Von der großen Septe im Major-Blues auflösen

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Anfängerfehler!
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(Edit: Verschoben in`s Musiktheorie-Forum, weil kein direkter Gitarrenbezug. DirkS)

Hallo zusammen,

mit meinem bescheidenen Kenntnissen der Musiktheorie gelingt es mir nicht zu verstehen, was in meinem Spiel da gerade passiert. Insofern frage ich hier mal nach, bevor ich mich kaputt google ;)

Wenn ich einen Major-Blues spiele und dann die Septime spiele, verlangt die in ihrer Auflösung nach der Quinte. Löse ich sie zur Rootnote auf, klingt das ziemlich schal und eben so garnicht aufgelöst. Konkretes Beispiel (nur falls ich die Intervalle falsch benannt haben sollte):

In meinem Major Blues in B flat kann ich über jeder Stufe die große Septe (A) spielen. Löse ich die hin zu B flat auf klingt das weder fragend noch abgeschlossen. Erst wenn ich die Quinte (F) spiele, wirkt die Passage wirklich.

Vermutlich würden viele Blueser jetzt sagen: Halt die Klappe und spiel. Aber ich würde es schon gerne verstehen, warum das so ist.

Besten Dank schonmal!

Anfängerfehler!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
In meinem Major Blues in B flat kann ich über jeder Stufe die große Septe (A) spielen. Löse ich die hin zu B flat auf klingt das weder fragend noch abgeschlossen. Erst wenn ich die Quinte (F) spiele, wirkt die Passage wirklich.

Vermutlich würden viele Blueser jetzt sagen: Halt die Klappe und spiel. Aber ich würde es schon gerne verstehen, warum das so ist.
Also das ist tatsächlich etwas verkopft und du schmeisst auch mMn verschiedene Begriffe durcheinander.
Kurz gesagt ich verstehe deine Frage nicht

Aber es gibt grundsätzlich Blues in z.B. A Moll oder in englisch in A minor
oder es gibt den Blues in A Dur oder Blues in A. Dur Blues als A major zu
bezeichnen kommt vor , ist aber eher unüblich. Und zwar weil der aus
3 Dominant 7 Akkorden besteht. Die enthalten keine major 7 sondern den Ton minor 7.
Auch kleine Septime genannt, also für den Akkord Bb7 ist es der Ton Ab !!
Dur Blues in Bb hat Bb7, Eb7 und F7 als Akkorde (alle Dominant 7 Akkorde)

Und man kann den Ton A zu Bb7 = j7 , Eb7 = b5 und F7 = j3 spielen (man kann jeden Ton zu jedem Akkord spielen)
Ob das gut klingt ist eine ganz andere Frage und ohne Hörbeispiel des Songs nicht zu beantworten .......
 
Zuletzt bearbeitet:
Und das ist jetzt nicht verkopft? 🤣
 
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Naja die theoretische Erklärung eines Blues mit 3 Dominant Akkorden ist zwangsläufig äh theoretisch.
Jeder der 3 Dominant Akkorde enthält 1,3,5, und b7 und den Rest kann man natürlich besser in eine Video veranschaulichen.
 
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Wenn ich einen Major-Blues spiele und dann die Septime spiele, verlangt die in ihrer Auflösung nach der Quinte. Löse ich sie zur Rootnote auf, klingt das ziemlich schal und eben so garnicht aufgelöst. Konkretes Beispiel (nur falls ich die Intervalle falsch benannt haben sollte):

In meinem Major Blues in B flat kann ich über jeder Stufe die große Septe (A) spielen. Löse ich die hin zu B flat auf klingt das weder fragend noch abgeschlossen. Erst wenn ich die Quinte (F) spiele, wirkt die Passage wirklich.
Ein Hörbeispiel wär schön.
 
Also das ist mir auch etwas schleierhaft.
wenn du in der Tat von der großen Septime, also dem A sprichst, dann hast du es ja nicht mit einem Dominant Septakkord zu tun, sondern mit Bbmaj7. Auflösung bedeutet ja von Dissonanz in Konsonanz, aber ein maj7 hat für mein Befinden keine Dissonanz die unbedingt aufgelöst wollen würde.

Auch dass die große Septime über die Subdominante funktioniert, also in diesem Fall A über Eb/ Eb7 ist mir nicht geläufig.

Kann es sein dass du da etwas verwechselst?
 
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Kann es sein dass du da etwas verwechselst?

Mir ist dieses Problem auch schleierhaft und ich denke auch, dass es da eine Verwechslung bzw. ein Missverständnis gibt.

"Früher"... (klassisch gesehen) - kann übersprungen werden.
...galten Septakkorde als dissonant und unbedingt auflösungsbedürftig.
Paradebeispiel ist der Dominantseptakkord, der so heißt, weil er in der Dominante auftritt. In diesem Fall ist die (kleine) Septime sogar ein leitereigener Ton. Terz und Septime bilden den furchtbaren Tritonus, der unbeding aufgelöst werden muss und dies geschieht dadurch, dass die Terz des Dominantseptakkords sich einen Halbtonschritt nach oben in den Grundton des Tonika-Akkords auflöst und die Septime des Dominantseptakkords sich einen Halbtonschritt nach unten in die Terz des Tonika-Akkords auflöst.

Im Jazz und Blues allerdings...
..geht alles schon mit Vierklängen los: In einem Blues (nehmen wir den Dur-Blues als Beispiel, um den es hier geht) gibt es im Prinzip drei Akkorde, die alle (!) als Septakkord (oder mehr) gespielt werden.
Diese Septakkorde werden keinesfalls als dissonant wahrgenommen, deshalb wird da nix aufgelöst und muss nix aufgelöst werden - dass ein Blues sogar auf einem Septakkord endet ist der Normalfall, wäre aber "früher" völlig undenkbar gewesen.

"Auflösung" bedeutet klassisch Entspannung, aber in puncto Spannung ändert sich da im Blues ja nichts, denn nichts löst sich in (altmodisches) "Wohlgefallen" auf, sondern alles bleibt (klassisch gesehen) spannungsgeladen, denn man hat eigentlich immer eine Septime dabei.

Da haben sich die Hörgewohnheiten einfach massiv gewandelt.

Für alles weitere, insbesondere die große Septime, wäre ein konkretes Beispiel hilfreich, da sind wir uns wohl alle einig.

Viele Grüße
Torsten
 
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Naja die theoretische Erklärung eines Blues mit 3 Dominant Akkorden ist zwangsläufig äh theoretisch.
Ja, Du hast natürlich Recht, so ganz ohne Theorie geht’s nun mal auch bei uns begnadeten Gitarreros nicht.
Ich frage mich nur manchmal , ob unsere Vorbilder sich auch diese Platte gemacht oder „einfach“ gespielt haben.
 
Ich frage mich nur manchmal , ob unsere Vorbilder sich auch diese Platte gemacht oder „einfach“ gespielt haben.
Die haben "einfach gespielt".
Aber im Gegensatz zu vielen, hatten die all das, was hier als zu lernende "Theorie" behandelt wird, schon rein intuitiv und aus (eigener) Erfahrung d´rauf. Das ist der entscheidende Unterschied.

Thomas
 
Na dann mußt Du eben den "Theorie-Lern-Weg" beschreiten ... :)
 
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Aber im Gegensatz zu vielen, hatten die all das, was hier als zu lernende "Theorie" behandelt wird, schon rein intuitiv und aus (eigener) Erfahrung d´rauf.
Und vielleicht über Generationen tradiert "gezeigt" bekommen, ohne dicke Harmonielehrewälzer zu inhalieren.
 
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Eben jahrelang R&B und Gospel Musik hören. Der Umgang mit z.B. Dominant 7 Akkorden, in einem Song, ist da eben ein anderer......
 
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Besten Dank schon einmal für eure Erklärungen. Das was Du @Dr Dulle da schreibst ist mir - zumindest wenn ich es so lese - klar. Auch dass die kleine Septime im Blues die Hauptrolle spielt ist soweit klar. Im Spiel gestern Abend habe ich ein wenig herumprobiert und "try and error" Noten hinzugenommen, bis ich auf der großen Septime gelandet bin. Und die klang eben zu einem Major Blues in B flat bzw. einem Dur-Blues als Durchgangston gut, auch wenn es länger stehen bleibt. Aber eben immer nur dann, wenn ich nachher zum F hin auflöse.

Ich werde heute Abend mal ein Soundbeispiel erstellen und hoffe, dass es damit etwas klarer wird, was ich meine.
 
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Wenn du vom A als Target Note (Terz von F) direkt auf Bb7 gehst hast du nicht nur Leittonwirkung auf Bb, sondern auch nach unten auf das Ab das nunmal im Bb7 ist (bb-d-f-ab). Also nimmt man die b7 und die Spannung des Tritonus ziemlich war. Das F wiederum ist im Bb die Quinte die am wenigsten Information im Akkord hat, also lenkt die Bewegung zu "wenig Aussage".
Spiel den anschließenden Bb nicht als Dominant und es wird schlüssiger klingen.
 
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Baumwollfelder in Schleswig-Holstein……..
Du hast gerade meine Hoffnung zerstört😩
Aber back to topic, ich glaube auch ohne Baumwollfeld hab ich noch ein ganzes Stück harte Arbeit vor mir. Ob mit Theorie oder Intuition >>>> üben, üben, üben
 

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