Visualisierung beim Singen (Stimmsitz usw)

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linoriginals
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Hallo Leute,

ich nehme nun seit fast einem Jahr Gesangsunterricht. Seitdem ich hier im Forum jedoch die Themen lese, merke ich deutlich, dass sich was verändert, denn nun kann ich besser verstehen, was meine Gesangslehrerin mir versucht zu erklären mit dem "innerlichen Lächeln" zB. Nun wollte ich aber von euch wissen, also auch hier besonders an die Gesangslehrer unter euch, was es noch für Visualisierungen für den Stimmsitz und die Stütze also Zwerchfell usw. gibt. Mir hilft es nämlich wirklich sehr, mir so etwas vorzustellen, nur sind die Beispiele die meine Gesangslehrerin mir gibt, nicht immer ganz so verständlich für mich....Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass sie klassischen Gesangsuntericht gibt ;)

Also wäre super, wenn ihr mir ein Paar Anregungen zur Verinnerlichung geben könntet!

Danke :)

PS: Habe lange im Forum hiernach gesucht, jedoch nichts derartiges gefunden...
 
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Schon den Thread gesehen? https://www.musiker-board.de/gesangstechnik-voc/450091-helfende-bilder-beim-singen.html

Einfach so mal Bilder reinzuschmeißen, bringt ehrlich gesagt nicht viel. Wenn ich jetzt sage "Kirsche auf Sahnehäubchen", weißt du bestimmt nicht, worauf man damit hinaus will. Außerdem ist jeder individuell und die eine Vorstellung erweckt bei dem anderen nicht die gewünschten Effekte. So macht die Vorstellung von Gähnen bei mir eher negative Effekte auf meinen Gesang (für mich zu stark, der Zungengrund senkt sich zu doll bei mir), während es für andere genau das Richtige ist.
Sag doch mal, wofür du Bilder brauchst. z.B. Stütze, hohe Töne, tiefe Töne, Vordersitz, Kuppelklang, etc..
 
Hallo Leute,

..., nur sind die Beispiele die meine Gesangslehrerin mir gibt, nicht immer ganz so verständlich für mich....

Ich würde ja vor allem vorschlagen, dass du da auch noch mal mit deiner GL drüber sprichst... wichtig ist die Kommunikation zwischen euch beiden.
Ihr müsst für euch beide eine gemeinsame "Sprache" finden.
Ich arbeite mit meinem GL ja nun schon sehr lange zusammen und gewöhnlich wissen wir, was der andere meint. Es kommt aber ab und zu auch noch mal vor, dass er mir eine Beschreibung von etwas sagt,
wo ich erst mal nur Bahnhof versehe. Dann muss man gemeinsam etwas finden, dass für beide verständlich und nachvollziehbar ist!
Auch wenn du hier jetzt für dich brauchbare Bilder findest, musst du die dann mit deiner GL besprechen... wie gesagt, gemeinsame Sprache/Begriffe sind wichtig, wenn ihr zusammen arbeitet!
 
Erstmal danke an euch für den Tipp :) Ich denke auch, dass es das beste ist mal mit ihr darüber zu sprechen :)

Also Vali du hast irgendwie genau die Begriffe getroffen, nach denen ich auch fragen wollte: Stütze, hohe Töne, tiefe Töne, Vordersitz, Kuppelklang :)
Wäre super, wenn ihr mir ein paar Beispiele geben könntet. Und ist es richtig, also nur so meine Vermutung, dass man für die höheren Töne eher den Vordersitz braucht?

Liebe Grüße
 
Und ist es richtig, also nur so meine Vermutung, dass man für die höheren Töne eher den Vordersitz braucht?

Das kommt darauf an.
Ich gehe jetzt mal davon aus, daß du weiblich und, wie die allermeisten Frauen, Sopran bist (ob hoch/lyrisch oder eher Richtung Mezzo, ist eine weitere Differenzierung, oft stellt sich das aber erst nach einiger Zeit heraus).
Hohe Töne im Pop fangen schon ab dem eingestrichenen a an und brauchen durchaus Vordersitz (Stichwort Belting!). Hohe Töne im klassischen Gesang gehen erst in der mittleren zweigestrichenen Lage los, also so ab e"/f", und man braucht dafür viel hintere Weite und Resonanz, weshalb man sie auch in den hinteren Schädelraum denkt. Es kommt allerdings entscheidend darauf an, welche Schule/Lehrmeinung/Methode deie GL vertritt, denn die widersprechen sich teilweise enorm.
Ich habe höhe Töne jedenfalls nach dem geschilderten Prinzip gelernt und bin damit gut gefahren. Mit zuviel Vordersitz klingt meine Stimme in der Höhe sehr schrill, das mag ich überhaupt nicht. Die Stimme ist dann einfach zu eng.
 
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Also ich bin mir ziemlich sicher, dass mit dem "inneren Lächeln" eine etwas tiefere Kehlkopfposition und ein weiches Gaumensegel hervorgerufen werden sollen. Ein anderes Bild dafür ist z.B. ein Gähnen unterdrücken zu wollen. Ich denke auch, dass es sehr individuell ist, welche Visualisierungen einem bestimmten Sänger helfen. Da gilt es auch selbst einfach viel auszuprobieren: Was fühlt sich gut an? Was hört sich gut an (das kann z.B. dein Lehrer beurteilen oder du kannst dich mal selbst aufnehmen).

Meine eigene Visualisierung basiert sozusagen auf einem Weg, den ein imaginärer Klang durch meinen Körper nimmt. Dabei gibt es für mich zwei wichtige Orientierungspunkte.

- Der erste ist hinter den oberen Schneidezähnen, den spürst du z.B. wenn du ein "D" nur an den oberen Schneidezähnen machst.
- Der zweite ist die NG-Position der Zunge, du kannst beide Punkte gleichzeitig finden, wenn du z.B. "Dang" sagst und dann in der NG-Stellung verharrst.
- Um die richtige Position für das NG zu finden (du kannst das NG ja weiter vorne oder weiter hinten im Mund machen) benutze ich Vocal Fry (weiß gar nicht wie das auf Deutsch heißt), also ich sage "Dang" im Vocal Fry

Jetzt solltest du eine doppelte Resonanz spüren, zum einen in der Nase an der NG-Position und zum anderen am Kehlkopf.

Ich sage nun öfter "Dang" und stelle mir für ich "werfe" den Klang von der vorderen Schneidezähnen (vom D) and die NG-Position und von dort aus reflektiert der Klang gleichmäßig durch die Nase nach oben in den Kopf und durch den Kehlkopf nach unten in den Bauch.

Das ist dann sozusagen meine Grundvorstellung.

Ich singe oft einfach nur in dieser Grundstellung, das ist ein sehr angenehmes, entspanntes singen, nah am normalen Sprechen. Bei hohen Tönen verstärke ich ein wenig die Resonanz nach unten in den Bauch, bei tiefen Tönen die Resonanz nach oben in den Nasenraum. Das gibt einen eher Pop-artigen Klang.

Wenn ich mit klassischer, vollerer Stimme singen will, stelle ich mir vor die untere Resonanz etwas weiter nach hinten zu "biegen", also zu versuchen die Resonanz vom Kehlkopf aus nicht in den Bauch zu leiten sondern in den unteren Rücken.

Wie schon gesagt, das ist, wie ich es mache, es hilft mir einen Sound zu erreichen, der für mich entspannt zu singen ist und mir gefällt. Es kann für dich völlig anders sein und für irgendeinen Zuhörer vielleicht wieder ganz anders. Mir ist es dabei egal, ob ich klassisch klinge oder nach Pop oder sonswie, das "Umleiten" der unteren Resonanz ist für mich eher ein Stilmittel als die generelle Gesangstechnik. Aus diesem Grund halte ich es für wichtig, auch selbst oft zu versuchen seine Stimme zu "entdecken" und sich selbst Bilder zu überlegen, die einem helfen können. Ein Gesangsleherer kann immer nur mögliche Wege aufzeigen und Dinge, die vielleicht ihm und schon vielen anderen geholfen haben, aber letztendlich musst du selbst sehen auf welchem Weg du am besten klarkommst.
 
Also ich bin mir ziemlich sicher, dass mit dem "inneren Lächeln" eine etwas tiefere Kehlkopfposition und ein weiches Gaumensegel hervorgerufen werden sollen.

Das innere Lächeln soll meines Wissens nach vor allem die Kehle weiten, indem die Taschenfalten sich weit öffnen. Lachen, lächeln aber auch weinen und schluchzen bewirken ein Öffnen der Taschenfalten.
 

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