Von welchem Hersteller könnte diese alte Blockflöte sein?

Knorek
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Hallo in die Runde der hiesigen Experten!

Diese alte Blockflöte hat meine Schwester in Obhut.
Sie gehörte meiner inzwischen verstorbenen Mutter in ihrer Kinderzeit und war eines der wenigen Gegenstände, die sie als 13-jährige bei der überstürzten Flucht ihrer Familie aus Ostpreußen 1944 im Krieg einpacken konnte.

Hier ein Bild, wie sie lange aussah, dunkler gebeiztes Holz, aber das schon ganz schön ausgeblichen und sicher recht trocken:

45401014yn.jpg


Ich habe meiner Schwester dann gesagt, sie solle sie doch mal gründlich ölen, das hat sie dann mit Walnuss-Öl gemacht, und so sieht sie jetzt aus:

45401016aj.jpg


45401018qu.jpg


Es kommt ein etwas gelblicheres Holz zum Vorschein, auch mit so einer Astverwachsung im Kopfstück, daher meine Vermutung, dass sie vielleicht aus Buchsbaum-Holz sein könnte.

Meine Schwester (gelernte Querflötistin) spielt sie ab und zu immer mal wieder und meint, sie spielt sich noch einwandfrei habe einen sehr schönen Klang.
Aber wie dem auch sei: Weiß einer vielleicht etwas mehr über diese Blockflöte und/oder von welchen Hersteller sie sein könnte?

Das wäre natürlich bei so einem alten Familienstück toll, dazu etwas erfahren zu können.

Viele Grüße,
Christian
 
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Vielleicht stammt sie von der Firma Max König & Söhne, die vor allem für andere Firmen Flöten hergestellt hat.
Die Abvarianten sind ja tatsächlich ganz schön ähnlich in der Grundform, käme auch zeitlich (ab den 30er Jahren) gut hin.
Vielen Dank schon einmal für diesen Tipp!

VG, Christian
 
Kannst du mal gucken, ob irgendwo eine Gravur im Holz ist. Daran könnte man es dann identifizieren.
Diese Gravur ist z.B. das Zeichen für Mollenhauer.
 

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Hallo @Hardy02 , nein sie hat keine Gravur, aber Danke für den Hinweis auf diese Möglichkeit.
VG, Christian
 
Weiß einer vielleicht etwas mehr über diese Blockflöte und/oder von welchen Hersteller sie sein könnte?
Vielleicht stammt sie von der Firma Max König & Söhne,
Ich gebe giddar recht. Die stammt sicher aus der Werkstatt Max König & Söhne, da sie noch vor 1944 gebaut wurde. Sie wurde in recht großer Stückzahl gebaut, in unterschiedlichen Qualitäten und unter verschiedenen Namen verkauft. Die meisten davon gingen an den Händler Wilhelm Herwig, welcher sie unter "Herwiga" verkaufte. Auch der Händler Alexander Heinrich war Großabnehmer von König Flöten und stempelte sie mit "ALEXANDER heinrich".

König war der beste seiner Zeit und aus seiner Werkstatt kamen viele hochwertige Blockflöten. Ich habe dieses Modell in einigen Varianten von Sopranino bis Bass, als Schulflöte, Chorflöte und auch eine Alt in besonderer Ausführung, welche klanglich traumhaft ist und ich auch seit Jahren gerne spiele...

Wenn sie keinen Stempel hat, wurde sie wahrscheinlich unter der Hand verkauft. Das machten ziemlich alle Werkstätten zu dieser schwierigen Zeit. Ich vermute, dass es Ahorn ist, sie wurde hauptsächlich in Ahorn und Birne gebaut und oft war der Kopf aus etwas eigenwilligerem Holz und das Fußstück mit einer möglichst geraden Maserung. Nach 1950 kopierten einige andere Werkstätten im Westen dieses Modell, unter anderem Hopf. Auch aus der ehemaligen DDR kamen noch einige, welche die letzten Nachkommen Königs produzierten und den Alleinvertrieb in die BRD übernahm damals Alexander Heinrich, aber die Qualität sank beständig bis der Betrieb, wie fast alle, in staatliche Hand überging.
 
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Danke @funstrumentalist !
Das ist super und gebe es jetzt mal direkt auch an meine Schwester weiter :)

VG, Christian
 
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