Vocal Ausbildung und selber lehren...?

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wallabie
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Hallo!

Ich habe 3 Jahre Gesangsausbildung gemacht - die gesamte Ausbildung hätte Vollzeit 6 Jahre gedauert wobei mir schon nach 2 Jahren das Geld ausgegangen ist und ich wieder arbeiten gehen "musste".

Jetzt ist meine Frage... hat jemand eine Idee ob es seriöse Unternehmen gibt (Vocal Akademien) wo man eventuell eine Ausbildung zum "Vocal Coach" machen kann, die eventuell auch nebenberuflich möglich ist? Ich weiß schon, dass so etwas ein Universitätsstudium nicht ersetzt. Es würde mir ja nach der Ausbildung reichen, im privatem Rahmen ein wenig zu unterrichten. Ich habe ja jetzt auch schon ein paar Schüler, denen ich Gitarrenunterricht gebe (ganz ohne Ausbildung).

Nur im Vocal-Bereich geht es mir darum, dass die Stimme verdammt komplex ist und ich darüber, über Lehrmethoden usw., Problembehandlung, Theorie usw. einfach noch nicht genug weiß und das würde ich gerne lernen. Aber wie gesagt, Universität für nochmal 3-4 Jahre ist bei mir finanziell nicht drinnen.
 
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Hallo !
Es gibt schon Unternehmen/Akademien/Privatpersonen, die eine Ausbildung zum Vocal Coach bzw. Gesangslehrer anbieten. Wie seriös die jeweils sind, vermag ich nicht zu beurteilen, aber billig sind zumindest die, die ich kenne, wirklich nicht. Da würdest Du mit Unistudium & jobben finanziell wahrscheinlich besser hinkommen. Wenn Du willst, kann ich Dir eine PN schreiben; öffentlich möchte ich keine Werbung machen und es ist auch alles ohne Gewähr - ich kenne weder die Personen noch ihre Lehrmethode !
schöne Grüße
Bell
 
Hallo!

Wäre für eine PN sehr dankbar. Dass das ganze nicht ganz billig ist, denke ich mir schon. Deshalb ist ja die Gefahr auch riesig, dass es irgend welche selbsternannten Akademien gibt, welche Geld wollen, die Methoden zu hinterfragen sind und man danach zum Schluss ein "Zertifikat" bekommt, welches man sich auf die Toilette hängen kann und nur den Zweck hat, den vorher eingeschlagenen Nagel zu zieren.

Auf die Uni zurück kann ich nicht mehr, berufsbedingt. Ich hab seit Jahren einen tollen Job den ich auch noch weiter ausüben will, und nebenberuflich an die Uni, das funktioniert kaum. Zudem gebe ich ehrlich zu, dass ich für die Lehrbefähigungsprüfung zu wenig drauf habe!
 
Dann würde es sich für Dich eigentlich anbieten, eine "private" Gesangsausbildung ohne irgendwelche Institute bei einem fähigen Gesangspädagogen zu machen. Wenn Du mit Deinem Lehrer drüber sprichst kann er Dir sicherlich auch die entsprechende Pädagogik beibringen. Meine Lehrerin hat mir schon oft Tipps gegeben wie ich den Leuten hier weiterhelfen kann und das läuft im Endeffekt drauf raus, dass sie mir das Unterrichten beibringt.
Viele Musikschulen schauen im Gesangsbereich gar nicht mal so sehr nach einem Uni-Studium, die wollen, dass Du probeunterrichtest um zu sehen ob Du's kannst.
Bei einem sehr guten Freund von mir hat der B-Schein (in BaWü: Hugo-Herrmann-Seminar, Staatl. geprüfter Chorleiter im Nebenberuf) als Einstieg völlig ausgereicht.
Den B-Schein kannst du normalerweise nebenberuflich machen.
 
Ice hat recht, ein Unistudium ist kein Garant dafür, dass man ein guter Gesangslehrer wird. Praktische Erfahrung zählt ungemein - und am wichtigsten ist wohl die Fähigkeit, zuzuhören, auch um eventuelle Stimmprobleme zu erkennen.
Ich finde es noch wichtig, das Individuelle und die Stärken einer Stimme gemeinsam mit dem Schüler herausarbeiten zu können, ohne ihm/ihr das eigene Klangideal aufdrücken zu wollen.
 
Dann würde es sich für Dich eigentlich anbieten, eine "private" Gesangsausbildung ohne irgendwelche Institute bei einem fähigen Gesangspädagogen zu machen. Wenn Du mit Deinem Lehrer drüber sprichst kann er Dir sicherlich auch die entsprechende Pädagogik beibringen. Meine Lehrerin hat mir schon oft Tipps gegeben wie ich den Leuten hier weiterhelfen kann und das läuft im Endeffekt drauf raus, dass sie mir das Unterrichten beibringt.
Genau das wollte ich auch vorschlagen. Ich habe einen Duopartner, wir machen gemeinsam akustische Musik (er Gitarre, ich Percussion und Gesang) und ich gebe ihm seit einiger Zeit unregelmäßig Stunden, weil wir verstärkt mit Zweitstimmen arbeiten wollen. Wenn ich dabei nicht weiterkomme, bespreche ich mich oft mit meiner eigenen Gesangslehrerin, schildere ihr, wo es hängt und wir besprechen Übungen, die ich mit ihm machen kann.

Wenn du nur privat unterrichtest, fragt letztendlich niemand nach einem Zeugnis. Ich kenne min. genausoviele unausgebildete Gesangslehrer wie ausgebildete.
 
Das kommt in meinem allgemeinen Forendasein zwar selten vor, aber ich muß meinen Vormenschen zustimmen :)
Aus eigener Erfahrung kann ich zwei Dinge sagen: Erstens gibt es unzählige "Institute", die mit pompösen Namen und Titeln (sowohl auf ihrem Klingelschild als auch auf den Urkunden, die sie verleihen) gewaltigen Schindluder treiben und nichts weiter tun, als Geld einzusacken. Das können sie allerdings hervorragend - zugegeben. Gerade letzte Woche hat sich eine neue Schülerin bei mir angemeldet, die äußerst frustiert und annähernd pleite ist, weil sie 2 Jahre lang einer "renommierten" Schule die Euronen hinterhergeworfen hat und nun selbst der Meinung ist, daß es für die Katz war. Und sie hat noch Glück im Unglück gehabt, denn viele merken es nie - wie denn auch, wenn alles, was sie darüber wissen, eben vom "Institut" höchst persönlich darselbst eingetrichtert wurde. Das ist eines von etlichen Beispielen, die mir bisher untergekommen sind. Das heißt natürlich nicht, daß jede Schule schlecht ist, sondern nur, daß da jede Menge schwarze Schafe herumwimmeln, die man meist erst erkennt, wenn schon ein erkleckliches Sümmchen verdampft ist.
Zweitens ist ein vernünftiger Privatlehrer mindestens genauso gut, oft sogar besser als eine Schule, weil er/sie normalerweise mehr auf den Schüler eingeht und eben kein Schema F hat, daß er jedem aufdrückt. Und in der Regel wird das wohl auch die billigere Variante sein. Der einzige "Nachteil" wäre, daß man eben kein Zertifikat bekommt, wobei ich sagen muß, daß ich noch nie eins gebraucht habe - und das obwohl ich vor kurzem erst sowohl von einer Musikschule als auch von einer Gesamtschule eine Stelle angeboten bekam. Keiner hat danach gefragt, man wollte lediglich eine brauchbare Aufnahme, einen Lebenslauf und ein längeres Gespräch mit mir führen. Und in fast 10 Jahren Unterrichtspraxis hat auch noch kein Schüler ein Zeugnis sehen wollen, wobei ich jeden am Anfang kurz über meinen musikalischen Werdegang aufkläre. Für mich hat ein Privatlehrer grundsätzlich einen höheren Stellenwert als eine Schule.
Auch ich würde Dir also raten, Dir einen guten Privatlehrer zu suchen. Du solltest ja ohne weiteres in der Lage sein, das zu erkennen. Und dann eben so weit in die Tiefe gehen, wie möglich. Ich habe das damals mit meinem Lehrer abgesprochen, ihn aufgeklärt, daß ich selbst unterrichten will (auch nach ca. 3 Jahren) und so haben wir von da an die Ausbildung darauf ausgerichtet. Dazu kommt natürlich jede Menge Literatur und Erfahrungsbildung, um die Du Dich selbst kümmern mußt. Aber das ist nunmal im Paket mit drin, wenn man selbst unterrichten will - gerade das Lehren ist ein lebenslanger Lernprozeß. Es gehört schließlich mehr dazu, als einfach in irgendwas gut zu sein - man muß es auch vermitteln können... :eek: Dafür gibt's aber jede Menge hervorragendes Material - nicht speziell für's Singen, sondern das Lehren und Lernen allgemein. Damit kannst Du dann Deine eigene Herangehensweise entwickeln... Bei Interesse kann ich Dir gern das ein oder andere empfehlen.

Übrigens gilt natürlich für alles oben gesagte: Ausnahmen bestätigen die Regel! Ich will niemandem ans Bein pinkeln, sondern berichte lediglich über meine Erfahrung.
 

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