meine-man macht ja zusammen Musik) um einfach mal auszuprobieren,Kontakte zu knüpfen und zu schauen ob was bei rum kommt , dann legt sich das.
Vielleicht hilft Dir auch die Vorstellung, daß nicht nur Du bei denen vorspielst sondern die Jungs auch bei Dir!
Du suchst ne Band-aber die halt auch nen Basser-und die sind immer sehr gefragt und nicht immer leicht zu bekommen.
Hast Du sie überhaupt schon live gehört?
Sind die Aufnahmen Live-Mitschnitte? Wenn nicht, dann überschätzt Du sie vielleicht.......
Mag sein die Jungs sind gut-aber wenn man nur Aufnahmen kennt, sagt das noch gar nichts über den tatsächlichen Leistungsstand aus- also erst mal entspannt bleiben und mitmachen;)
Versuch einfach Dich nur darauf zu konzentrieren daß Du die Musik fühlst und in den Groove kommst (hab einfach Spaß) und schau wie Du mit dem Drummer (spieltechnisch/Groove und menschlich!) zurechtkommst-der ist für Dich der wichtigste Mann in der Combo-wenn die Rhythmus-Truppe gut miteinander kann ist das die halbe Miete!!!Der Rest findet sich...
Wichtig finde ich wie die menschlich so "ticken"...wenn es da passt hast Du gute Chancen;)
Ach so- Alkohol oder sonstiges sind nach meiner Erfahrung bei halbwegs ambitionierten Leuten absolutes KO-Kriterium (zumindest VOR/WÄHREND Probe bzw. Auftritt),danach zusammen einen heben ist natürlich OK;)
LG
 
Ich glaube mein Basslehrer denkt, ich sei noch blutiger Anfänger, (...)

Gibt doch den alten Witz:
Gitarrenlehrer zum Bassisten: "So, in der ersten Stunde lernen wir die ersten Noten auf der E-Saite von deinem Bass..."
Die Woche drauf: "Na, dann machen wir uns mal langsam an die Toene auf der A-Saite..."
Die Woche drauf - Lehrer ruf den Schueler an: "Wo bist du? Heute ist Unterricht?" - Schueler: "Ja schon, aber bei den ganzen Gigs schaff' ich das die Woche nicht..."
:D

Die Realitaet ist etwas anders - ich weiss - aber ein Stueck Wahrheit ist dran. Und wenn es nicht klappen sollte - fuer die ersten Band-Erfahrungen reicht es auch, wenn man nicht seine Lieblings-Mucke in der Band macht. Man lernt trotzdem viel, fuer die Bands die danach kommen werden. Ich habe meine Lieblings-Mucke noch nie in einer Band gespielt, hat sich bisher nicht ergeben. Trotztem spiele ich gerne alles moegliche mit netten Mitmusikern.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Es ist völlig normal, dass man nervös ist, wenn mit/vor unbekannten Musikern spielt. Eine gewisse Grundnervosiät gehört einfach dazu, ohne wäre auch irgendwas faul.
Ich bin nach zich Castingrunden bei Bands immernoch nervös und habe Angst, dass sich meine Finger verknoten. Tun sie manchmal sogar auch. Es wird aber auch keiner vor dir erwarten, dass du gleich super locker bist und dich in die Songs und in die Band perfekt einfügst. (Ich rede jetzt vom Hobby-Bereich, ich weiß nicht, wie es bei Profis aussieht.) Man ist ja plötzlich in einer Gruppe von Leuten, die sich wahrscheinlich recht gut kennen, und muss sich als "Fremder" nun irgendwie präsentieren. Man wird einfach in ein funktionierendes Gefüge reingeworfen. Das ist nicht schön und das sollte die Band auch beachten. Klappt leider nicht immer. Es ist mir auch schon passiert, dass ich mich plötzlich zwischen Leuten wiederfand, die ständig ihre Insiderwitze gerissen haben und teilweise auch einen Humor hatten, den man erstmal kennen musste, um ihn wirklich zu verstehen. Kein Wunder, dass ich mich unwohl gefühlt habe, obwohl sie eigentlich nicht unfreundlich waren.

Wenn die Leute etwas empathisch sind und selbst auch schon eine Band gesucht haben, dann werden sie sicherlich versuchen die Situation aufzulockern und werden es bestimmt auch verstehen, wenn nicht alles gleich klappt. Wenn sie trotzdem gleich (annährende) Perfektion erwarten, ist die Band vllt doch noch eine Liga zu hoch. Damit muss man dann lernen umzugehen. Ist mir auch schon passiert, das kratzt dann irgendwie schon am Ego, das gehört aber dazu. Manchmal passt es aber menschlich auch so gar nicht, sodass man sogar beim spielen nicht so wirklich zusammenkommt.

Inzwischen könnte ich meine gesammelten Memorien in ein dünnes Büchlein packen... Daraus würde wahrscheinlich sogar ich selbst noch lernen.

Aber wenn du selbst vor deinem Basslehrer nicht halbwegs unbekümmert spielen kannst, solltest du wirklich mal was dagegen tun.
Bei mir hat sich vieles gebessert, als ich angefangen habe, zu Jamsessions zu gehen. Am Anfang war ich da auch sehr schüchtern, zum Glück habe ich gute Freunde, die mich dann quasi auf die Bühne getreten haben, auch wenn ich da anfangs nur Schüchter die Grundtöne gezuppelt habe. Bei sowas habe dann aber ich sehr viel gelernt. Kann ich jeden Musiker immer empfehlen, wenn es sowas in deiner Gegend gibt. Solche Sessions sind manchmal schon sehr beeindruckend, denn da stehen meistens irgendwelche alteingesessenen Musiker, die sich meistens auch schon seit über 20 Jahren kennen und mindestens genauso lange zusammen Musik machen. Wenn sie aber keine absoluten Trottel sind, dann freuen sie sich auf das (noch unerfahrene) Frischfleisch. Die haben ja auch irgendwann mal angefangen.
Ansonsten... hast du vielleicht einen Kumpel, der auch Musik macht? Das wäre ideal, denn mit dem könntest du auch zusammen spielen. Einfach etwas rumklimpern, ein paar Sachen ausprobieren, etc.


In der Uni habe ich mal gelernt, dass man sich solchen Situationen einfach immerwieder aussetzen soll. Das hilft wirklich, ansonsten hilft auch eine sehr gründliche Vorbereitung, das werden die anderen auch merken. Bereite dich also einfach gut vor und versuche bitte nicht, dich mit irgendwelchem Zeugs vorher locker zu machen (wenn sie dir ein Bier anbieten vorher, ist das dann deine Entscheidung). Ich hätte jedenfalls keinen Bock, mit leuten zu trinken, die schon vor dem ersten Ton irgendwie angeduselt sind, das ist aber schon fast eine Glaubensfrage :)
 
Von solchen jams Sessions hätt ich jetzt noch nix gehört. Wie soll das ablaufen? Ist das irgendwo ausgeschildert alla "Jam Session im Cafe Barfuß - Meldet euch unter der Nr 8347383"?

Nur Interesse halber, weils mir sowas völlig neu ist. Hör ich zum ersten mal.

Was der TE das erzählt hat nix mit der Nervosität zu tun die ihr meint, die die "völlig normal" ist. Da geht was auf psychischer Schiene ab das den ganzen Körper beeinflusst, da kann man sich nicht drauf vorbereiten. Jedenfalls nicht mit daheim alleine üben. Wie gesagt, alleine geht das bei solchen Leuten über Stunden fehlerfrei, im Schlaf. Aber sobald einer im Zimmer dabei ist ist derjenige wie ausgewechselt. Schwitzen, zittern, Kopfkino, Adrenalin Schub halt.

Wer das nicht kennt muss sich mal versuchen an eine Gefahrensituation zu erinnern, zb kurz bevor ein Unfall passiert ist, gerade nochmal abgebremst oder so. Dieses Adrenalin überströmt einen in diesen Situationen genauso und alles zittert und tut. Versucht da mal Gitarre zu spielen, das geht halt einfach nicht.
Hat viel mit Selbstbewusstsein zu tun und was man von sich selber erwartet und wie man mit anderen Menschen in Kontakt treten kann. Und was man denkt das andere vn einem denken.

Die ganzen unterbewussten Sachen müsste man abschalten können und das geht nur dadurch das man es immer wieder macht, egal was andere sagen. Einfach abstumpfen.

Versuch das wirklich mal mit dem aufnehmen, mach dir einen Soundcloud Account, oder youtube account, richte ihn schön her, deaktiviere die Kommentare (zumindest bei youtube...) und poste deine Songs in der Öffentlichkeit, was das Zeug hält. So stumpfst du nach und nach ab.

Also mir hat das echt mega geholfen hier Sachen zu veröffentlichen, nichtmal um Lob zu hören, ganz im Gegenteil, sondern einfach um sich an die Situation zu gewöhnen das man "vor anderen" spielt.

Der Trick liegt drin Selbstbewusstsein zu entwickeln und im Erkennen der eigenen Fähigkeiten. Und da kommt wieder das recording ins Spiel. Aufnehmen, anhören was ds Problem ist, am besten ein Tag später, verbessern und hochladen in die Öffentlichekit.

Natürlich wären Jam Sessions mit Personen direkt noch besser aber dazu brauch man in dem Fall erstmal Vertrauenspersonen die sich mit Musik und Gitarre auskennen und die kann man nicht herzaubern.

Was für Musik spielst du denn? Und wo kommst du her?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@Senchay: Du liegst vollkommen richtig, die Nervosität die ich habe ist kein "normales" Lampenfieber, das hat andere Gründe und Ursachen, die hier aber nichts zu suchen haben. Ich denke ich werde einen Rat beherzigen und einfach mal ein paar Sachen aufnehmen und hochladen und schauen was dabei rumkommt.
Ich selber spiele und höre gern Progressive Rock/Metal, aus dem Bereich stammt auch die Band, von daher wäre das allein vom Musikalischen her optimal.

Und solche Jamsessions gibt es hier auch, da kann man einfach auf die Bühne gehen und mitspielen, gibt meistens ein Lead Sheet auf dem die Akkorde stehen und dann geht's los.
 
Und solche Jamsessions gibt es hier auch, da kann man einfach auf die Bühne gehen und mitspielen, gibt meistens ein Lead Sheet auf dem die Akkorde stehen und dann geht's los.

Iss ja cool, ich leb hier glaub echt hinter dem Mond. So traurig...aber nimmer lange.

Geh das mit dem recording aber nicht "falsch" an. Also nicht hochladen und bei der erst besten Kritik wieder grübeln und sich erst recht einschotten. Ich kann mir vorstellen das verschiedene Menschen unterschiedlich auf das Resultat reagieren könnten. Also am besten nicht aus dem Grund tun Lob zu kassieren und somit das Ego boosten, das kann natürlich zusätzlich motivieren aber wenn es halt am Anfang krumm ist wird nicht soviel positives kommen, von dem her darf man da nicht mir falschen Erwartungen ran gehen. Einfach abhärten sozusagen, bis das Unterbewusstsein denkt "Jetzt haben so viele schon gehört was ich spiele, ich lebe immernoch, keiner sieht anders auf mich obwohl ich ja Fehler gemacht hab" usw. Denn scheinbar fängt man dann langsam an nicht mehr dran zu denken und spielt lockerer.

Ich kann dir garantieren das niemand uns anders wahrnimmt nur weil wir Fehler machen. Und wenn, filtert das nur die Leute aus die eh unwichtig sind., dann erkennst du schon wer für dein Leben wichtig ist und wer nicht. Denn die die einen belächeln können es meistens selber nicht besser und haben genauso Komplexe, evt dann halt in anderen Bereichen, sonst würden sie sich nicht an schwächeren auslassen sonder ihnen mit einem Rat und Verständnis entgegnen. Denk einfach da dran. Was aber nicht bedeutet das man Kritik (wenn sie sinnvoll ist) nicht trotzdem annehmen kann ohne die Selbstachtung dabei zu verlieren. Im Grunde kann dich alles, jedes Kommentar und jeder Upload und jede Session nur stärker machen wenn du es richtig angehst.

