Vibrato/Tremelo - Sitz im Körper?

cortexdk1
cortexdk1
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
19.07.24
Registriert
25.11.13
Beiträge
138
Kekse
203
Hallo zusammen,

wisst ihr wo im Körper ein "gutes" Vibrato entstehen muss?
Beim singen heute bemerkte ich wie ich scheinbar mit meinen Zwerchfell ein Tremelo im Gesang erzeugt habe.
Sonst habe ich immer das Gefühl es ensteht im Hals, also eine Art Wabbern.
Wobei ich beim Vibrato "im Hals" oft das Gefühl habe die Noten leicht verfehlen.
 
Eigenschaft
 
Das klassische Vibrato entsteht durch eine elastische Balance in der Atemführung.
Ich weiß, das ist kaum bis gar nicht erklärbar.
Ich sage immer: Ein gerader Ton fühlt sich auch in der Atemführung gerade an, ein Ton mit Vibrato fühlt sich an, als ob du an einem elastischen Gummi ziehen würdest.
Es hat etwas mit Balance zu tun und wird zunächst nicht direkt bewusst gemacht, schon gar nicht im Hals. Es gibt aber auch andere stilistische Möglichkeiten, etwas ähnliches wie ein Vibrato eben da zu erzeugen. Im Pop/Rock gibt es da allerhand zu hören.

Gerade für Musical-, und auch viele Popstimmen ist es erforderlich, daß das Vibrato steuerbar ist, daß man also einen geraden Ton in ein Vibrato überführen kann oder umgekehrt. Das ist aber schon sehr weit fortgeschrittene Kunst ;-) Das Ausbildungsziel ist in den allermeisten Fällen erst einmal, überhaupt das "echte" Vibrato" zu finden, denn die allermeisten Stimmen haben es nicht einfach so von alleine.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Es hat etwas mit Balance zu tun und wird zunächst nicht direkt bewusst gemacht, schon gar nicht im Hals.

Hmm, ich dachte das natürliche Vibrato kommt vom Kehlkopf, also aus dem Hals.

Gerade für Musical-, und auch viele Popstimmen ist es erforderlich, daß das Vibrato steuerbar ist, daß man also einen geraden Ton in ein Vibrato überführen kann oder umgekehrt. Das ist aber schon sehr weit fortgeschrittene Kunst

Das versteh ich nicht so ganz, also nach meinem Wissen ist es so, daß man ein echtes Vibrato nicht macht, es entsteht von selbst, aber dennoch kann man es bewußt unterbinden, indem man festhält.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das ist ja dann steuerbar.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich meine, es gibt beides: Vibrato durch den Kehlkopf und Vibrato dorch das Zwerchfell.
Und ich würde beides als natürlich bezeichnen.
Ich meine auch, dass beides steuerbar ist, aber das Zwerchfellvibrato schwerer.

Meiner Meinung nach kommt es da auf den persönlichen Geschmack an, welches Vibrato man als schöner oder angenehmer empfindet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich meine, es gibt beides: Vibrato durch den Kehlkopf und Vibrato dorch das Zwerchfell.

Geht wohl beides, mein Gesangslehrer meinte aber glaub ich mal, daß das natürliche Vibrato vom Kehlkopf käme.

Steuerbar ist es wohl insofern, daß man es unterbinden kann, indem mal wie gesagt festhält, die Stimme also nicht frei laufen bzw. schwingen läßt. Wenn man das Vibrato also verhindern kann und es ohne zutun von selbst kommt, kann man es wohl als steuerbar einstufen.

Sicherlich ist es auch Geschmackssache welches Vibrato und wieviel bzw. wie oft man schön findet.
Ich finde das Vibrato in der Klassik, wo es ständig und durchgängig zum Einsatz kommt, manchmal schon irgendwie "too much", ebenso wie es manche Contemporary Sänger/innen machen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
manchmal schon irgendwie "too much", ebenso wie es manche Contemporary Sänger/innen machen.

Wobei mir spontan Aaron Neville in den Sinn kommt.

Hier die Parodie





Hier der Echte



Bei ihm scheint es sichtbar in Kehlkopfnähe zu sitzen. Da vibiert ja der ganze Hals.


BTW etwas Off Topic: Dieser "Bauchsänger" scheint ein begnadeter Gesangsimitator zu sein - und das mit fast geschlossenem Mund - aber viel Vibrato gibt es auch:

 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Bei ihm scheint es sichtbar in Kehlkopfnähe zu sitzen. Da vibiert ja der ganze Hals.

