Vorbereitung Eignungsprüfung

  • Ersteller DaCapo96
  • Erstellt am
D
DaCapo96
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
03.01.15
Registriert
01.01.15
Beiträge
3
Kekse
0
Hallo Liebe Community,

bestimmt gibt es zu diesem Thema schon einige Threads. Ich möchte aber trotzdem noch einmal persönlich im Anregungen bitten, weil ich noch nichts zu meiner Person passendes gefunden habe.


Zu mir:

Ich bin 18 Jahre alt und nehme seit einigen Jahren privat Gesangsunterricht.
Ich habe als grundschulkind meine Leidenschaft fürs Singen entdeckt ohne, dass ich durch Eltern oder andere in diese Richtung geführt wurde.
Ich Singe seitdem mit großer Begeisterung und, wie mir immer wieder ans Herz gelegt wird, mit Talent.


Gesang zu Studieren ist trotz allem erst seit kurzem mein Aktuelles Ziel und mir steht vor den Eignungsprüfungen sicherlich noch einiges an Arbeit bevor.


Zu meiner eigentlichen Frage:

Ich kann es leider überhaupt nicht einschätzen wieviel ich noch Üben muss um den Anforderungen an eine Eignungsprüfung zu genügen.
Hat jemand dahingehend Erfahrung?


Ich bin für jede Anregung dankbar.

Liebe grüße

DaCapo
 
Eigenschaft
 
Hallo, DaCapo.

grundsätzlich: Hast Du Dir denn schon mal die offiziellen Anforderungen der infragekommenden Hochschulen kommen lassen, einfach, um zu wissen, was Du _überhaupt_ im Programm haben mußt?

Dann, zum zweiten: Wie sieht's mit dem Klavierspiel aus? Gehörbildung? Harmonielehre? Theorie?
Zum dritten: WER sagt, Du hast Talent? Bei Familie, Freunden und Bekannten wäre ich mit der Einschätzung vorsichtig. Da Du ja Unterricht hast: Was sagt denn Dein Lehrer/Deine Lehrerin hierzu? Diese Einschätzung dürfte wichtiger sein als die von wohlmeinendem, begeisterten Publikum...

Aus Erzählungen aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis: Die, die wirklich eine Eignungsprüfung für Gesang als Hauptfach gemacht haben, haben das unisono als "beinhart" empfunden und sind manchmal trotz monatelanger intensiver Vorbereitung sang- und klanglos im ersten Versuch durchgerasselt - obwohl sie hochmusikalisch waren.

Du könntest ja auch mal versuchen, Dich an entsprechende Studentenvertretungen an den infragekommenden Hochschulen zu wenden und direkt von Studenten vor Ort Informationen einholen...

Viele Grüße
Klaus
 
Danke Klaus für deine Antwort.

Die Anforderungen hab ich mir schon von einigen Hochschulen angesehen und gerade in der ersten Runde, geht es ja meist eher um den gesanglichen Teil.
Da werde ich auch noch einiges zu tun haben.
Darum geht es mir hier aber eigentlich auch nicht.
Ich weis wie hart die Aufnahmeprüfungen sein können. Eine Bekannte von mir ist jetzt erst, nach 2 1/2 Jahren intensivster Vorbereitung und nach Aufnahmeprüfungen an zich verschiedenen Unis, aufgenommen worden.

Mir geht es hier mehr um den Rest, also Gehörbildung, Musiktheorie und das Nebenfach (Kla4).

Hast du vielleicht ein paar Tipps oder kannst mir Arbeitshilfen dafür ans Herz legen?
Was muss ich mir denn alles unter Musiktheorie und Gehörbildung vorstellen?

Und wie gut muss ich das Klavier beherrschen?
Meistens steht auf den Infoseiten der Unis, "Vortragen eines einfachen Stückes".
Das klingt für mich doch recht kryptisch.
Was ist für einen Gesangs Professor ein "einfaches Stück"?
 
Hallo DaCapo, ich befinde mich selber in den Vorbereitungen für Hauptfach klass. Gesang und werde dieses Jahr auch an Hochschulen vorsingen.

Ich fange einfach mal mit den praktischen Fächern an. Bei Hauptfach Gesang, werden "Standardarien" verlangt. Für mich als Bass wären das bspw. Sarastro und Don Alfonso. Es wird auch eine Gewisses technisches Level vorausgesetzt. Davon weiß dein/e Lehrer/in aber wahrscheinlich mehr.

Im Nebenfach, also im Normalfall Klavier, werden leichtere Stücke verlangt. Ich werde wahrscheinlich etwas aus Tschaikovskys Album für die Jugend und "Solfeggio CMoll" von C. P. E. Bach vorspielen. Um diese Stücke spielen zu können, habe ich ca. ein 3/4 Jahr gebraucht. Meiner Meinung nach ist es realistisch Klavier als Nebenfach in ca. einem Jahr zu lernen, wenn man davor Erfahrung auf anderen Instrumenten und einen guten Lehrer hat.

Gehörbildung wird normalerweise gefordert:
Rythmusdiktat
Melodiediktat (an manchen Unis zweistimmig)
Intervalle hören (Simultan, auf-, abwärts)
Stufen hören

Bei Musiktheorie:
Bestimmung von Werken (Epoche, Form, Komponist, Stilistische Besonderheiten etc.)
Kontrapunkt
Generalbass (vor allem das Aussetzen)
Sinnvolle weiterführung eines Stücks

Das ist so das ungefähr wichtigste.

Ich mache das allerdings nicht alleine sondern Besuche einen Vorbereitungskurs an einer Musikchochschule. Habe dort Theorie, Haupt- und Nebenfach schon bei den Professoren. Eventuell gibt es sowas auch bei dir in der Umgebung, meistens muss man dafür auch vorsingen.
Der Vorteil besteht allerdings darin, dass die Leute wissen was sie tun und schon zuvor Schüler an Unis unterbringen konnten.

Hoffe ich konnte dir weiterhelfen.
 
Vielen Dank für deine Hilfe und vor allem Glück für deine Vorsingen!

OK das mit dem Klavier ist also nicht das größte Problem. Ich spiele zwar noch keine Klavierkonzerte, aber ein "Präludium NR. 1" von Bach geht mir schon gut von der Hand.

Die Theorie wird jedoch noch ein gutes Stück Arbeit sein. Habe mir eben mal einen Mustertest angesehen und da gibt es bei mir noch einige Baustellen.
So ein Vorbereitungskurs klingt super, nur ist die nächste Musikhochschule leider 70km von mir entfernt und dort jede Woche hin zu fahren, ist schon mit einigen Kosten verbunden.
Ich werde mich da aber noch Informieren.
Meines Wissens nach gibt es auch Musiktheorie und Gehörbildungsunterricht an unserer Musikschule. Das ist zwar leider nicht so Praktisch wie direkt bei den Profs an der Uni, aber da muss man eben nehmen was man kriegen kann.

Kannst du mir gerade für die Theorie noch eine Schulung oder ein Buch ans Herz legen?


Liebe Grüße
 
Ich würde mich mal an einen fähigen Klavierlehrer wenden. Ich selber habe Jazzklavier studiert und gebe jetzt auch einem Schlagzeuger Theorie/Gehörbildungs-Unterricht um auf die Aufnahmeprüfungen vorzubereiten.
Das Klavier ist für mich nach wie vor das "theoretischste" Instrument überhaupt. Man kann keine Töne modulieren (also Vibrato, Bendings etc.) aber dafür sehr viele Töne gleichzeitig spielen. Da wird man schnell zum Theoretiker.
Ein fähiger Klavierlehrer sollte dir also mit Sicherheit helfen können, und kann vielleicht gleichzeitig auch noch ein wenig mit dir an deinen Klavierkünsten schaben. Der Großteil des Aufwands (vor allem bei der Gehörbildung) liegt nämlich eigentlich in der ewigen Wiederholung. Da musst du nicht unbedingt jede Woche im Unterricht deine Intervalle üben :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@DaCapo96

Vielen Dank, das gleiche zurück!

Was ich noch ganz vergessen habe ist Akkorde hören! Das hier ist der Standard:
- Dur und Moll in allen Umkehrungen
- Vermindert, Übermäßig
- Sextakkorde Dur und Moll (normalerweise nur in Grundstellung)
- Dominant-Septakkorde (normalerweise nur in Grundstellung, aber manchmal auch in den Umkehrungen)

Hmm, ich lerne nicht wirklich aus Büchern. Eher nehme ich Stücke auseinander und Komponiere selbst, weil ich eher ein Typ bin der gerne Sachen verbindet. Für das Intervalle hören würde ich dir definitiv Earmaster empfehlen, oder dich mit anderen Musikern zu treffen. Besonders das Akkordehören und Diktate gehen am besten mit Anderen.
Generell lernt man bei Gehörbildung am meisten dazu, wenn du mit anderen Leuten Übst. So ging es uns zumindest.

Mein Gitarrenlehrer hat mir mal "Die neue Harmonielehre" von Frank Haunschild ans Herz gelegt. Es gibt davon zwei Bände. Das erste behandelt alles von Grund auf bis zu den Kirchentonleitern. Mich hat es manchmal bei Grundlegenden Dingen weitergebracht und hat, was Akkorde und Intervalle angeht, ganz gute Übungen drin. Die zweite Hälfte hat viel Praktischen Bezug, also nicht unbedingt etwas das dich bei der AP weiterbringt. Würde dir vorschlagen du gehst mal in ein Musikgeschäft, schaust dir ein paar Bücher an und entscheidest nachdem du einen Blick reinwerfen konntest. Es gibt Bücher, welche Vom-Blatt-singen und Rythmen behandeln. Solche finde ich eine gute Anschaffung und werde mir welche zulegen.
 
Überlege Dir Alternativen zum Sängerberuf. Nicht weil ich Dir das ausreden will, aber eine befreundete Korrepetitorin sagt immer "berufsmäßig singen kann man nicht ein komplettes Erwerbsleben lang" und meiner Meinung nach darf man nicht darauf setzen.

Kannst Du Dir vorstellen zu unterrichten?
Hast Du Alternativen (evtl. Lehramt mit schulrelevantem Zweitfach)?

Eine andere Freundin (lyr. Sopran, jetzt 50J alt) sagt, die Höhen gehen nicht mehr richtig, vielleicht mit mehr Technik kompensierbar, aber Mezzo/Alt gibt das Timbre nicht her - damit muss man wohl rechnen. Als Mann ggfs. nicht so extrem wie als Frau.
 
Zum Beitrag von Amateurdiva:
Unterrichten kannst du auch ohne ein Lehramtsstudium absolviert zu haben. Habe selber Freunde, die auf Lehramt Musik studieren und das ist kein Vergleich zu einem vollen Musikstudium. Vielleicht kannst du nicht direkt an eine Schule, allerdings ist das vermutlich per Quereinstieg heute auch nicht mehr das große Problem. Mal abgesehen davon muss man sich mit dem ganzen Bildungswissenschafts-Driss herumschlagen, das kann einem ordentlich den Spaß verderben :p

Ich studiere momentan selbst Jazz-Trompete und die theoretische Eignungsprüfung bestand im Gehörbildungsteil vor allem aus dem Hören vierstimmiger Akkorden. Wie oben schon beschrieben in allen möglichen Variationen. Darauf solltest du dein Hauptaugenmerk legen, weil dieser Teil vor allem a) sehr viel Übung braucht und b) man dabei viele andere Bereiche direkt mit übt. =)
Natürlich hatten wir auch Intervalle, Rhythmus, Melodie (zum Glück nur zweistimmig, in Köln aber bspw. ist es sogar vierstimmig) und ein vorgespieltes Werk, aber die meisten lassen bei den Akkorden doch die meisten Punkte liegen.
 
ok, ich hätte das "unterrichten" vermutlich präzisieren müssen. Gemeint war an einer allgemeinbildenden Schule (Gymnasium, Realschule, Hauptschule, Grundschule) das Fach Musik zu unterrichten. Dann muss man - zumindest in D und bundeslandabhängig - ein nichtmusikalisches Zweitfach studieren. Und - je nach Schulform - pädagogische Fächer belegt haben.
 
Auch das stimmt nicht ganz. Als Quereinsteiger muss man nichts unbedingt ein zweites Fach studiert haben.
Klar pädagogische Seminare belegen vermutlich schon :)
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben