Vor-/Nachteile von Coax-Systemen

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Moin Jungs,
da man zu dem Thema im Netz interessanter Weise kaum etwas findet, hätte ich hier mal ein paar Fragen an euch:

Was in der Theorie die Vorteile von Coax-Systemen sind, ist mir schon klar (ich rede überings nicht von Coax-Lautsprechern, sondern von Boxen, in denen die Speaker coaxial angeordnet sind). So richtig durchgesetzt hat sich diese Bauform ja aber nicht und es gibt auch genug exzellent klingende Systeme, bei denen die Speaker nebeneinander verbaut sind.

Mich interessiert vor allem, ob nach eurer Erfahrung die theoretischen Vorteile von Coax-Systemen, in der Praxis zu vernachlässigen sind und ob diese Bauform womöglich auch Nachteile mit sich zieht.

Ich bin gespannt auf eure Meinungen. :)
 
Eigenschaft
 
Naja Coax Systeme machen die Zeitkorrekturen zwischen den Wegen (MT zu HT) einfacher da nur noch in einer Achso korrigiert werden muss. Außerdem wird die Box bei Coax bauweise "kleiner" so das die Schallquellen bei beim Clustern nähe zusammenrücken und somit weniger Interferenzen entstehen.


Aber im großen und ganzen ist das für den Ottonormalanwender vernachlässigbar, denn wer von unsern foren mitgliedern hängt schon mal 12 oder mehr große cluster tops pro seite auf? (die meisten wollen eine ganze anlage zu dem preis eines tops kaufen)
 
Hm, ich hatte eigentlich gedacht, dass Thema würde größeren Anklang finden, aber offenbar scheint es zu den beiden Bauarten auch nicht so viel zu sagen zu geben, wie ich dachte.

Ist die Frage nach Coax am Ende womöglich eher eine Glaubensfrage.....? (denn es gibt auch sehr gut klingende Monitore, die kein Coax sind)
 
Ich bin ebenfalls sehr an Vor- und Nachteile eines Coax-Systems interessiert! Spätestens in 1-2Jahren sollen unsere Monitore ersetzt werden und da hab ich vorwiegend an COAX-Systeme wegen der kleinen Bauweise und der Punkt-Schallquelle gedacht! Hab aber noch keine getestet... geht ja auch noch eine Weile bis wir unsere alten Ausstauben.. aber die Augen und vorallem Ohren halte ich gerne offen!
 
Die klanglichen Vorteile, die ein Koaxlautsprecher hat (eben die für das menschliche Gehör bessere Ortbarkeit der einzelnen Schallquellen), würde ich in der PA-Technik mal außen vor lassen. Die Fläche die meist beschallt wird, ist groß genug, um eine ausreichende Mischung zu erreichen. Das sieht im kleinen Wohnzimmer natürlich anders aus. 7 kleine Böxchen und ein kleiner Brüllwürfel von der Elektrogroßmarktschleuder nebenan machen eben kein schönes Soundsystem.

Ist der Koaxlautsprecher einfach nur platzsparend konstruiert worden und es befinden sich einfach Hoch- und Tieftöner getrennt auf einer Achse, ist die Ortbarkeit gegeben, aber der zeitliche Unterschied muss wieder angepasst werden (was in heutigen Prozessorendstufen aber kein wirkliches Problem mehr ist).

Das tatsächliche Problem, was wir in der PA-Beschallung mit den Lautsprechern haben, ist, dass der Koaxlautsprecher einer Punktschallquelle nahe kommt. Das wird dann zum Problem, wenn man bedenkt, dass der (auf der Mittelachse sitzende) Hochtöner eingemantelt wird vom dahinterliegenden Tieftöner. Und hier passiert der Lieblingseffekt meines Lasertechnikdoktors: Beugung. Der Hochton wird also mittig gebündelt. Der Zuhörer, der also auf Achse steht, bekommt einen sauberen Klang. Außerhalb der Achse fällt der Hochton deutlich schneller ab, als bei einem separaten Hochtonhorn einer MuFu-Box. Das macht den Koax zum Scharfschützengewehr der Lautsprecher, generiert aber als einzelnes Top Probleme off Achse.
Und hier erkennt man auch gleich den großen Vorteil am Monitor: Der Musiker, der auf Achse steht, bekommt seinen gewünschten Monitormixes, die Umherstehenden werden weniger behelligt. Außerdem verändert sich der Klang für den dynamischen Musiker nicht, da das Abstrahlverhalten radialsymetrisch ist. So lange er sich also im "Schalltrichter" befindet, hat er immer denselben Klang.
Das wiederrum kann ein Nachteil für das Frontsystem sein. Denn, hat ein Koaxlautsprecher wie z.B. der D&B Audio MAX 60° Abstrahlung, so hat man die überall. Gegen die seitlichen Wände, gegen die Decke und gegen den Boden. Da sind dann rechteckige Hörner meist die bessere Wahl. Genau das haben die Hersteller übrigens auch schon entdeckt. Und deshalb sitzen bei vielen Hornlautsprecher die Hochtöner vor den Mitteltöner im Horn. Und schon ist die Abstrahlung wieder in gerichteten Grenzen und die Hörner schießen mit all ihren Vorteilen der koaxial angeordneten Chassis gestochen scharf in die Menge. Oder auch wie bei der C4 von d&b. Koaxial mit Horn im Horn...

Also, das lässt sich natürlich ewig spinnen. Grundsätzlich kann man sagen, wer seine Monitore nur als Monitore einsetzen wird, der fährt mit einem guten Koaxlautsprecher ganz gut. Wobei man auch etwas Geld in die Hand nehmen sollte, denn ein Koax will abgestimmt sein. Was da die günstigen Varianten können, weiß ich noch nicht.
Als Frontlautsprecher ist der einfache Koax (ohne konstruktive Eingriffe in die Abstrahlung) eher eine Quick&Dirty-Variante.
 
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