Vibrato - Wann ist es "echt"?

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LeandraLocke
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Hi,

also ich hoffe wirklich sehr, dass es so einen Thread nicht schon gab. Ich habe die SuFu ;) genutzt aber keinen eigenen Thread zum Vibrato gefunden. Das Wort an sich ist wohl aber X Mal in diversen Threads erwähnt worden... Naja.

Und äh... entweder bin ich blöd oder blind... Wo stehen denn die generellen Board-Regeln?

Aber nun zu meiner Frage:

Ich singe nun schon seit einigen Jahren hobby-mäßig, meist bei Karaoke und habe mir das meiste selbst beigebracht, durch Nachsingen und viel, viel Üben. Ich hatte auch schon ein paar Gesangsstunden bei insgesamt drei Lehrern (kann mir kontinuierlichen Unterricht allerdings nicht leisten) und war einige Zeit lang in einem Gospel-Rock-Pop Chor.

Wie bei vermutlich allen von uns klang meine Stimme am Anfang dünn und unbalanciert und war natürlich völlig frei von Vibrato...welches sich jedoch mit der Zeit eingestellt hat. Es kommt vom Gefühl her automatisch, nicht in jeder Tonlage (z.b. nicht wenn ich versuche, die Bruststimme hochzuziehen oder in der Kopfstimme zu singen. In Mittelstimme oder Mischstimme nur gelegentlich).

Meine Nachbarin lernt klassischen Gesang, also richtig Opern-mäßig, und dort klingt das Vibrato völlig anders. Sie sagte auch zu mir, dass ich "presse" und das Vibrato wohl eher aus Druck auf die Stimmbänder oder den Kehlkopf entsteht, während es bei klassischem Gesang "frei schwingt."

Was ist nun richtig? Kann man in Bruststimme als Rocksängerin überhaupt ein wahres Vibrato haben? Woran merkt man, ob es richtig ist? Wie kann man es besser kontrollieren, erzeugen oder verändern?

Dass man es auch künstlich erzeugen, bzw faken kann, hab ich auch schon gemerkt. Früher bei mir selbst, wenn ich quasi "gemeckert" hab, wobei das wohl eher ein Tremolo ist. Imho klingt das Vibrato bei Shakira für mich sehr nach einem solchen fake-Vibrato. Aber ich kann mich natürlich auch irren und lasse mich gerne von euch belehren ;) Habe hier schon recht viel rumgelesen und sehr viele interessante Themen entdeckt.
 
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Hallo Leandra und willkommen im Forum!

Die Board-Regeln findest Du im Zweifelsfall ganz oben, unter "Board Talk".

Die Vibrato-Frage ist hier schon öfter mal angerissen, aber ich glaube den Beitrag, der alles dazu aussagt gibt es nicht. Ist auch eine relativ schwierige Sache.

Wie bei vermutlich allen von uns klang meine Stimme am Anfang dünn und unbalanciert und war natürlich völlig frei von Vibrato...welches sich jedoch mit der Zeit eingestellt hat. Es kommt vom Gefühl her automatisch, nicht in jeder Tonlage (z.b. nicht wenn ich versuche, die Bruststimme hochzuziehen oder in der Kopfstimme zu singen. In Mittelstimme oder Mischstimme nur gelegentlich).
Lass mich rekapitulieren: Du hast das Vibrato nicht hergezwungen, das kam in der Mischstimme gelegentlich von selber, aber weder in der Kopfstimme, noch in der Bruststimme will es so richtig?

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist die Chance recht hoch, dass Du tatsächlich ein "echtes" Vibrato gefunden hast. Das stellt sich nur ein, wenn alle Faktoren (Kehlkopfstand, Luftmenge etc.) perfekt zusammenpassen. Da die Mischstimme der Stimmbereich ist, in dem man am stärksten kontrollieren muß, was man tut, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass sich genau da ein Kehlkopf-Vibrato zum ersten Mal zeigt.
Ein "falsches" Zwerchfell-Vibrato erzeugt man am ehesten in der Brustlage.

