Oh, das sind ja erfreulich viele Antworten. Danke. Bei mir speziell ist es so, dass eigentlich meine Tochter die begabte Musikerin ist, würde ich sagen. Ich bin eher das fleißige Übungstier und bin dann immer in die Musikschule gegangen, wenn meine Tochter verhindert war. Ich hab auch noch einen Sohn, der Musikunterricht nahm, also für dreimal Unterricht wäre ich zu geizig gewesen und dann bin ich auch selbst Lehrerin in einem anderen Bereich und mag das Konzept vom Lernen aus Büchern. Zudem werde ich sicher kein Profi mehr. Familiär ist es so, dass wir viel daheim zusammen spielen, mein Mann spielt Gitarre, der Kleine Klavier und eben die zwei Geigen, also, wir fangen an zusammen irische Musik zu spielen, noch nicht so schnell wie es vorgesehen ist, aber es macht vor allem eben Spaß zusammen.
Das Violinlab finde ich super. Es gibt mittlerweile 660 Videos, glaube ich, und auch ein Forum, in dem man auf Wunsch posten kann und bewertet wird. Vor allem aber hat sie auch von jedem Stück (Suzuki plus sehr viele Angebote von ihr) Playalongs mit oder ohne Klavier, Erklärvideos zu jedem Stück und schriftlich nochmal Tipps als Text zu jedem Video zum schnellen Wiederfinden. Was mir sehr positiv auffällt: Meine Tochter kam so oft vom Geigenunterricht mit Problemen heim, also zum Beispiel ,,sie sagt, meine Hand muss lockerer werden" oder so. Und die Lehrerin (eine Musikstudentin) hatte aber auch gar keine Lösungsvorschläge. Das ist anders im Violinlab, da gibt es dann das Erklärvideo ,,steife Hand" auf einem bestimmten Level (später noch dreimal) und gleich drei Übungsoptionen. Also, meine Tochter und ich haben jetzt schon so viele Tipps bekommen, dass sie meint, der Unterricht ,,von mir" würde ihr viel mehr bringen als der in der Musikschule. Sie hat jetzt sogar dort auch aufgehört, das war nun nicht meine Idee, aber so richtig hin hab ich sie auch nicht mehr gekriegt, irgendwie kam halt wenig rüber. Ich hatte wirklich eine Menge anderer Lehrer angefragt, aber dann hatte keiner Zeit - vielleicht kann sie später im Schulorchester mitspielen. Ich muss zugeben, Musik ist für mich Spaßfaktor, ich würde kein Kind zwingen.
Dass ich es selbst jetzt nicht so perfekt lerne mit den Videos ist klar, aber ich hab derzeit Fortschritte, zum Beispiel der Schradieck war eine echte Offenbarung für mich, und ich hab noch so viele Ansatzpunkte durch die Videos. Ich glaube, ich bin ja auch zu alt, schräg und zeitlich beruflich bedingt inkompatibel für einen Musiklehrer - von denen, die ich bislang so kennenlernte. Also, für mich passt es. Manchmal sind es ja auch kleine Fortschritte, die man macht, und dann sitzt man ewige Tage mit dem Metronom da oder so, weil man eben gerade Lust auf das oder das hat - ich hätte richtig Angst vor so viel Lehrerkontakt bei so jemand altem wie mir
Ich bezahle ja auch einen Witz, es sind knapp 90 Euro im Jahr - also, das würde ich gar nicht missen wollen. Für irischen Folk hab ich viel kostenintensivere Angebote gesehen. So von mir aus hätte ich im Leben nichts von Videounterricht gehalten, aber nun ist es eben anders gekommen.
Im Vergleich finde ich die Facebookgruppen, die es so gibt, übrigens schrecklich. Das ist ja ein Katzenjammer! Da höre ich mir lieber Beth an, da hab ich wenigstens ein leuchtendes Vorbild
Liebe Grüße!
Meike
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Hallo Meike (@kalliope_07)
Die Gefahr, dass sich eine falsche Haltung einschleicht, die du selbst nicht erkennst, weißt du ja sicher!
Insofern denke ich, dass man zumindest immer wieder einem realen Lehrer das gelernte vorspielen sollte um die nötigen Tipps und eine gewisse Korrektur zu bekommen.
Also, ich hab davor auch immer Angst, daher nutze ich jede Gelegenheit. Bislang blieben alle Gefragten höflich, durchschlagende Erfolge konnte ich durch ihre Tipps aber auch noch nicht erzielen
ich bleibe aber weiter dran.