Vor allem aber: Nicht für 3 Töne schon nach Tabs und Noten suchen, sondern auch das Gehör schulen durch Raushören. Ist anfangs mühsam - lohnt sich aber. Wer möchte auch noch 5 Jahre später bei jedem einfachen Riff noch stundenlang im Internet suchen...
Ich selbst habe mir Noten wegen Klassikgitarre angeeigent.
In Sachen Rock etc.: Zu meiner Zeit ;-) gab es für Soli etc. weder Noten noch Tabs. Lediglich Grifftabellen (ohne Lieder). Mann war ich stolz, als ich mein erstes Lied nach Casette mitspielen konnte, weil ich rausgefunden hatte, dass da d-moll, F-Dur und G-Dur geschrammelt wurde.
Kurzum: Tabs und Noten sind einerseits sinnvoll, weil man sich keine Fehler aneignet, andererseits machen sie auch total unselbstständig, wenn man sich ausschließlich daran klammert. Tabs und Noten sind wichtige Hilfsmittel, nicht aber das Eigentliche. Sie sind der Versuch, Musik in eine allgemein verständliche Papiersprache zu bringen. Die Musik jedoch befindet sich hinter den Noten und Tabs und nicht darin. (Deshalb finde ich das auch ziemlich lächerlich, wenn hier Gitarristen immer mal wieder ihre GP4-Files zu Gehör bringen, mit Gitarrenparts, die nicht gespielt wurden. Bendings und 16tel auf dem PC zusammenklicken ist eine schöne Beschäftigung. Mit Gitarrespielen hat das allerdings nix zu tun).
Noten sind für den Rockbereich zum Nachspielen wenig relevant. Schon deshalb, weil ja sowieso alles in Tabs vorliegt. Allerdings sollte man sie trotzdem lernen - allein schon deshalb, um die rhytmische Notation zu beherrschen. Bei mir passiert das oft, dass wir eine neues Stück machen, das dann erst Wochen später nochmals gespielt wird. Da sind ein paar Rhythmusnotizen an kniffeligen Stellen als Erinnerungsstütze dann Gold wert.