Oh, das ist tatsächlich eine interessante Frage.
Ich halte mich leider für keinen guten Blattspieler (bei Posaune, Gitarre spiel ich ja eh nicht nach Noten, eher nach Akkorden); da es aber mitunter, d.h. üblicherweise ja ganz banal bei neuen Stücken zwangsläufig vorkommt Blattspielen zu müssen,
habe ich folgendes feststellen können: Ich komme immer extrem ins Stocken, wenn das Notenbild mir ganz neue Sachen, die ich in dieser Form bisher noch gar nicht (bzw. nicht ausriechend) kenne, abverlangt.
D.h. konkret sind das dann meist neue Rhythmen, die ich noch nicht geübt habe oder ungewöhnliche Intervallsprünge (Chromatiken oder größere Intervalle), die ich sonst einfach nicht so oft spiele.
Ich denke, es geht beim Blatt spielen ums schnelle Schema erkennen und dann um ein entsprechende reproduzieren. Und dieses Reproduzieren muss beim Live-Spiel eigentlich automatisch gehen,
d.h. die Muster müssen schon irgendwie bekannt bzw. vorher mal geübt worden sein.
Interessanterweise kann ma ja die entsprechenden Schemen (Rhythmus, Akkorde, Intervalle) instrumentenspezifisch alle unabhängig üben und ich denke, genau das ist die Chance!
Klar, früher fand ich die entsprechenden Lehrbuchübungen total langweilig, mittlerweile weiß ich aber, wozu sie gut sind, nur fehlt mir leider meist die Zeit dazu...
Auch wenn ich eigentlich nicht wirklich was Neues erzähle, trotzdem mein Tipp:
Achte mal genau darauf: Womit hast du genau Probleme beim Blatt-Spielen? (Von welchem Instrument reden wir eigentlich?)
Ist das der Rhythmus, die Harmonik, die Intervalle, die Geschwindigkeit?
Suche dir den Schwerpunkt raus und übe schrittweise daran.
Wennn du Sicherheit bei deinem Grundproblem bekommst, verbessern die anderen Sachen sich auch.
Viel Erfolg
Primut