Hmm, aber ob das ein echtes Vibrato mit etwa 5 Hz ist, was er da macht?
Wenn mein Gesangslehrer einen Ton singt, sehe ich da nicht solche Hals- und Kieferbewegungen, trotzdem ist Vibrato da.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hmm, aber ob das ein echtes Vibrato mit etwa 5 Hz ist, was er da macht?

Ist mir ehrlich gesagt ziemlich jacke. :nix:

Ein "echtes Vibrato von 6Hz" wird zumindest laut Wiki ohnehin von keiner menschlichen Stimme kontrolliert erzeugt. Dort heißt eine Theorie, dass es sich vermutlich um eine Kopplung aus Zwerchfell- und Kehlkopfvibrato handelt, die irgendwo zwischen 4,5 und 8 Hz liegt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Och, kommt schon, ne Hertz-Angabe? :rofl:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn man mit :heartbeat: singt, ergibt sich auch das mit den Hertzen :whistle: Irgendwann mal...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hm, die Hertzangabe erwähnte glaub ich mal mein Gesangslehrer, auf meine Frage hin, wie das denn in Chöre mit dem Vibrato sei, ob sich das da nicht störend überlagern würde. Er meinte daraufhin soweit ich mich recht erinnere, daß ein echtes Vibrato immer 5 Hz hätte und es daher dann keine störenden Überlagerungen geben würde.
Ich kann mir aber auch irgendwie nicht vorstellen, daß es bei jedem exakt 5 Hz haben wird.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hi,

die wichtigsten Sachen wurden ja bereits gesagt, ich will aber mal ein Beispiel machen.

Wenn man im Wohnzimmer die Heizung auf 20 Grad stellt, und es im Zimmer aber nur 15 Grad hat, dann geht die Heizung erst mal an. Sie heizt dann, bis es, sagen wir, 21 Grad sind. Dann geht die Heizung aus, und geht erst wieder an, wenn es weniger als 19 Grad sind. Die Temperatur pendelt also die ganze Zeit um 20 Grad herum.

Ähnlich ist es beim Vibrato: Man hat den Atemdruck von unten, den Stimmbandschluss im Kehlkopf, und wenn alles schön entspannt und gut eingestellt ist, dann pendelt es die ganze Zeit um das Optimum herum (ja, der Vergleich hinkt etwas, weil der Ausgleich Atemdruck / Stimmbandschluss auch schon für den Ton sorgt, beim Singen gibt es da mehrere Regelkreise).

Bei der Heizug kann ich natürlich auch voll aufdrehen: Dann heizt die Heizung die ganze Zeit so stark es geht, dann pendelt da nichts.

Wenn man sich beim Singen als "eng" macht, oder an irgend einer Stelle zu viel tut (Heizung voll aufgedreht), dann geht das Vibrato weg.

Letzter Punkt: Wenn ich an der Heizung von außen ständig rumdrehe (wärmer, kälter, wärmer, kälter) dann bekomme ich natürlich auch eine Temperaturschwankung. Das wäre beim Singen das erzwungene Vibrato, wie z.B. durch Kieferwackeln (in Antipastis zweitem Video schön zu sehen), Kopfwackeln, sonstiges Rumgehibble. Kann auch gut klingen, aber als Indizu dafür, dass alles gut aufeinander eingestellt ist (so wie beim echten Vibrato) taugt das dann natürlich nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich hatte schon immer eine ziemlich gerade Stimme mit sehr kleinem Vibrato und habe das früher als großen Makel empfunden, weil einem ja überall eingetrichtert wurde, das deutlich hörbare, nach Belieben einsetzbare Vibrato gehöre zu einer gut ausgebildeten, frei schwingenden Stimme dazu wie die Ebbe zur Flut und wenn man es nicht habe, dann könne man auch nichts.
Irgendwann hab ich darauf gesch .... und dann stellte es sich immer öfter ein, zumindest wenn ich nicht an "es" dachte, mein kleines, feines Vibrato.
Das hat sich bis heute nicht geändert.
Es ist sicher auch Veranlagungssache, ob man ein großes oder kleines Vibrato entwickelt. Ich kenne wunderbare gerade Stimmen und solche mit sehr ausgeprägtem Vibrato. Für mich stehen beide gleichberechtigt nebeneinander, nur dass die einen halt Alte Musik singen und die anderen Oper. Man kann eine Stimme auch ohne viel Vibrato gut führen und Phrasen gekonnt abschließen.
Und im Pop/Rock/Jazz darf man eh alles!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ist bei mir ganz genauso. Jahrelang wenig bis kein Vibrato, jetzt kommt es so allmählich. Ich kann mich aber nicht drauf verlassen. Insbesondere kann ich für musical-Sachen dieses "Anschalten" des Vibratos nicht. Ist bei mir eher so: Langer Ton fängt an, Vibrato schwingt ein, dann merke ich - ach, soll ja erst später kommen, unterdrücke das Vibrato, wenn es dann kommen soll, kommt´s aber nicht ... Klingt ziemlich nach rumgeeire, ich sollte es vielleicht einfach schwingen lassen, wenn es will.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich glaube, Shana wurde missverstanden (korrigiere mich, Shana, falls ich Unsinn rede).

