von 0% auf Boogie Woogie, wie möglich??

Veeti
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hallo,

mich würde interessieren ob einer der null keyboard spielen kann, irgendwie irgendwo erlernen kann wie man boogie woogie spielt? ich meine damit linke hand bassfiguren und rechte hand solieren, wenn man es so nennt?

habt ihr vielleicht dafür beispiele oder anweisungen was da so gespielt wird, um es zu erlernen?!

thx!!
 
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ich würde anfangen mit 5-10 jahren klassischem unterricht. danach gibts es bestimmt unzählige bücher, in denen ausgeschriebene Boogies stehen, aber auch erklärt wird, wie man selber darüber soliert.

boogie woogie ist zwar einfache musik, aber technisch doch relativ anspruchsvoll, wenn man was nettes spielen möchte... deswegen erstmal vernünftig klavier lernen... das schadet nie.
 
tja, das wollte ich mir ersparren *g* aber scheinbar geht es nicht so das man sich einfach nur figuren einlernt...?!
 
Ich persönlich finde BoogieWoogie zwar sch****e, aber technischist das echt ganz derbe!
Das lernt man nicht mal eben so...da brauchst du Erfahrung und viel, viel, viel Übung!
Jahre!!!
 
Ein Kumpel von mir hat 4 Jahre Klavierunterricht genommen.
Sein Ziel war Ragtime und BoogieWoogie.
Er hat's in den 4 Jahren geschafft.
 
Klassischer Unterricht hat noch niemandem geschadet...Ist vielleicht nicht der schnellste Weg zum Ziel, aber sicher nicht der schlechteste.
 
Ich empfehle ebenfalls zuerst bisschen klassische Musik zu spielen. Da bekommst du ein ziemlich gutes Gefühl für das Instrument und seine Spielweise. Wenn du viel übst, kannst du auch nach 2 Jahren mit Boogie anfangen. Es gibt auch schöne Boogies auf Noten. Die habe ich damals immer wieder mal zwischendurch gespielt, hat mir viel Spaß gemacht.
Ich habe Damals zwei Hefte benutzt, die ich gerade in unserem Notenregal nicht finde, aber ich frage nacher meine Eltern und schreibe es dann hier rein, da ich dir die dringend empfehlen würde: Schöne Stücke, Schwierigkeitsgrad stigend, die einfachsten kannst du locker nach 2 Jahren spielen, wenn nicht schon früher.


EDIT: Also das eine heißt "The Joy of Jazz" und das andere aus der gleichen Reihe "The Joy of Boogie and Blues". Das zweite ist für dich wahrscheinlich interessanter.
 
Hallo Veeti,

wenn du Boogie lernen magst, dann nimm dir nen Lehrer, der dir Boogie beibringt. Ich verstehe nicht, warum wieder Jahre klassischen Unterrichts empfohlen werden, wenn jemand nun schon *genau weiß* was er spielen mag. Wenn jemand einen Motorrad fahren machen mag, sag ich ja auch nicht "fahr du erst mal 5 Jahre Auto".

Wenn du *möglichst schnell* an dein Ziel kommen magst, dann konzentrier dich auf *genau das*, was du spielen musst: Typische Comping-Figuren, Blues-Figuren und ein wenig Blues-Skalen dazu, und die Rhythmik, den typischen Groove in Time hinzubekommen. Und wenn's nicht gleichmäßig geht, dann spiel nebenher ganz gezielt eine Technik-Schule, um die Finger zu entwickeln.

Alles andere wird dich auch irgendwo hin bringen. Aber eben woanders hin, oder auf Umwegen.

Liebe Grüße

Dana
 
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Klassischer Unterricht hat noch niemandem geschadet...

Anstatt Klavier zu üben einen Spaziergang zu machen, hat auch selten jemandem geschadet. Die Frage ist, ob es wirklich so zielführend ist.

Liebe Grüße

Dana
 
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Ich denke die Empfehlung zuerst mit klassischer Musik zu beginnen kommt nicht von Ungefähr.

