soul 24-7
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Nachdem mich die (mit 90 Minuten in meinen Augen leider viel zu kurze) Unterrichtseinheit bei Victor Wooten zum grundlegenden Überdenken meiner Herangehensweise an Musikmachens und Üben gebracht hat, habe ich mich daran erinnert, daß ich mir vor direkt nach Erscheinen sein Buch "The Music Lesson" gekauft, aber damals leider nicht zuende gelesen habe. Bei dem Lehrgang hat mir zudem ein Teilnehmer aus Australien von der mittlerweile erschienenen Hörbuchfassung vorgeschwärmt, so daß ich mir diese bei iTunes gekauft habe.
Das Hörbuch ist ungekürzt und wird von Victor (als Ich-Erzähler) vorgelesen. Sobald andere Charaktere auftauchen und selbst zu Wort kommen, geschieht das durch andere Sprecher - u.a. durch Chuck Rainey. Unterlegt ist das Ganze durch von Victor geschriebene und performte Originalmusik, die man bei Bedarf auch noch extra kaufen kann. Mich haut die Musik bisher nicht aus den Schuhen, so daß ich auf den Soundtrack wohl verzichten werde.
Das Buch ist auf Englisch, aber die Sprecher sprechen sehr deutlich und gut verständlich und das Vokabular ist nicht zu abgehoben - wenn man sich etwas konzentriert, kann man alles gut verstehen. Einigermaßen gepflegtes Schulenglisch ist natürlich Mindestvoraussetzung. Wessen Englisch nicht gut genug ist, kann auf die deutsche Version des Buches zurückgreifen - das Hörbuch gibt es bisher aber nur auf Englisch.
Das Hörbuch ist insgesamt knapp 7,5 Stunden lang und ich habe bisher gut zwei Stunden gehört - Zeit für ein Zwischenfazit.
Das Buch basiert auf Victors These, daß Musik aus (mindestens) zehn Elementen besteht:
Notes, Rhythm, Dynamics, Technique, Emotion, Phrasing, Tone, Articulation, Space, Listening
Das Problem des konventionellen Musikunterrichts sieht er darin, daß sich dieser fast ausschließlich auf das Element "Notes" (das auch Akkorde, Intervalle, Reharmonisation etc umfasst) beschränkt und die anderen Elemente (bis auf Technik) meist vernachlässigt werden. Die Wichtigkeit aller Elemente hat er sehr überzeugend bei dem Workshop demonstriert: er spielte zunächst ein Solo über eine einfache Akkordfolgen, wobei er ausschließlich Töne benutzte, die eigentlich nicht passen, gleichzeitig aber alle anderen Elemente wie Phrasierung, Dynamik oder Artikulation sehr bewusst verwandte. Das Ergebnis klang trotz der "falschen" Töne großartig.
Dann umgekehrt: nur die "richtigen" Töne unter Außerachtlassung der anderen Elemente: das klang grauenvoll.
Vor diesem Hintergrund hat er das Buch geschrieben. Es handelt sich um die Geschichte eines Bassisten in Nashville, der zwar ganz ordentlich spielt, aber nicht wirklich gut - ohne zu wissen, woran es eigentlich hapert. In dieser Situation taucht ein geheimnisvoller Charakter namens Michael auf, der ihm nach und nach den Zuganng zu allen Elementen der Musik vermittelt. Dies tut er oft durch Analogien - so ist für ihn Musik wie eine Sprache und er stellt sich die Frage, weswegen man im Alter von etwa vier bis fünf in der Lage ist, seine Muttersprache nahezu perfekt zu sprechen, während viele Musiker selbst nach der drei- oder vierfachen Zeit noch nicht vergleichbar gut sind.
Das Ganze hat einen schweren spirituellen Einschlag, was es - sagen wir mal - gewöhnungsbedürftig macht. Aber selbst wenn man nicht mit allen spirituellen Gedankengängen etwas anfangen kann (in meinem Fall z.B. "alle Informationen sind jederzeit überall - man muß seinen Geist nur darauf einstellen, die benötigte Information zu empfangen"), gibt es viele Punkte, die auch Zweiflern wie mir nachvollziehbar erscheinen und die einen tatsächlichen Nutzwert haben - so z.B. das Konzept, "falsche" Töne zu "massieren", bis sie sich nicht mehr falsch anhören...
Mir macht das Hörbuch - ebenso wie Victors Workshop - sehr viel Spaß und ich kann jedem, der mit seinem musikalischen Können nicht 100%ig zufrieden ist! nur ans Herz legen. Selbst wenn man hinterher der Auffassung sein sollte, daß alles in dem Buch Quatsch ist, wird einen die Auseinandersetzung damit in seiner Entwicklung weitergebracht haben.
Daher gibt es von mir eine Kaufempfehlung
Das Hörbuch ist ungekürzt und wird von Victor (als Ich-Erzähler) vorgelesen. Sobald andere Charaktere auftauchen und selbst zu Wort kommen, geschieht das durch andere Sprecher - u.a. durch Chuck Rainey. Unterlegt ist das Ganze durch von Victor geschriebene und performte Originalmusik, die man bei Bedarf auch noch extra kaufen kann. Mich haut die Musik bisher nicht aus den Schuhen, so daß ich auf den Soundtrack wohl verzichten werde.
Das Buch ist auf Englisch, aber die Sprecher sprechen sehr deutlich und gut verständlich und das Vokabular ist nicht zu abgehoben - wenn man sich etwas konzentriert, kann man alles gut verstehen. Einigermaßen gepflegtes Schulenglisch ist natürlich Mindestvoraussetzung. Wessen Englisch nicht gut genug ist, kann auf die deutsche Version des Buches zurückgreifen - das Hörbuch gibt es bisher aber nur auf Englisch.
Das Hörbuch ist insgesamt knapp 7,5 Stunden lang und ich habe bisher gut zwei Stunden gehört - Zeit für ein Zwischenfazit.
Das Buch basiert auf Victors These, daß Musik aus (mindestens) zehn Elementen besteht:
Notes, Rhythm, Dynamics, Technique, Emotion, Phrasing, Tone, Articulation, Space, Listening
Das Problem des konventionellen Musikunterrichts sieht er darin, daß sich dieser fast ausschließlich auf das Element "Notes" (das auch Akkorde, Intervalle, Reharmonisation etc umfasst) beschränkt und die anderen Elemente (bis auf Technik) meist vernachlässigt werden. Die Wichtigkeit aller Elemente hat er sehr überzeugend bei dem Workshop demonstriert: er spielte zunächst ein Solo über eine einfache Akkordfolgen, wobei er ausschließlich Töne benutzte, die eigentlich nicht passen, gleichzeitig aber alle anderen Elemente wie Phrasierung, Dynamik oder Artikulation sehr bewusst verwandte. Das Ergebnis klang trotz der "falschen" Töne großartig.
Dann umgekehrt: nur die "richtigen" Töne unter Außerachtlassung der anderen Elemente: das klang grauenvoll.
Vor diesem Hintergrund hat er das Buch geschrieben. Es handelt sich um die Geschichte eines Bassisten in Nashville, der zwar ganz ordentlich spielt, aber nicht wirklich gut - ohne zu wissen, woran es eigentlich hapert. In dieser Situation taucht ein geheimnisvoller Charakter namens Michael auf, der ihm nach und nach den Zuganng zu allen Elementen der Musik vermittelt. Dies tut er oft durch Analogien - so ist für ihn Musik wie eine Sprache und er stellt sich die Frage, weswegen man im Alter von etwa vier bis fünf in der Lage ist, seine Muttersprache nahezu perfekt zu sprechen, während viele Musiker selbst nach der drei- oder vierfachen Zeit noch nicht vergleichbar gut sind.
Das Ganze hat einen schweren spirituellen Einschlag, was es - sagen wir mal - gewöhnungsbedürftig macht. Aber selbst wenn man nicht mit allen spirituellen Gedankengängen etwas anfangen kann (in meinem Fall z.B. "alle Informationen sind jederzeit überall - man muß seinen Geist nur darauf einstellen, die benötigte Information zu empfangen"), gibt es viele Punkte, die auch Zweiflern wie mir nachvollziehbar erscheinen und die einen tatsächlichen Nutzwert haben - so z.B. das Konzept, "falsche" Töne zu "massieren", bis sie sich nicht mehr falsch anhören...
Mir macht das Hörbuch - ebenso wie Victors Workshop - sehr viel Spaß und ich kann jedem, der mit seinem musikalischen Können nicht 100%ig zufrieden ist! nur ans Herz legen. Selbst wenn man hinterher der Auffassung sein sollte, daß alles in dem Buch Quatsch ist, wird einen die Auseinandersetzung damit in seiner Entwicklung weitergebracht haben.
Daher gibt es von mir eine Kaufempfehlung
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