Meine Nachbarin lernt klassischen Gesang, also richtig Opern-mäßig, und dort klingt das Vibrato völlig anders.
Klassiker haben das Vibrato auch zu einer Kunstform für sich erhoben. Die haben oft ein so starkes Vibrato, dass man es in der Popularmusik gar nicht hören möchte.
Das wiederum führt dazu, dass ich nicht unterschreiben will, dass jeder Klassiker ein gutes, freies Vibrato hat. Auch da wird gerne mit dem Zwerchfell nachgeschoben, wenn das echte nicht reicht, oder über Druck mit der Zungenwurzel der Kehlkopf in eine Vibrato-geeignetere Position geschoben (was auch nicht gut ist.)
Damit möchte ich nichts über das Vibrato und Können Deiner Nachbarin aussagen.

Sie sagte auch zu mir, dass ich "presse" und das Vibrato wohl eher aus Druck auf die Stimmbänder oder den Kehlkopf entsteht, während es bei klassischem Gesang "frei schwingt."
Letzteres stimmt im Prinzip. Ersteres nicht. Ein "falsches" Vibrato kommt aus dem Zwerchfell. Ob sie Recht hat oder nicht kann ich Dir ohne Hörprobe leider nicht sagen.

Was ist nun richtig? Kann man in Bruststimme als Rocksängerin überhaupt ein wahres Vibrato haben?
Ja. So lange Du die Stimme nicht zu stark beltest und zu viel Druck machst.

Woran merkt man, ob es richtig ist?
Das Zwerchfellvibrato braucht eine recht hohe Grundspannung und zeigt sich nicht, wenn Du zum Beispiel im Rumlümmeln singst. Ein Kehlkopfvibrato kann sich unter Umständen beim Rumlümmeln erst so richtig entfalten.

Wie kann man es besser kontrollieren, erzeugen oder verändern?
Das ist verflixt schwierig. Wenn es erst mal richtig angesprungen ist, wirst Du es immer schaffen, den Kehlkopf auch festzuhalten - also vibratolos zu singen.
Die Geschwindigkeit und Intensität zu verändern fordert schon eine heftige Beherrschung des eigenen Gesangsapparates.

Ein Kehlkopfvibrato erzeugen gehört zu den schwierigsten Sachen überhaupt. Gesangslehrer streiten sich darüber, ob das Sinn macht, ob man es überhaupt tun soll.

Meine Lehrerin hat meins allerdings aus dem Winterschlaf geweckt und ich versuche mal zu beschreiben, was wir getan haben.
Als erstes solltest Du Dich müde schütteln. Also gemütliche Dreiklänge abwärts in bequemer Stimmlage singen und dabei den ganzen Körper schütteln. Damit entspannst Du Dich schon mal.
Dann gibt es zwei Möglichkeiten.
Einmal ein mmmm... in der Mischstimme ansingen und dabei mit der Hand vor den Augen wedeln, wenn Du das Gefühl hast, es schwingt sich was, das "m" zum "u" öffnen.
Oder: Einen Ton auf einem mmm kauen, als ob Du einen Kaugummi intenstivst bearbeitest.
Das kann funktionieren. Oder auch nicht :redface:
 
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Die Board-Regeln findest Du im Zweifelsfall ganz oben, unter "Board Talk".

Danke :)
Und gnaa... ich sag doch, blind und/oder blöd ;D

Lass mich rekapitulieren: Du hast das Vibrato nicht hergezwungen, das kam in der Mischstimme gelegentlich von selber, aber weder in der Kopfstimme, noch in der Bruststimme will es so richtig?
Doch, in der Bruststimme ist es eigentlich fast immer da... nur weiß ich eben nicht genau, ob es dieses "falsche" Zwerchfellvibrato ist oder nicht. Ich glaube aber fast, dass es so ist. Es kommt auch locker bei leisem Gesang, auch schön in der Tiefe, allerdings manchmal, wenn ich versuche, einen einzelnen Ton nur auf einem Vokal zu singen, ohne Text drum herum, ist es dann wiederum nicht da. Oder nicht immer... hm.. Und ich meine auch, was im Oberbauch zu spüren und weniger im Kehlkopf.

Bei der Mischstimme schon eher, da es dort nur selten kommt und sich dann auch anders anfühlt.

Ein "falsches" Vibrato kommt aus dem Zwerchfell. Ob sie Recht hat oder nicht kann ich Dir ohne Hörprobe leider nicht sagen.

Dumm, dass ich kein Micro hab... sollte ich mir mal wieder zulegen


Das Zwerchfellvibrato braucht eine recht hohe Grundspannung und zeigt sich nicht, wenn Du zum Beispiel im Rumlümmeln singst. Ein Kehlkopfvibrato kann sich unter Umständen beim Rumlümmeln erst so richtig entfalten.
Rumlümmeln??? Was genau meinst du damit?

