Verstärkung einer Podiumsdiskussion

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Im Vorfeld der kommenden Bürgermeisterwahlen soll bei uns in der Dorfhalle (ca. 200 PAX) eine Podiumsdiskussion mit zwei Moderatoren und fünf Kandidaten stattfinden und man hat mich gebeten, für die Tontechnik zu sorgen. Kandidaten und Moderatoren werden auf einer Bühne hinter Tischen sitzen. PA etc. ist kein Problem, meine Sorge gilt eher den passenden Mikros.
Ich hab jetzt zwei Alternativen im Kopf: Entweder kriegt jeder Teilnehmer ein Gesangsmikro in die Hand, das würde halt dann voraussetzen, dass vor allem die Kandidaten mit diesen umgehen können und sie wirklich immer nahe am Mund haben, wenn sie was Relevantes sagen möchten. Zweiter Plan: Ich habe vier beyerdynamic mce86 Richtrohrmikros zur Verfügung und könnte ein fünftes ähnliches auftreiben, so dass man zumindest den Kandidaten jeweils eins per Stativ vor die Nase stellen könnte. Da wäre halt dann die Frage, was passiert, wenn sie sich z.B. ihrem Nebenmann zuwenden und nicht nach vorne raus sprechen. Die Moderatoren könnten dann je eine Handfunke bekommen, damit müssten die klar kommen.

Welche Lösung würdet ihr bevorzugen? Vielleicht gibt es ja auch ein paar Erfahrungswerte von ähnlichen Veranstaltungen, auch im Bezug darauf, wie viel "Mikro-Kompetenz" man von den Teilnehmern einer solchen Runde erwarten kann.
 
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Hallo Toni,

lange nicht gesehen :D

Mikro-Kompetenz würde ich in einer solchen Runde nicht voraussetzen, aber trotzdem würde ich es persönlich mit "normalen" dynamischen Mikros versuchen. Bei 5 Kandidaten wäre evtl. auch eine einzelne Handfunke ausreichend. Dann redet auch wirklich immer nur einer ;) Damit habe ich schon gute Erfahrungen gemacht.
Sonst halt 5 einzelne Mikros, das halte ich noch für überschaubar (+ Moderatoren).

Am Pult mußt Du feinfühlig mitregeln, die Pegel und Klangfarben werden eben schwanken.
Aber typischerweise geht es da ja nicht um akustische Ästhetik sondern um Verständlichkeit.

Grüße nach Nord-Ost,

der Omnimusicus
 
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lange nicht gesehen :D

In der Tat, dieses Mal ist es aber wohl nicht nötig, dass du helfend eingreifst...;)

Vielen Dank für deine Einschätzung.

Bei 5 Kandidaten wäre evtl. auch eine einzelne Handfunke ausreichend.

Daran haben wir auch schon gedacht, im Sinne von Debattendisziplin. Aber wir wollen dann doch vermeiden, dass sich die Kontrahenten mit Gewalt das Mikro aus den Händen reißen;). Ich denke mal, wir versuchen es tatsächlich mit den Gesangsmikros, gemischt wird wohl via Tablet auf einem XR18.

Ich hoffe, dass die Kandidaten ihr Mikro dann auch wirklich in der Hand behalten und es nicht zwischendurch mit viel Gepolter auf dem Holztisch ablegen oder so.

Für weitere Meinungen bin ich trotzdem noch dankbar.
 
Das hat doch genau für diesen Zweck eine Automix - Funktion. Zumindest laut Werbung :engel::evil:
(Das würde ich vorher aber mal testen, bevor ich mich damit ins Getümmel werfen würde)

Gruß
Christoph
 
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Ich hoffe, dass die Kandidaten ihr Mikro dann auch wirklich in der Hand behalten und es nicht zwischendurch mit viel Gepolter auf dem Holztisch ablegen oder so.

Genau das machen sie, manche setzen sich auch schon mal drauf. Und es wird zumindest einer dabei sein, der das Mikro trotz deiner Hinweise zuweit vom Mund hat :D
Wenn du keine anderen Alternativen, als die beiden oben angegebenen hast, würde ich die mit den Tischstativen vorziehen.

Ich mache sowas mit Schwanenhälsen von Electro-Voice mit umschaltbarer Charakteristik. Einstellung dann meist auf Niere, Low-Cut bei ca. 200 Hz, strammer Kompressor drauf (es könnte immer ein Schreihals dabei sein)
und es sollte laufen. Einpfeifen vorher nicht vergessen und mit der Parametrik entsprechende Kerben setzen.
 
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Hab ich mir schon gedacht, der eine sagt so, der andere so...;). Der Tipp mit dem hohen Low-Cut ist auf jeden Fall schon mal gut, schaun mer mal, was das noch wird.

Das hat doch genau für diesen Zweck eine Automix - Funktion. Zumindest laut Werbung

Ich hab mich grad nochmal eingelesen, es sieht wohl so aus, dass die Automixfunktion zwar im Gerät angelegt ist, im Moment aber nur durch eine DIY-App eines Users angesprochen werden kann. Keine Ahnung, was Behringer sich dabei denkt, die Updates bei Firmware und Steuerungssoftware kommen doch sehr spärlich. Das wär zwar ne tolle Sache, aber mir fehlt leider die Zeit, mich da bis Dienstag noch einzuarbeiten.
 
Ich habe heute bei der Raspberry Pi App nach der Automix-Funktion gesucht und nichts gefunden.
Das XR18 steht ganz oben auf meiner Wunschliste, daher beschäftige ich mich gerade damit.
Und die Raspi App habe ich verwendet, um den neuen Raspberry Touch Screen zu evaluieren (mache ich beruflich ;) ) und da war das der schnellste Weg, um ein Testprogramm mit höheren Anforderungen zu haben.
(Der 7" Raspberry Touch Screen ist übrigens gestochen scharf, aber hat nur 800 x 480 Pixel und die Touch Funktion müsste noch kalibriert werden - hab nur noch nicht rausgefunden wie das geht - da bin ich gerade dran).

Ja, auf der Behringer Seite ist das vollmundig beschrieben mit tollem Werbebild. Irgendwie typisch.
Noch trostloser ist wohl derzeit die X-Touch Geschichte, wo ja schon seit Jahren die Werbetrommel gerührt wurde, die Geräte ausgeliefert werden, aber die Hälfte des versprochenen Funktionsumfangs noch fehlt.
So was nennt man Banana Products - Produkt reift beim Kunden.

Gruß
Christoph
 
Die aktuelle X Air Edit Version (V1.3) bietet dir die Möglichkeit die Automix-Funktion zu bedienen. In jedem Kanal kannst du eine der beiden Automixgruppen aktivieren und eine Gewichtung einstellen:
XR18 Automix.png

ImMain-Bereich über die DCA Gruppen kann man die beiden Gruppen dann einschalten.
XR18 Automix Main.png


Wie gesagt das ist mit V1.3 in die Edit-App reingekommen, auch am Raspberry.
 
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Danke! Das 2. Kleine Bildchen habe ich schon gesehen, aber das 1. große nicht. So lange habe ich auch damit nicht rumgespielt. Das war ja auch ein Test für den Touch Screen und die Edit-App nur das Testvehikel. (ich schau mir das morgen trotzdem mal an ;) )
Gruß
Christoph
 
Die aktuelle X Air Edit Version (V1.3) bietet dir die Möglichkeit die Automix-Funktion zu bedienen.

Super, das hatte ich noch nicht entdeckt, vielleicht probiere ich das ja doch noch aus. Ich bin bis jetzt über das User-Forum nur auf diese Seite hier gestoßen:

http://sourceforge.net/projects/xairlivetoolbox/

So wie das implementiert ist, scheint es ja nicht allzu komplex zu sein. Vielleicht haben wir beim Aufbau der Bühne noch ein bisschen Zeit für einen Soundcheck mit ein paar "Dummy"-Kandidaten.
 
Ja, auf der Behringer Seite ist das vollmundig beschrieben mit tollem Werbebild. Irgendwie typisch.

Ähem, "typisch" ist allerdings auch ein wenig, dass der Behringer Kunden gern mal nicht wissen wie das eigene Equipment funktioniert, sich erstmal öffentlich (!) drüber beschweren und danach rausfinden, dass es doch geht. Zwei Sekunden Googeln und alles wäre geklärt gewesen :)

http://forum.music-group.com/showthread.php?8637-Update-X-AIR-EDIT-V-1-2-Released

Zum Thema: Automix ist eine feine Sache, allerdings geht die Frage des TE - zu recht - in eine ganz andere Richtung. Automix funktioniert nur, wenn es vernünftige Signale gibt, und da tut Toni gut daran, sich einen Kopf drum zu machen solang er noch reagieren kann.

Toni: Die Beschallungssituation welche du vorfinden wirst ist sehr suboptimal, sowas ist per Definition meist eher Schadensbegrenzung. Nicht vorhandene Mikrofondisziplin, unwägbare Publikumslautstärke, hitzige Debatten, evtl. schwierige Raumakustik - es ist schwer vorauszusagen, an welcher Stelle du die größten Probleme bekommen wirst. Daher sollte man nicht auf eine Lösung setzen sondern diverse "Verteidigungslinien" einziehen.

Ich würde folgendes tun (viele Wege führen nach Rom, ich habe schon bei diversen Technikern ganz unterschiedliche Ansätze erlebt, dies ist nur eine subjektive Einschätzung):

* Ich würde mir eine "professionelle" Konsole mit Fadern besorgen. Einfach weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass es in solchen Situationen wichtig ist, mehrere Dinge gleichzeitig tun zu können und die Augen dabei auf der Bühne zu haben, und auch weil der X18 ein paar andere, wichtige Dinge fehlen. Die X18 ist klasse, versteh mich nicht falsch, aber zum einen ist sie eben Tablet-Gebunden, zum anderen kann die X18 soweit ich weiß keine Ausgänge verzögern. Ich bin da nicht so richtig drin, da ich zur Zeit nur auf X32, GLD etc. mische.
In jedem Fall sind Delay Lines in feedbackgefährdeten Situationen für mich das Mittel der Wahl. Damit hat man schon mal ein Problem gelöst, nämlich das der Sprachverständlichkeit im hinteren Raumteil. Manchmal macht es sogar Sinn, die Main PA ein wenig in den Raum zu versetzen (um mehr Abstand zum Podium zu bekommen) und die ersten Reihen nur mit Frontfills zu versorgen. Ob das praktikabel und zielführend ist, kommt natürlich sehr auf den Raum an. Ohne Delayline wirst du im schlimmsten Fall das Problem haben, dass es vorne koppelt, während von hinten permanent "etwas lauter bitte" kommt. Daher würde ich sagen, zumindest eine Delayline ist schon mal ein drittel der Miete.

* Dann ist es bei solchen Jobs unbedingt notwendig, die PA gut einzustellen, am besten wirklich einzumessen und die Mikros anschließend nochmal einzupfeiffen, mit LoCuts zu versorgen etc.. Das ist dann das zweite Drittel der Miete.

* Die Frage der Mikrofone ist natürlich ebenfalls wichtig. Handhelds würde ich aus mehreren Gründen unbedingt vermeiden. Zum einen machen die nur Sinn, wenn jemand weiß, wie er mit sowas umgehen muss, sonst wird sowas eher zur Gefahr. Natürlich kann man es den Leuten erklären, in der Regel bleibt davon aber nichts hängen und Politikern im Wahlkampf will man grundsätzlich auch nur ungern im Weg stehen.
In jedem Fall kann es in so einem Setting zu Pegelschwankungen kommen, die auch ein Kompressor nicht mehr ausbügeln kann, z.B. wenn zwei Personen, eine laut, eine leise aus irgendeinem Grund die Mikros wechseln. Dann überfährt's dir die Eingangsstufe, da sagt der Kompressor auch nix mehr und du kannst nix machen außer schnellstens den Gain runterzuziehen (da wären wir auch wieder bei einer Hardwarekonsole). So oder so wäre das so ein typisches "Void" Szenario.
Zum anderen sind diese eben Handheld - abgesehen von Bauchnabelrednern hast du dadurch noch das zweite Problem, dass die Mikros dem Redner ausgeliefert sind, auf den Tisch gelegt werden, an Klamotten gerieben werden, es wird drauf rumgetrommelt, Kabelsalat veranstaltet oder bei Funkmikros damit weggerannt etc.pp.. Du hast also dann nicht mehr nur das Problem, den Redner laut genug zu bekommen, sondern zusätzlich das Problem, alles andere leise genug. An der Stelle steigt dann auch Automix aus, denn das funktioniert nur bei ausreichend Differenz zwischen Redner und Rest.
Zu guter Letzt sind solche Mikros bei Diskussionen eher ungern gesehen, da man sie eben immer im Gesicht hat.

Daher würde ich eine Doppelstrategie vorschlagen. "Echte" Rednermikros auf Schwanenhals, davon eins pro Nase. Dazu zwei, drei kleinmembran Kondensatoren, Niere oder Hyperniere, welche unauffällig den gesamten Bühnenbereich abdecken. Somit kannst du einen Pegelabfall durch Kopfdrehen ausgleichen. Das ganze kannst du sogar per Ducker automatisieren. Je lauter die Signale aus den Rednermikros, desto leiser werden die "Raummikros". So kannst du unnötigen Soundbrei verhindern. Evtl. brauchts die Kleinmembranen garnicht, aber ich würde sie auf jeden Fall hinstellen und einrichten sofern Zeit dafür ist. "Haben" ist immer besser als "brauchen". Wenn du beim Lesen dieser Zeilen denkst "oh Gott, was hat der genommen?!", dann lass die Kondenser weg - bei sowas muss man wirklich genau wissen was man tut, sonst geht das nachhaltig schief.

* Für die Moderatoren wären dann vermutlich Funkmikros das beste, diese wissen in der Regel, wie man mit einem Mikrofon umgehen muss.

* Automix würde ich zwingend vorher ausprobieren, kann praktisch sein, aber du musst zum einen wissen, wie es genau funktioniert und reagiert, zum anderen musst du wissen was du tun musst, wenn es nicht funktioniert.

Das wäre meine Einschätzung, vielleicht hilft's.

Ps.: Wenn es unbedingt Handhelds sein müssen, dann sei dir das Beyerdnamic M88TG an's Herz gelegt. Das klingt noch gut, wenn ein SM58 schon zum Feedbackgenerator mutiert ist.
 
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Da wäre halt dann die Frage, was passiert, wenn sie sich z.B. ihrem Nebenmann zuwenden und nicht nach vorne raus sprechen.
Dazu noch ein Hinweis: Die Nachteile dieser Situation lassen sich durch eine bogenförmige Anordnung der Tische ein wenig einschränken.

Eine gut eingemessene und zum Saal paßende PA hatte ich allerdings vorrausgesetzt, Tony schrieb ja auch "PA etc. ist kein Problem".
 
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Ähem, "typisch" ist allerdings auch ein wenig, dass der Behringer Kunden gern mal nicht wissen wie das eigene Equipment funktioniert, sich erstmal öffentlich (!) drüber beschweren und danach rausfinden, dass es doch geht.

Liegt ja vielleicht auch ein bisschen daran, dass es sowas wie ein Handbuch gar nicht gibt und Funktionen, die beworben werden, erst nach und nach per Firmwareupdate realisiert werden:rolleyes:, aber lassen wir das, das XR18 soll ja nicht unbedingt Thema diese Threads sein.

Vielen Dank ansonsten für die Tipps, leider kommen so Dinge wie Frontfills, Rednermikros mit Schwanenhals etc. nicht in Frage, da das Ganze eine "no-budget"-Geschichte ist und ich halt mit dem arbeiten muss, was da ist. Das dürfte aber auch den Teilnehmern und den meisten Zuschauern bewusst sein, insofern ist es nicht ganz so dramatisch, wenn nicht alles perfekt ist, schließlich handelt es sich ja auch nicht um den Landtagswahlkampf, sondern um die Bürgermeisterwahl in einer Kleinstadt.
Die Anlage ist fest in der Halle installiert und einigermaßen brauchbar, auch eine Delayline gibt es, insofern sollte bei der Benutzung von dynamischen Handhelds weingstens das Feedback kein allzu großes Problem darstellen.
 
dass es sowas wie ein Handbuch gar nicht gibt und Funktionen, die beworben werden, erst nach und nach per Firmwareupdate realisiert werden
Ich habe gerade eben mit einem befreundeten Händler gesprochen, und der hat etwas ähnliches gesagt. Nur nicht bezogen auf eine Marke sondern auf die gesamte Branche. Es mag ja hier und da Ausnahmen geben, aber die Teile werden mit immer heißeren Nadeln gestrickt bevor sie auf dem Markt kommen. Inzwischen muss man damit rechnen das das erste Jahr max. 70% der angekündigten Features eingebaut sind und das Teil nur alle paar Tage abschmiert. Das ist die Kehrseite der flexiblen Updatemöglichkeit bei modernen Geräten. Man kann die Hardware mit halbfertiger Software ausliefern, denn es ist ja recht leicht ein Update einzuspielen.
 
Das XR18 ja scheint inzwischen ganz brauchbar geworden zu sein, zumindest seit Version 1.3 der App. Aber Handbuch mit Bedienungsanleitung ist Fehlanzeige. Es gibt ein 25-seitiges Quick Start Guide (mehrsprachig - das müssen sich mehrere Sprachen teilen) in dem immerhin so Details wie gesetzte IP Adressen bekannt gegeben werden. Und mit der neuen Version der App kommt zumindest jemand klar, der grundsätzlich Ahnung vom Mischen hat und zumidest die Grundideen eines Digitalmixers kennt.

Richtige Anleitungen gibt es aber durchaus bei Mitbewerbern. Das Handbuch des Presonus Studiolive 16.0.2, das ich getestet habe ist richtig gut gemacht. Und das gibt es sowohl als .pdf als auch als gedruckte Variante!

Wenn es z.B. beim Raspberry Pi eine neue Hardware gibt, die mit anfangs spärlicher Info auf die Community losgelassen wird, dann lasse ich mir das gefallen. Das ist ein Bastelteil (solution looking for a problem), das für eine Community herausgebracht wird, die das dann mit Leben füllt.

Aber ein Gerät, das für einen speziellen Einsatzzweck (Mischpult) verkauft wird, sollte die versprochenen Eigenschaften haben inclusive einer Anleitung. Schön, dass es Userforen gibt und Bastler, die spezielle Bedienhilfen porgrammieren. Zu einem richtigen Produkt gehört aber alles dazu.
Behringer rührt tendenziell sehr früh die Werbetrommel, liefert dann irgendwann etwas, was eventuell noch nicht ganz ausgereift ist, und wenn man Glück hat, ist nach einiger Zeit der versprochene Funktionsumfang nutzbar. Meine Strategie ist daher, erst mal abzuwarten, bis sich das eingespielt hat. Und nach ab der 1. Ankündigung muss man derzeit schätzungsweise 4 Jahre +/- einrechnen, bis sich ein stabiler brauchbarer Zustand eingestellt hat.
Das war nicht immer so. Mein altes Eurorack Mischpult war gar nicht schlecht (habe es nur abgestoßen, weil es keinen eingebauten Hall hatte - mehr zu schleppen) und dazu gab es eine gute Bedienungsanleitung mit allen wichtigen Informationen.

Gruß
Christoph
 
Ich würde gerne an dieser Stelle folgendes zusammen fassen und eine Frage stellen:

in der Dorfhalle (ca. 200 PAX) eine Podiumsdiskussio
PA etc. ist kein Problem
Dies ist das primäre Problem.

Einpfeifen vorher nicht vergessen und mit der Parametrik entsprechende Kerben setzen.
Die Beschallungssituation welche du vorfinden wirst ist sehr suboptimal, sowas ist per Definition meist eher Schadensbegrenzung
Eine gut eingemessene und zum Saal paßende PA hatte ich allerdings vorrausgesetzt
Das muss auf jedenfall gemacht werden

Die Anlage ist fest in der Halle installiert und einigermaßen brauchbar, auch eine Delayline gibt e
Dies wäre als erstes zu prüfen.

Bevor man anfängt über solche Dinge wie Automixfunktionen nachzudenken, sollte zunächst abgeklärt werden, ob das vorhandene Werkzeug ausreichend ist.
Mikros sind anscheinend schon mal keine da.
Wie ist die Beschallungsanlage geartet? Was hängt da, ist das Material richtig eingestellt (Delay), wie ist die Schallverteilung (wohin strahlen die LS und wie sind diese gerichtet). Wie sieht es mit Reflexionen (schallharte Flächen wie Glas, Beton) aus? Wie wird das Publikum verteilt sein? Ist im Bereich des Podiums Direktschall von den vorhandenen LS zu erwarten?

Das wäre doch primär zu klären, als eine Automixfunktion. Wie schon geschrieben wurde, wird es wohl eher Schadensbegrenzung werden, denn die meisten Dorfhallen sind eher suboptimal ausgestattet. Funktioniert denn überhaupt noch alles?

Sitzen die Teilnehmer oder stehen diese?
Ich würde jedem Teilnehmer ein Mikro verpassen. Am besten ein Lavalier. Diese gibt es auch drahtgebunden. Ansonsten eben ein Kleinmembraner auf einem (evtl. unauffälligen) Stativ. Da tut es auch C1000 von AKG.

Mit diesen beiden Paramteren, Mikrofonierung und Beschallungsanlage, steht und fällt das ganze. Man kann mit guter Mikrofonierung und cleverem Filtern selbst einer suboptimalen Beschallungsanlage noch etwas abringen. Ich würde dringend empfehlen ein paar gute Mikros anzumieten, sofern eben keine vorhanden sind. Alles andere macht nur Stress.

Dazu noch eine Handmikro als Notnagel.

By the way... soll oder wird das Publikum mit in die Diskussion einbezogen? Dann wären 2-3 Stative mit Mikro im Raum verteilt sinnvoll oder 2 Personen mit Mikroangel. Je nach Saalgröße ist es sehr nervend, wenn man die Fragen nicht bekommt bzw. die Personen auf dem Podium diese nicht verstehen.

da das Ganze eine "no-budget"-Geschichte ist
In diesem Fall würde ich dringend dazu raten die Finger davon zu lassen. Nur allein des Guten Willens wegen wird man, wenn es schief geht, dich in die Pfanne hauen.
 
In diesem Fall würde ich dringend dazu raten die Finger davon zu lassen. Nur allein des Guten Willens wegen wird man, wenn es schief geht, dich in die Pfanne hauen.

Das ist eine Seite der Angelegenheit. Die andere ist, dass damit Technikern, welche ihre Brötchen mit sowas verdienen, Jobs zerhauen werden. Gerade eine politische Veranstaltung in Wahlkampfzeiten MUSS mit entsprechendem Budget ausgestattet sein. So eine Dienstleistung inkl. Material kostenlos anzubieten ist immer schwierig. Ich will nicht die große Moralkeule schwingen, kenne ja auch die Hintergründe nicht, ich nehme mal an du bist Mitglied der Partei, dann hat das natürlich eine gewisse Berechtigung, wenngleich auch in diesem Fall suggeriert wird, dass man sowas ja "mal eben nebenbei" machen kann. Einen guten Preis machen ja, aber kostenlos...optimal ist das nicht.
 
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So, gerade komm ich zurück von der Veranstaltung, und um es vorweg zu nehmen, es hat ganz gut funktioniert. Ich habe den Kandidaten je ein dynamisches Mikro hingelegt und die konnten auch ganz gut damit umgehen. Es lief nicht alles ganz glatt, aber im wesentlchen war es aus meiner Sicht eine gute Veranstaltung. Vor allem der EQ des XR18 hat sich als sehr hilfreich erwiesen.

Trotzdem oder deshalb würde mich schon noch eine kurze Diskussion hierzu interessieren:

In diesem Fall würde ich dringend dazu raten die Finger davon zu lassen.

So eine Dienstleistung inkl. Material kostenlos anzubieten geht eigentlich nicht...

Das kam für mich schlichtweg gar nicht in Frage, da ich kein professioneller Dienstleister bin, sondern halt zufällig als Mitglied des ausrichtenden Vereins am meisten Ahnung und Zugriff auf entsprechendes Material habe habe, so dass es halt heißt, "Du kriegst das doch hin, oder nicht?"
Ich habe also weder tatsächlich die Möglichkeit, die Finger davon zu lassen, weil die Veranstaltung halt irgendwie laufen muss, noch irgendwie einen Preis aufzurufen, weil ich halt kein Profi bin und auch kein Etat für meine Dienste vorhanden ist.

Es ist mir klar, dass das für diejenigen unter euch, die mit Tontechnik ihr täglich Brot verdienen, eine beschissenen Situation ist, aber läuft es nicht oft so? Zumindest meiner Erfahrung nach gibt es schon einige Events, bei denen die Tontechnik halt eher Glückssache ist und man froh ist, irgendwas zu verstehen. Andererseits gibt es auch als Amateur Möglichkeiten, relativ günstig auf viele Features zuzugreifen, von denen man vor ein paar Jahren nur geträumt hätte.

Interessant wär vielleicht auch die Frage, ob ein Profi in diesem Kontext tatsächlich einen Mehrwert bieten kann oder ob mittlerweile die Technik so weit vorangeschritten ist, das dass jeder Depp hinkriegt.;):D
 
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Es ist mir klar, dass das für diejenigen unter euch, die mit Tontechnik ihr täglich Brot verdienen, eine beschissenen Situation ist, aber läuft es nicht oft so?
Ja, und genau das ist das Problem was ich versuchte anzusprechen. Innerhalb gemeinnütziger Vereine etc. ist das aber in der Tat ein bisschen anders gelagert.

Interessant wär vielleicht auch die Frage, ob ein Profi in diesem Kontext tatsächlich einen Mehrwert bieten kann oder ob mittlerweile die Technik so weit vorangeschritten ist, das dass jeder Depp hinkriegt.;):D
Ernsthaft?
 
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