Dem macht es auch nichts aus mal heiß transportiert zu werden - Röhren mögen das nicht ganz so gerne.
Na ja, ´ne Transe sollte auch nicht gerade unsanft behandelt werden, da dies auch schnell mal in die Hose gehen kann. Röhrenamps sollten nicht unbedingt Erschütterungen (durch Transport etc.) ausgesetzt werden, sobald sie eingeschaltet wurden. Auch nach dem Ausschalten sollte eine gewisse Zeit vergehen, damit die Röhren ein wenig abkühlen können, bevor der (Vollröhren-)Amp transportiert wird. Ansonsten schon mal einen (einfachen) Röhrenamp von Innen bestaunt? Viel Technik bedarf es nicht, um aus ein paar Röhren einen Ton zu formen. Demzufolge kann auch (im Normalfall) nicht sooo viel kaputt gehen...
Es wurden schon ein paar gute Gründe für den deutlich höheren Marktanteil von Transistoramps/Hybridamps genannt.
- nicht überall passt der Vollröhrensound
In der Tat: typischer (Vintage-) Röhrensound ist ein wenig träger in der "Entfaltung". ABER: Es gibt auch Vollröhren, die ähnlich direkt wie Transistoramps klingen können, so z.B. der Trace Elliot V8 oder der Peavey Classic 400. Mit der richtigen Röhrenbestückung kann man sie aggressiver klingen lassen, so dass sie auch für die von ratking angesprochenen "härteren Gangarten" eingesetzt werden können.
Eine "gut" ausgefahrene Vollröhre klingt irgendwie "anders". Hier muss der persönliche Geschmack entscheiden, ob einem das gefällt oder nicht (siehe sKu).
- Anschaffungspreis / Folgekosten
Leistungsfähige Vollröhrenamps sind nicht sooo viele am Markt vertreten. Dadurch sind sie natürlich auch deutlich teurer, als vergleichbare Tranistoramps. Ratking sagte es aber auch bereits, dass hochwertige Transistoramps ähnlich teuer werden können. Sehr gute Transistoramps dagegen bekommt man heutzutage schon für relativ wenig Geld.
Und es kommen tatsächlich Folgekosten auf einen Vollröhrenspieler zu. Röhren sind Verschleißteile. Vorstufenröhren halten im Prinzip ewig und kosten auch nicht sooo viel. Die Endstufenröhren dagegen sind deutlich teurer und müssen bei einem Wechsel neu eingemessen werden. Das sollte vom Fachmann durchgeführt werden, der sich natürlich seine Leistung auch bezahlen lässt. So kann z.B. ein gutes Sextett KT88 Röhren für einen Trace Elliot V6 150 Euro kosten... Aber was nimmt man nicht alles in Kauf...
Ausschlaggebend für die meisten Wechsler (von Röhre auf Transistor) ist oft das doch sehr hohe Gewicht der Vollröhrenamps, welches in der Tat manchmal ganz schön nerven kann. Ok, ein Traynor YBA200 wiegt knappe 20 kg und ist somit ein Fliegengewicht im Vergleich zum Peavey Classic 400 mit seinen 40 kg. Im Mittel wiegen Vollröhren um die 30 kg. Weil man glaubt, man hätte etwas zerbechliches in der Hand, behandelt man seinen Amp dementsprechend und transportiert ihn auch dementsprechend vorsichtig (und damit umständlich
).
Wenn einem die Schlepperei nun nix ausmacht und auch die Kohle mal nicht ausschlaggebend ist, ist man dann mit Vollröhre immer besser bedient, oder haben die Transistoramps auch noch andere Vorteile (ausser Gewicht und Preis) den Vollröhrenamps gegenüber
Pauschal Vor- oder Nachteile zu nennen, kann man nicht. Der persönliche Geschmack entscheidet letztendlich.
(Meine "Pro-Vollröhre" Einstellung ist wohl nicht zu verkennen.
. Ich spiele jedoch zu 70% Eine Kombination aus Röhrenpreamp/Transistorendstufe und somit "Hybrid"...)