armint
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Zunächst ein Wort an unseren Lieblingsadmin:
Diese Gitarre ist eine Akustik-Gitarre, frag' sie selbst, sie war gestern abend erst wieder im Einsatz mit zwei Klassikgitarren - völlig unplugged - akustischer gehts nimmer.
Ich möchte hier mal einen Erfahrungsbericht zum Thema "Pimp my Guitar" abgeben.
Er soll zeigen, dass man sich nicht immer mit den industriegegebenen Zuständen unserer Schätzchen zufrieden geben muss.
Zur Historie:
Letztes Jahr sah ich sie und wusste sofort: Die wird die meine!
Die Replika der Hoyer "Herr im Frack" - nun als "Dressed Gentleman" - aus asiatischer Fertigung zu haben. Ich sah sie im Musikalienfachgeschäft meines Vertrauens, spielte sie an und war schon vom akustischen Klang begeistert. Er ist nicht mir einer "normalen" Akustikgitarre zu vergleichen (aber was ist schon normal, meine Gitane klingt auch nicht gerade "normal"), aber sie klingt und macht Spaß. Elektrisch konnte sie auch "Laut geben" und so durfte sie mit nach Hause.
Erstes Erschrecken: Das Ding ist größer als erwartet! Ich hatte mir vorgestellt sie (in Ermangelung eines mitgelieferten Transportbehältnisses) mit dem Jumbo-Koffer meiner Martin zu transportieren. Doch die "Kleine" steht rundherum 2cm über den Kofferrand über.
Ok, nach ca. 6 Monaten fand ich dann in Ffm ein passendes Jumbo-Westerngit-Gigbag von Gewa.
Zurück zur Gitarre:
Mängel:
a) Saitenlage nicht optimal, da ich auf "Not even Slinky" (0.12" bis 0.56") umgestiegen bin - die Sattelkerben waren zu eng und die Halslage auch nicht mehr korrekt.
b) Der Pickup ist (übrigens soweit ich gesehen habe nach wie vor auch bei der aktuellen Produktion) zu tief: Er sitzt ca. 4-5mm unter der Griffbrettoberfläche.
c) Die Position der beiden Potis ist ultrasuboptimal: Wenn man die Gitarre ihrer Bestimmung gemäß verwendet (Schlaggitarre) bleibt man mit der Schlaghand ständig an ihnen hängen (Aua!).
d) Die Wirkung des "Tone"-Potis ist eher als "zweiter Vol-Pot" zu beschreiben.
e) Der Steg will mir nicht zum Bild passen.
So gewappnet ging ich zum meinem Lieblingsgitarren- und Bassreparateur und klagte ihm mein Leid.
Das Ergebnis seiner Bemühungen seht ihr auf dem zweiten Bild.
Was ihr nicht sehen könnt:
- Die Pickupkonstruktion wurde komplett überarbeitet, das war kein einfaches "Höhersetzen", da steckt eine Menge Arbeit dahinter. Resultat: Pickup- und Griffbrettoberfläche sind nun gleich hoch. (Damit natürlich auch mehr Output)
- Die beiden Potis sind (ausser dass sie versetzt wurden) nun auch beide funktionsfähig.
- Die Saitenlage ist butterweich (man erinnere sich: 012 auf 056).
- Der Holzsteg (hatte ich mir vorher selbst gekauft) ist an die Wölbung der Decke angespasst und perfekt eingestellt.
- Das dunkle Pickguard ist übrigens auf das originale, weiße aufgeklebt und die schräge Fasung angepasst - das originale schaut rundherum noch heraus und ergibt einen schönen Kontrast. Das war die einfachste und eleganteste Lösung um zum einen die Löcher der ja nun fehlenden Potis verschwinden zu lassen und zum anderen ein stabiles (frei schwebendes) Pickguard zu erhalten. Über die dunkle Farbe kann man trefflich streiten, mir gefällt es so besser weil etwas dezenter.
Fazit: Der Aufwand hat sich mehr als gelohnt, ach ja: der finanzielle Aufwand: 120,-.
