Ein gerade gesungener und trotzdem etwas geglätteter Ton klingt anders als ein gerade gesungener und ungeglätteter Ton. Bei der Takeauswahl gehe ich allerdings in erster Linie trotzdem nach der Musikalität des Gesungenen und nicht nach der intonatorischen Exaktheit (dass mich die Phrase überzeugt finde ich wichtiger, als dass sie 100% in pitch ist, gerade weil man das etwas nacharbeiten kann). Allerdings haben sich die Mädels haben sich in letzter Zeit - auch und gerade intonatorisch - sehr gemacht. Im Studio hat man zugegebenermaßen aber natürlich auch ein paar Versuche mehr als live und kann sich auf den Gesang konzentrieren, ohne dabei noch tanzen, gut aussehen und sonst was alles zu müssen. Dazu kommt das bessere Hören über Kopfhörer und einen entsprechenden individuellen Mix an Stelle eines einzigen Monitormixes für 5 Personen auf der Bühne, sowie der Wegfall enormer Raumeinflüsse in größeren Räumen. Das macht alleine schon einen großen unterschied in der Performance. InEar wäre da für live wohl das Mittel der wahl. Kostet aber natürlich aber ordentlich. Die heutige Performance ist gerade mit den älteren Videos und Aufnahmen nicht mehr zu vergleichen. Korrekturen blieben aber natürlich trotzdem nicht aus. Bei der Bewertung muss aber dennoch bedacht werden, dass intonatorische Sicherheit in rein vokalem Kontext gerade live deutlich schwieriger ist als im Bandkontext, wo das Fundament immer in Tune ist und der Solosänger sich einfach draufsetzen kann und Unsauberheiten jedes Einzelnen nicht von der ganzen Gruppe aufgefangen werden (müssen).
Achja, alle Stimmen wurden grundsätzlich nacheinander aufgezeichnet, manche Teile von manchen Ensemblekonstellationen zusammen. Grundlage war ein vorher gebastelter, einfacher Backingtrack.