Vom Fingerpicking zum Flatpicking / Wechselschlag?

cikl
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Ich spiele auch auf der Western hauptsächlich mit den Fingern, würde aber gerne mehr zum Flatpicking kommen weil ich mir die Nägel nicht wachsen lassen will (stört auch beim Klavier) und der Sound mit den Fingern zu weich und zu leise ist, insbesondere wenn man zwischen Picking und Strumming wechselt. Mit dem Flatpicking hab ich aber oft Probleme... bzw. einige Fragen zum Picken allgemein.

Ich habe natürlich auch die SuFu bemüht, aber nur sehr begrenzt Antworten gefunden, da ich auch ein paar spezielle Fragen habe:
1. Beim Fingerpicking lege ich i.d.R. ähnlich wie beim Flatpicking den Handballen ab. Das erscheint mir aber oft nicht optimal/ergonomisch. Wäre es besser das Handgelenk höher (auf einer Linie mit Unterarm und Handrücken) zu halten und sich ggf. mit kleinem (+. ggf. Ringfinger) auf der 1.ten Saite abzustützen?

2. Schon bei relativ einfachen Stücken bekomm ich Probleme wenn ich statt den Fingern das Plek nehme. nehmen wir z.B. Holiday von den Scorpions http://www.ultimate-guitar.com/tabs/s/scorpions/holiday_ver3_tab.htm und Street Spirit von Radiohead http://www.ultimate-guitar.com/tabs/r/radiohead/street_spirit_tab.htm. Beides straighte Achtel. Mit den Fingern geht das einigermaßen, mit Plek naja... Sollte man das jetzt in strengem Wechselschlag spielen? Das erscheint mir jetzt ziemlich unpraktisch und umständlich. Andererseits hakt es sonst manchmal und man kommt schnell ausm Takt, gerade wenn man noch dazu singen will.

3. Wie schlage ich beim Shuffle an? (Das führt uns jetzt wieder etwas vom Picking weg, aber egal...) Wenn das als konsequenten Wechselschlag machen würde, müsste ich den ja in Triolen machen. Macht man das so? Dann würde ich im 4/4 ja aber auf den Zählzeiten jeweils abwechselnd up- und downstrokes haben :gruebel: Ich mache es eigentlich eher so, dass ich nach dem Downstroke die 2.te Triole unten abwarte, so dass auf den Schlag wieder ein Downstroke kommt. Ich mein der Shuffle klappt auch so, aber da rhythmische Präzision nicht zu meinen ganz großen Stärken gehört, wäre manchmal ein kontinuierlicher Wechselschlag schon hilfreich.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen. :)
 
Eigenschaft
 
Kann oder mag niemand was dazu sagen? Eine Frage hab ich auch noch vergessen:
4. In wie weit ist das Handballen auflegen beim Flatpicking sinnvoll? Oder sollte man lieber frei schwebend picken?
 
Na gut, gebe ich mal meinen Senf dazu:

1. Beim Fingerpicking lege ich i.d.R. ähnlich wie beim Flatpicking den Handballen ab. Das erscheint mir aber oft nicht optimal/ergonomisch. Wäre es besser das Handgelenk höher (auf einer Linie mit Unterarm und Handrücken) zu halten und sich ggf. mit kleinem (+. ggf. Ringfinger) auf der 1.ten Saite abzustützen?

Der reinen Lehre nach solltest du deine Hand am besten gar nicht abstützen, dann hast du maximale Flexibilität, z.B. was den Anschlagspunkt angeht. Ich mach das aber auch immer mal wieder, aber nicht auf der 1. Saite, denn die braucht man ja gelegentlich auch zum Spielen;), sondern auf der Decke.

2. Schon bei relativ einfachen Stücken bekomm ich Probleme wenn ich statt den Fingern das Plek nehme. nehmen wir z.B. Holiday von den Scorpions http://www.ultimate-guitar.com/tabs/s/scorpions/holiday_ver3_tab.htm und Street Spirit von Radiohead http://www.ultimate-guitar.com/tabs/r/radiohead/street_spirit_tab.htm. Beides straighte Achtel. Mit den Fingern geht das einigermaßen, mit Plek naja... Sollte man das jetzt in strengem Wechselschlag spielen? Das erscheint mir jetzt ziemlich unpraktisch und umständlich. Andererseits hakt es sonst manchmal und man kommt schnell ausm Takt, gerade wenn man noch dazu singen will.

Zumindest bei den Scorpions würde ich auf keine Fall Wechselschlag spielen, das erschwert das Ganze unnötig. Und wie immer gilt: Üben, üben, üben, dann flutscht das auch mit Plek.