Bei mir hats wirklich viel gebracht, ganz schlagartig. Beim Recording für die Öffentlichkeit hakts natürlich noch aber zumindest bei Kollegen und zb im Musikladen fällt es mir jetzt sehr viel leichter vor anderen zu spielen.

Ich wünsch dir echt das Beste und hör auf keinen Fall auf dran zu arbeiten. Musik macht mit anderen zusammen am meisten Spaß.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt nichts schlimmeres als dieses "Spiel mal was!" wenn man sich als Musiker bei einer Band vorstellt.

Aber da du ja Aufnahmen bekommen hast, ist der Vorteil da, dass ein "Ja... Spiel mal was vor." nicht da ist und ich glaube das es tatsächlich auf ein Zusammenspiel rausläuft (so haben wir das gemacht bei unserer Gitarristensuche - WIR haben DEM was vorgespielt und er sollte einsteigen, wenn er meint, er hats raus. Viel gemütlicher und man merkt gleich, ob´s passt :) )

Aber das "große Zittern" kenne ich auch. Inklusive Übelkeit und Schweißausbrüchen. Bei mir hat es viel gebracht, mich einfach nicht auf die Leute zu konzentrieren, denen beim Spielen nicht mal ins Gesicht zu gucken, sondern mich ganz auf das zu einzulassen, was ich gerade mache und dabei ein konzentriertes Gesicht machen, damit man auch sieht, dass man es ernst meint.

Also am besten, einfach machen, so blöd und stumpf das auch klingen mag.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Bei der Musikersuche geht's ja nun nicht darum, dass beim ersten Treffen alles perfekt gespielt wird. Das ist auch ein Abchecken nach Charakter und Temperament. Als suchender ging es mir immer so, dass Kandidaten, die in die Gruppe gut reinpassen und sagen, sie finden die Band so geil, dass sie sich dafür den Arsch aufreißen, bei mir immer gute Karten hatten. Solange ich Entwicklungsmöglichkeiten sehe, würde ich solchen Leuten immer den Vorzug geben vor der emotionslosen Perfektionsmaschine.

Du bist doch bestimmt ein guter Typ, also mach Dir nicht so viele Sorgen. :)
Vielleicht hilft Dir das bei der Entspannung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Mir ist da als erstes Alkohol eingefallen
"If you wanna play drunk, practice drunk!" - Weisheit eines besoffenen Punkrockers aus England kurz vor seinem Gig. Was soll ich sagen...der Typ war trotzdem schlecht ;-)
Um Nervosität zu bekämpfen hilft das natürlich nicht weiter und es wird wohl auch kein Allheilmittel geben, selbst einige Musiker, mit jahrelanger Erfahrung, haben kurz vor einem Gig noch richtig Lampenfieber.
Ob es verschwindet merkst du erst wenn du den ersten Ton gespielt hast. Bei mir ist die ganze Aufregung dann schlagartig weg.
Unser Sänger hat des öfteren vor einem Gig so :igitt: über der Schüssel gehangen, nach dem ersten Song war er immer total entspannt und locker.
 
Hi, bei mir ist es manchmal immer noch so, das ich plötzlich nervös bin, wenn bei uns jemand neues zum ersten mal dabei ist... :ugly:
Diese ersten Proberaum-Termine sind meiner Meinung nach ein gegenseitiges Vor-/Mitspielen. Da will ich jetzt auch nicht schlecht spielen.
 
Wenn du Angst davor hast schlecht zu spielen, dann wirst du auch schlecht spielen....Murphy's Law

Sei dir deiner eigenen Fähigkeiten bewusst und dann kommt schon was gutes bei rum ;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo @unco
Die versammelten Mitglieder des Musikboards stehen grad hinter mir und lassen mein Haus aus allen Nähten platzen (und haben ausserdem meinen Kühlschrank geleert.... Sauerei!). Sie alle versuchen verzweifelt, einen Blick auf den Bildschirm meines Monitors zu erhaschen und wie aus einer Kehle erschallt es einstimmig:

"Wie war das gestrige Vorspielen bei der Band?"
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben