Vorgehensweise Kompressor- und Gateeinstellung

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svenk
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Hi,

ich habe schon in etwa begriffen, wie die Geräte funktionieren (denke ich...).

Ich kann mir aber noch nicht so erklären, wie die Vorgehensweise zur Einstellung der Geräte ist. In welcher Reihenfolge sollte man auf was achten, um eine vernünftige Einstellung zu erhalten?

Ich hoffe, meine Frage kommt richtig rüber... ich möchte jetzt keine "Endeinstellungstips" bekommen, das kann man ja sowieso nicht pauschalisieren, sondern den üblichen/vernünftigen Weg, wie man da hin kommt...

Vielleicht habt Ihr ja auch Tips und Tricks, die man beachten sollte...

Bin gespannt auf die Antworten!

Gruß,
Sven
:)
 
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Puh, kommt darauf an für was Du Ihn verwenden willst..... .
Prinzipiell gehe ich (bei kompression von Leadgesang mit dem dbx166) folgendermassen vor:
1. Gate/Expander "aus"
2. make up Gain auf "0"
3. Ratio auf 1:3 ... 1:4
4. Attack auf "8 Uhr"
5. Release auf "9 Uhr"
6. Sänger singen lassen und Threshold soweit reduzieren bis eine maximale Reduktion von ca. 8 ... 10db angezeigt wird.
7. Am make up Gain ein ausgleich der Reduktion einstellen
8. Wenn während dem Singen zwischen den Wörtern der Kompressor schon wieder aufmacht (Kompressor pumpt) Releaszeit verlängern bis kein Pumpen mehr zu hören ist.
9. Gate/Expander nach Wunsch einstellen

Einen interessanten Link findest Du hier: http://www.bws-tonstudio.ch/kompressor.htm
Und da: ftp://ftp.dbxpro.com/pub/PDFs/WhitePapers/160SWP.pdf

Gruß

Fish
 
Super! Schonmal danke für Eure Antworten!!!

Werde das alles mal ausprobieren.

Gruß,
Sven
:)
 
Prinzipiell gehe ich (bei kompression von Leadgesang mit dem dbx166) folgendermassen vor:
3. Ratio auf 1:3 ... 1:4

Du meinst 3:1 bzw. 4:1 oder? :)


6. Sänger singen lassen und Threshold soweit reduzieren bis eine maximale Reduktion von ca. 8 ... 10db angezeigt wird.

Heieiei, das würde ich mich bei einem 166er nicht trauen. Mehr als maximal 6dB lasse ich den nie machen, und selbst das klingt schon ziemlich brachial. Anders sieht das bei Dynamaxx, CN-220 und 160A aus. Da gehen auch mal 12dB Gainreduction, ohne dass es gruselig klingt.
 
Du meinst 3:1 bzw. 4:1 oder? :)

Klar, sorum ist es richtiger :redface:

Heieiei, das würde ich mich bei einem 166er nicht trauen. Mehr als maximal 6dB lasse ich den nie machen, und selbst das klingt schon ziemlich brachial. Anders sieht das bei Dynamaxx, CN-220 und 160A aus. Da gehen auch mal 12dB Gainreduction, ohne dass es gruselig klingt.

Echt? Ich bin da relativ Schmerzfrei:D.
Ernst: Du hast schon registriert, daß ich "maximale Reduktion" geschrieben habe. d.h. das sind die Peak werte die der Solist erreicht. Die durchschnittliche Reduktion ist weitaus geringer und liegt in dem von Dir genannten Bereich.

gruß

Fish
 
Du meinst 3:1 bzw. 4:1 oder? :) ...

Klar, sorum ist es richtiger :redface:

1:3 bzw. 1:4 ist die Ratio bei einem Expander, und damit wäre die Abschwächung unterhalb dessen Threshold - also Du kommst 1 dB unter den Threshold, der Expander schickt Dich aber 3 (oder 4) dB unterhalb des THR.

Vor dem ":" kommt das, was DU tust, und nach dem ":" kommt, was das GERÄT daraus macht.

Noch was zur Vorgehensweise beim Einstellen von Gates und Kompressoren - Gates versuche ich schon beim Soundcheck so genau wie möglich einzustellen (besonders die Frequenzen bei frequenzselektivem Drumgating), während ich da die Kompressoren meist nur "Pi mal Daumen" einstelle. Die Kompressoreneinstellungen von Sängern und anderen Instrumentalisten leiden meist darunter, dass beim Gig wegen des gestiegenen Adrenalin-Levels der Akteure das Extra-dB an Output verursachen. Daher regle ich die Kompressoren während des ersten Songs meist nochmal nach, hauptsächlich den Threshold, weil sich eben der Eingangspegel des Kompressors ändert.

Viele Grüße
Jo
 
Da wir gerade beim Thema Gates sind habe ich auch mal ne Frage:

Wir haben jetzt seit einiger Zeit ein Behringer XR 4400, welches wir für 3 Toms und eine Snare benutzen. Jetzt haben wir uns letztens Mal etwas Zeit gelassen das Ding einzustellen.

Vorgehensweise:
Angefangen haben wir mit den Toms. Erst mal alle Regler auf Linkanschlag. Dann den Threashold langsam hoch gedreht, bis man schon eine ganz ordentliche Reduzierung des Nachschwingens hören konnte. Dann mit den verschiedenen Reglerstellungen ein bisschen rumprobiert, bis die Toms schon gekappt waren, aber trotzdem noch halbwegs natürlich ausschwingen konnten. Rausgekommen sind dabei folgende Einstellungen:

Threashold ca. bei -25 dB, Hold auf Linksanschlag, Release auf 12 Uhr, Gate Funktion, Range -80 dB.

Mit diesen Einstellungen hat man noch ungefähr ne halbe Sekunde Nachklang bevor das Tom gekappt wir.

Da wir ja aber wollen, dass das Gate auch nur durch das jeweilige Tom geöffnet wird haben wir uns als nächstes an das Side-Chain gemacht.

Also als aller erstes Bandbreite so gering wie möglich (0,7 Oktaven) und dann den Regler langsam hin und her gedreht bis wir den Punkt hatten, wo wir der Meinung waren, dass da das Signal am "vom-Side-Chain-unbeeinflusstesten" durchgeht. Allerdings mussten wir trotzdem den Threashold wieder ein bisschen zurückdrehen, so ca. auf -30 dB, damit das Tom nicht früher abgekappt wird, als es das ohne Side-Chain wurde.

Selbe Vorgehensweise bei der Snare.

Das Ergebniss:
Wenn das Schlagzeug alleine spielt öffnet das Snare-Gate nur für die Snare und bleibt sonst zu (so wie es sein sollte). Die Tom-Gates werden alle auch von der Snare geöffnet.

Mit Band zusammen sind alle Gates die ganze Zeit offen, ergo völlig nutzlos.

Was habe ich falsch gemacht?
 
Ist die Frage so blöd, dass mir keiner antworten will? :confused:
 
Nein, die Frage ist sicher nicht blöd. Aber eine ziemliche Herausforderung für die Ferndiagnose.

Gehen wir nochmal zurück zu der Stelle, wo Ihr die Frequenzen des Gates einstellt, bei denen geöffnet wird. Du nennst es Sidechain. Wenn Du eine Frequenz eingestellt hast, dann höre Dir mal an, wie es klingt, wenn Du den Schalter "MON" drückst - damit hörst Du Dir das an, was das Gate nun "hört", also Dein Steuersignal nach dem Filter. Da sollte jetzt die lauteste Frequenz des Toms zu hören sein - eigentlich sollte es so ähnlich klingen wie vorher, nur ohne die Obertöne und den Anschlagsknack. Entsprechend gehst Du bei den anderen Toms vor.

Die Snare erzeugt ein komplexes Signal und liefert anscheinend bei allen Frequenzen eine Menge Pegel - auch bei den Frequenzen, die Du bislang für das Öffnen der Tom-Gates vorgesehen hast. D.h., das Gate tut, was es soll. Man kann nicht jedes Problem lösen. Die Mikros nehmen halt zuviel von den anderen Instrumenten auf. Du könntest diese Einstreuungen mindern, indem Du mit den Tom-Mikros ganz nah an die Toms ran gehst und so weit weg von der Snare wie möglich. Geht das?

Viele Grüße
Jo
 
Danke erst mal für die Antwort.

Ich werds mal mit deiner Vorgehensweise probieren.

Die Mics sind eigentlich alle schon so nah wie möglich. :confused:
 
So hab mir jetzt gestern mal gut Zeit genommen und noch mal alles nach deiner Methode eingestellt. Letztlich hatte ich die Sidechains alle viel zu hoch eingestellt (außer bei der Snare).
Jetzt wird auch kein Mic mehr nur durch die Umgebungsmusik geöffnet, nur die beiden Hängetoms öffnen noch manchmal wenn man richtig hart auf die Snare kloppt.

Was ich allerdings feststellen musste: Das Sidechain hat als tiefsteinstellbare Frequenz 100 Hz! Das ist für das Standtom gar nicht tief genug! Und dabei sind die Toms alle eher hoch gestimmt! Das bedeutet ja, dass wenn ich mal eher mittel oder sogar tiefgestimmte Toms habe, das Sidechain ja voll fürn Arsch ist, weil es sich gar nicht tief genug einstellen lässt! :(
 

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