
Peegee
Mod Emeritus

Lineup
Phillip Boa - Vox (Voodooclub)
Dave Ball - Bass (Voodooclub)
Waldemar Sorychta - Gitarre (u.a. Tiamat)
Chuck Schuldiner - Gitarre (u.a. Death)
Gabby Abularach - Gitarre (Voodooclub)
Mille Petroza - Gitarre (Kreator)
Dave Lombardo - Drums (u.a. Slayer)
Tracklist
Killer Patrol
Metalized Kids
Jesus Killing Machine
Born Bad And Sliced
Albert Is A Headbanger
Hellatio
Death Dont´t Dance With Me
Art Grouple
Blood Surfer City
Voodoocult
Bitchery Bay
Vorab
1994 versammelte der eigentlich aus der Indieszene stammende Phillip Boa ein illusteres Häufchen um sich und große Namen warfen ihren Schatten voraus. Man war gespannt, was dieses Allstarprojekt erschaffen würde. Schließlich sollte man doch mit einem Album der Güteklasse A rechnen können. Oder?
Die Musik
Die Songs wurden zwar zum großen Teil von Herrn Boa geschrieben, aber unter einige haben dann doch die Herren Lombardo, Ball usw. ihre Namen gesetzt. Das merkt man den Songs dann auch an, denn eine wirklich klare Linie fehlt ein wenig. Aber das muss ja nicht schlimm sein.
Musikalisch bewegt man sich in Richtung grooviger Midtempo Thrash (dies nur, um mal einen groben Anhaltspunkt zu geben
Das technisch alles gut eingespielt wurde, ist wohl selbstverständlich. Die Songs grooven nicht schlecht und auch das Riffing ist recht gut; wenn auch nicht atemberaubend und teilweise etwas schonmalgehört. Einige Songs sind recht gut gelungen und haben echtes Potential. Aber Andere kommen dann doch etwas uninspiriert und ein wenig lustlos rüber. Weder bolzt es mal so richtig los, noch wird man zu heftigem Kopfnicken veranlasst.
Aber bis hierhin hätte man trotzdem noch ein gut hörbares Album machen können, wenn... ja wenn da nicht Phillip Boa wäre, der mit seiner Stimme echt keinen Hering vom Teller zieht. Sein leicht nasaler, etwas gelangweilt klingender Halbsprechgesang passt ja ganz gut zu dem Indieprojekt Voodooclub. Wenn er dann aber versucht, etwas mehr Kraft und Agression in die Stimme zu legen und Metal zu singen, dann ist das schlichtweg kontraproduktiv. Da ist einfach kein Druck auf der Stimme (geschätzt 0,2 Bar ) Auch textlich kommt da nicht viel rüber und seine häufigen Textwiederholungen machen mehr kaputt, als das sie irgendwas bringen. Vielleicht stammt ja auch da die leichte Freudlosigkeit der anderen Musiker her. Wenn schon der Sänger die Songs nicht nach vorne bringt, dann hätte ich auch keine große Lust mehr.
Der Sound
Wenn man etwas von Herrn Boa erwarten kann, dann eine ordentliche Produktion. Ohne großen Zeit- und Kostendruck im eigenen Studio auf der schönen Insel Malta aufzunehmen, ist mit Sicherheit eine sehr angenehme Sache.
Der Sound kommt recht fett aus den Boxen und ist schön differenziert. Rein subjektiv hätte ich den Bass etwas knurriger und die Gitarren etwas dreckiger und mit etwas mehr Druck haben wollen. Aber das sind nur Feinheiten und reine Geschmackssache. Ich glaube, der Dave wäre froh gewesen, jemals so gut auf einer Slayerscheibe geklungen zu haben.
Fazit
Schade! Ein passenderes Wort gibt es wohl kaum. Da hat man schon mal solch eine Truppe zusammen und dann so ein Durchschnittwerk. Die Musik ist von Genialität zwar weit entfernt, aber größtenteils doch ganz gut. Aber machen wir uns mal nichts vor: ohne guten Vocalisten geht einfach nichts. Hätte man z. B. Mille die Songs singen lassen, wäre es mit Sicherheit eine wesentlich bessere Scheibe geworden. So bleibt da aber nur eine durchschnittliche Bewertung übrig:
5,5/10 Punkten (für diejenigen, die Boas Gesang etwas abgewinnen können, steht hier eine 7,5/10 Punkten)
Anmerkung
Interessant zu erwähnen ist noch folgendes:
Das Album wurde im gleichen Zeitraum und zum Teil mit gleichem Lineup aufgenommen, wie das Album God von Phillip Boa and the Voodooclub. Veröffentlich wurden beide Alben am gleichen Tag. Auch ist man dann zusammen auf Tournee gegangen. An einem Abend gab es Voodooclub und am nächsten Voodoocult. Sogar die Cover sind ähnlich gestaltet. Sieht man auf Jesus Killing Machine einen Totenschädel mit Agavenkrone, so bekommt man auf God die Sängerin Pia Lunda mit der selben Kopfbedeckung zu sehen.
- Eigenschaft