Fragen?
Gruß
Armin
Diese Gitarre ist eine Akustik-Gitarre, frag' sie selbst, sie war gestern abend erst wieder im Einsatz mit zwei Klassikgitarren - völlig unplugged - akustischer gehts nimmer.
Ich möchte hier mal einen Erfahrungsbericht zum Thema "Pimp my Guitar" abgeben.
Er soll zeigen, dass man sich nicht immer mit den industriegegebenen Zuständen unserer Schätzchen zufrieden geben muss.
Zur Historie:
Letztes Jahr sah ich sie und wusste sofort: Die wird die meine!
Die Replika der Hoyer "Herr im Frack" - nun als "Dressed Gentleman" - aus asiatischer Fertigung zu haben. Ich sah sie im Musikalienfachgeschäft meines Vertrauens, spielte sie an und war schon vom akustischen Klang begeistert. Er ist nicht mir einer "normalen" Akustikgitarre zu vergleichen (aber was ist schon normal, meine Gitane klingt auch nicht gerade "normal"), aber sie klingt und macht Spaß. Elektrisch konnte sie auch "Laut geben" und so durfte sie mit nach Hause.
Erstes Erschrecken: Das Ding ist größer als erwartet! Ich hatte mir vorgestellt sie (in Ermangelung eines mitgelieferten Transportbehältnisses) mit dem Jumbo-Koffer meiner Martin zu transportieren. Doch die "Kleine" steht rundherum 2cm über den Kofferrand über.
Ok, nach ca. 6 Monaten fand ich dann in Ffm ein passendes Jumbo-Westerngit-Gigbag von Gewa.
Zurück zur Gitarre:
Mängel:
a) Saitenlage nicht optimal, da ich auf "Not even Slinky" (0.12" bis 0.56") umgestiegen bin - die Sattelkerben waren zu eng und die Halslage auch nicht mehr korrekt.
b) Der Pickup ist (übrigens soweit ich gesehen habe nach wie vor auch bei der aktuellen Produktion) zu tief: Er sitzt ca. 4-5mm unter der Griffbrettoberfläche.
c) Die Position der beiden Potis ist ultrasuboptimal: Wenn man die Gitarre ihrer Bestimmung gemäß verwendet (Schlaggitarre) bleibt man mit der Schlaghand ständig an ihnen hängen (Aua!).
d) Die Wirkung des "Tone"-Potis ist eher als "zweiter Vol-Pot" zu beschreiben.
e) Der Steg will mir nicht zum Bild passen.
So gewappnet ging ich zum meinem Lieblingsgitarren- und Bassreparateur und klagte ihm mein Leid.
Das Ergebnis seiner Bemühungen seht ihr auf dem zweiten Bild.
Was ihr nicht sehen könnt:
- Die Pickupkonstruktion wurde komplett überarbeitet, das war kein einfaches "Höhersetzen", da steckt eine Menge Arbeit dahinter. Resultat: Pickup- und Griffbrettoberfläche sind nun gleich hoch. (Damit natürlich auch mehr Output)
- Die beiden Potis sind (ausser dass sie versetzt wurden) nun auch beide funktionsfähig.
- Die Saitenlage ist butterweich (man erinnere sich: 012 auf 056).
- Der Holzsteg (hatte ich mir vorher selbst gekauft) ist an die Wölbung der Decke angespasst und perfekt eingestellt.
- Das dunkle Pickguard ist übrigens auf das originale, weiße aufgeklebt und die schräge Fasung angepasst - das originale schaut rundherum noch heraus und ergibt einen schönen Kontrast. Das war die einfachste und eleganteste Lösung um zum einen die Löcher der ja nun fehlenden Potis verschwinden zu lassen und zum anderen ein stabiles (frei schwebendes) Pickguard zu erhalten. Über die dunkle Farbe kann man trefflich streiten, mir gefällt es so besser weil etwas dezenter.
Fazit: Der Aufwand hat sich mehr als gelohnt, ach ja: der finanzielle Aufwand: 120,-.
Fragen?
Gruß
Armin
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