Verstärker nach Röhrentausch erst leise, dann ausgegangen

marcello343
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Hallo an alle,

ich bin gerade ehrlich gesagt etwas verzweifelt. Ich habe einen Fender Performer 650, es handelt sich um einen Halbröhrenverstärker mit Vorstufenröhre.
Da der Verstärker über 25 Jahre alt ist und die Röhre nie gewechselt wurde, er aber klanglich eben angefangen hat nachzulassen habe ich die alte Röhre eine 12ax7 bzw. ecc83 gegen eine neue gleichen Bautyps von Mesa getauscht.
Als ich den Amp jetzt nach dem Tausch das erste Mal wieder angemacht habe war der Ton nur extrem leise.
Auch das Aufreißen bis auf 10 hat ihn nur wenig lauter gemacht, normalerweise ist er schon bei 2 ziemlich laut (man kommt so mit 2-3 gegen ein ausgewachsenes Schlagzeug an).
Dann hab ich ein bisschen auf ihm gespielt, zwischendurch schien er lauter zu werden und ich dachte noch, die Röhre wird vielleicht langsam eingespielt (ist mein erster Amp mit Röhre, ich kenne mich also noch wenig aus).
Im Endeffekt wurde er dann aber nicht wirklich lauter und plötzlich war einfach der Saft weg, ohne das ich etwas verändert hätte.

Da wo ich wohne gibt es leider weit und breit keinen Händler oder Techniker, der so etwas machen könnte, bzw. ich müsste mit dem doch relativ großen Amp weit fahren, um ihn reparieren zu lassen.
Deshalb dachte ich: selbst ist der Mann und nahm das selbst in die Hand (Vorsichtsmaßnahmen gegen einen elektrischen Schock trotz ausgeschaltetem Verstärker habe ich sicherheitshalber getroffen, keine Sorge).

Muss ich jetzt auf jeden Fall zu nem Techniker, oder kann man das mit den Informationen, die ich gegeben habe auch so beurteilen?
Ich dachte vielleicht ist die Röhre ja nur locker bzw. dann "rausgesprungen" sodass er jetzt gar nicht mehr reagiert, wobei ich schon drauf geachtet habe, dass sie gut sitzt.
Wie gesagt, es ist nicht leicht bei uns jemanden zu finden, der das macht, wäre also schön Alternativen zu bekommen.

Vielen Dank schon mal für alle hilfreichen Antworten!
 
Eigenschaft
 
Wenn der Amp nicht mehr laut ist, könnte das Problem auch in der Endstufe liegen. Die Vorstufenröhre in dem Amp dient ja meines Wissens nur zur Klangformung und nicht zum verstärken...
Hat der Amp einen FX Weg? Wenn ja, dann steck mal die Gitarre in den FX Return und schau ob da ein Ton kommt. Kommt da auch nix, dann kann wirklich ein Defekt in der Endstufe vorliegen oder einem Bauteil, was zur Übertragung an das Cabinet dient.
 
Hast du schonmal versucht die alte Röhre wieder einzusetzen?
 
Wenn nur die Vorstufe getauscht wurde, ist es unwahrscheinlich das plötzlich die Endstufe einen weg hat... Vorausgesetzt es wurde nirgendwo anders rumgefummelt. Ich würde mal zuerst auf den Röhrensockel tippen. Am besten erst mal die Kontakte reinigen, z.B. mit etwas Kontaktspray und nem Wattestäbchen oder Zahnbürste... Wenn aus der Vorstufe nur noch minimal raus kommt, kann auch die Endstufe nicht mehr maximal verstärken ;-)

Und natürlich gehe ich davon aus, dass du vor dem Röhrentausch abgeschaltet bzw. den Netzstecker gezogen hast :ugly: Weil das sonst weder dir noch der Elektronik gut tut...
 
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Hm, ich wüsste nur nicht, warum die Endstufe plötzlich Probleme machen sollte, vor dem Tausch ging ja noch alles. Der Amp ist gibt ja jetzt gar keinen Mucks mehr von sich, irgendwie war es, als wäre die Sicherung rausgesprungen, wenn ich jetzt in den FX gehe macht das auch keinen Unterschied mehr, da ja wirklich gar nichts mehr kommt.