3. Wie schlage ich beim Shuffle an? (Das führt uns jetzt wieder etwas vom Picking weg, aber egal...) Wenn das als konsequenten Wechselschlag machen würde, müsste ich den ja in Triolen machen. Macht man das so? Dann würde ich im 4/4 ja aber auf den Zählzeiten jeweils abwechselnd up- und downstrokes haben :gruebel: Ich mache es eigentlich eher so, dass ich nach dem Downstroke die 2.te Triole unten abwarte, so dass auf den Schlag wieder ein Downstroke kommt. Ich mein der Shuffle klappt auch so, aber da rhythmische Präzision nicht zu meinen ganz großen Stärken gehört, wäre manchmal ein kontinuierlicher Wechselschlag schon hilfreich.

Das mit dem tiolischen Wechselschlag kannst du vergessen, zumindest kenne ich niemand, der einen Shufflerhythmus so spielen würde. Also ganz normaler Achtelwechselschlag, eben im swingenden Rhythmus.

4. In wie weit ist das Handballen auflegen beim Flatpicking sinnvoll? Oder sollte man lieber frei schwebend picken?

Im Prinzip gilt hier das Gleich wie bei 2.: Mit Auflegen hast du mehr Kontrolle, ohne mehr Flexibilität.

Ich hoffe, das hilft dir ein bisschen weiter.

Gruß
Toni
 
Ja, das hilft mir schon etwas weiter. Danke.
1. Ja, meinte ja auf der Decke. Aber wäre dann wohl besser mir das freie Spiel anzugewöhnen.
2. Ok, d.h. wenn sich was anderes mehr anbietet, sollte man auch nicht auf Teufel komm raus am Wechselschlag festhalten und kann mehr Richtung Sweeping gehen.
3. Na dan bin ich da wenigstens auf dem richtigen Weg :)
4. Mit Pick finde ich das freie Spiel insbesondere schwierig. Ein befreundeter Mandolinespielr predigt das auch immer, aber ich finde man hat sehr wenig Halt. Meist lege ich den Ballen auf den Bridge-Pins auf. Aber dann muss ich das wohl auch mal kräftig üben. Ist eben immer so frustrierend wenn man fast wieder bei Null anfangen muss :(
 
Ich will dich nicht von der Flatpicking-Technik abbringen, aber:
Hast du es denn schonmal mit einem Daumenpick versucht?
Damit würdest du vielleicht einen geeigneten Kompromiss zwischen Strumming/Picking-Lautstärke hinbekommen, müsstest nur ein wenig mit geeigneten Stärken experimentieren und könntest aber die generelle Picking-Technik beibehalten. Gleichzeitig hast du ein vollwertiges Pick bei Singlenote-Lines und Strumming.
Hörbeispiel wäre Tommy Emmanuel mit Amazing Grace bei youtube.

Für's Flatpicking gibt es IMO nur den einen Trick, wie toni schon sagte: Üben :)
(Vor allem Zielen üben, so ist es zumindestens bei mir.)
 
Danke für den Einwand. Über Daumenpick hab ich noch nicht so viel nachgedacht. Aber ich hab ja eins vom Banjo. (Mit dem Daumenpick komm ich klar, aber mit den anderen Fingerpicks nicht). Habs grad nochmal ausprobiert. Daumenpick ist auch ne reizvolle Alternative. Aber ich seh nicht recht in wieweit das mein Problem behebt. Mit Daumenpick ist ja doch eher lauter als mit den Fingerkuppen (ein ganz dünnes kommt nicht wirklich in Frage, dann wird es zu undefiniert) und das macht die gleichmäßige Lautstärke zwischen den einzelnen Fingern oder zwischen Strumming und Picking nicht unbedingt leichter. Daumenpick macht imho dann Sinn, wenn man schnelle Basstöne hat oder einen definierten Basston will.
Oder meinst du Hybridpicking mit Plek? Das macht die Sache aber wahrscheinlich nicht gerade einfacher.
Aber Flatpicking bracuh ich für die E-Gitarre sowieso...
Komm ich wohl mal wieder ums langwierige Üben nicht drumherum :(
 
Hybridpicking meinte ich nicht, wobei das auch nicht schlecht ist (ich kann das aber nicht).
Also ich benutze nur das Daumenpick, mit Fingerpicks habe ich es noch nicht probiert.
Mit ein bisschen Probieren kriege ich damit den Spagat zwischen Picking- und Strumming-Lautstärke ganz gut hin, aber wie gesagt, es ist ja ein bisschen Geschmackssache. Du könntest ja auch ausschließlich mit den Fingern spielen :)
Mache ich bei meiner Fender GA43 gerne, die ist so sanft, die darf man nicht hauen :)
Nein, im Ernst. Möglichkeiten gibt es einige, es hängt mit Vorlieben und Geschmack zusammen.
 

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