Vorgekerbte Sättel - wie gut sind die?

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Hallo zusammen,

im Rahmen der Aufarbeitung einer indonesischen Epiphone ES-335 (siehe hier ab #14) überlege ich, der Gitarre statt des serienmäßig verbauten Sattels einen neuen weißen, vorgekerbten Tusq-Sattel zu verpassen. Stewmac z.B. hat passende Angebote.

Frage:

Wie gut sind denn solche Sättel vorgekerbt? Einfach austauschen und gut? Oder muss hier meistens generell nachgearbeitet werden, um die Saitenlage zu optimieren, weil die Regel ist: Vorgekerbt ist zwar, aber das heisst noch lange nicht optimale Saitenlage?

@murle1 oder @smartin und natürlich alle übrigen "Austauscher" - wie sind Eure Erfahrungen?

THX & CU
MM
 
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"vorgekerbt" ist sone Sache.... das passt bei allen, die sich an Fender und Gibson-Maßen orientieren. Wenn die Maße nur wenig abweichen, nützt das schonmal gar nichts mehr.

Dazu kommt, dass dabei NUR der Saitenabstand vorgearbeitet ist. Saitenlage und korrekte Nutentiefe muss man selbst herstellen.
 
Hallo,
das Material ist gut, die Tiefe der Kerben können nicht überall passen. Denn dafür ist auch die Tiefe der Sattelnut im Hals, und die Höhe der Bünde verantwortlich. Ein Vorteil ist, der Abstand der Kerben ist optimal, was bei der Anfertigung aus einem Knochenrohling ein wenig Fuddelei ist. Wenn die Breite passt, kann geringfüging schmaler gefeilt werden, ist die Anwendung zu empfehlen. Besonders wenn passende Feilen oder Sattelsägen verfügbar sind.
 
...Besonders wenn passende Feilen oder Sattelsägen verfügbar sind.

Tscha, da wären sie wieder, meine drei Probleme... ;)

Weder noch vorhanden. Und ob ich da mit irgendwelchen Behelfsmitteln bzgl. Schlitze passend zu bearbeiten, was Sinnvolles erreichen kann, wage ich zu bezweifeln. :gruebel:

Danke erst mal!
 
Vielleicht kannst Du mit dem Link in meiner Sigi etwas anfangen?

Also ich machs seit Jahren so und kann nicht klagen.

:hat:
 
Das mag bei Gitarren mit abgewinkelten Kopfplatten, oder einer Saitenführung schräg nach dem Sattel funktionieren - aber bei Strat, Tele oder ähnlichen nicht. Da gibt es Geräusche. 1-1,5mm Schlitz bei einer 09er Saite?? Never... Selbst bei einem Sägeblatt 038 für die E1 muss ich noch mit einem dünneren fixieren. Solange die Saiten noch hinter dem Sattel am aufgelegtem Finger "kribbeln" ist der Spalt zu breit...
 
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Meist hat man ja sowieso bei F-artigen Gitarren einen String-Tree über der e- und h-Saite.
Bei mir kribbelt da nichts, und die e-Saite hat auch kein nennenswertes Spiel.

Es ging ja auch darum, dass man kein Special-Werkzeug hat > Alternativen.;)

Ich mache das seit Jahren so und konnte keine negativen Auswirkungen feststellen.
Einzig die g- und D-Saite schwingt manchmal hinter dem Sattel nach, aber die sind ja dicker. Daran kann es ja also nicht liegen.
Abhilfe schafft auch hier der obligatorische String-Tree, Haarband, Zigarettenfilter o.s.ä., wie es bei Metallern üblich ist.

Im Gegenteil, die Saiten klemmen nicht im Sattel fest und rutschen gut bei Trem-Arbeit. :D

Wer es noch genauer braucht, kauft sich einen Satz günstigerer feiner Schlüsselfeilen, oder teure Sattelfeilen, oder geht zu einem Gitarrenbauer.

:hat:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Edit:
Übrigens, ich habe noch keine herkömmliche Fender Gitarre erlebt, die ohne Stringtrees auskommt.

Alle, die ich besaß, auch viele neue, hatten das Nachklingeln hinter dem Sattel ab der D-e-Saite, wenn man sie über den String-Tree hob. Die Sättel und Gitarren aus USA und Mexiko waren Fabrik neu und nicht von mir nachgefeilt.
 
Zuletzt bearbeitet:
eine zweckmäßige Alternative zur klassischen Sattelkerbe ist eine V-Kerbe, die man leicht mit einer kleinen Dreikant-Nadelfeile herstellen kann. Man braucht nur eine Feile für alle, allerdings sollte man das Prinzip nicht mit regelmäßigem Tremologebrauch verwenden, sonst arbeiten sich die Saiten ein.

Dennoch ein sehr gutes Pinzip Sattelkerben herzustellen, denn sie passen immer spielfrei, auch bei anderen Saitenstärken.
 
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Genau das habe ich bei den alten PRS US-Modellen unter der Lupe Ende der 80er und Anfang 90er beobachtet (breite Grafit-Sättel).
:hat:
 
...überlege ich, der Gitarre statt des serienmäßig verbauten Sattels einen neuen weißen, vorgekerbten Tusq-Sattel zu verpassen...

Genau vor der Überlegung stehe ich auch. Neben dem Werkzeug fehlt mir zudem die Erfahrung. Ich lese mich mal durch Reinhardt seinen Thread und wenn ich Sattel bestelle, direkt mal 1-2 zusätzlich um den Druck zu nehmen. :)
 
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Hi, ne,
das ist Senchay's Strat-Modifikations-Thread, der leider ziemlich umpfangreich und unübersichtlich geworden ist, da es naturgemäß viel zusammenzutragen und zu schreiben gab und gibt...:)

Ja, mit den 1-2 zusätzlichen kannst Du gut üben.
Sollte aber schnell klappen.

Wichtig, mit viel Gefühl und Vorstellungskraft statt Muskelkraft feilen, da das Material doch sehr weich ist, und man die Fortschritte anfangs kaum einschätzen kann.;)
:hat:
 
Vorallem, lieber einmal öfter neu ansetzen und kontrollieren... Material dazufeilen ist halt schwerer als es zu entfernen (backingsoda+ca mal aussen vor gelassen).
 
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Jemand sagte: Wenn ich allein dieses Plastikteil von Sattel sehe, bekomme ich Kopfschmerzen.

Ist das nur eine optische Ansicht?









DSC_0286.JPG
 
Ich feile Austauschsättel (idR aus ungebleichtem Knochen) seit Jahr und Tag selber nachdem ich zunächst fertige Teile probiert habe die aber nie so richtig passten und immer Nacharbeit erforderten.

Ist schon ne Ecke Arbeit, aber nicht etwa das Feilen der Kerben, sondern :
a - vorher den alten Sattel ausbauen ohne Beschädigung des Holzes
b - ggf Nut säubern/abrichten
c - Sattelrohling in der Länge, Dicke und vor allem Höhe/Abschrägung nach hinten abrichten sowie die komplette Verrundung, das ist mit Abstand der aufwendigste Teil.

Ausser bei extrem kleinen Kopfplattenwinkeln brauch ich auch keine speziellen Sägen oder Feilen, weil die Saite nicht mehr als bündig versenkt in ihrem Schlitz liegen muss (mbMn), und dazu reichen die einfachen Schlüsselfeilem, scharfe Messer, alte Saiten in der Laubsäge usw. Und halt ein guter kleiner Schraubstock, Meßschieber, ein bischen Mathematik und nen Taschenrechner usw.

Vorraussetzung ist dafür c), also ein Sattel dessen Oberfläche schon überall dem späterem Sollverlauf der Saiten folgt, aber noch ca 0.5...1mm zu hoch ist, womit keine tiefen Kerben nötig werden.
Ich habe zwar Sattelfeilen (die einfachen), aber bisher nur 1..2x mal überhaupt benutzt um festzustellen dass wenn man sie braucht dann gute Sägen oder die richtig edlen Feilen eigentlich sinnvoller gewesen wären....

Welchen Querschnitts-Typ an Kerbe man feilen sollte und welche Kontur in Saitenrichtung, hängt mE extrem von den geometrischen Details ab, also wie die Saiten vom Sattel weg in Richtung Tuner laufen, und natürlich vom Material und dem Anspruch an Stimmstabilität (bei mir eine Top-Priorität). Schmieren muss man mE sowieso immer.

Da die Tätigkeit vlt 3..4x im Jahr vorkommt (höchstens), kann ich mir den Aufwand an Zeit dafür leisten, ein Gitarrenbauer wird aber effizienter arbeiten wollen und da ist dann gutes Werkzeug essentiell.
 
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Mann, da muss ich aber immer Glück gehabt haben. Bei den Tusq-Sätteln habe immer nur wenig nacharbeiten müssen (bei den Vorgekerbten Knochenrohlingen schon). Bei zwei sogar gar nix außer die Höhe des Sattels verändern. Ich habe mein Feilenset verkauft, weil ich dachte, ich brauche es nicht mehr; die letzten drei Sättel habe dann mit Düsennadeln gemacht. Ist zwar etwas blöder aber eigentlich nicht der Rede wert. Tusq-Sattel kostet max. 10 €, billige Düsennadeln auch. Aufwand gering.
 

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