W
wary
Registrierter Benutzer
- Zuletzt hier
- 20.02.25
- Registriert
- 30.10.03
- Beiträge
- 5.694
- Kekse
- 23.220
Moin liebe Gemeinde,
ein kurzer Gedankengang zum Thema Dynamik, insbesondere bei Gitarrenverstärkern.
Jeder kennt es, die Lobpreisungen über die tolle Dynamik von Amp A, die fehlende Dynamik bei Modeller B... jeder will vermeintlich einen besonders dynamischen Amp haben. Ist ja auch irgendwie der Ausweis einer kultivierten Spieltechnik, wenn man mit so einem richtig dynamischen Amp gut klingt.
Aber stimmt das?
Einen dynamischen Amp zu bauen, ist m.W. relativ einfach. Stabile Stromversorgung, ausreichend Leistung... viele - sehr beliebte - Amps sind aber alles andere als gnadenlos dynamisch. Gerade die von einigen Gitarristen so gepriesene Endstufenzerre ist nicht im technischen Sinne dynamisch, der Amp befindet sich da ja bereit massiv in der Kompression.
Trotzdem wird die gerne als dynamisch beschrieben, gemeint ist aber eigentlich eine dynamische Reaktion des Sounds auf den Anschlag. Also ein Amp, der unterschiedlichen Spielweisen nicht mit linearer Verstärkung begegnet, sondern neben natürlich noch gewünschter (Lautstärke)-Dynamik auch unterschiedlich in die Sättigung und die Kompression geht.
Gerade das Kompressionsverhalten - also der Feind der Dynamik - ist ja das, was viele an Röhrenamps oder guten Simulationen schätzen. Der nutzbare Lautstärke Dynamik-Bereich ist in einer klassischen Bandsituation ist ja auch extrem eingeschränkt. Es macht keinen Sinn, einen Lautstärkebereich von 20db bis 130db besetzen zu wollen. Es ist deutlich interessanter, wenn der ganze Bereich der Anschlagsdynamik in einen nutzbaren Laustärkekorridor übertragen wird und der Amp gleichzeitig noch Feinheiten des Spiels darstellt
Je nach Musikrichtungen will man dann schon mehr Dynamik (glasklare Cleansounds a la Fender Twin und punch bei Hard-rock bis Metal) aber auch nicht kompromisslos sondern eben eine Dynamik innerhalb eines recht eingeschränkten Bereichs. Auch dort weiß man eine gewisse Kompression zu schätzen, will aber gleichzeitig eine hohe Impulstreue erreichen.
Ich denke, wenn Gitarrist A von der tollen Dynamik seines AC30 schwärmt kann er damit etwas vollständig anderes meinen, als der nächste bei seinem 150W-Boliden ebenfalls als Dynamik zu schätzen weiß. Und keiner von beiden meint wirklich eine kompromisslos maximale Dynamik.
Im Endeffekt ist damit die "Dynamik" von Gitarrenamps viel weniger eine messbare Größe (was sie ja eigentlich wäre), sondern vielmehr das Ergebnis einer Genre- und Geschmacksspezifischen Erwartungshaltung an das gewünschte Verhalten eines Amps.
Und deshalb ist eben die Bewertung ob ein Gitarren-Amp dynamisch ist, höchst subjektiv, obgleich der Begriff auf eine eigentlich messbare Güte abzielt.
Gedanken hierzu?
ein kurzer Gedankengang zum Thema Dynamik, insbesondere bei Gitarrenverstärkern.
Jeder kennt es, die Lobpreisungen über die tolle Dynamik von Amp A, die fehlende Dynamik bei Modeller B... jeder will vermeintlich einen besonders dynamischen Amp haben. Ist ja auch irgendwie der Ausweis einer kultivierten Spieltechnik, wenn man mit so einem richtig dynamischen Amp gut klingt.
Aber stimmt das?
Einen dynamischen Amp zu bauen, ist m.W. relativ einfach. Stabile Stromversorgung, ausreichend Leistung... viele - sehr beliebte - Amps sind aber alles andere als gnadenlos dynamisch. Gerade die von einigen Gitarristen so gepriesene Endstufenzerre ist nicht im technischen Sinne dynamisch, der Amp befindet sich da ja bereit massiv in der Kompression.
Trotzdem wird die gerne als dynamisch beschrieben, gemeint ist aber eigentlich eine dynamische Reaktion des Sounds auf den Anschlag. Also ein Amp, der unterschiedlichen Spielweisen nicht mit linearer Verstärkung begegnet, sondern neben natürlich noch gewünschter (Lautstärke)-Dynamik auch unterschiedlich in die Sättigung und die Kompression geht.
Gerade das Kompressionsverhalten - also der Feind der Dynamik - ist ja das, was viele an Röhrenamps oder guten Simulationen schätzen. Der nutzbare Lautstärke Dynamik-Bereich ist in einer klassischen Bandsituation ist ja auch extrem eingeschränkt. Es macht keinen Sinn, einen Lautstärkebereich von 20db bis 130db besetzen zu wollen. Es ist deutlich interessanter, wenn der ganze Bereich der Anschlagsdynamik in einen nutzbaren Laustärkekorridor übertragen wird und der Amp gleichzeitig noch Feinheiten des Spiels darstellt
Je nach Musikrichtungen will man dann schon mehr Dynamik (glasklare Cleansounds a la Fender Twin und punch bei Hard-rock bis Metal) aber auch nicht kompromisslos sondern eben eine Dynamik innerhalb eines recht eingeschränkten Bereichs. Auch dort weiß man eine gewisse Kompression zu schätzen, will aber gleichzeitig eine hohe Impulstreue erreichen.
Ich denke, wenn Gitarrist A von der tollen Dynamik seines AC30 schwärmt kann er damit etwas vollständig anderes meinen, als der nächste bei seinem 150W-Boliden ebenfalls als Dynamik zu schätzen weiß. Und keiner von beiden meint wirklich eine kompromisslos maximale Dynamik.
Im Endeffekt ist damit die "Dynamik" von Gitarrenamps viel weniger eine messbare Größe (was sie ja eigentlich wäre), sondern vielmehr das Ergebnis einer Genre- und Geschmacksspezifischen Erwartungshaltung an das gewünschte Verhalten eines Amps.
Und deshalb ist eben die Bewertung ob ein Gitarren-Amp dynamisch ist, höchst subjektiv, obgleich der Begriff auf eine eigentlich messbare Güte abzielt.
Gedanken hierzu?
Zuletzt bearbeitet: