... die bloße Anzahl von Registern und Manualen sagt wenig aus (das ist bei Pfeifenorgeln ja auch so
),
Ja, ist mir bewußt. Die Frage ist, welche Klangfarben das Instrument bietet und wie diese in verschiedenen Kombinationen wirken.
Da es sich um gesampelte Klänge handelt, muß man sich da auch ganz simpel die Tonleitern vorspielen und hinhorchen, wie echt die einzelnen Töne klingen. Wenn ich das, was ich kürzlich las, richtig verstanden habe, werden in kostengünstigeren Varianten wohl nicht alle Töne aufgenommen sondern zum Teil auch irgendwie berechnet. Es kam/kommt (???) wohl auch vor, dass man das irgendwie hört, wenn man die Skala eines Registers systematisch rauf und runter spielt.
achte auch auf die grundegende Art der Klangerzeugung.
Meinst Du analog versus digital?
Darüber wüßte ich gerne noch mehr.
Interessant ist vielleicht noch, welche Literatur Du bevorzugt spielen möchtest (Barock oder Romantisch... Silbermann oder Cavaillé-Colle...)
Da bin ich völlig offen. Ich experimentiere gerne. Bin derart lang aus der Übung, dass ich eh von vorn anfangen muß. Oder jedenfalls fast. Ein Pedalexercitium von Bach (Kaller Orgelschule) ist irgendwie hängen geblieben. Das klappt mit ein paar kleinen Stolperern auch dann noch auf Anhieb, wenn ich mehrere Jahre kein Pedal unter den Füßen hatte. Jedenfalls war es die letzten Male so. Vor 40 Jahren hab ich das mal auf diesem
wunderbaren Instrument 14 Tage lang (auf Besuch) üben dürfen. Das fand ich so klasse, dass ich mir vor lauter Begeisterung den Muskelkater meines Lebens geholt habe.
Und müssen es unbedingt drei Manuale sein?
Müssen tut gar nichts. Ich finde es reizvoll, drei verschiedene Pfeifengruppen für die Hände zu haben und damit Stimmenwechsel zu erarbeiten, die einerseits ein Wechselspiel der Klangfarben und andererseits ein Wechselspiel der Lautstärken ergeben. Je nach Aufstellung der Orgel ergeben sich in einem "echten Kirchenraum" dabei obendrein räumliche Effekte. Das Spiel mit diesen drei Dingen (Klangfarbe, Lautstärke, Raum) ist auf einer dreimanualigen Orgel ganz anders möglich, als mit einer 2-manualigen Orgel. Ich bin immer ganz fasziniert, wenn ich sehe, wie ein Organist seine Hände die "Treppe" rauf und runter laufen läßt. Bei 2 Manualen muß man sich entscheiden, ob man die von den Händen gespielten Stimmen gleich oder unterschiedlich gewichten möchte. Eine Änderung während des Spiels geht dann nur mit Hilfe der Freien Kombinationen. Stehen 3 Manuale zur Verfügung, hat man da ganz andere Möglichkeiten. Deshalb ist das schon ein Herzenswunsch. Ob das am Ende finanziell realisierbar ist, weiß ich noch nicht. Aber träumen darf man ja mal. Geübt/gespielt habe ich der Vergangenheit aber in der Regel nur auf maximal 2-manualigen Orgeln. Meinen "Job" hab ich auf einer 1-manualigen Dorfkirchenorgel gemacht. Vor rund 20 Jahren hatte ich
hier hin und wieder Gelegenheit, alte Stücke aufzufrischen. Unterricht erhielt ich um 1970
hier . Über die damalige Orgel finde ich keine Infos mehr. Ich schätze, die hatte auch 2 Manuale.
Auf jeden Fall würde ich auch noch verschiedene Modelle von Johannus, Ahlborn und den anderen üblichen Verdächtigen probieren.
Das versteht sich von selbst. Ich stehe ganz am Anfang meiner Recherchen und werde mir Zeit lassen beim Hören, Vergleichen, Auswahlkriterien sammeln etc.
Vielleicht tu ich den neuesten Viscounts auch unrecht, aber...
Zu Bedenken: die Serie Vivace ist Einsteigerklasse und deutlich unter Prestige angesiedelt (auch preislich!). Wenn, dann kann man klanglich die Prestige mit der (gehobenen) Konkurrenz vergleichen. Da helfen die drei Manuale auch nix. Außer: man benutzt den Spieltisch zum Fersteuern von Hauptwerk
- da hat man volle Flexibiltät, Austausch- und Erweiterbarkeit von Registern (... und natürlich auch eine kollossale Bastelei
)
Im Moment kann ich mir noch nichts darunter vorstellen, wenn ich lese, man könne klanglich diese und jene Produkte miteinander vergleichen oder auch nicht. Dazu fehlt mir halt noch die Test-Erfahrung. In letzter Zeit habe ich wohl viel Audios und Videos mit Orgelmusik gehört, um mir so nach und nach darüber klar zu werden, was ich suche. Was ich ganz und gar nicht mag, ist dieser brodelnde Klangbrei, in dem feine Linienführungen verloren gehen.
Hauptwerk scheint eine interessante Sache zu sein. Aber was muss ich unter "kolossale Bastelei" verstehen?
Ich frage mich, ob ich das Programm zur Not auch mit zwei uralten Keyboards (Techniks KN1000 und Techniks KN650) ans Laufen bekomme und wenn ja, wie? Wenn das ginge, bräuchte ich "nur noch" ein 30- oder 32-Tasten-Pedal und 'nen passenden PC, geschickte Schreinerhände, die eine Orgelbank und eine "Stellage" bauen, um diese Kombi aufzustellen. Was fehlt sonst noch?
Ob ich mit dem Kompromiss zum Orgelfeeling komme? Im Moment wünsche ich mir vor allem eines: ein Pedal!
Aber wenn ich mir das so angucke, lohnt sich das "Gefrickel" nicht. Im Zweifel spar ich lieber noch "etwas", bis es für das Trauminstrument reicht.
Berichte mal von Deinen Test-Erfahrungen - es ist doch schon ein paar Jährchen her, daß ich verschiedene Sakralorgeln testgespielt habe.
Viele Grüße
Torsten
Ich werde ganz sicher meine persönlichen Eindrücke irgendwie festhalten. Mal sehen, ob da etwas dabei ist, was für eine Veröffentlichung interessant ist.
Da der Klang elektrischer Orgeln nicht nur von der Qualität der gesampelten Klänge, sondern auch sehr stark von diversen Feinabstimmungen/Einstellungen abhängt, mit denen ich mich nicht auskenne, soll es wohl vorkommen, dass ein und dasselbe Orgelmodell ganz unterschiedlich klingen kann. Anders als bei einer Pfeifenorgel ist es bei einer elektrischen Orgel notwendig und meines Erachtens auch sehr wichtig, dass man mit diesen Feinabstimmungen "spielen" lernt und sich diese gut speichern lassen und zwar in x Varianten.
Des weiteren möchte ich Orgelstücke mit einem Sequenzer aufnehmen. Da mußte ich schon feststellen, dass dieser Wunsch die Auswahl an Orgeln stark einschränkt. Anscheinend sind Elektroorgelbauer/-händler der Meinung, dass Kunden, die das möchten, ihren PC dafür einrichten sollen. Das finde ich ziemlich umständlich. Die Fixierung auf das Vorbild "Kirchenorgel" geht meines Erachtens zu weit, wenn technische Möglichkeiten mit der Begründung ignoriert werden, dass es so etwas in einer normalen Orgel auch nicht gibt und so etwas ein Organist nicht braucht. Ich werde mir also genau ansehen, bei welchen Orgeln es möglich ist, Settings und Musik intern und extern (mit USB-Stick oder Minifestplatte) abzuspeichern, zu verändern und beliebig zurückzusetzen. Das, was mit einem Clavinova schon vor gut 10 Jahren und mit einem Techniks KN1000 vor rund 20 Jahren in kleinerem Umfang möglich war, sollte in aktuellen elektrischen Instrumenten auf gutem Niveau selbstverständlich sein. Oder gibt es da orgelspezivische Gründe, warum das ein Problem bzw. sehr teuer ist?
Also im Moment suche ich noch sehr viele Erklärungen und Antworten.
Gruß und Dank
Lisa