Und danke für die Tipps. Werde diese Übungen mal ausprobieren. :)
 
Doch, in der Bruststimme ist es eigentlich fast immer da... nur weiß ich eben nicht genau, ob es dieses "falsche" Zwerchfellvibrato ist oder nicht. Ich glaube aber fast, dass es so ist. Es kommt auch locker bei leisem Gesang, auch schön in der Tiefe, allerdings manchmal, wenn ich versuche, einen einzelnen Ton nur auf einem Vokal zu singen, ohne Text drum herum, ist es dann wiederum nicht da.
"leise" und "locker" sind hier die entscheidenden Stichworte. Ich denke, dass es eins ist. Ansonsten hättest Du es zu einer gewissen Meisterschaft im Zwerchfellvibrato gebracht.

Mein Kehlkopfvibrato meldet sich auch gerne genau dann ab, wenn ich es eigentlich bei einem schön lange gehaltenen Vokal haben will. Nämlich gerade wegen dem "haben will" - Du bist nicht mehr so schön locker, und damit ist Essig mit Vibrato.

Oder nicht immer... hm.. Und ich meine auch, was im Oberbauch zu spüren und weniger im Kehlkopf.
Hmmm... wo spüre ich mein Vibrato... (Mist, dass ich jetzt im Büro sitze, die Kollegen würden reichlich dumm schauen, wenn ich jetzt Vibrato-Übungen machen würde :D)
Das Kehlkopfvibrato spüre ich eigentlich gar nicht. Das höre ich nur.
Das Zwerchfellvibrato - das ich eben von der Flöte gut kenne und einsetzen kann - das sitzt eher im Bauch. Wie Du schreibst, im Oberbauch, am Zwerchfell.

Bei der Mischstimme schon eher, da es dort nur selten kommt und sich dann auch anders anfühlt.
Dem würde ich mal nachgehen/-üben. Wie ich oben schrob - in der Mischstimme ist die Wahrscheinlichkeit einfach höher, dass es das Kehlkopfvibrato ist,

Rumlümmeln??? Was genau meinst du damit?
Bei meinen ersten wirklich erfolgreichen Vibrato-Übungen außerhalb des Gesangsunterrichts lümmelte ich auf dem Sofa, so schön gemütlich. Klar - das ist für die klassische Atemstütze erst mal tödlich - aber das Vibrato kam/kommt super.
Für mich funktioniert das Vibrato-üben auch super, wenn ich was ganz anderes tue. Autofahren zum Beispiel, oder Staubsaugen. Immer in Situationen in denen die Stütze so nebenher läuft und wohl eigentlich nicht so dolle ist. Aber meine GL sagt, dass das okay und völlig normal ist.
 
"leise" und "locker" sind hier die entscheidenden Stichworte. Ich denke, dass es eins ist. Ansonsten hättest Du es zu einer gewissen Meisterschaft im Zwerchfellvibrato gebracht.

Mein Kehlkopfvibrato meldet sich auch gerne genau dann ab, wenn ich es eigentlich bei einem schön lange gehaltenen Vokal haben will. Nämlich gerade wegen dem "haben will" - Du bist nicht mehr so schön locker, und damit ist Essig mit Vibrato.

Hm, interessant... Wobei ich muss auch sagen, dass mein Vibrato, je höher ich singe kleiner wird, also die Intervalle kürzer und nicht so stark schwingend... in Richtung Tremolo. Was hat das nun wieder zu bedeuten? ;) Vielleicht, dass ich bei hohen Tönen eh nicht so locker bin wie bei tiefen?



Hmmm... wo spüre ich mein Vibrato... (Mist, dass ich jetzt im Büro sitze, die Kollegen würden reichlich dumm schauen, wenn ich jetzt Vibrato-Übungen machen würde :D)
Dito :D Und wenn ich dann erklären würde, was ich da tu, kämen nur zweideutige Witze :rolleyes:
Ich muss mal nachher im Auto schön drauf achten, wo und wie ich das spüre und wann es kommt.

Das Auto ist in der Tat mein liebster "Proberaum". Erstens hört mich da keiner und zweitens hab ich eh nix besseres zu tun und bin total unverkrampft. Oftmals kriege ich auch Stücke, die ich einprobe für Karaoke tausend mal besser im Auto hin als dann auf der Bühne.


Aber noch was zum Vibrato... das seltsame ist, dass ich es kaum noch weg bekomme in diesen gewissen Lagen, wo es sitzt. Da kommt es dann beim Singen wirklich ganz natürlich, wenn ich mich nur auf den Text und die Hintergrundmusik konzentriere und nicht drüber nachdenke, einen gewissen Ton jetzt so und so stark zu halten etc.

Dumm nur, dass die Band, bei der ich mitgesungen hab, mich genau deswegen wieder "rausgeschmissen" hat. Denen gefiel das Vibrato nämlich ganz und gar nicht :( Klang ihnen zu klassich *shrug*
 
Hm, interessant... Wobei ich muss auch sagen, dass mein Vibrato, je höher ich singe kleiner wird, also die Intervalle kürzer und nicht so stark schwingend... in Richtung Tremolo. Was hat das nun wieder zu bedeuten? ;) Vielleicht, dass ich bei hohen Tönen eh nicht so locker bin wie bei tiefen?
Huh... eh... Ganz ehrlich? Keine Ahnung. Damit bin ich momentan überfragt. Ich werde aber bei Gelegenheit jemanden fragen, der sich mit so was auskennt.
Ansonsten - kennst Du die Artikel von David Jones auf gesanglehrer.de? Da gibt es einen über Vibrato und einen über Wabern. Sind für mich zwar nicht immer der Weisheit letzter Schluss, aber vielleicht siehst Du da etwas, das Dir bekannt vorkommt.

Das Auto ist in der Tat mein liebster "Proberaum". Erstens hört mich da keiner und zweitens hab ich eh nix besseres zu tun und bin total unverkrampft.
Ja, Auto ist toll! Im Auto habe ich immer ein super Vibrato. Eben wie Du sagst - nix besseres zu tun, man ist unverkrampft und: man macht eigentlich was ganz anderes. Du bist abgelenkt. Gerade für technische Übungen ist das brillant.

Aber noch was zum Vibrato... das seltsame ist, dass ich es kaum noch weg bekomme in diesen gewissen Lagen, wo es sitzt.
Da kommt es dann beim Singen wirklich ganz natürlich, wenn ich mich nur auf den Text und die Hintergrundmusik konzentriere und nicht drüber nachdenke, einen gewissen Ton jetzt so und so stark zu halten etc.
Na ja, eigentlich soll das so. Also, beim Kehlkopfvibrato. Mit einem Touch von Belt kannst Du es allerdings unter Umständen abschalten. Gefahr ist hier allerdings, dass Du Dich wieder fest singst, und es dann eben nicht mehr kommt.

Dumm nur, dass die Band, bei der ich mitgesungen hab, mich genau deswegen wieder "rausgeschmissen" hat. Denen gefiel das Vibrato nämlich ganz und gar nicht :( Klang ihnen zu klassich *shrug*
Trottel.
...erinnert mich an meinen Schlagzeuger, der gerne mal mosert, dass ihm Frauenstimmen eigentlich nicht gefallen.

Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen, dass Du eine Band findest, die Dich eben mit Vibrato nimmt. Es gibt schließlich genug Pop-Sängerinnen, die eins haben.
 
Also ich weiß immer noch nicht so recht, was es bei mir ist :D
Allerdings wäre es seltsam, wenn ich ein Zwerchfell-Vibrato quasi nicht abstellen könnte, bzw es immer so natürlich käme, oder? Hm... strange.
Das natürliche Vibrato dient ja dazu, die Stimmbänder zu schonen, damit sie sich "ausruhe" in diesen kurzen Invervallen, oder? So hab ich das zumindest gelernt. Ist dieser Effekt dann bei einem Zwerchfell-Vibrato auch gegeben oder ist es in irgendeiner Weise schädlich?

Und ich muss echt mal Aufnahmen machen, also mir mal ein Mic besorgen.
 
Also ich weiß immer noch nicht so recht, was es bei mir ist :D
Ich auch nicht :redface:

Allerdings wäre es seltsam, wenn ich ein Zwerchfell-Vibrato quasi nicht abstellen könnte, bzw es immer so natürlich käme, oder? Hm... strange.
Deshalb der Verweis auf Jones. Er ist der Ansicht, dass man sich ein Zwerchfell-Vibrato so einschleifen kann, dass es auch automatisch anspringt. Nachvollziehen kann ich das nur zum Teil - aber da ich eben auch Flötistin bin und da das Vibrato aus'm Zwerchfell kommen muss, verstehe ich's schon. Bei der Flöte denke ich auch nicht. Wenn der Ton Vibrato haben soll, dann geht das Zwerchfell in den Wackel-Modus.

Das natürliche Vibrato dient ja dazu, die Stimmbänder zu schonen, damit sie sich "ausruhe" in diesen kurzen Invervallen, oder? So hab ich das zumindest gelernt.
Das Kehlkopfvibrato dient genau wie das Augenzittern (Du weißt, dass Deine Augen ständig hin- und herzittern, wenn Du etwas konzentriert anschaust, oder?) tatsächlich dazu, dass der Körper sich unter "gleichförmiger Anspannung" nicht verspannt, sondern entspannt.

Ist dieser Effekt dann bei einem Zwerchfell-Vibrato auch gegeben oder ist es in irgendeiner Weise schädlich?
Beim Singen ist das *eher* schädlich. Ich setze das *eher* mal in symbolische Anführungszeichen, weil da viel davon abhängt, mit wie viel Luft Du es singst. Wenn Du bei einer ohnehin leicht gepressten Singweise das Vibrato aus dem Zwerchfell holst, strapazierst Du damit die Stimmlippen schon ganz schön.
Wenn mir in der weichen Bruststimme mal ein Zwechfellvibrato zwischenrutscht, ist das kein Beinbruch, meine Lehrerin meinte nur, man soll drauf hören, dass es halt nicht jodelt.

Und ich muss echt mal Aufnahmen machen, also mir mal ein Mic besorgen.
Das wäre auf jeden Fall ein erster Schritt. Vielleicht kannst Du auch noch mal jemanden Fragen, der sich mit so was auskennt. (Chorleiter, Gesangslehrer).
Das Zwerchfellvibrato sollte man eben auch von außen in der Zwerchfellgegend erfühlen oder sehen können.
...hmmm... vielleicht wäre das ein Ansatz. Lass doch mal jemanden nachfühlen ob das Zwerchfell stark vibriert.
 
Isch abe keine Gesangslehrer, Senorina ;) Kann ich mir leider nicht leisten.. und in dem Chor von damals bin ich auch nicht mehr. Aber ich kann mal morgen die Freundin fragen, die zu Besuch kommt.

Hm, ich würd voll gern wieder Unterricht nehmen, das Problem ist nur, dass es total schwer ist, einen guten Lehrer zu finden. Der eine, der preislich okay war, hatte irgendwie nicht so viel Ahnung bzw kam es mir so vor. Es war ein Jazzer, und irgendwie wollte er mir keine Technik oder irgendwas beibringen, bzw die normalen Atemgeschichten und so halt schon, aber hat sich mehr auf das Gefühl beim Singen in Bezug auf den Text fixiert als auf irgendwelche Techniken oder Erklärungen, was in meinem Körper nun vorgeht, was meine Stimmbänder machen und welches Register das ist. Und ich brauch so bissi Theorie, weil ich das auch alles immer analytisch-technisch verstehen will. Um Gefühl für den Inhalt eines Songs zu haben brauch ich keinen Gesangslehrer ;)
 
Und ich brauch so bissi Theorie, weil ich das auch alles immer analytisch-technisch verstehen will. Um Gefühl für den Inhalt eines Songs zu haben brauch ich keinen Gesangslehrer ;)
Mein GL arbeitet auch viel mit Bildern und kaum mit technischen Beschreibungen, aber ich gehe schon davon aus, dass er Ahnung hat ;)
Wenn Du gern die technischen Hintergruende hoerst, schau mal, ob Du nicht eine/n Stimmphysiologen/in findest; die kennen sich da aus (ich hatte mal zwischendurch einen fuer eine Stunde, der hat das sehr technisch erklaert und ein Laptop dabei, wo man die Fermanten anschauen konnte).
 
Na ja... ein GL sollte schon technisch werden *können* wenn der Schüler den Wunsch dazu ausdrückt. Aber wo wir gerade beim Thema sind, ein Literaturtip am Rande:
Günter Baum, Abriss der Stimmphysiologie mit Vorschlägen für die Stimmbildung
Das ist ziemlich technisch, hat mir aber echt viel gebracht.
 
Hab übrigens grad den Artikel (und ein paar weiter) von diesem David Jones gelesen. Sehr interessant.

Eben im Auto hab ich noch mal drauf geachtet und festgestellt, dass ich im Brustbereich tatsächlich ein "fake" Zwerchfellvibrato hab, während es in der Kopfstimme bei richtiger Kehlkopfhaltung etc. dann doch ein echtes ist - wenn auch noch etwas unregelmäßig und dünn. Ziehe ich dieses dann in die Bruststimme runter, schlägt es ab und an aus, bricht aber auch mal weg also klingt noch sehr unkontrolliert, ist aber generell da ;)

Und supi, jetzt muss ich mir mein Zwerchfellvibrato erst mal wieder abgewöhnen *seufz* Was ja auch nicht leicht ist.

Nehme diesen Sonntag bei einem und nächsten Mittwoch bei einer anderen Gesangslehrerin ne Probestunde. Der erste nimmt für Azubis und Studenten sogar nur 15 €, die zweite leider 25, aber schaumer mal. Wenn sie besser sein sollte, dann reicht vielleicht auch erst mal 2x im Monat.
 
Eben im Auto hab ich noch mal drauf geachtet und festgestellt, dass ich im Brustbereich tatsächlich ein "fake" Zwerchfellvibrato hab, während es in der Kopfstimme bei richtiger Kehlkopfhaltung etc. dann doch ein echtes ist - wenn auch noch etwas unregelmäßig und dünn. Ziehe ich dieses dann in die Bruststimme runter, schlägt es ab und an aus, bricht aber auch mal weg also klingt noch sehr unkontrolliert, ist aber generell da ;)
Siehst Du? Jetzt haben wir's :D Trotz Ferndiagnose.
Womit mir klar wird, wieso wir irgendwann geschwommen sind, weil ja doch beides geht und Du beides machst.
Wenn das Vibrato unregelmäßig kommt und auch mal wegbricht heißt das schlicht, dass Du es trainieren mußt. So fängt's immer an.

Und supi, jetzt muss ich mir mein Zwerchfellvibrato erst mal wieder abgewöhnen *seufz* Was ja auch nicht leicht ist.
Sieh's positiv. Je früher, desto besser.

Habe diesen Sonntag bei einem und nächsten Mittwoch bei einer anderen Gesangslehrerin ne Probestunde. Der erste nimmt für Azubis und Studenten sogar nur 15 €, die zweite leider 25, aber schaumer mal. Wenn sie besser sein sollte, dann reicht vielleicht auch erst mal 2x im Monat.
2x im Monat reicht wenn Du einen guten Stimmbildner hast auf jeden Fall. Zumindest für eine gewisse Zeit.
Irgendwann geht's dann ans Eingemachte und es reicht nicht mehr, an dem Punkt war ich aber erst nach sechs Jahren. Inzwischen glaube ich, dass es wieder reichen würde, weil ich die entscheidenden Probleme im Griff habe. Aber jetzt verdiene ich voll :D und da gehört Gesangsunterricht zu den Dingen, die ich mir gönne. Dafür gibt's halt einen Urlaub im Jahr weniger.
 
Hallo !
Zum sehr komplexen (und bis heute nicht hundertprozentig erforschten Thema) Vibrato kann ich leider nichts Erhellendes beitragen.... ich bin mir nur ziemlich sicher, dass es nur über eine frei schwingende Stimme erfolgen kann, d.h. dass keine muskulären oder sonstigen Verspannungen im Kehlbereich, keine festgehaltene Stimme, keine Überfunktion der Kehlmuskulatur vorhanden sein dürfen, da sich die launische Dame Vibrato sonst nicht blicken lässt.
Und noch etwas braucht´s: eine optimale Resonanzausnutzung.

Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist anscheinend auch die Gefühlslage. Je entspannter und emotional gelöster man ist, umso eher stellt sich ein Vibrato ein.

Die meisten Vibrati, die ich so zu hören bekomme, sind "gemacht". Ich finde das im Popularbereich auch nicht so schlimm, aber es ist letztendlich auch Geschmackssache. Wobei ich schon immer Stimmen mit dezentem Vibrato bevorzugt habe, und manchmal finde ich sogar vibratolose Stimmen super.... wie gesagt, das ist Geschmackssache. Solange es nicht wobbelt oder "quintenschaukelt"....
schöne Grüße
Bell
 
Hm, schlimm fand ich mein Vibrato bisher auch nicht, fand eigentlich es klingt ganz gut soweit. Nur hab ich jetzt auch wieder gelesen, dass es doch weitreichende Folgen haben kann, wenn man falsch singt und ein falsches Vibrato benutzt... In wie weit das bei Pop/Rock alles so stimmt oder ob vieles nicht auch ein wenig Übertreibung ist, weiß ich jetzt echt nicht. Wie du sagtest, Bell, viele Sänger und Sängerinnen haben ein gefaketes Vibrato, und sicherlich auch einige recht erfolgreiche Stars.
Ich schau mal was die beiden Gesangslehrer dazu sagen.
 
Guten Abend,
ich muss mich doch heute mal bei euch hier melden =).

Und zwar habe ich, denke ich jetzt mal, ein Vibrato-Problem... Mein Problem ist nicht, dass ich über keines verfüge, sondern dass es anscheinend so stark ausgeprägt ist, dass es beim Singen meist so klingt, als würde ich die Töne nicht treffen (in der Mittellage).
Ich hab letztens mit einer Freundin gesungen, die ein absolutes Gehör hat, und mich dann darauf angesprochen hat, dass ich Töne in der Hohen Lage fast perfekt treffe (Quote etwa zwei Fehlschläge in fünf Liedern), in der Mittellage einiges falsch klingt.
Das haben wir dann mal untersucht und da fiel bei ihr das Wort, sie würde meine Stimme an dem Schwanken der Töne erkennen (also Vibrato, sie kannte nur den Begriff) nicht.

Problem:
Ich kann das nicht abstellen und natürlich nervt es, wenn meine Töne ab dem mittleren A perfekt getroffen sind und alles drunter sehr variierend klingt.
Ist jetzt natürlich noch die Frage, ob das dem 0815-Hörer auffällt ^^.

Okay, ich hoffe, ihr hab das einigermaßen verstanden (ich spüre dieses Vibrato auch nicht, deswegen ist es mir noch nie wirklich aufgefallen, in den höheren Lagen scheint es nicht vorhanden zu sein).

Also falls ihr da vllt. irgendwelche schönen Übungen habt, damit ich das in den griff kriege, wäre das super =).

Danke schon mal!

LG
Jarie
 
Und zwar habe ich, denke ich jetzt mal, ein Vibrato-Problem... Mein Problem ist nicht, dass ich über keines verfüge, sondern dass es anscheinend so stark ausgeprägt ist, dass es beim Singen meist so klingt, als würde ich die Töne nicht treffen (in der Mittellage).

Das wäre dann aber kein Vibrato, sondern ein Tremolo (= zu große Schwankungen innerhalb eines gesungenen Tones). Normalerweise sollte da nicht auftreten. Hast Du vielleicht eine Aufnahme ?
 
Momentan kann ich leider keine machen, ich habe seit einer Woche Halsschmerzen und huste rum... Dummerweise will das auch nicht weggehen ,).

Also wenn ich wieder fit bin, mach ich das mal als Aufnahme. Ich hab's heute mal mit Summen versucht und gemerkt, wenn ich mehr 'Druck' verwende, tritt dieses vibrieren nicht auf. Wenn ich einfach so summe, schon :(.

Aber drücken soll man ja auch nicht... also keine Ahnung, deswegen hab ich ja gefragt ^^.
 
Hallo Jari,
nein, drücken soll man nicht, aber wenn die Gesangstechnik halbwegs stimmt und vor allem auch die Tonarten der Songs, die man singt, braucht man das auch gar nicht. Was Du da beschreibst, klingt nach Tremolo oder wobble und KANN an ausgeleierten Stimmbändern liegen, aber das dürfte in Deinem Fall unwahrscheinlich sein. Wenn Du wieder gesund bist, dann stelle eine Aufnahme rein, vielleicht können wir Dir dann weiterhelfen.
schöne Grüße
Bell
 
IcePrincess, du verwirrst mich sehr mit diesem Zwerchfell-Vibrato. Wie soll denn mit dem Zwerchfell eine vibratoartige Schwingung entstehen? Das Zwerchfell dient doch durch Unterdruck zur Einatmung bzw. Ausatmung. Wenn dieser Apparat jetzt irgendwie im Bauch wirklich schwingen sollte, dann wäre der Sänger doch am hyperventilieren o_O ... kann es sein, dass du den permanenten Wechsel zwischen etwas stärkerem und schwächerem Luftfluß meinst? Also im reinem Selbstversuch kommt da nur ein Tremolo raus. Und das unterscheidet sich physikalisch voll vom Vibrato.
 

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