Gerade die Möglichkeiten der "U-Musik", unterm Strich zu spielen wie mann will, können leicht dazu verführen sich Dinge zu vereinfachen. Die strenge klassischer Musik lässt solch einen Gestaltungsspielraum nicht zu. Es liegt vielleicht auch noch an der Qualität der Ausbildenden. So dürfte es wohl leichter sein den "Blues in F" beigebracht zu bekommen, als durch die "2. Ungarische" geführt zu werden.
Nun geht es darum hier ja eigentlich nur mittelbar. Was benötigt wird ist ein technisches Fundament. Woher man das bekommt spielt keine Rolle.

Ich will keine Grundsatzdiskussion entfachen, zumal die Frage des Threaderstellers wohl rhetorisch war.
Um den Autovergleich aufzugreifen:
"Lerne erstmal Strassenkarte und Handschaltung, dann Automatik und Navi."
 
Ich bin der gleichen Meinung wie Dana.
Leute wie Meade Lux Lewis, Albert Ammons oder Champion Jack Dupree haben bestimmt keine klassische Ausbildung genossen, konnten vielleicht noch nicht mal Noten lesen (aber dafür nach Gehör spielen!) und sind trotzdem (oder gerade deswegen?) zu den Champs im Boogie geworden.
 
Gerade die Möglichkeiten der "U-Musik", unterm Strich zu spielen wie mann will, können leicht dazu verführen sich Dinge zu vereinfachen. Die strenge klassischer Musik lässt solch einen Gestaltungsspielraum nicht zu.

Vielleicht ist es aber auch die Frustration derer, die einen für sie "steinigen" Weg gewählt haben, der durch Täler der Tränen führte, die eigentlich gar nix mit dem zu tun hatten, was sie tun wollten, dass sie nicht zulassen können, dass andere einen direkteren, oder gar "angenehmeren" Weg gehen?

Musik soll Spaß machen. Und wenn nu jemand Pop und Boogie Spaß machen, Klassik aber nictht? Uh. Literatur mit geeignetem Schwierigkeitsgrad, technischen Finessen u.v.m. gibt es in vielen verschiedenen Stilistiken. Und grade wenn's in Richtung Boogie geht, liegen Tonnen technischer Übungen und Figuren auf dem Weg, die hervorragend geeignet sind, eine gute Technik zu entwickeln. Die Strenge einer Latin-Piano-Ausbildung ließe z.B. manchen "rubatösen" Gestaltungsspielraum nicht zu, oder die rhythmischen Anforderungen von Stride- und Boogie-Piano sind mit einer romantischen Phantasie kaum zu vergleichen.

Warum hat eine Ausbildung "streng" zu sein? Ich versteh das nicht. Das ist ein, sorry, typisch deutsches Abschreck-Argument, am besten noch mit erhobenem Lehrmeister-Zeigefinger. Hier muss es schon "weh tun", wenn's was taugen soll. Das motiviert weder, noch macht's Spaß. Jeder soll so viel Motivation und Strenge aufbringen, dass er den meisten Spaß dran hat. Nur dann hat das eine Zukunft. Das ist eine Balance zwischen "Spaß am Üben", und "Spaß mit dem Ergebnis des Übens".

Es geht um ein Hobby, nicht darum, einen Meister aus Stein zu meißeln. Andernorts hat man schon begriffen, dass Motivation nicht dadurch funktioniert, dass man Menschen von ihren ursprünglichen Motiven möglichst geschickt ablenkt, sondern dass man sie auf dem Weg, für den sie natürliche Motivation besitzen, sie möglichst gut unterstützt und ihnen hilft, die Steine aus dem Weg zu schaffen, so dass die Motivation erhalten bleibt. Dann braucht man gar nicht "motivieren", sondern vermeidet einfach die permanente Demotivation.

Ich kann das mit der Klassik noch *halbwegs* nachvollziehen, wenn man nun überhaupt nicht weiß, welche musikalischen Vorlieben jemand hat. Allerdings wenn jemand die schon so definiert auf den Punkt äußert, was ich im übrigen toll find, dann find ich's daneben, erst mal etwas überhaupt ganz anderes zu empfehlen, wenn's auch anders geht, und es geht anders. Das ist einfach "Thema verfehlt".

Ich empfehle einem, der Jazz-Trompete spielen mag, ja auch nicht, erst mal 5 Jahre Bach zu spielen. Ich empfehle auch einem Gitarristen, der Rock-Gitarre lernen mag nicht, erst mal 5 Jahre Klassik auf einer akustischen Gitarre zu spielen, sondern "hey, ein paar einfache Lieder, die Spaß machen, und zu denen man vielleicht noch singen kann". Und irgendwann werden die Lieblings-Songs nachgespielt. Vielleicht erst mal in einer einfachen Version. Aber auf dem Klavier, da wird immer wieder und immer noch dieser "jahrelang Klassik"-Reflex gezückt. Für mich heute echt unverständlich. Das hat schon vielen Menschen die Lust am Klavierspielen verdorben, die überhaupt kein Interesse an Klassik hatten.

Vor 100 Jahren hätte ich dir vielleicht Recht gegeben. Da gab's noch kein Stride. Da gab's noch keinen Acid-Jazz. Da gab's noch keinen Blues und keinen Boogie. Da gab's auch noch keinen Rock. Da gab's noch keinen Progressive-Metal, keinen Funk, keine EBM, keinen Disco-Pop. Da musste man sich noch nicht mit Synthesizern und Technik beschäftigen, um "zeitgenössische" Musik machen zu können. Allerdings ist heute das musikalische Repertoire so riesig, dass man sich spezialisieren *muss*. Ausbildungswege, die zum gleichen Ziel führen, gibt es viele. Ich weiß nicht, warum wir immer so am Weg, anstatt am Ziel festhalten. Vielleicht sollte man eher fragen: Warum wird immer die Klassik empfohlen? Wenn mal die wahren Argumente auf den Tisch kämen, dann könnte man schlicht und einfach dafür sorgen, dass diese "Befürchtungen" eben auf einem anderen Weg nicht vernachlässigt werden, und gut ist. Ich glaube, dass man in der Musik von Vince Weber oder Axel Zwingenberger genug technische Schwierigkeiten finden kann, um eine gute Klaviertechnik zu entwickeln.

Wir könnten uns ja darauf einigen: "Nach ein paar Jahren kannst auch mal ein paar klassische Stücke spielen."

Liebe Grüße

Dana
 
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auch wichtig: genau die Musik, die du spielen können willst, extrem oft hören
 

Nirgendwo schrieb ich, dass eine Ausbildung "streng" sein muss. Es ging um den Gestaltungsspielraum, den verschiedene Musikstile unterm Strich zulassen.
Und typisch deutsch ist nur eines: Ständig "typisch deutsch" zu rufen.

Auch schrieb ich, dass es letztendlich keine Rolle spielt, woher man eine brauchbare Technik bekommt.
Musikalische Ausnahmeerscheinungen als Beispiel heranziehen zu wollen ist fehl am Platz.

Es ist nicht verkehrt einen Beitrag, auf den man sich bezieht, vorher zu lesen.
 
Nirgendwo schrieb ich, dass eine Ausbildung "streng" sein muss. Es ging um den Gestaltungsspielraum, den verschiedene Musikstile unterm Strich zulassen.

Und genau das halte ich für streitbar.

Musikalische Ausnahmeerscheinungen als Beispiel heranziehen zu wollen ist fehl am Platz.

Ich habe sie nicht als Beispiel, sondern als Lernmaterial herangezogen.

Es ist nicht verkehrt einen Beitrag, auf den man sich bezieht, vorher zu lesen.

Stimmt.

Liebe Grüße

Dana
 
So... nehmen wir mich mal als beispiel. ich habe vor 11 jahren angefangen mit der ganzen musik. 7 jahre lang habe ich mich mit klassischer musik gequält, es dann geschmissen, und mir einen lehrer gesucht, der mir das jazzen beibringt. nun, nach 4 weiteren jahren sitze ich in holland an der musikhochschule, lerne neue musik kennen, werde dazu verpflichtet auch klassische literatur zu lernen, interessiere mich auf einmal dafür, weil ich sie auch verstehe, kann sie aber nicht spielen. ich kann zwar die noten von mir geben, aber alles ist nur ein riesengroßes rumgehacke. die jazz-artikulation, die ich mir in den letzten jahren angeeignet habe, ist irgendwie alles beherrschend. ich kann keine bach-invention spielen, ohne zu starke akzente zu setzen etc... heute wünsche ich mir, ich hätte meinen klassischen unterricht weiter verfolgt. ich bin zwar schnell, und ich kann dir diatonische, octotonische, pentatonische, übermäßige und verminderte Tonleitern um die ohren hauen, aber die Sonate in C-Dur von Mozart ist ein absoluter krampf, obwohl sie technisch nicht gerade anspruchsvoll ist. wenn jemand nur boogie spielt ist das glaube ich noch viel schlimmer. boogie ist immer viel, schnell und laut. da kümmerts keinen, ob du ein schönes legato spielen kannst, und ob deine stimmen auch richtig geführt werden.
wenn sich später auf einmal herausstellt, dass dich doch auch andere musikstile reizen, und die immer nur boogie gespielt hast, wirst du viel mehr schwierigkeiten haben, deine technik und artikulation umzustellen. von der klassik kannst du überallhin, denn du hast das technische grundmaterial verinnerlicht, aber man muss sie ein wenig beibehalten. es spricht ja nix dagegen neben seiner klassischen ausbildung auch ein wenig boogie zu spielen.
aber notenlesen, artikulation und technik erlernen, und das alles mit boogie woogie... halte ich für ein gerücht... den pianisten möcht ich aber erstmal kennen lernen.
 
7 jahre lang habe ich mich mit klassischer musik gequält, es dann geschmissen, und mir einen lehrer gesucht, der mir das jazzen beibringt. nun, nach 4 weiteren jahren sitze ich in holland an der musikhochschule, lerne neue musik kennen, werde dazu verpflichtet auch klassische literatur zu lernen, interessiere mich auf einmal dafür, weil ich sie auch verstehe, kann sie aber nicht spielen.

Erstens: Dann *hast* du mit einer klassischen Ausbildung angefangen, sogar sieben Jahre lang, sie *hat* dir aber tatsächlich mangels Interesse wohl nachhaltig nicht so arg viel gebracht. Danke für dieses Paradebeispiel.

Zweitens: Du möchtest Klavier studieren. Dass du dann mehr Stile bedienen musst als ein Hobbyist, der ziemlich genau weiß, was er will, ist ja wohl selbstverständlich. Dass das zwei wenig vergleichbare Fälle sind, dürfte wohl offensichtlich sein.

Drittens: Dass sich musikalische Vorlieben mit der Zeit ändern, ist möglich. So what? Wenn ich alles bei allem berücksichtigen würde, das mir vielleicht irgend wann mal Spaß machen könnte, dann hätt ich verdammt viel zu tun und würd wenig auf die Reihe bekommen.

Viertens: Ich sprach von Technik, nicht Artikulation einer bestimmten Stilistik. Dass du mit Jazz oder Boogie keine klassische Artikulation lernen wirst (und umgekehrt!), ist wohl selbstredend. Vielleicht liegt dir persönlich die Jazz-Artikulation auch viel besser (vielleicht sogar aus stärkerem Interesse), so dass dir das viel einfacher fällt. Beim Studium *musst* du Klassik spielen können. Das ist aber, wie gesagt, etwas ganz anderes.


Liebe Grüße

Dana
 
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Problem vieler guter Boogie oder auch Jazz-Lehrer: Die nehmen nur Leute an, bei denen die technischen Grundlagen schon gelegt sind, haben keine Lust, mit den Schülern bei Null anzufangen.

Aber inserier mal, vllt. findet sich ein Musikstudent oder so?

Klassischen Unterricht vorab mag ich auch nicht empfehlen. Egal wie gut die technische Vorbereitung da sein mag, was Shuffle-Rhythmik usw. angeht kann dir Klassik nichts bieten.

Von Gottfried Böttger gibt es mit dem Namen "Bluesy..." drei Boogie-Woogie-Schulen. Band 1 ist für Kinder gedacht.

Besuche viele Konzerte, hör dir viel an usw.
 
also aus meiner Gitarristen-Sicht ist es glaub ich sehr schwer, bei Null anzufangen und sich gleich auf ein Spezialgebiet zu stürzen. Obwohl,... ist bei Gitarren-Anfängern eigentlich das gleiche. Die fangen bei Null an und sagen ihrem Lehrer: Ich will von Metallica das Stück BlaBla spielen können und dann gehts los mit Grundlagen, aber schon gezielt in eine Richtung.
Also, könnte klappen, wenn man einen Lehrer findet.
Allerdings halte ich gerade Boogie auf dem Klavier für eine der Königsdisziplinen, wenn man sich mal so einen Greg Barret oder Axel Zwingenberger anhört ;)

Blues zum Gruß
Foxy
 

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