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Vertrag beim Label noch zeitgemäß?

Zilon
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Hallo

Ich bin selbst Musiker, allerdings nicht so talentiert, dass es zu einer Karriere reichen würde, doch reizvoll schien mir eine Karriere nie, aufgrund des Rufs des Musikbusiness.

Ich weiß nicht die genauen Zahlen, doch wenn ein Künstler bei einem Label unter Vertrag ist, ist es doch so, dass der Künstler selbst nur einen Bruchteil davon verdient, was durch seine Kunst erwirtschaftet wird. Dafür gibt es ja zahlreiche Beispiele. Einen Welthit zu landen, der Kult wird und noch Jahre später gespielt wird, ist in dieser schnelllebigen Zeit auch kaum noch möglich und es scheint mir so, dass jeder ersetzbar ist und Musik als Kulturgut in der Gesellschaft nicht mehr den Wert genießt, den sie einmal hatte. Von der Musik zu leben ist schwierig, wie schwierig kann ich leider aus eigener Erfahrung nicht berichten.

Ich frage mich nur, ist ein Vertrag bei einem Label heute noch reizvoll oder kann man mitlerweile seine Karriere über andere Wege selbst steuern und 100% der Einnahmen erhalten und 100% der Rechte behalten?

LG
Zilon
 
Eigenschaft
 
Tja...den Satz:"Wir leben mittlerweile nur noch von den Live-Auftritten." hört man ja immer öfters.
Wie das nun z.B. bei den Majors(Sony, Universal & Warner) ist, kann ich dir leider nicht sagen.

Was ich dir sagen kann ist, dass es als komplett unabhängiger/eigenständiger Künstler ohne Label ein ziemlicher Krampf ist. Sofern man den davon lebe möchte.
Wenn du wirklich aus dem Nichts kommst, musst du ja erstmal dafür sorgen, das sich deine Musik auf irgendeine Art von Tonträger befindet und dann schließlich verbreitet.
Ohne Label musst du also deine Songs erstmal produzieren/produziert kriegen und die Promo dafür übernimmst du logischerweise auch selbst.
Und hast du dann mal ein paar ganz gute Songs veröffentlicht, ist es nicht unmöglich, dass irgendein Hans-Wurst daher kommt und deinene Tracks ript um sie als seine auszugeben.

Wie es bei diesem "Karriereweg" mit der Einnahme von Geld aussieht, kann ich dir leider nicht zu 100% sagen.
Wenn du deine Musik frei veröffentlichst und sagen wir mal einen "Spenden-Button"(Paypal oder was auch immer) hast, sollte das Recht eigentlich immer auf deiner Seite sein.
Vorausgesetzt du coverst nicht wie wild die TOP100 der letzten 20 Jahre oder sowas...;)
Zum Thema Geld mit Musik verdienen, kannst du dir ja mal das hier anschauen. :)
http://www.delamar.de/musikbusiness/11-wege-um-geld-mit-musik-zu-verdienen-1791/

Klingt alles ein wenig pessimistisch aber leicht ist es eben ganz sicher nicht. Es kann denke ich nicht schaden, mit anderen Leuten zusammenzuarbeiten.
Kennst du z.B. jemanden der Videobearbeitung macht(z.B. Youtube Videos erstellt), ist das sicher eine gute Möglichkeit voran zukommen.
Grad über Youtube sind ja teilweise schon die unmöglichsten Typen bekannt geworden.
Ausserdem ist wohl heutzutage auch der Fankontakt über soziale Medien das A&O.

mfg Papalapap
 
Hi Zilon,

zu deiner Frage: Ja, dass man heutzutage 100% (der Einnahmen und) Rechte einbehalten kann ist definitiv möglich. Deswegen in Klammern, weil man Vertriebskosten und Steuern zahlen muss. Das ist einfacher als je zuvor. Das bedeutet aber wiederrum, dass man jede Menge Zeit und Ehrgeiz brauch, um dem täglichen Business nachzukommen. Wenn man Musik veröffentlicht, stellt man es ja nicht einfach ins Netz oder presst es auf CD. Man plant ja eine Promophase vorher und die Frage ist ob man wirklich die Zeit und das Knowhow hat ein Produkt (in dem Falle Künstler und Album) auf dem Markt zu platzieren. (Promo-Phasen beginnen i.d.R. 2-3 Monate vor VÖ).

und Ja ein Vertrag bei einem Label ist heute immernoch reiz- und sinnvoll, warum sollte es denn auch nicht sein? Ein Label hat ein großes Netzwerk und bereits einen Kundenstamm, wahrscheinlich arbeitet das Label noch mit einem Vertrieb zusammen, was die Reichweite extrem erhöht. Des Weiteren kümmert sich das Label um die Tonaufnahmen, das Mastering, die Pressung, die Promo-Phase und im besten Fall auch noch um Merch und Gigs (Teilbereiche kann man immer selbst übernehmen). Klar gibt es Labels, die "assi" sind, was die Gewinnbeteiligung angeht. Es gibt Labels, die beanspruchen 70% der Gesamteinnahmen für sich. Wiederrum kennt man Labels die 50/50 Deals machen, auch wenn der Künstler/ die Künstlerin noch unbekannt ist. Es kommt auch immer ganz drauf an was das Label für einen tun kann und wer dahinter steckt.

Die möglichen Erlösaufteilungen zu erklären wäre sicherlich viel zu komplex. Am Gesamtkuchen verdienen immer viele... Handel -> Vertrieb -> Label -> Künstler -> Produzent. Das ist so die "typische" Verwertungskette. Wenn man Zwischenpositionen weglässt, bekommt man natürlich genau den Anteil auch für sich, den normalerweise die Position bekommen hätte.

Vertragsarten gibt es den Bandübernahmevertrag und den Künstlerexklusivvertrag. Letzteres ist heutzutage veraltet und kommt nur noch sehr selten vor. Man bindet die Künstler heutzutage mit einem Band (ein Tonträger) an das Label, mit der Option weitere Bänder zu übernehmen (deswegen Bandübernahme), falls der gewünschte Erfolg erzielt wird.

Ich hoffe ich konnte dir helfen, wenn du weitere Fragen hast: Hau in die Tasten!

lg Yusuf
 
ambee
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Also so sieht die Verteilung üblicherweise aus und ich finde nicht, dass das richtig so ist. Ca. 95% der Einnahmen gehen an Instanzen, die nichts mit dem kreativen Werk, was ja den Wert der CD, bzw Songs ausmacht, zu tun haben.

Wenn diese Instanzen keine Kunst selbst produzieren und es keiner für sie tut, wären sie Pleite und der Lohn dafür sind gerade einmal 5%???

Also ich kann das nicht verstehen und finde es merkwürdig, dass es so im Musikgeschäft überhaupt toleriert wird. Gibt es da wirklich keine anderen Wege???

LG Zilon
 
Hast du dich damit schonmal näher beschäftigt und so eine CD-Veröffentlichung selbst durchgerechnet?
Diese Zahlen haben schon ihren Sinn und haben sich als marktüblich bzw. von allen Seiten vertretbar herauskristallisiert.

Zudem sind das nur Beispielzahlen, im Einzelfall kann das je nach Genre und anderen Variablen auch nochmal stark schwanken. Bei Bandübernahme-Verträgen sind die Künstler-Anteile z.B. deutlich größer, bei Mainstream-Chart-Produktionen dagegen deutlich kleiner, hier machts dies Masse.
Und verwechsel nicht Interpret mit Urheber, der GEMA-Anteil landet schließlich in der Tasche des Komponisten/Texters.
 
Du kannst Dir doch für überschaubares Geld eine Kleinauflage pressen lassen.
Da zahlst Du dann 1-2 Euro für einen Silberling und vertickst die für 10 weiter.
Wenn Du 500 Leute kennst, die Dir Deine CD für den Kurs abnehmen ist doch alles in Butter.
Für Koks und Nutten reicht der Erlös dann aber nicht. :cool:
Wirklich leben kannst Du auf die Art dann auch nur davon, wenn Du jeden Monat eine CD veröffentlichst und Deine 500 Fans die Veröffentlichungen abonnieren.
Ach ja, und sobald man Gewinne erwirtschaftet, dann war da doch noch was, das einem schlechte Laune macht.

Kannst auch Mitglied bei der Gema werden, dort Beiträge zahlen, rutscht vor Redakteuren des Rundfunks auf den Knien rum, damit die Deine Musik spielen und wenn das klappt kommt dann auch über die Gema Geld rein.

Kannst Durch die Lande tingeln und Hut-Konzerte geben oder Dir einen Club oder eine Halle für ein Konzert mieten. Damit Leute kommen brauchst Du Werbung. Kaufst billige Tapete und bemalst und plakatierst die oder lässt etwas drucken und kleben, gibst Infos an die regionalen Veranstaltungsmagazine und Webportale oder schaltest Anzeigen und hoffst, dass genug Leute kommen, damit Miete und Personal etc. bezahlt werden können.

Klar, die Labels wirken nicht an der Schaffung der Musik mit, aber wenn Du die Arbeit machst, die die erledigen und Dir auch noch nebenbei die Netzwerke aufbaust kommst Du nicht mehr zum Musik machen.

So aus Spaß, nur um es mal getan zu haben werde ich mir wohl mal eine Platte pressen lassen, verteile die dann an Szene-DJs und fülle die regelmäßig ab, damit die meine Platte auch immer wieder spielen.
Dann warte ich, bis alle heiß drauf sind und verticke die dann als Super-Rarität über Strohmänner auf ebay. :D

Muss nur noch schnell ein paar Super-Hits kompostieren. :ugly:
 
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Ja moment
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Also so sieht die Verteilung üblicherweise aus und ich finde nicht, dass das richtig so ist. Ca. 95% der Einnahmen gehen an Instanzen, die nichts mit dem kreativen Werk, was ja den Wert der CD, bzw Songs ausmacht, zu tun haben.

Wenn diese Instanzen keine Kunst selbst produzieren und es keiner für sie tut, wären sie Pleite und der Lohn dafür sind gerade einmal 5%???

Also ich kann das nicht verstehen und finde es merkwürdig, dass es so im Musikgeschäft überhaupt toleriert wird. Gibt es da wirklich keine anderen Wege???

LG Zilon

Moment, moment, moment... Ich sagte bereits: "Man kann auch alles alleine machen!" Turp hat das auch nochmal gut beschrieben. Und bzgl. der Verteilung: zB die 6% GEMA Gebühren, werden auch nach Abzug von 10% Verwantlungsgebühren wieder an die Urheber und deren Verlage ausgeschüttet. Da verdient man ja selbst wieder dran (es sei denn man ist nicht selbst der Urheber, sondern nur Sänger/Rapper/Studio-Musiker). Des Weiteren ist das so ziemlich die Worst-Case Methode. Ein Produzent kriegt meist so ca. 2-5% vom HAP (=Handelsabgabepreis). Die Künstler haben meist entweder einen 50/50 Deal, einen 40/60 Deal, einen 30/70 Deal, selten noch schlechter (außer bei Majors). Das heißt: Nach Abzug alles Ausgaben für Distributoren, Vertriebe, Handel, etc. wird das verbleibende durch diesen Satz geteilt. Das wiederrum heißt, dass Label und Musiker entweder gleich viel verdienen oder das Label besser. Aber das Label investiert auch Geld in den Tonträger, was dieses Label automatisch gesetzlich schützt, und zwar als "wirtschaftlicher Tonträgerhersteller". Ist doch klar, wenn man eine Platte promotet und da Geld reinpumpt, dass man dafür auch was haben will, oder? Immerhin trägt man ja das komplette Risiko.

Es ist immer alles alleine möglich (einfacher als je zuvor), aber hat man überhaupt die Möglichkeiten?
 
Hallo,

Dank an Zilon für diesen interessanten Thread!

Leider kann ich zu diesem Thema überhaupt keine Erfahrungen einbringen, aber zwei Dinge gehen mir gerade durch den Kopf:

a) bei vielen Labels ist es doch heute schon so, dass man vorproduzieren muss, also praktisch ein fertiges Werk einbringen muss (marktfähige Aufnahmen etc.).

b) wie war das noch gleich mit der Künstler-Sozialversicherung? Muss man da nicht auch gleich Beiträge zahlen, sobald man etwas auf den Markt bringt???

Hat da jemand Erfahrungen???

LG an alle hier!

P.S.: Gerade kommt mir auch Barbara Clear in den Sinn, eine Sängerin, die mit der herkömmlichen Musikindustrie nichts zu tun haben will, also alles selbst macht - und Erfolg hat. Inzwischen füllt sie Hallen wie die Münchener Olympiahalle. ( http://www.barbara-clear.de/uebersicht.php )
 
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Hallo,

a) bei vielen Labels ist es doch heute schon so, dass man vorproduzieren muss, also praktisch ein fertiges Werk einbringen muss (marktfähige Aufnahmen etc.).

Das nennt man dann Bandübernahmevertrag. Das heißt, dass ein fertiges Masterband einem Label überreicht wird und die Nutzungs- und Verwertungsrechte an das Label übertragen werden. Das ist heute Standard, ja.

Aber selbst da investiert ein Label (Promophase, Pressung, Pressearbeit, etc.) in ein Künstler und bietet ihm ein Netzwerk und eine Fanbase. Anders hat das sowieso keinen Sinn, dann sollte man lieber die Finger weg lassen, wenn die einem so etwas nicht bieten können.


b) wie war das noch gleich mit der Künstler-Sozialversicherung? Muss man da nicht auch gleich Beiträge zahlen, sobald man etwas auf den Markt bringt???

Soweit mir bewusst, werden KSK-Beiträge fällig, wenn eine juristische oder natürliche Person künstlerische Tätigkeiten einer anderen NATÜRLICHEN Person beansprucht.
 
Danke erstmal für eure Antworten.

Ich meinte auch nicht direkt, dass man alles selber macht, sondern viel mehr, dass man die Verantwortung für seine Karriere selbst übernimmt. Es gibt ja zahlreiche Dienstleister, die die Aufgaben eines Labels in ihrem Spezialbereich übernehmen, sodass man nicht seine Rechte abgeben muss und diese Dienstleister nicht direkt am Erfolg beteiligt werden, sondern nur das Geld für ihre Arbeit verlangen. So behält man doch eher seine Autonomie und künstlerische Freiheit. Ich denke da auch an die Geschichten, dass vertraglich geregelt ist, dass jedes Jahr ein Album veröffentlicht werden muss und wenn nicht, man seinen Vertag verliert. Ergebnis ist dann häufig, dass die Qualität der Musik leidet.


Es ist immer alles alleine möglich (einfacher als je zuvor), aber hat man überhaupt die Möglichkeiten?

Ich habe ein Konzept entwickelt, was Musikern die Möglichkeiten bietet ihr Business selbst zu steuern.
Es wird eine Internet Community für die Kreativen des Musikgeschäfts, bietet die Möglichkeiten, miteinander zu arbeiten und andere Dienstleister für Vertrieb, Marketing, Auftritte usw. in Anspruch zu nehmen. Zusätzlich biete ich auf der Seite Videoworkshops an, die den Kreativen das Wissen und die Fähigkeiten vermitteln sollen, um es selbst zu machen bzw auf Augenhöhe mit den Dienstleistern zu verhandeln. Rechtlich ist der Künstler auf der Seite natürlich auch voll auf der sicheren Seite.

Ich finde wir müssen mehr Verantwortung übernehmen, damit wir den Lohn erhalten, den wir verdienen.

Lg
Zilon
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Diese Zahlen haben schon ihren Sinn und haben sich als marktüblich bzw. von allen Seiten vertretbar herauskristallisiert

Nur weil es immer so war, heisst es doch nicht, dass es immer so bleiben muss oder? Ich finde nämlich nicht, dass es von allen Seiten vertretbar ist.
 
Ich find deine Idee ziemlich geil, Zilon!

Nur weil es immer so war, heisst es doch nicht, dass es immer so bleiben muss oder? Ich finde nämlich nicht, dass es von allen Seiten vertretbar ist.

Da geb ich dir auch Recht. Dieses Enten-Denken "war schon immer so" ist sowieso absolut unpassend und kontraproduktiv.

Ich habe ein Konzept entwickelt, was Musikern die Möglichkeiten bietet ihr Business selbst zu steuern.
Es wird eine Internet Community für die Kreativen des Musikgeschäfts, bietet die Möglichkeiten, miteinander zu arbeiten und andere Dienstleister für Vertrieb, Marketing, Auftritte usw. in Anspruch zu nehmen.

An sich eine coole Sache! Lass mal kurzschließen per PN! ;) Aber zu deiner Topic-Frage "Ist ein Labelvertrag noch zeitgemäß? ja ist es, auch mit deinem Konzept wird es auch immer sein. Klar gibt es Menschen, die ihre Kunst selbst in die Hand nehmen wollen. Aber es gibt mehr von der Sorte Künstler, die absolut ungern irgendwas machen müssen ... nur schrauben oder singen/rappen/spielen.

Deine Zielgruppe, wenn ich es richtig verstanden habe, sollen aber genau die Leute sein, die ihr Ding selbst in die Hand nehmen wollen?
 
Ich meinte auch nicht direkt, dass man alles selber macht, sondern viel mehr, dass man die Verantwortung für seine Karriere selbst übernimmt. Es gibt ja zahlreiche Dienstleister, die die Aufgaben eines Labels in ihrem Spezialbereich übernehmen, sodass man nicht seine Rechte abgeben muss und diese Dienstleister nicht direkt am Erfolg beteiligt werden, sondern nur das Geld für ihre Arbeit verlangen. So behält man doch eher seine Autonomie und künstlerische Freiheit.
Wenn der Musiker das Knowhow und die Erfahrung hat, seine Karriere in all seinen Facetten zu planen und zu steuern, die notwendigen Beziehungen hat und Leute kennt, noch dazu ein dickes Festgeldkonto hat um das alles vorzufinanzieren und das finanzielle Risiko bei einem Fehlschlag zu tragen, dann hast du auf jeden Fall recht.

Das trifft jedoch auf die allerwenigsten Kreativen zu.



Der Vorteil an einer Erfolgsbeteiligung von Labels, Managern und anderen Parteien, ist doch gerade der, dass sie eben auch vom Erfolg profitieren und so ein großes Eigeninteresse an der Sache haben.

Gerade im Newcomer- oder Amateur-Bereich gibts es immer mehr Anbieter, sog. "Band-Dienstleister", die meines Erachtens unseriös arbeiten und Bands "abzocken" wollen: möglichst vielen Künstlern Verträge aufquatschen und darauf warten dass das Geld reinkommt, ohne wirklich selber was zu leisten bzw. nur ein Standard-Programm abspulen.
 
Ich meinte auch nicht direkt, dass man alles selber macht, sondern viel mehr, dass man die Verantwortung für seine Karriere selbst übernimmt.

Die Verantwortung für Deine Karriere übernehmen tust Du doch bereits wenn Du kreativ tätig wirst.
Die Entscheidung Teile der für die Karriere notwendigen Arbeiten an einen Dienstleister oder ein Label zu übertragen gehört dazu und ist kein Widerspruch.
Wenn man von irgendwas keine Ahnung hat lässt man sich beraten/coachen. Das kostet Geld und irgendwer muss das bezahlen. Gleiches gilt für Vertrieb, Marketing, Management etc.
Man kann für alles Spezialisten engagieren und die bezahlen. Ob dann unterm Strich wirklich mehr übrig bleibt als bei einem Label-Vertrag ist fraglich.
In jedem Fall trägt man das Risiko für seinen wirtschaftlichen Erfolg ohne einen entsprechenden Vertrag komplett selbst.
 
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Das stimmt, heutzutage kann man sich alles mögliche auch als Dienstleistung einkaufen. Selbst dafür muss man allerdings auch "Ahnung" habe. Damit meine ich ein Grundwissen, was man eigentlich braucht, was sinnvoll ist und was das kosten darf und was zu teuer ist. Aber grundsätzlich stimmt das natürlich, heutzutage hat es auch meiner Meinung nach jeder in der Hand, wieviel Kontrolle er abgibt. Am Ende läuft es immer auf die Frage hinaus: Ist es lukrativer, wenn ich das selber mache oder kann jemand anders mit mehr Know-How selbst abzüglich seines Honorars mehr Umsatz erwirtschaften? bzw. manchmal auch die Frage, ob es mir das Geld wert ist, den Stress nicht selbst zu haben.
 
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Hey ich bin euch wirklich dankbar für diese verschiedenen Meinungen und ich versuche das nochmal zusammen zu fassen und auf die normale Wirtschaft zu projezieren.

Also es gibt die Anhänger, die sagen: "Ja, ich bevorzuge es bei einem Label unter Vertrag zu sein!"

Gründe dafür sind
  • Geringes Risiko, weil man selbst nicht viel investieren muss
  • Überschaubare Verantwortung, sprich man muss nur die Vertragsbestimmungen einhalten und seinen musikalischen Beitrag leisten
  • Höhere Erfolgswahrscheinlichkeiten, weil die Labels Zugang zu einem Netzwerk und einer Fanbase haben
Nachteile
  • Abhängigkeit, weil das Label sozusagen die Macht hat und einen auch wieder aus dem Vertrag kicken kann, wenn man nicht die gewünschten Leistungen erbringt
  • Geringe Auszahlung im Erfolgsfall, weil man Rechte und Prozente im hohem Maße abgibt.
  • Wenig Flexibiliät, weil man vertraglich an die Bedingungen gebunden ist
  • Wenig Mitbestimmungsrecht
Ich vergleiche diese Art der Beschäftigung mal mit dem normalen Arbeitgeber Arbeitnehmer Prinzip. Der Künstler ist der Arbeitnehmer und liefert seine Arbeitskraft. Das Label der Arbeitgeber, der die Arbeitskraft in Anspruch nimmt und wirtschaftlich verwertet.

Dann gibt es die, die alles selbst machen, welche vergleichbar sind mit einem Selbstständigen

Gründe dafür sind
  • Hohe Autonomie und Gestaltungsmöglichkeiten
  • Einnahmen werden nicht geteilt und wenn es gut läuft, sind sie höher
  • Interesse an den wirtschaftlichen Prozessen und Spaß an deren Ausführung
  • Hohe Flexibiliät und Unabhängigkeit
Nachteile sind
  • Großes Wissen benötigt, um alle Bereiche gut umsetzen zu können
  • Viel Zeit und Kraft geht in Prozesse, die nicht mit der kreativen Arbeit zu tun hat
  • Geringe Reichweite, wegen dem fehlendem Netzwerk und der Fanbase und weil man alleine gar nicht schafft, die Art von Promotion zu starten, die ein Label übernehmen könnte
  • Hohes Risiko, weil man viel Zeit und Geld in die eigene Karriere steckt und bei diesem Modell aus zeitlichen Gründen nicht beruflich andersweitig tätig sein kann

Die Menschen die ich ansprechen will, sind die, die eher einem Unternehmer/Entrepreneur ähneln

Gründe für dieses Modell sind ähnlich dem des "Selbstständigen"
  • Hohe Autonomie und Gestaltungsmöglichkeiten, hauptsächlich in der kreativen Arbeit an der Karriere (Ausdenken von Merchendise Artikel, Marketingkampagnen, Cover usw.)
  • Hohe Flexibiliät und Unabhängigkeit vor allem in der Umsetzung des kreativen Potenzials
  • Interesse an den wirtschaftlichen Prozessen und Spaß den kreativen Teil zu übernehmen und andere es umsetzen zu lassen
  • Einnahmen werden nicht geteilt und wenn es gut läuft, sind sie höher, was wahrscheinlicher ist, wenn man mit professionellen Partnern zusammen arbeitet
Dieses Modell soll die Künstler ansprechen, die sich nach kreativer Autonomie sehen, also ihre Karriere nach ihrem kreativen Konzept gestalten wollen und Profis die Arbeit übernehmen lassen

Nachteile sind
  • Hohes Risiko und höhere Anfangsausgaben
Ich will mit meinem Portal, die Leute fördern, die sich für die dritte Variante interessieren. Wie ich das genau umsetze, werde ich nun nicht erklären. Nur soviel. Wir werden das Risiko an unprofessionelle Partner zu gelangen und das die Kunst gestohlen wird minimieren. Mit den Partner haben wir Verträge, die für euch die Kosten reduzieren und die Community/Fanbase wird sich gegenseitig unterstützen, weil alle das selbe Ziel haben und wir vermitteln das nötige Know How.

Ziel ist es, dass sich der Künstler nur auf das konzentrieren muss, was er am besten kann, also kreativ sein und andere für sich arbeiten zu lassen, mit allen anderen Vorteilen, die dieses Modell noch bietet.

Ich habe jetzt wirklich nur ein paar Argumente genommen, die mir spontan eingefallen sind und es soll auch keine Werbung sein für mich. Ich will nur, dass sich mehr Leute für diese Möglichkeit öffnen und wer daran interesse hat, kann mir gerne unter dewerd86@gmail.com eine Mail schreiben.

LG
Zilon
 
Die Menschen die ich ansprechen will, sind die, die eher einem Unternehmer/Entrepreneur ähneln

Gründe für dieses Modell sind ähnlich dem des "Selbstständigen"
  • Hohe Autonomie und Gestaltungsmöglichkeiten, hauptsächlich in der kreativen Arbeit an der Karriere (Ausdenken von Merchendise Artikel, Marketingkampagnen, Cover usw.)
  • Hohe Flexibiliät und Unabhängigkeit vor allem in der Umsetzung des kreativen Potenzials
  • Interesse an den wirtschaftlichen Prozessen und Spaß den kreativen Teil zu übernehmen und andere es umsetzen zu lassen
  • Einnahmen werden nicht geteilt und wenn es gut läuft, sind sie höher, was wahrscheinlicher ist, wenn man mit professionellen Partnern zusammen arbeitet
Dieses Modell soll die Künstler ansprechen, die sich nach kreativer Autonomie sehen, also ihre Karriere nach ihrem kreativen Konzept gestalten wollen und Profis die Arbeit übernehmen lassen

Nachteile sind
  • Hohes Risiko und höhere Anfangsausgaben

Sorry, wenn ich da etwas negativ bin aber das klingt für mich nach Dienstleitungsvermittlung.
Man nehme ein paar "Spezialisten", die vielleicht noch am Anfang der Berufslaufbahn stehen
(aber z.B. die entsprechende Software und Fähigkeiten daran haben einen Coverentwurf in die richtige Form zu bringen etc.) und nach Aufträgen gieren und vermittelt denen Künstler mit Visionen, um nicht zu sagen Träumer!

Der Träumer zahlt für die Vermittlung. Entweder direkt an Dich oder in Form von Vermittlungsprovision von den beauftragten Spezialisten. Ist das in etwa Dein Geschäftsmodell? :cool:
Muss ja nichtmal schlimm sein, wenn die Leistung stimmt. :rolleyes:
Der Unterschied zu einem Label ist 0% Risiko auf Deiner Seite und somit kann es Dir von der Motivation her relativ egal sein ob sich ein Künstler auf einen Holzweg begibt.
Interessant wäre, was Du anzubieten hast?
Gibt es einen Leistungskatalog?
Was kostet es bei Dir seinen Titel eine Woche lang täglich einmal im öffentlichen Rundfunk zu hören? (z.B. Nachmittags auf EINSLIVE, wenn die Kids bei des Hausaufgaben nebenbei Radio hören.)
Oder was kostet eine Platzierung im Frühstücksfernsehen?

Bei dem Vertrieb den Du organisierst/vermittelst gibt es da keine Handelsmargen? Oder gibt es eine Pauschale?
z.B. 100 Euro damit die Scheibe 5 Jahre über Dich/Deine Kanäle bezogen werden kann egal, ob 20 oder eine Million Tonträger verkauft werden?

Wer an wirtschaftlichen Prozessen interessiert ist wird die professionellen Partner bestimmt selbst finden und mit denen verhandeln ohne, dass ein Dritter auch noch davon satt werden muss.
Vielleicht erklärst Du Deine Idee mal anhand eines konkrete Beispiels. Nicht, dass am Ende noch jemand misstrauisch wird. ;)
 
Na gut dass er das nicht wirklich vor hat, sondern es sich um einen rein theoretischen Fall handelt ;-)
 
Einen Welthit zu landen, der Kult wird und noch Jahre später gespielt wird, ist in dieser schnelllebigen Zeit auch kaum noch möglich
Eine Anmerkung zu diesem Satz aus der Eröffnung hier.

Man kann das totale Lied erschaffen aber wenn davon niemand Kenntnis nimmt wird das kein Hit!

Man kann auch den letzten Müll verzapfen. Solange niemand verletzt wird und man es den Leuten auf allen Kanälen in den Schädel fräst wird bei vielen früher oder später ein Moment dabei sein an den er sich gerne erinnert und bei dem "zufällig" genau dieser Schallabfall lief und plöp überträgt sich der Charme des Augenblicks auf diese Audiokatastrophe. Das Verfahren Gehrinwäsche ist leider nicht ganz unüblich. Man bastelt einen Sound, feiert den als hipp und alles was so ähnlich klingt wird zu konsumierbarer Musik. Dazu kommt, dass nicht jeder einen differenzierten Musikgeschmack hat. Fällt einem weniger auf, wenn man von Musikinteressierten umgeben ist. Aber es gibt sie da draußen! Diese Menschen, die gut finden was im Radio läuft wenn im Radio dazugesagt wird, dass es gut ist. Es gibt Menschen die blind kaufen, was sich eine bestimmte Zeit auf vorderen Chartplätzen hält. Das ist ist in Deutschland sogar extremer als in anderen Ländern. In UK z.B. ist deutlich mehr Bewegung in den Charts. In Deutschland schafft es ein Titel in die Top10 und hält sich da recht lange, weil es sie gibt, die Menschen die erst kaufen wenn ein Titel 3 Wochen, 5 Wochen, 10 Wochen da rumeiert. Denen geht es darum etwas Angesagtes zu hören und dabei zu sein bei denen, die hören was man gerade so hört. Mir sind Menschen begegnet, die absolut keinen Bezug zu ihren Tonträgern haben. Die kaufen die topplatzierten Alben und wenn die out sind werden die auf dem Second Hand Markt verkauft und gegen aktuelle Scheiben ausgetauscht. Mit solchen Menschen verdient man mehr Geld als mit Enthusiasten. Wenn man noch dazu ein Image vermarktet kriegt, was konsumfreudige Zielgruppen anspricht sind die Hallen zum Playbackauftritt gefüllt und der Merge-Stand raucht.

Alle, die in der Branche wirklich groß geworden sind haben es nicht alleine durch ihre Musik geschafft.
Oder kennt jemand einen Künstler, der von vorne bis hinten alles in die eigene Hand genommen hat und dessen Namen auf der Straße jeder kennt?
Wenn man erst oben ist und sich einen Namen gemacht hat und dann eigene Wege geht ist das eine andere Nummer.
 
Ich meine mich daran zu erinnern, dass die Band "Wir sind Helden" seit je her alles selbst gemacht haben. Selbst produziert, selbst übers eigene Label vertrieben, eben alles selbst gemacht.
Aber das scheint mir auch eine absolute Ausnahme zu sein.
Ich hätte auch absolut keine Ahnung was ich überhaupt alles machen muss um eine CD im Kaufhaus zu verkaufen oder irgendwo anders vertreiben zu lassen.
 

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