Vintage Potis - Sinnvoll oder Aberglaube?

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Ich baue mir grad eine Vintage Strat zusammen und überlege, ob ich statt neuer lieber "True Vintage" Potis nehmen sollte.

Angaben zu einem Set z.B.:

-Solid Brass thread and shaft
-Real Bakelite Baseplate
-Real Vintage Taper
-Low turning torque
-Tolerance under 10% (Standard CTS up to 20%)

Kann jemand dazu etwas sagen? Preislich ist der Unterschied zu Neuen schon mal groß, aber wie sieht es klanglich aus? Macht das Sinn oder ist das Humbug?
 
Eigenschaft
 
Hi,
nimm Markenware.
Der höhere Preis für Potis mit engen Toleranzen würde ich nur für Vol-Poti ausgeben. Und dann auch nur, wenn Du weißt wo du klanglich hinwillst.
(Höherer Widerstand -> mehr Höhen)
 
Vielen Dank für deine Antwort.

Ich dachte ursprünglich an welche von Göldo oder Fender, wobei Letztere fast genauso teuer sind wie die Vintage.

Die Tonepotis nutze ich überhaupt nicht, den Volume natürlich um bei Overdrive den Drive wieder rauszunehmen.

Wo ich klanglich hinwill.......tja, gute Frage. Ich sag es mal so: Bislang nutze ich normale CTS und alles ist gut. Fragte mich halt, ob und was denn die Vintageteile anders machen.
 
Falls du die von Crazyparts meinst - die sind echt gut.
Sehe keinen Grund, die nicht zu kaufen. Die drehen aber sehr satt - wenn du es gerne ganz leicht magst, dann würde ich Bourns GTR nehmen.
 
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Falls du die von Crazyparts meinst - die sind echt gut.
Sehe keinen Grund, die nicht zu kaufen. Die drehen aber sehr satt - wenn du es gerne ganz leicht magst, dann würde ich Bourns GTR nehmen.

Jepp, die meine ich.

Danke für den Hinweis mit dem sehr satt, denke das stört mich eher weniger. Und was wäre an denen klanglich besser oder anders?
 
Und was wäre an denen klanglich besser oder anders?

Im Vergleich zu was?
Im Vergleich zu den herkömmlichen, günstigeren CTS Potis sind Material und Konstruktion etwas besser, die tatsächlich gemessenen Widerstände der Potis weisen geringere Toleranzen auf und der Regelweg ist etwas anders (der ist bei verschiedenen logarithmischen Potis nie exakt gleich).

Letztlich sind es einfach qualitativ sehr gute, langlebige Potis zu einem fairen Kurs (in Relation, was andere Händler zum Teil für die "normalen" CTS als Preis aufrufen).
Du kannst dir auch Wunschwerte raussuchen lassen bei Crazyparts, wenn du weißt, was du brauchst.
Den Unterschied zwischen einem 400k und 600k Volume Poti merkt man schon deutlich.

Wenn es dir deine Strat wert ist, dann kauf die ruhig - überleg mal, was du im Laufe der Jahre für Saiten ausgibst, da werden die paar Euro mehr für gute Potis sicher keine Fehlinvestition sein.
 
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Ich ergänze das mal.

Diese "True Vintage Taper" (TPT) sind insofern anders als andere CTS und dem Großteil von Marktgängigen log-Charakteristik-Potis alsdass die Regelkurve anders verläuft.
Übliche Log-Potis haben 10-15% des Gesamtwiderstandes bei 50% Rotation. Die TPT haben 30% des Widerstandes bei 50% Rotation.
Das ist nicht besser, das ist nicht schlechter. Das ist anders!

Ob dieses anders für einen praktisch ist, muss man selbst entscheiden.
Es hängt sehr von Einsatzzwecken und Absichten ab.
 
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Nimm hochwertige, normale CTS Potis...
Bakelite Baseplate ist eher ein Nachteil...

Leo Fender hat auch genommen, was günstig zu bekommen war...
Das sieht man besonders bei den Kondensatoren, die verschiedenste Toleranzen hatten.
 
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Vielen Dank für eure Antworten!

Ich schließe daraus, es geht hier weniger um Klang, eher um Qualität, Gängigkeit und um Prozent vom Gesamtwiderstand.

Kannst du mir Letzteres (Übliche Log-Potis haben 10-15% des Gesamtwiderstandes bei 50% Rotation. Die TPT haben 30% des Widerstandes bei 50% Rotation.) kurz erklären, Bierschinken?
 
Schau dir mal das Video hier an:



Da wird auf den Unterschied zwischen logarithmischen (audio) und linearen Potis eingegangen inkl. grafische Darstellungen. Das erklärt sich dann von selbst, wenn du dir die Regelkurven mal anschaust.
 
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Ok, man hört schon Unterschiede bei den Regelkurven.

Bei den von mir oben erwähnten handelt es sich ja um CTS, aber wo liegt jetzt der Unterschied zwischen neuen und den Vintage?

Und den Klang scheint es ja dann tatsächlich nicht zu beeinflussen, oder?
 
aber wo liegt jetzt der Unterschied zwischen neuen und den Vintage?

In der Regelkurve.
Die Vintage Taper sind so gesehen etwas "linearer" im Verlauf (in Relation zu den normalen - da ist die Kurve steiler).

Und den Klang scheint es ja dann tatsächlich nicht zu beeinflussen, oder?

Das hat nur einen Einfluss drauf, wie sich der Output der Gitarre ändert, wenn du runterregelst (im Falle des Volumen Potis).
Wenn du zwei 500k Potis (gemessene 500k!) als Volume hast, jeweils mit verschiedenen Regelkurven, "klingen" beide, wenn sie voll aufgedreht sind, gleich.
Könntest auch gar kein Volume Poti nehmen und einfach einen 500k Widerstand einlöten, das wäre das gleiche Ergebnis.
Direkt auf Buchse gelötet klingt es meistens bisserl schriller und unschöner - manche mögen es - hängt aber vom Pickup ab.

Für Humbucker nimmt man allgemein 500k Potis, für Singlecoils 250k.
 
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Nein, mit dem Klang hats nix zu tun.

Die Standardpotis verlieren über die gleiche Drehbewegung schneller Pegel als die Vintage-Version.
Meist ist es so, dass wenn du eher higainig/brettig spielst, du lieber die Standardvariante nimmst und wenn du eher gemäßigt unterwegs bist und über das Volume von verzerrt auf Crunch und cruncheln und clean regeln willst, dann bist du mit dem TVT besser bedient.
 
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... Kannst du mir Letzteres (Übliche Log-Potis haben 10-15% des Gesamtwiderstandes bei 50% Rotation. Die TPT haben 30% des Widerstandes bei 50% Rotation.) kurz erklären, Bierschinken?

LINEAR: 10% Rotation > 10% Widerstand, 50% Rotation > 50% Widerstand etc. ...

Bei einer logarithmischen Kurve kommt es auf den Logarythmus an...
Alte und neue logarithmische Potis sind nicht linear. Bei 50% Rotation hat man beim einen aber 15%, beim anderen 30% (nicht 50% wie linear).

WICHTIG jetzt noch...
Weder unsere Ohren, noch verzerrte Amps funktionieren linear, sondern logarithmisch...
Die optimale Kurve ist aber Geschmacks- und Gefühlssache...

KLINGT es mit Logarythmus A oder B besser???
 
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Ergänzend nochmal als Bild:


4000_361pbn.gif
 
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Fantastisch, vielen Dank für die wirklich ausführlichen Erklärungen!!!

Wenn ich Bierschinken als Bezug nehmen: "wenn du eher gemäßigt unterwegs bist und über das Volume von verzerrt auf Crunch und cruncheln und clean regeln willst, dann bist du mit dem TVT besser bedient."

Genau das bin ich und werde dann die TVT nehmen.
 
Hi,
logarithmisch sollten die Potis schon sein, aber wichtiger als die Feinheiten in der Regelkurve finde ich (für mich persönlich) den Einbau eines Treblebleed Netzwerkes.
 
Hi,
aber wichtiger als die Feinheiten in der Regelkurve finde ich (für mich persönlich) den Einbau eines Treblebleed Netzwerkes.

So unterschiedlich sind die Geschmäcker, denn für MICH ist das klanglich total unbrauchbar.
 
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