Vicente Amigo Cover [Flamenco]

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MarkFrisch20
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Hey, ich hab mich mal mit meinem großen Vorbild Vicente Amigo auseinandergesetzt und seine Soleá gelernt. Es handelt sich um das Stück Tío Arango. Die Trémolo Falseta ist von Jerónimo Maya.
Was sagt ihr?

Soundtechnisch ist das etwas mager aber naja..

Ich freue mich auf Kritik, sowohl auf schlechte als auch auf gute. :great:

http://www.soundclick.com/player/single_player.cfm?songid=11549064&q=hi&newref=1
 
Eigenschaft
 
Ich hab´s mir gerade angehört ... und im Anschluß daran auch das "Original" ... was natürlich unfair ist ..
http://www.youtube.com/watch?v=3Dr6cSbdhRs

Ich muß sagen, mir gefällt es insgesamt sehr gut ! Kommt natürlich darauf an, welche Maßstäbe man zugrunde legt ... aber für einen Normalgitarristen wie mich kommt es sehr flüssig und schlüssig ´rüber. Was mir ein wenig fehlt:

- Die zeitweise "eruptive Expressivität" ... es plätschert so brav und gekonnt vor sich hin
- Die "extreme" harmonische Experimentierfreudigkeit eines ... naja ... PACO (dessen großer Fan ich bin ... ohne ihm in irgendeiner Weise zu folgen ... aber das ist eine ganz eigene Geschichte)
- Gegen Ende so ab 5:24 stimmt glaube ich irgendwas mit dem Rhythmus nicht mehr. Da kannst Du das Metrum nicht mehr halten ... zumindest ich empfinde das so ...

Aber unterm Strich: :great: und Gratulation !

LG, Thomas
 
Danke turko!
Punkt 1:
Das stimmt, das stört mich auch ständig. Zum Spanier bin ich eben noch nicht geworden :D
Außerdem bitte ich dich zu beachten, dass mein Mikro mehr oder weniger, keine Dynamiken aufnehmen kann. Wenns laut wird erkennst du an dem Verlust der Bässe und Mitten. Das klingt dann sehr dünn.
Punkt 2:
Meinst du mein Spiel oder die Komposition? Das ist ja mehr oder weniger vorgegeben, ich möchte ja nicht den Charakter des Stücks ändern.
Punkt 3:
Ich weiß nicht wie sehr du dich auskennst, aber für mich hört sich das so an, dass du den Flamencorhythmus nicht verstehst.
Man zählt wie folgt in einer Soleá: 1-2-3-4-5-6-7-8-9-10-11-12

Tempowechsel leitet man auf der 10 ein, das iritiert dich wahrscheinlich.
Ich hab mir die Stelle nochmal angehört und das sollte alles hinhauen.

Tempowechsel sind in einer Soleá erwünscht, sogar notwendig. Kein Mensch spielt eine Soleá ohne Tempowechsel. Gerade am Ende wird man schneller und wechselt häufig in eine Bulería.
Aber danke für dein Feedback!!! :)
 
1) Dynamik: Das ist sicher wahr, daß da bei der Aufahmequalität was verloren ging ...

2) Harmonik: Ehrlich gesagt meine ich wahrscheinlich in diesem Fall wohl eher die Komposition. Aber mir war nicht bewußt, daß es ein so "streng" durchkomponiertes Stück ist ...

3) Mit den metrischen Eigenheiten von Solea und Buleria bin ich schon vertraut. Zwar nicht theoretisch, aber durch viel Hören und ZU-Hören. Es sind nicht die Tempowechsel, die "mich stören" ... sondern, daß Schlag 12 ein wenig "gedehnt" / zu lange erscheint ... fast so, als ob ein 13. Schlag noch da wäre ... und sowas - entschuldige den Vergleich :) - haben ich bei Paco noch nie in der Form gehört ...

Aber - wenn Du damit zufrieden bist, dann bin ich´s auch.

Thomas
 
was ist denn mit gloria al nino ricardo? :) das ist doch "stretching" ohne ende ;)
Aber sonst geb ich dir Recht Paco spielt immer sehr straight..
Tempowechsel sind auch eher ein Vicente Amigo ding.. Der macht das gern.

Ich weiß aber was du meinst. Das stimmt ich bin teilweise noch nicht ganz drauf. Blöder Fehler...
 
Gloria al nino ricardo ist mir bis dato noch nicht untergekommen ... ich werd´ aber mal danach suchen ... .

Ich bin - wie gesagt - zu wenig in der Flamenco-"Szene" d´rin, um zu beurteilen, ob das stilecht ist oder nicht. Daher kann ich das nicht wirklich beurteilen. Aber ich glaube, in keiner Musik ist etwas, was den "Fluß stört", gewollt und stilecht. Und so kam mir (!) das halt vor ... und beim Zuhören hat´s mich an diesen Stellen einfach "gerissen" ...

Ich glaube (als Außenstehender), es scheint überhaupt so zu sein ... Flamenco ist die eine Sache, und Paco noch einmal eine "ganz andere". Stimmt das ? Der scheint die (Flamenco-)Musik und das Gitarrespiel von dort aus (Traditionell) noch einmal um einiges wo anders hin geführt zu haben --- in seine ganz eigene Welt und seine ganz eigene Interpretation dieser Musik ...

LG, Thomas
 
Hey

Gefällt mir echt gut, und grade zu Ende haust du ja mal voll in die Tasten (Saiten^^)hört sich echt gut an.
 
Paco ist auch in der Szene der eine, der große, der "Gott" wenn du so willst ;)
Nichts für ungut, ich wollte nicht an deinem "Urteil" zweifeln. Ich weiß was du meinst und ich werde daran arbeiten. Vielen Dank!
 
Selber nichts für ungut ...

ich wollte nicht darauf herumreiten und auch auf PACO nicht ... nur ... ich kenn´ halt (im Flamenco) nichts anderes ... :)

LG, Thomas

---------- Post hinzugefügt um 10:50:54 ---------- Letzter Beitrag war um 09:41:39 ----------

In Ergänzung unseres obigen Schriftverkehrs noch eine kleine Anekdote, die zwar zugegebenermaßen ein bisschen off topic ist, aber dennoch hier her paßt, wie ich glaube und hoffe ...

Ich war 16 Jahre alt, da begann ich, mir selber Gitarre spielen beizubringen. Und zwar versuchte ich einfach, alles nachzuspielen was ich kannte und was mir gefiel. Dabei war ich recht erfolgreich, und nach einigen Monaten schenkte mir ein Verwandter eine LP von Paco de Lucia. Ich war sofort fasziniert von der Musik und wollte deren Geheimnisse ergründen. Sowohl auf der Gitarre als auch „theoretisch“ ...

Mit kaum begründbarem Optimismus, Tatendrang, und dem Selbstbewußtsein der bisherigen „Erfolge“ suchte ich mir also die Nummer auf der LP heraus, die mir am ehesten machbar erschien (ich ahnte, daß es „schwierig“ werden würde ...). Ich weiß noch, daß es „GitanosAndaluces“ war ...

Ich verbrachte also einige Tage (so ca. 8 Stunden/Tag) mit der Gitarre in der Hand vor meinem Plattenspieler ... und gab auf. Daß ich die schnellen Läufe nicht hinkriegen würde, war mir von vornherein klar. Aber ich war ohnehin immer eher am Akkordspiel interessiert, und vor allem DAS schien es auf meiner Gitarre nicht zu geben. Die Töne, die ich manchmal gleichzeitig hörte, schienen auf meinem Griffbrett nicht existent zu sein, bzw. nicht zur gleichen Zeit spielbar. Ich war verzweifelt und deprimiert und machte etwas, was ich vorher und nacher nie getan habe ... ich gab auf. Vor allem - !! - tröstete ich mich damit, daß es wahrscheinlich eine Mehrspuraufnahme wäre. Overdub ... und ich weiß noch, wie ich mich darüber geärgert habe, daß das auf dem Plattencover nicht angegeben war ...

Man bedenke, daß damals das „helfende AUGE“ (Youtube) noch nicht zur Verfügung stand. Man war auf seine Ohren allein angewiesen.

Der Zufall wollte es, daß einige Wochen später Paco De Lucia in der Stadt auftrat. Ich war natürlich dort und ... konnte die Kinnlade gar nicht mehr nach oben kriegen, als dieser Mann einfach auf die Bühne ging, sich seine Gitarre nahm und stimmte, das Mikro richtete, und als erstes GENAU DAS Stück spielte ... live und ohne technische Mätzchen ... es war gleichzeitige eine Verhöhnung und Offenbarung, Demotivation und Ansporn. Ich wußte seit diesem Tag besser, was auf einer Gitarre möglich ist und was nicht, und was FÜR MICH möglich ist, und was nicht ...

Ich habe dennoch Paco als virtuellen Lehrer verlassen, und mich anderen Idolen (aus anderen Musikrichtungen - Peter Ratzenbeck - George Benson - Wes Montomery - Joe Pass) zugewandt. Das war weniger ernüchternd. Ich liebe seine Musik aber noch immer heiß.

LG, Thomas
 
Mhhh toll.... manchmal bin ich doch noch ganz happy darüber, noch nicht soooo gut spielen zu können.
Dann hört man so ein Stück und denkt sich "waaaauuuuuuuuwwwwww" :)
Motivation pur!

Ich selbst hör keinen fehler, aber das liegt wohl auch zu 90% an meiner unkenntniss, weshalb ich nur noch zu sagen hab: "Wirklich ein tolles Stück, weiter so!":great:
 
Muchisimas Gracias Backstein :)
Gibts noch mehr Kritik? :great:
 
Hi!

Erstmal gut!

Ich find das Micro-Timing allerdings manchmal etwas eckig.
Ist dir immer bewusst, was du spielst (Triolen, 16-tel, ...)
LG
Bernd Gast
 
Ja, da sind sicher einige Fehler.
 
Gibt es noch Meinungen über das Stück? Interessiert mich sehr.
 

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