Ein natürliches Vibrato kommt, wenn eine Balance zwischen Atmung und Kehle besteht. Das ist, was sie meinem Verständnis nach meinte. Es entsteht, so die gängige Theorie, durchaus in der Kehle, nämlich weil es zu einer leichten Wippbewegung kommt. Aber man macht es nicht in der Kehle, also nicht in dem Sinne, dass man da irgendwas bewusst erzeugen, steuern oder kontrollieren würde. Es kommt eben dann, wenn die Balance stimmt.

Das ist nicht das Gleiche wie das, was oftmals "Zwerchfellvibrato" genannt wird. Das wiederum entsteht, weil die Atemmuskulatur rhythmisch "pulst". Das ist auch ohne balancierte Atmung erzeugbar, klingt aber auch gröber und "hämmernder".
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ist bei mir ganz genauso. Jahrelang wenig bis kein Vibrato, jetzt kommt es so allmählich. Ich kann mich aber nicht drauf verlassen. Insbesondere kann ich für musical-Sachen dieses "Anschalten" des Vibratos nicht. Ist bei mir eher so: Langer Ton fängt an, Vibrato schwingt ein, dann merke ich - ach, soll ja erst später kommen, unterdrücke das Vibrato, wenn es dann kommen soll, kommt´s aber nicht ... Klingt ziemlich nach rumgeeire, ich sollte es vielleicht einfach schwingen lassen, wenn es will.

Bei mir ist es ähnlich. Nagut, ich singe nichtmal 2 Jahre, davon erst gut eines mit Unterricht und üben tu ich auch nicht koordiniert und zielführend.
Ich hab lange drunter gelitten, daß ich die Sinatra-Songs, mit denen ich anfing, nicht mit solchem Vibrato singen konnte und versucht es immer wieder zu erzwingen.
Zumindest so lange fand ich das ok, bis ich mir das mal aufnahm und mir hinterher anhörte, da war ich etwas geschockt und hab es sofort nochmal gesungen, mit gerade Tönen, also das andere Extrem und ich fand das Ergebnis trotzdem deutlich besser.
Irgendwann hat sich dann der Zeitpunkt eingestellt, wo es mir egal wurde und ich mich weniger auf das Vibrato, als viel mehr auf das Stimmfach bzw. dessen Findung konzentiert habe, nebenbei hatte ich weiter Unterricht und manchmal stellte sich ungewollt ein beträchtliches Vibrato ein, allerdings nicht immer gleichmäßig und nicht steuerbar, immer wenn ich versuchte zu erreichen das es bitte bloß so bleibt, wurde es unregelmäßig oder hörte ganz auf.
Dann wollte ich es wieder so haben und hab versucht es zu erzwingen, war nun also wieder am Anfangspunkt und mir wurde bewußt, das ich da was falsch mache und ich am meisten erreiche, wenn ich aufhöre darauf zu achten!

Letztendlich ist es mir auch relativ egal, ob jemand kaum Vibrato hat oder ein leichtes oder starkes Vibrato, es zählt für mich die Gesamtleistung und ein starkes Vibrato nervt mich mitunter genauso viel wie ein total gerader Ton.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Da passt doch mal wieder, wie die Faust aufs Auge, das Bonmot meiner ehemaligen, allerersten Gesangslehrerin, einer gestrengen Kammersängerin i.R.:
"Singen ist Wollen, ohne wollen zu wollen" ....
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben