Virtuelle Zusammenarbeit

topo
topo
HCA Recording
Ex-Moderator
HCA
Zuletzt hier
04.11.24
Registriert
05.07.04
Beiträge
8.910
Kekse
27.780
Ort
Frankfurt a.M.
Die Idee ist, einem Musiker/Sänger/Co-Produzenten, die Möglichkeit zu geben, außerhalb des Studios bzw. des Studio Rechners, an Audio- und Midi Spuren zu arbeiten.
Also z.B. man nimmt im Studio einen Sänger im Cycle Verfahren auf und hat z.B. 30 Vocal Tracks des Song als Audio Spur vorliegen.
Nun würden wir gerne dem Sänger die Möglichkeit geben, sich selbst die Besten Stellen bei seinem Vocal Track auszusuchen und zu Recht zu rücken.
Dieses aber auf einem anderen Rechner/Notebook (meinethalben auf einem Notebook, was wir der Person dafür extra mitgeben). Bei einigen wenigen Sängern/innen können wir uns dann ebenfalls noch den Einsatz von Melodyne durch sie selbst vorstellen.

Oder man hat ein Projekt und möchte die Drums auf Midi Basis z.B. mit EZ Drummer 2 neu gestalten/Ideen sammeln/überarbeiten.
Auch das könnte jemand außerhalb des Studios (Studio Rechner) machen.

Oder ein Keyboarder möchte gerne seine eingespielten Midi Noten individuell quantisieren.

Oder ein vielstimmiger kräftiger (m/w) Vocal Chor soll aus 3 Einzel Vocal Tracks mittles Vielklang und Melodyne gebaut werden.
Usw. Usw.

Das sind alles Dinge, die wir manchmal an ausgewählte Personen auslagern möchten.

Für uns stellt sich die Frage, wie man am elegantesten/schnellsten/einfachsten diese Dinge/Spuren aus unserer Studio DAW (Cubase 7.5) rausbekommt,
dann fremd bearbeiten lassen kann, um sie dann elegant/schnell und einfach wieder in das Projekt zurück bekommt.
Komplexe Mixdowns mit unterschiedlich gemuteten Spuren, gerade wenn Audio und Midi in einem schon ab einem
mittleren (30 Spuren plus) Projekt noch gemischt sind, werden schnell sehr komplex.

Die von Steinberg angebotenen Services VST Connect (und die Pro Variante), zielen wohl nur auf die Aufnahme ab?
Für Ideen und Anregungen sind wir offen.
Wäre ein zentraler Server (bei uns oder gemietet) auch möglich?

Topo :cool:
 
Eigenschaft
 
Wäre ein zentraler Server (bei uns oder gemietet) auch möglich?

Topo :cool:

warum nicht?
BOX ,....... so hab ich es gemacht ; )
allerdings mit einem anderen Ansatz (hier hat die Sängerin ihre Spuren ausgelagert die Sie auf mein Roughmix gesungen hat)

gerade wenn Audio und Midi in einem schon ab einem
mittleren (30 Spuren plus) Projekt noch gemischt sind, werden schnell sehr komplex.

naja und? ist eben so....;)
das Du/ihr den Musikern aber die Arbeit zurückgeben wollt ,kann ich pers. nicht nachvollziehen.
entweder hast Du das STUDIO und übernimmst das recorden ,mischen,mastern.....usw. oder nicht.
Den einzellnen Musikern gewisse Entscheidungen zu überlassen gehen soweit in Ordung(mMn) aber solange sie im Studio sind.
Ihnen dann aber praktisch auf den nach Hause Weg ihre Spuren mitzugeben und "....hier überarbeite mal,Intonation,Timing,usw. " kann doch nicht Ernst gemeint sein,oder ? ;)

lg,didi
 
Was ist BOX?

Und ja - alles was ich geschrieben habe, ist voller Ernst.
Im Rahmen von Kompositionen und Produktionen ist die oben beschriebene Arbeitsweise eine aus unserer Sicht durchaus gute Vorgehensweise.
Z.B. ein Drummer baut/spielt i.d.R. besser Drums, als der Produzent und meistens kann der Drummer es erst recht noch viel besser als der Recording Ingenieur.

Z.B. ein Co-Produzent hat seine Stärken in dem Bereich A und der andere im Bereich B. D.h., das Aufteilen von Arbeiten ist ein ganz normaler Vorgang.

Es ist immer die Frage, wo jemand besonders gut ist und wie diese Person dann räumlich und zeitlich zur Verfügung steht. Und das wollen wir besser nutzen.

Topo :cool:
 
Auch hier wieder meine Meinung (die hab ich neulich schon irgendwo kund getan): Wir sind im Jahr 2014, überregionale Zusammenarbeit ist im kommen, wird stärker werden und das ist auch gut so.

Zum technischen Teil: Von der Leistung her würde ein vServer locker ausreichen. Ob man den jetzt aber bei einem Betreiber mietet oder sich doch gleich eine ganze Kiste in die eigene Hütte stellt, hängt von vielen Faktoren ab. Bandbreite, USV, Backups, Sicherheit, weitere Verwendungszwecke für die Maschine und viele mehr.

Für Datenübertragung ist FTP immer noch das beste Protokoll. FileZilla kann jeder DAU bedienen (wenn er nur will) und einen Server sicher aufsetzen ist gar nicht mal sooo schwierig.
Ein anderer Ansatz wäre, selbst einen Dropbox-ähnlichen Dienst zu hosten: OwnCloud.

Zum "organisatorischen" Teil (DAW Exports) fällt mir grade nicht viel ein.

MfG, livebox
 
Es gab doch mal eine kostenlose DAW (Name ist mir grade entfallen), die explizit darauf ausgelegt war, Projekte online zu lagern und dort von mehrere Leuten bearbeit zu lassen.

Ich hatte das damals in der Anfangsphase ausprobiert und war mittelschwer enttäuscht, weil man gezwungen wurde, die Daten online (auf einem nicht näher spezifizierten Server des Anbieters -- Rechtefrage, wem gehört das dann, etc...) zu hosten.
Für MIDI kann das durchaus sehr gut funktionieren, spätestens, wenn man anfängt, mehrere GB Audiodaten ins Netz zu schicken, hört der Spass halt ganz schnell auf, weil der Upload einfach ewig dauert.


Davon mal abgesehen:
Die Frage ist halt, wie viel man den Musikern zutraut. Ich habe auch öfters schon mal Projekte von Musikern/Bands bekommen ("da kannst du dann ja gleich mit Mischen anfangen") , was meistens mittelschwer in die Hose geht. Zum einen hat jeder seinen eigenen Workflow, was Spurbenennungen, und -Sortierung angeht und ob man jetzt den Gain am Kanal, in der Gruppte oder am Event ändert. Zum andern hatten die dann oft schon (teils sinnlos, teils hilfreich, teils furchtbar) Plugins auf die Spuren gelegt, die allesamt erstmal rausgeflogen sind.
Bei den Mitarbeitern eines Studios, denen man eine gewisse Arbeitsweise eingetrichtert hat, kann das vielleicht funktionieren, bei allen anderen wäre ich mir persönlich da nicht so sicher.

Ein Drummer wollte mal Drums schneiden und hatte dan reihenweise Transienten abgesäbelt. :(

Technisch habe ich leider keine Ahnung, wie so etwas funktionieren könnte. Ich denke mir aber, dass die meisten Programme es nicht mögen, wenn ihre Projekt- oder Audiodateien von mehreren Seiten gleichzeitig editiert werden. Gerade Windows ist ja mit File-Locks nicht gerade zimperlich. Wie sieht es dann mit Rollbacks oder einer Verlaufshistory aus?
Alles in ein großes Versionierungstool zu stecken kann ja auch nicht Sinn und Zweck sein.


Fazit:
Ich wüsste nicht, ob der organisatorische und finanzielle Mehraufwand durch die potentielle Arbeitseinsparung ausgeglichen wird.
Insgesamt aber ein spannendes Thema. Wenn du, topo, da etwas ausprobierst, würde ich mich über einen Erfahrungsbericht durchaus freuen!

So Far...
Laguna
 
Ich stelle mir halt auch die Frage, in wie weit kann ein Sänger die unterschiedlichen Spuren unterwegs beurteilen wenn er keine Abhöre und so weiter zur Verfügung hat. Gut, das geht schon auch mit Kopfhörern.

Ich würde das ganze denke ich auch über FTP und einen eigenen Webspace machen. Alternativ Dropbox, wobei man dort eben nur 3GB Webspace hat.
 
wir haben seit einiger Zeit eine Diskstation im Small Office Bereich im Einsatz
ist imho ein recht bemühter Hersteller mit gutem Preis/Leistungsverhältnis
es mag sich trivial anhören, aber damit lässt sich ein eigener Mailserver mit fester IP/Domain-Eintrag etc relativ problemlos aufsetzen
in der Realität ist das keineswegs ohne... deshalb werte ich es als mal Qualitätsmerkmal ;)
(auch wenn es mit der Anwendung hier natürlich nichts zu tun hat)

das Ganze basiert auf einem hochgradig 'customisierten' Linux mit eigener Management Oberfläche
ich bin ja bekennender Linux Hasser, aber da muss ich den Leuten Respekt zollen
(ich ziehe das derzeit einem OSX Server vor) :redface:

man kann darauf eine ganze Reihe optionaler Anwendungspakete installieren, die meisten ohne Lizenzkosten
laut Händler ist bei Kunden die Kamera-Anwendung Surveillance Station sehr beliebt, könnte interessant sein
(damit habe ich aber keine Erfahrung)
die Benutzerverwaltung ist komfortabel, Windows und Mac User können auf entsprechende Shares zugreifen
schau einfach mal über die Website, was dich interessiert...

bei Unitymedia gibt's im Business Paket eine feste IP bei 100MB down und 7,5MB upstream
da es ein Kabelprovider ist, haben sie (logischerweise) ein eigenes highspeed-Netz bis zum Endpunkt (ohne letzte Meile)

die Anwendung finde ich (wie livebox) nachvollziehbar...
würde aber ebenso das grosse Fragezeichen beim Workflow im DAW Bereich setzten

möglicherweise lohnt sich ein Seitenblick auf die Adobe Creative Cloud
(das Jahresabo umfasst die komplette Palette zur Medienproduktion)

cheers, Tom
 
Zuletzt bearbeitet:
Du könntest dir auch mal Gobbler anschauen, das ist eine Cloud (also eine Wolke :D), die speziell für Audio-Dateien und DAW Projekt-Dateien entwickelt wurde.
Habe ich selbst aber noch nicht benutzt.
https://www.gobbler.com/

Oder du exportierst alle Spuren vom Nullpunkt bis zum Ende, und lädst die auf einen gewöhnlichen Filehoster hoch.
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit www.box.com und www.mediafire.com gemacht.

Beide bieten gratis mehr Speicherplatz als die hier (meiner Meinung nach zu Unrecht) oft empfohlene Dropbox, im Fall von Mediafire ist es sogar das Zehnfache, was man dort bekommt (50 GB).
 
Wir wollen mal erste Tests auf einem Zweitrechner machen und uns dabei den möglichen Workflow genauer anschauen.
Eine Cubase LE 7 Version auf dem Zweitrechner müsste eigentlich ausreichen. Oder gibt es außer den Spureinschränkungen noch relevante Unterschiede zu Elements oder höheren Versionen?
Wird bei LE eine im Cycle aufgenommene Audio Spur (z.B. mit 30 Takes) als eine Audio Spur behandelt oder wie 30 Spuren?
Als längerfristiges Zweit/Arbeitsnotebook haben wir dieses hier ins Auge gefasst:
http://www.notebooksbilliger.de/len...le.notebooksbilliger+[Plusbox]&wt_cc1=plusbox

Damit könnte man wahrscheinlich sogar zusätzlich das Erstellen/Schneiden/Editieren von kleinen Musikvideos (PowerDirector) zeitweise auslagern.

Topo :cool:
 
Es gab doch mal eine kostenlose DAW (Name ist mir grade entfallen), die explizit darauf ausgelegt war, Projekte online zu lagern und dort von mehrere Leuten bearbeit zu lassen.

Ich hatte das damals in der Anfangsphase ausprobiert und war mittelschwer enttäuscht, weil man gezwungen wurde, die Daten online (auf einem nicht näher spezifizierten Server des Anbieters -- Rechtefrage, wem gehört das dann, etc...) zu hosten.
Für MIDI kann das durchaus sehr gut funktionieren, spätestens, wenn man anfängt, mehrere GB Audiodaten ins Netz zu schicken, hört der Spass halt ganz schnell auf, weil der Upload einfach ewig dauert.

Das war Ohmstudio. Wohl eine Totgeburt.

Topo, hattest du nicht mal ein PT System am Start? Avid hat gerade "Avid Everywhere" vorgestellt. Jemand sind zB. in Singapur ein und in NYC steht das Studio. Angeblich latenzfrei.
Das könnte sehr interessant werden, allerdings ist noch nichts genaues bekannt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Jemand sind zB. in Singapur ein und in NYC steht das Studio. Angeblich latenzfrei.

Na, das sollen sie mal vormachen. Von Singapore bis NY sind es knapp 10.000 Meilen per Flugzeug. Das ganze mit 300.000 km/sec gibt schon alleine in eine Richtung eine Latenz von etwa 53 ms. Also egal ob der Weg übers Kupfer länger oder kürzer wird, noch jeder Switch und Router (und da steht das eine oder andere Gerät auf der Strecke) ein paar Mikrosekunden hinzufügt und es dadurch wieder länger macht: Egal wie man "fährt" und rechnet, was vernünftiges [kleiner 10 ms ] kommt dabei garantiert nicht raus... schon alleine theoretisch. Ich meine, schon alleine A/D und D/A Wandler kommen zusammen locker über 5 ms.

Egal, soll Avid mal zeigen... :D
 
Ah, verstehe das Konzept. Aber da erzählen sie ja nichts von "latenzfrei", sondern reden halt großspurig von Echtzeit.

Aber rein technisch könnte das topos Anforderungen tatsächlich erfüllen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hm, Echtzeit habe ich ehrlichgesagt als Latenzfrei verstanden. Aber das kann auch eine schöne Umschreibung für "fast" sein. :D
 
man kann Daten (netzwerktechnisch) sehr genaue Zeitstempel mitgeben
wenn die Endstellen über denselben Basis-Datenbestand verfügen, überträgt man einfach nur die Audio-Steueranweisungen - was prinzipiell ein extrem alter Hut ist...

der allererste Mac (dieses beige Teil mit 8MHZ Takt) konnte über ein 9600bit/sek Telefon-Modem eine remote desktop Verbindung mit voller Grafik :eek:
der Trick war so simpel wie effektiv: es wurde nicht die bitmap übertragen, sondern die Grafikanweisungen des Betriebssystems, 2Byte für einen Funktions-Opcode plus eine Parameterliste je nach Funktion.
Das wurde einmal lokal gezeichnet und zusätzlich nur die Anweisungen an die Gegenseite übermittelt.
Funktionierte mit beeindruckender Zuverlässigkeit.

heute stehen ganz andere Datenraten zur Verfügung - übertragungstechnisch sicher kein Problem
die Krux liegt in der Organisation des Ablaufs und speziell der Behandlung von Übertragungsfehlern

cheers, Tom
 
Das mit "Echtzeit" ist halt Definitionssache. In meinem 9-to-5-Job bedeutet Echtzeit eine Latenz von irgendwas kleiner einer Mikrosekunde über MPI. In der Audiowelt ist das Thema doch etwas "entspannter".

Wie im Video gezeigt, werden z.B. neue Spuren (sobald sie fertig aufgenommen sind) über den zentralen Web-Speicher zu den anderen Rechnern transferiert und können dort angenommen oder abgelehnt werden. Beim ändern von Mixing-Parametern vermute ich wie Tom, dass da halt Steuerungsdaten übertragen werden. Technisch ne interessante Sache. Aber am Ende darf die Technik halt kein Selbstläufer sein bzw. nicht dem Selbstzweck verfallen, sondern muss einem Zweck dienen.
Die Idee von PT finde ich gar nicht schlecht.
 
oops - ich seh grad, dass (mein) SAW-Studio einen TCP/IP Host/Slave Mode hat...
wer Cubase kennt und damit glücklich ist: warning - explicite content :p
das dürfte extrem schwer verdaulich sein...
ps: falls es jemanden per Suchmaschine auf die RML Seite verschlägt :D

cheers, Tom
 
Zuletzt bearbeitet:
Probleme sehe ich, wie bei jeder Art der Versionsverwaltung, wenn mehrere Leute gleichzeitig an einem Projekt arbeiten. Dann müssen die Änderungen sinnvoll gemerged werden. Bei textbasierten Dateien (Quellcode) mag das mit Tricks halbwegs automatisch funktionieren, ein Projekt in der DAW ist aber ungleich komplizierter.

Hier eine nutzbare Lösung zu finden, die nicht einfach nur Änderungen wegbügelt, ist meiner Meinung nach essentiell.

Die Übertragungsraten sollte man dabei auch beachten. Wenn man erst mal x Stunden warten muss, biss die Audiodaten in der Cloud sind, macht das System schon wieder nur halb so viel Spass.

Und was ist, wenn Person A andere Plugins hat, als Person B und die dann Projekte austauschen?
...Alles nicht so einfach, wenn man mal über die Details nachdenkt.

So Far...
Laguna
 
Telefunky, spielst du darauf an, das Avid mal wieder nicht das Rad neu erfindet? ;)

Steinberg hat es schon, das ist richtig. Ich habe einmal zugeschaut bei einer Produktion, wo zwei Klassiker aus England von da eingespielt haben - das war kein schönes, stabiles Arbeiten. :redface:
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben