Von 1996 ausgegraben, neu aufgenommen und abgemischt

[68060]

Hallo allerseits,

ich mache ja nun schon seit 1991 Musik - und wie damals immernoch mit Atari und MIDI-Setup. Damals halt ein ST, heute mittels TT und einem Falcon im Setup und Aufnahme und Mix geschehen heute per Reaper und VSTs.

Ich grabe immer wieder auf der Festplatte ältere Sachen von mir aus, die damals nur auf einem Casio-Keyboard geschrieben wurden um sie mit meinen heutigen Geräten zu vertonen.
Das folgende, eigentlich für mich untypische Stück, fand ich irgendwie witzig in der Hinsicht, dass es wie kaum ein Anderes ein Licht auf das Jahr wirft, in dem es entstand: 1996.
Mein Zuhause ist eigentlich Electronica, sprich: viel Melodieentwicklung inbegriffen, und kein Techno.

Der Einfluss der Zeit ist aber wie ich finde unüberhörbar; viel mehr Variation gibts in dem Stück auch nicht, es ist insgesamt ein dauernder Wechsel der Elemente die man in dem Ausschnitt hört.
Die Frage die mich beschäftigt: mehr draus machen? Was am Mix verändern (ggf. anderen Klang für die "houseartigen" Akkorde)?

Und nein, ich werde weiter meine Musik auf dem Atari Musik schreiben, das soll hier nicht Thema sein ;-)

 

[Ennis]

Also mir gefällt es und ich würde weiter daran arbeiten!
Mich hat es eher an die 1980 Jahre erinnert. Mit Gesang könnte es sowas wie ein schneller Depeche Mode Song werden.
LG Jörg

 

[68060]

Vielen Dank fürs Feedback!
Da sich in dem Stück tatsächlich melodisch nicht viel tut (in dem Ausschnitt ist wirklich alles enthalten) fällt es, finde ich, irgendwie mehr in das Dancefloorschema der 90er, weil die repetive Struktur ähnlich ist.
Aber klanglich...ja, da hast Du sicher recht, vielleicht mit Ausnahme der Snare.
Ich werde mal schauen ob meine Sängerin dazu vielleicht ein paar schöne Melodien in hoher Lage einbringen kann

 

[Salty]

Ein Hoch auf den Atari

 

[Cards]

Hat tatsächlich was von Depeche Mode. Haben die ihre Musik eigentlich auch schon auf dem Atari produziert?

 

[68060]

Depeche Mode haben meiner Info nach immer Hardware-Sequencer benutzt.
Das zog soweit ich weiß sogar mal einen Rechtsstreit nach sich als ein Gerät während der Arbeit an einem Lied abstürzte mit komplettem Datenverlust.
Mit Atari-Cubase oder Notator arbeiteten unter anderem Mike Oldfield, Yello, Fatboy Slim, Moses Pelham, Zillertaler Schürzenjäger, Pet Shop Boys, Queen, Kraftwerk, Jean-Michel Jarre und viele andere; in den Studios, die Michael Jackson und Madonna produzierten wurden auch Ataris benutzt. Die Hauptzeit war Ende der 80er bis weit in die 1990er Jahre hinein, auch nach dem Konkurs von Atari selbst, da das MIDI-Timing konkurrenzlos war (und erst durch VSTis übertroffen wurde) und eine zwei-Rechner-Lösung bis weit in die 2000er auch normal war (also einer Sequencer, einer Aufnahmerechner, so wie ich es auch handhabe weil ich den Atari-Cubase-Editor einfach mag).

Achja, ich schrieb gar nicht welche Synthesizer hier nun zum Einsatz kamen; habe es gerade nicht präsent aber soweit ich weiß waren das hier:
Bass: MAM Freebass
Kick, Glocke, Flächen, Arpeggios: Waldorf Blofeld
Hats, "Schreibmaschine": Casio CTK-1000
Snare: weiß ich gerade nicht mehr, könnte Yamaha TG500 oder auch Blofeld gewesen sein.

 

[Ennis]

Ein Hoch auf den Atari

Ich habe noch meinen ST 1040 im Regal stehen.
Habe auf ihm damals Public Domain-Spiele programmiert.
LG Jörg

 

[68060]

Cool, darf man wissen welche Spiele das waren?

 

[Ennis]

Alles mögliche.
Bundesliga-Simulation, Puzzles, Memory und noch viele mehr.
Ein sehr aufwändiges Spiel war ein Spiel mit dem Namen "Future Garden". Bei dem musste man eine Kugel durch 70 Level steuern und dabei neue Pflanzen platzieren. Es gab damals sogar einen Artikel in einer Computerzeitschrift mit dem Titel "Salate der Saison".
Ich müsste nochmal die Disketten raussuchen, um mich an alle Spiele zu erinnern!

LG Jörg

 

[stuckl]

Meine spontanen Assoziationen zu dem Track: fade to grey und Wolfsheim: god is on your side.

 

[Michael Scratch]

Die Hauptzeit war Ende der 80er bis weit in die 1990er Jahre hinein, auch nach dem Konkurs von Atari selbst, da das MIDI-Timing konkurrenzlos war

Ich habe Ende der 90er in meiner ersten Ausbildung auch noch mit dem Atari im Studio gearbeitet. Emagic Notator (patternorientiert) und Cubase (timelineorientiert). Auf einigen Macs lief da dann auch schon ProTools mit entsprechenden DSP-Farmen - schweineteuer.