Verstärkte Geigen: Vorstellung verschiedener Lösungen

Stollenfiddler
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Eine akustische Geige kann im Wohnzimmer sehr laut sein. Auf der Bühne, im Kontext von Schlagzeug, Bläsern und E-Gitarren, ist sie kaum noch wahrzunehmen. Verstärkung ist erforderlich, am besten „out of the box“, wohlklingend, durchsetzungsstark, frei von Rückkopplungen und für ganz kleines Geld. Diese Ansprüche lassen sich nicht erfüllen. Und anders als in der Welt der Gitarren und Bässe, gibt es für Streicher auch keine vorgefertigten Lösungen, mit denen man zumindest nichts falsch machen kann. Zu unterschiedlich sind Anforderungen, Voraussetzungen und Ziele. Dennoch treten überall die gleichen Probleme auf, die mit einer Vielfalt von Lösungsansätzen angegangen werden.
Denn es ist nicht der Spieler und die Geige allein, die den Klang machen. Der kommt erst aus dem Lautsprecher. Und alles, was sich zwischen Fingern und Lautsprecherkalotte befindet, hat irgendwie Auswirkungen auf den Klang. Nachfolgend können ganze Setups vorgestellt werden, um Einsteigern in den Bereich der verstärkten Geigen Orientierung und Inspiration anzubieten.

Der Stollenfiddler
Neuwert gesamt ohne Bogen: ca. 2.000 Eu.
Vorab: mein musikalischer Hintergrund bewegt sich auf dem Level „ambitionierter Hobbygeiger“. Trotz vieler Jahre klassischen Unterrichts hat es mich immer zur Popmusik gezogen. Eine fast 20jährige Spielpause hinterließ auch spieltechnisch ihre Spuren, ein langsamer Wiedereinstieg ermöglichte jedoch das Mitwachsen der E-Geigen-Klangkette, vom „leise Üben im Mehrfamilienhaus“ zum „Stargeiger auf dem Stadtteilfest“. Mein Klangideal hat sich in der Jugend geprägt und findet sich irgendwo zwischen FarFarello und den Dexys Midnight Runners wieder, heute zieht es mich auch gelegentlich in die Ecke Multikulti und Jazz, beides sehr inspirierend, aber auch anstrengend. Ziel des Setups: feedbackresistente, angenehm klingende Geige mit möglichst akustischem Sound.






Geige: Alta E-VLN2203. Wird nicht mehr hergestellt. Eine passive E-Geige mit einem einzelnen Piezo-Pickup unter dem Steg, unterhalb der G-Saite. Der Klang der Geige kann über leichtes Stegrücken stark verändert werden, Frequenzgang und Stärke des Signals haben eine gewisse Streuung. Steht der Steg richtig (hier: ca. 1° in Richtung Griffbrett geneigt), dann liefert die Alta ein kräftiges Signal mit leichten Überhöhungen im Bereich 2,8kHz. Saiten: Corelli Crystal

Bögen: Bogenbauer „Sturm“, gefühlt schwerer Bogen, minimal kopflastig + Carbondix ****, der auch mal hochgeschmissen werden darf. Kolophonium: Pirastro Oliv.

Preamp: Fishman EQ Platinum Pro – ein toller Preamp für Streicher: parametrische Mitten lassen die „Quieksbereich“ der Geige gezielt reduzieren. Ein regelbarer Boostschalter, Gürtelclip für die kurze Verbindung zur passiven Geige. Fast perfekt, allein die Leichtgängigkeit der Regler ist suboptimal für die Bühne. Wenn es an Durchsetzungsstärke mangelt: die fiesen Mitten vorsichtig weniger absenken, schon fühlt sich der E-Gitarrist, als müsse er seinen Amp weiter aufdrehen.

Effekte: Digitech RP-355 Multieffekt. Ich nutze unterstützend den EQ, den Hall und das Volumenpedal, gelegentlich das WahWah, selten Oktaver, Chorus und Zerre. Ein Multieffekt ist ein tolles Spielzeug, birgt aber die Gefahr, den Sound zu vermüllen und das Wesentliche aus den Augen zu verlieren: fein Geige spielen.
Als Delay nutze ich eine Vox Timemachine, Features: Tapdelay, Digitaldelay, Bandechosimulation, Signalkappung im Delay (HiFi-LowFi). Eigentlich ein Special-Interest-Delay für Joe Satriani Fans, war zunächst wenig begeistert, weil es auch den Originalklang subtil ändert, irgendwie ist es aber doch ein tolles Ding. Nutzung als Tap-Delay, clean.

Verstärker: QSC K-8. Eine aktive Fullrange-Aktivbox mit mächtig Dampf unter der Haube und einem seidigen Umgang mit den Obertönen. Kommt auch bei Auftritten mit gestellter PA als extra Geigenmonitor mit auf die Bühne und liefert dem Toni einen feinen Line-Pegel.

Sonstiges: div. Kabel unterschiedlicher Länge, der K&M Geigenhalter zur Befestigung am Mikroständer, sowie ein umgebauter Notenständerpfosten als Halter für die Ersatzgeige (Yamaha EV-120, kommt nur mit als Versicherung und Beruhigung der Gemütslage). Nagelknippser, Feuchttücher mit Alkohol gegen Klebefinger, Fieldrecorder LS-12
Was sind die „Kernelemente“ des Setups, wo ist Spielraum?
https://soundcloud.com/user-878867123/stollenfiddler_altademo
(Sorry für mono auf einer Box und Unsauberkeiten der Spielweise)

Aus meiner Sicht sind klangentscheidend der Preamp (am kurzen Kabel, max. 1,5m, ansonsten Verlust der Obertöne) sowie die hochwertige Aktivbox. Weiter wichtig ein guter Halleffekt. Geigen habe ich mehrere probiert, vom Klang her sind die ähnlich problematisch, nix was sich nicht richten ließe, Saitenlage und Handling sind gefühlt wichtiger. Ich bevorzuge die passive Geige, weil so der Preamp leichter zu wechseln ist. Bei den Effekten ist Vorsicht und Probespiel angesagt: einige Bass- und Gitarreneffekte schlucken Obertöne. Das hört man nicht sofort, aber der Geigenklang verliert seine Lebendigkeit, das Signal bekommt dann diesen typischen E-Geigen-Sound. Amp- und Boxensimulationen bringen der Geige aus meiner Sicht nichts.
 
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Ich spiele hauptsächlich eine A-Violine mit Barcus-Berry Stegabnehmer (Piezo). Fotos muss ich mal nachreichen.

Bögen: Zwei Carbonbögen, bei denen ich von meinem Geigenbauer die Bespannung hab kürzen lassen. Bei Open-Airs hat mich es fertig gemacht, keinen Spannung mehr auf den Bogen zu bekommen, wenn die Luftfeuchtigkeit zu groß wurde.
Edit: 1. Bogen: Alfred Stingl by Höfner AS56 V4/4 Carbon Violin Bow
2.Bogen: wooDIX Carbon Violin Bow 4/4


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Erst hatte ich nur das Boss-ME 50, mußte aber am Mixer immer gewaltige Verrenungen machen, um einen akzeptablen Klang hinzubekommen.
Dann wurde mir es auch leid, fremden Technikern immer meine Klangvorstellungen beschreiben zu müssen, die sie meist eh nicht verstanden.

Also kam als Ergänzung der L.R.Baggs Acoustic DI dazu (Vorverstärker, Klangregelung , Notchfilter und DI). Achtung: Nur Phanthomspeisung oder 9V-Batterie, kein Netzteilanschluss!

Den anderen EQ nehme ich eigentlich nur für meine E-Violine ...oder als Booster, wenn es mit den Kollegen mal wieder durchgeht. ;)

Das andere Teil ist der AudioTechnica Funkempfänger, weil ich eigentlich nur noch über Funke spiele. Der hat zwei umschaltbare Ausgänge, da will ich mir noch mal was für die E- Geige einfallen lassen.

Dann noch die Stromversorgung über die sich auch andere Musiker neben mir einklinken können und das wars auch schon.
Alles im Case https://www.thomann.de/de/thon_effect_pedal_case_small.htm spart ca. 15 Minuten beim Auf-u. Abbau.
 
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Hi robbert,
gehst Du konsequent und immer über eine gestellte PA / Monitore, oder hast Du auch noch einen Amp für Kleingigs bzw. Geigenmonitoring?
 
@Stollenfiddler
Wenn ich mit Band spiele, gehe ich immer direkt ins Pult bzw. in die Stagebox, spiele also über die PA und Monitore der Band.
Früher habe ich öfter noch eine aktive Box mitgenommen; das habe ich mir aber abgewöhnt.
Ich habe 2 RCF-Pärchen, die 522A und die 310A, ein db-technologies Pärchen opera ???(je 250 W/RMS) und noch ein weiteres aktives Monitorpärchen vom T.
Auch bei meine Solo-Geschichten baue ich mir ganz ganz selten mal einen Monitor auf, dann gebe ich mir meist die Summe auf den Monitor.

Ein Spruch meinerseits wird mittlerweile gerne von meinen Kollegen zitiert: "Denkt dran, alles was ihr aufbaut müsst ihr später auch wieder abbauen..." ;)
 
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Toller Thread! Ich denke es ist ein guter Ansatz die verschiedenen Möglichkeiten an einer Stelle als "Wissensbasis" zu sammeln. Aus diversen anderen Beiträgen von mir wisst ihr ja schon großteils was ich mache und welches Equipment ich verwende.
Vieles steht ausführlich im meinem Review des Marshall AS50D Akustikverstärkers, im Review der Yamaha DBR12 Aktivlautsprecher und letzten Endes im Review meiner Carlo Giordano E-Geige incl. Umbau und Einbau des Digitalsenders.

Ich spiele Geige vorallem in einer Worship-Band im Sall unseres Gemeindezentrums und wechsle dabei zwischen E-Gitarre und E-Geige. Das geht von der Stilrichtung von Rock über Pop, bis Baladen und Instrumentalmusik.
Wir haben eine große fest installierte PA mit Digitalpult um unseren Sall so zu beschallen, dass ca. 250-300 Menschen gut mitsingen können und dabei die Band gut hören.
Wir spielen mit echtem Schlagzeug und haben eine entsprechende Monitorlautstärke.

Wir sind zur Zeit drei Bands, die sich Sonntags durchwechseln und an unterschiedlichen Terminen direkt im Saal üben.
Dazu kommt unsere Rockband SALTSHAKERS, die bei Worship Abenden, Konferenzen, Hochzeiten und ähnlichen Anlässen zum Einsatz kommt.

Es ist natürlich der Traum eines Musikers, wenn man mit leichtem Gepäck kommen kann und alles Grundlegende vor Ort vorhanden ist!

Dadurch, dass ich also teilweise mehrmals die Woche auf- und danach wieder abbaue, ist das hier schon immer meine Devise:
"Denkt dran, alles was ihr aufbaut müsst ihr später auch wieder abbauen..." ;)

Also ist mein Equipment kompakt, transportabel und innerhalb von ca. 8 Minuten auf- und auch wieder abgebaut:
Ich brauche meine E-Geige, meine E-Gitarre und eine Tasche in der mein Modeller, Funk, Mikro und alle benötigten Kabel und Netzteile sind.
Mein modifizierter Mikrofonständer mit Geigen-, Gitarren- und Padhalter ist in der Gemeinde deponiert und dann schnell auf der Bühne:
Als Monitor steht ein Gemeindemonitor, oder einer, oder zwei meiner Yamaha DBR12 vor mir.
Das Monitorsignal kommt vom Pult und mein Modeler (line6 POD HD500) ist direkt am 2. Kanal des Monitors angeschlossen. Dadurch kann ich meine Lautstärke selber beeinflussen und habe den unveränderten Sound und kann ihn besser beurteilen.

Verstärkt wird meine E-Geige:

Durch meinen Modeller habe ich wirklich jede Menge Möglichkeiten zur Klangkorrektur und alle Effekte, die man so braucht.
Sogar einen 42s-Looper. :juhuu:
Ich habe den Verstärker-Erweiterungspack gekauft und der Akustik-Verstärker ist richtig genial für akustische Instrumente und klingt gut.
Man kann direkt am Bass-, Mitten-, Höhen- und Presence-Regler drehen und hat somit das wichtigste sofort beeinflussbar im Griff.
Durch die Speicherung und alle damit verbundenen Vorteile ist das echt ein "sorgenfrei-Gerät" und man hat leichtes Spiel beim Soundcheck: Am Pult wird am EQ nichts mehr korrigiert :great:

Durch die vier Air-Turn-Taster kann ich auf meinem 10"-Android-Tablett in der Setliste und auf den mehrseitigen Noten vor- und zurückblättern, sowie das Metronom starten und stoppen und auch eine Playback/Begleit-MP3 starten.
Dabei ist es per 3,5mm Miniklinke direkt am POD HD500 angeschlossen.

Wirklich genial ist der Funk, vorallem durch den Einbau in die Geige. Dadurch entfällt das Kabel über das ich viel öfter gestolpert bin wie über das Kabel meiner Gitarre, da es eben näher am Körper und vor dem Körper herunterkommt.
Durch den Funk habe ich Bewegungsfreiheit und Sicherheit für die Geige, da keiner vorbeilaufen und über das Geigenkabel stolpern und damit die Geige vom Ständer reißen kann.

Der Empfänger ist klein und passt sogar mit in den Geigenkoffer wenn ich ohne Modeler nur mit dem Marshall unterwegs bin:

Denn wenn es mal eine kleinere Veranstaltung ist, kommt mein Akustikverstärker Marshall AS50D zum Einsatz.
Teilweise als Beschallung auf dem Boxenständer, oder als Monitor und Mini-Mixer auf dem Boden.
Wenn er als Monitor und Mixer fungiert, wird z.B. eine Yamaha DBR12 auf einem Boxenständer an den DI-Ausgang des Marshall angeschlossen.
Dann kann man zu zweit Singen, Gitarre & Geige spielen und alles für sich und das Publikum verstärken.
Z.B. bei einer Beerdigung, oder einer Hochzeit.
Hier und hier habe ich näheres dazu geschrieben.
Alles in allem habe ich wirklich gute Geräte und eine gute E-Geige um verstärkt spielen zu können! :m_vio:
Wenn ich jetzt entscheiden müsste, würde ich genau die gleichen Dinge wieder kaufen und die gleichen Dinge bauen! :great:

Ich habe noch eine akustische Geige mit Piezo-Tonabnehmer zwischen Decke und Stegfuß. Die ist auch klanglich mittlerweile gut geworden.
Darüber werde ich aber mal an anderer Stelle einen Review schreiben.

Ich hoffe ihr konntet meinen Gedankengängen und Erklärungen folgen. Ansonsten fragt einfach nach :D
 
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Stollenfiddler, die Vorstellung Deines Equipments hier im MB fand ich schon klasse! Bist ja einer der wenigen von uns, der auch mal akustische Beispiele liefert. (Würd ich mich,- allerdings mit gutem Grund- noch lange nicht trauen.) Ich fand auch manche der Sounds, -kennst ja mein ambivalentes Verhältnis zur E-Geige, garnicht so verkehrt.

Aaaber als ich jüngst in einem anderen medialen Zusammenhang mal über Dein Equipment im Bühnen-Einsatz gestolpert bin, fand ich´s ebenso wie fiddle (´s Geigen-Sound und auch Spiele), den ich mal mit seinem Equipment im live-Einsatz hörte, schon sehr überzeugend.

Den Song, den ich hörte, find ich übrigens, hast Du sehr schlüssig, knackig und gefühlvoll gespielt! Superschön! Jedenfalls, ich muß schon sagen, im akustischen Dickicht eines Bühnengeschehens macht sich Deine Geige mit dem Equipment, falls es ungefähr deckungsgleich mit dem hier vorgestellten ist, verflixt gut! Dagegen wirken die obigen Klangbeispiele,- aber das liegt in der Natur der Sache-, noch etwas steril.

Da ich mich dort nicht registriere, hier an dieser Stelle nochmal symbolisch Kekse! :great:
 
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Hi GeiGit,

danke für diese ausführliche Vorstellung deines Sets. Kannst du nur eben sagen, welche Funke du für die Geige benutzt? Entweder finde ich es in deinem Text nicht oder ich hab es übersehen.

mfg
Alex
 
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Es ist ein Line6 Relay G30 (siehe letzter Link).
Hier habe ich erst kürzlich noch was zum G30 geschrieben:
Workshop Line6 Relay G30
Das hier ist eine gute Befestigungsmethode wenn man den Sender nicht einbaut:
So mache ich das an meiner akustischen Geige ;)
 
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GeiGit,

vielen dank. Ja ich würde die Funke an meine E Geige dranhängen. Kabel nerven wirklich. Da muss ich dir Recht geben. Aber wenn der Sound dadurch nicht versaut wird, dann ist ja alles gut, weil von Gitarristen kenne ich, dass diese behaupten, der Sound würde an Fülle und an Mitten verlieren, wenn sie eine Funke statt Kabel benutzen. Kannst du zum Sound noch etwas sagen ?

mfg
Alex
 
Bei mir ändert sich der Sound kein bisschen! Und das ist ja genau das geniale an diesem Sender!
Er hat 1,3 MegaOhm Eingangsimpedanz und hält 3V Pegel aus! Die meisten Hersteller nennen ihre Werte da gar nicht, wer weiß warum.
Im Grunde genommen ist es ganz einfach: Sowohl bei passiver E-Gitarre, bei passiver A-Gitarre und bei passiver E-Geige wird eine unterschiedliche Einganzimpedanz den Klang ändern. Das ist einfach so und zwar unabhängig davon, ob es sich um ein Funksystem, eine Fußpedal, eine DI-Box oder einen Verstärker handelt.
Nur die aktiven Instrumente haben ihre Impedanz-Anpassung bereits intern eingebaut. Passive Instrumente werden vom Eingang, vom Kabel und der Kabellänge klanglich beeinflusst.
Da mein HD500 eine Eingangsimpedanz von 1 MegaOhm hat, ist der Klang (bis zu ca. 4 Meter Kabellänge) identisch.
Wenn dein Verstärker, Dein Fußpedal oder was auch immer bei Dir der erste Eingang ist, aber z.B. nur 300 KiloOhm Eingangsimpedanz haben sollte, dann wird darüber der Sound höhenreicher und bassärmer, also etwas "schärfer" sein.
Insofern wird sich der Klang "im Normalfall" beim G30 nicht ändern, es sei denn die Voraussetzungen mit Kabel sind eigentlich schlecht für ein Piezo-System. Dann wäre der Funk sozusagen besser und würde neutraler übertragen und dadurch einen "anderen" Sound haben, auch wenn das eigentlich der richtige Sound ist.

Ich hoffe Du verstehst was ich meine.
 
Da bleiben keine Fragen mehr offen. Danke
 
Da stelle ich doch auch mal gerne meine Lösung vor. Fotos kommen in 2 Wochen, wenn ich wieder im Proberaum war.

Neuwert: zu viel

Voraussetzung und Ziele: Verstärkung der Geige und Gitarre im Wechsel in einer Folk-Rock/Metal Band. Die E-Geige übernimmt teilweise auch die klangliche Funktion einer E-Gitarre. Grundsätzlich möchte ich auch die anderen Instrumente nutzen können.

Instrumente: Wood Violins Viper (6 Saiten, passiv, Barbera Steg), Akustikgeige mit Shadow Nanoflex SH945 Tonabnehmer (aktiv), mehrere E-Gitarren (Ibanez, aktive und passive), 1 Ibanez Soundgear Bass (bei Gelegenheit), klassische Akustikgitarre mit Tonabnehmer und Mikro.

Bögen: Carbondix Futura und Carbondix***

Verstärker: Kemper Profiling Amp (KPA) mit original Remote / Fußleiste und Mission Engineering Expression Pedal. Gewicht: Alles zusammen < 7kg.

Box: Hughes&Kettner TM112 Gitarrenbox an Palmer Macht 402 Endstufe. Dient nur als Backup, falls das InEar versagen sollte.

Sonstiges: Shure 1-Kanal und AKG WMS40 Pro Flexx Funksystem, LD Systems MEI1000X InEar System, Shure SE215 Kopfhörer mit angepassten Conchas, Behringer Linemixer, Morley ABC Schalter

Das System ist der HAMMER. Der Kemper Amp ist ein digitaler Amp, der in der Lage ist, den Sound von anderen Amps zu „klau…“, pardon, äh, zu profilen. Dazu stellt man ein Mikrofon vor die Box und schließt den Kemper an das zu profilende Vorbild an. Dann schickt der Kemper 30s UFO Sounds an den anderen Amp, dann spielt man noch ein bißchen Gitarre als Refining und fertig ist die digitale Kopie. Zumindest in der Theorie. In der Praxis spiegelt sich der Aufnahmeraum, das Mikro, die Positionierung etc. deutlich im Klang des Profils wider. Aber das macht auch nichts, es gibt käuflich zu erwerbende Profilpacks und auch jede Menge, in meinen Ohren häufig gut klingende Profile im freien Internet, mittels dem RigExchange Server von Kemper. Sehr schicke Sache.
Das Tolle am Kemper ist, dass man ihn auf praktisch jedes Instrument vernünftig einstellen kann, z.B. in der Eingangsempfindlichkeit. Die Soundbearbeitung erfolgt dann in 3 Sektionen: 1 Stomp (Bodeneffekte), 2 Amp+Box, 3 Posteffects (Reverb, Delay, etc.). Daher kann man beispielsweise am Anfang einen EQ legen, der der Piezosound der Geigen etwas glättet etc. Eine hervorragende Hilfe ist auch der Direct Mix Parameter in der Amp Sektion. Eine stark verzerrte E-Geige klang bei mir bislang immer relativ scheußlich, weil dann die Streichgeräusche und der Piezosound häufig überbetont wurden. Durch den Direct Mix Parameter kann man zum verzerrten Amp Sound noch einen Anteil des eigentlichen Cleansignals (nach der Stomp Sektion) hinzumischen und das dadurch entschärfen und die Durchsetzungsfähigkeit bewahren. Insgesamt lässt sich der Amp auch nach kurzer Einarbeitung sehr intuitiv bedienen.
Das ganze Signal kann man dann direkt an die PA schicken und parallel dazu in meinen persönlichen InEar Mixer. Ein 3. Signal geht dann (ohne Boxensimulation) an eine Gitarrenendstufe und eine kleine 1x12‘‘ Gitarrenbox, das ich bei Gigs aufdrehen kann, falls das InEar Probleme bereitet.
Mit dem Setup kann ich von sanfter Akustikgeige auf einer Hochzeit bis zu einer Metal-Geige oder eben auch E-Gitarre etc. im Bandkontext jeden Sound basteln und live mit wenig Schlepperei sauber und ohne Rückkopplungen realisieren.
Ich bin sehr zufrieden damit und fühle mich langsam auf dem Ende nach der Soundsuche, auch weil ich noch gefühlt beliebig viele Variationsmöglichkeiten mit dem System zum ausprobieren habe. Nur über die Gesamtkosten möchte ich lieber nicht nachdenken…
 
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So, hat sich so Einiges entwickelt hier mal ein kleines Update:

E-Geige: Alta E-Vln und Yamaha YEV-104
  • Funkübertragung: the t.bone GigA Pro Pedal Set

Kleines Besteck:
  • Yamaha THR5a, reicht für Akustiksessions, inklusive Hall, Tap-Delay und Compressor

Großes Besteck:
Pedalboard mit (Reihenfolge gemäß Signallaufweg)
  • Preamp: Fishman Platimum Pro (allerfeinste piezooptimierte Klangregelung, Kompressor, Stimmgerät)
  • WahWah (Behringer Hell Babe) - cooles Teil, weil es sich bei Bewegung aktiviert und deaktiviert bei einstellbarem Stillstand
  • Zerre: Behringer Custom Metal keine Ahnung mehr, gibts auch nicht mehr neu, hab aber lange nach dem Ding gesucht...
  • Octaver: TC-Electronics Sub`n up (kenne keinen anderen Octaver der mit Geige funktioniert, geht auch nur im Mono-Modus)
  • Hall 1: TC-Electronics Hall of Fame Mini
  • Hall 2: TC-Electronics Hall of Fame
  • Delay: Vox Timemachine
Amp: QSC K8

Die Zerre ist der schwierigste Effekt, niemals verzichten möchte ich auf den Preamp, Hall und Delay. Octaver und Wahwah werden nur selten genutzt, sind halt echte "Effekte"...
 
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