Kontrabass ist echt gar nicht so einfach. Ich hab schon viele Leute getroffen die sich den Umstieg sehr leicht vorstellen, aber das ist definitiv nicht so! Auch ist es körperlich deutlich anstrengender als man zunächst glaubt.
Voronwe hat auf jeden Fall recht.
Ich hab mich auch manchmal gefragt, wieviel Kalorien man wohl so bei einem Gig verbraucht.
Ich muß jetzt bloß meinen Senf dazu geben und werde daraufhin bestimmt von Puristen wüst beschimpft - na trotzdem: Ich bin vor 6 Jahren nach viel Fretless-Spielen auf K-Baß umgestiegen, und es hat gut geklappt (ausgenommen, weil kaum geübt: Arcospiel - aber jut, als Jazz-Nicht-Profi braucht man das nun aa net so arg oft).
Zwar ohne Lehrer, aber mit VIEL Abgucken von Leuten, die es konnten (Konzerte und wasweißich) und auch von solchen, die bereit waren, mir mal was zu zeigen, und mit VIEL Hören, wie gute Bassisten klingen. Alles aufschnappen, was man aus soliden Quellen bekommen kann.
Man sollte außerdem bei sich selber sehr genau hinhören und an Macken arbeiten, z.B. an schlechtem Ton, der Intonation usw. Die eigenen Hände und Arme außerdem beobachten und bei Schmerzen Übepausen einlegen.
Wenn man sich da nicht selbst was vormacht, ist schon mal was gewonnen.
Umstieg vom E-Baß ist schon einfacher, wenn man dort, um Dampf zu machen, nicht einfach faul den Verstärker aufgedreht hat, sondern statt dessen den Ton mit einem kräftigen Anschlag (mit viel Fleisch) gemacht hat. Edelbaß-Streichler hams da halt ein bißchen schwerer
.
Mit dem Fingersatz habe ich früh die Erfahrung gemacht, daß es viel aufwendiger gewesen wäre, im Kopf von E-Baß auf K-Baß umzudenken, als einfach die Finger weiter zu strecken und so lange zu üben, bis der E-Baßfingersatz auch auf dem "Baum" funktionierte. Mit dem Ton klappte das dann irgendwann auch.
(Es gibt auch irgendwo ein Buch aus den 80ern von einem von der Essener Folkwangschule, der den Vier-Finger-Satz in allen Lagen gut fand und sogar irgendwo eine physikalische Rechnung aufmachte, daß es ergonomisch nicht ungünstiger sei, den Ringfinger mit einzusetzen.
Egal - ich hatte mir schon vorher die Unsitte angewöhnt und nach dem Lesen wenigstens nicht mehr NUR noch das Gefühl, was Verbotenes zu tun
)
Wahrscheinlich kriegen einige Leute
jetzt zuviel - aber für jemanden, der maximal semiprofessionell unterwegs ist, hat das in meinem Fall bislang prima funktioniert, und beschwert hat sich bei mir bislang auch noch keiner. Man muß natürlich wissen, daß man auf einer Session jetzt NICHT anfangen sollte, plötzlich ein Arco-Solo aus dem Hut zaubern zu wollen...
Michael