Die alte Röhre setze ich mal wieder ein, das hatte ich als nächstes vor. Wobei es mir komisch vorkommt, dass er jetzt einfach nicht mehr angeht, kann das an der Röhre liegen?
Naja, ich probiere es aus, danke für eure Tipps schon mal...
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Das klingt nach ner vernünftigen Erklärung.
Aber erklärt das, dass er plötzlich einfach keinen Saft mehr hat? Unterbricht das den Stromkreislauf komplett?
Danke schon mal Lemmy..äh Darkdonald ;-)
 
Geht jetzt gar nichts mehr? Keine Lämpchen, nix?? Dann check erst mal die Feinsicherung... Die Ersatz-Röhre ist sicher die richtige?
 
Hm, ich kenn mich vielleicht nicht so gut aus, aber es gibt ja nur ein paar Typen Vorstufenröhren 12ax7, 12at7, 12au7 und wie sie alle heißen.
Die soll man soar alle untereinander austauschen können, wenn ich richtig informiert bin, wobei ich schon drauf geachtet habe, dass ich für eine 12ax7 auch eine 12ax7 nehme, damit sollte man doch nix falsch machen oder?
Nach der Sicherung kucke ich als nächstes, es kam mir wie gesagt auch so vor, als wäre da die Sicherung rausgesprungen.
 
Nee, das sollte passen dann. Guck zuerst die Sicherung(en) nach. Und auch direkt mal die Kabel an den Röhrensockeln kontrollieren. Nicht, dass sich da beim Umbau was gelöst hat, und jetzt da rumbaumelt und lustige Kurzschlüsse verursacht ;-)

Könnte theoretisch natürlich auch sein, dass die neue Röhre einfach im Ar... ist.
 
Danke schon mal für deine Empfehlungen Darkdonald, kann man sich eigentlich wirklich einen tödlichen Schlag einfangen, auch wenn der Verstärker nicht angeschlossen ist?
Hab gelesen, dass da Energie gespeichert wird, die man dann abbekommen könne. Frag nur nochmal, bevor ich mich da an die Kontakte und das alles mache.
 
Ja ist schon möglich. Kondensatoren speichern die Energie eine gewisse Zeit. Man könnte die jetzt fachgerecht entladen, man kann aber auch einfach nach dem Stecker-ziehen etwas warten. Nach 10min solltest du eigtl safe sein. Also wart halt eine halbe Stunde ;-)

btw, danke für die Kekse :great:
 
Vermutlich ist wie bereits gemutmaßt die Sicherung durch....kostet ein paar Cent.
 
Vermutlich ist wie bereits gemutmaßt die Sicherung durch....kostet ein paar Cent.

Wenn es die Sicherung ist: In der Regel gehen die nicht einfach so kaputt.
Ich würd probeweiße die alte Röhre wieder einsetzen und schauen obs wieder funzt. Dann würd ich die neue Röhre als Übeltäter ansehen.
 
Nachsehen ob die Sicherung durch ist dauert eine halbe Minute. Als nächstes muss dann natürlich überprüft werden, warum die Sicherung durchgebrannt ist - wenn sie es denn ist. Aber es klingt sehr danach, wenn der Amp jetzt gar keinen Ton mehr von sich gibt.
 
Ja ist schon möglich. Kondensatoren speichern die Energie eine gewisse Zeit. Man könnte die jetzt fachgerecht entladen, man kann aber auch einfach nach dem Stecker-ziehen etwas warten. Nach 10min solltest du eigtl safe sein. Also wart halt eine halbe Stunde ;-)

btw, danke für die Kekse :great:

Der Sicherheit halber sollte man hier doch noch etwas ergänzen. In vielen Verstärkern verlieren die Kondensatoren bedingt durch das Schaltungslayout des Verstärkers ihre Ladung. Das ist aber nicht zwangsläufig in jedem Verstärker so und selbst bei Verstärkern wo das eigentlich so sein sollte gibt es auch keine Garantie, dass nicht noch zumindest eine relevante Ladung noch irgendwo gespeichert bleibt. Deshalb sollte man in jedem Fall Sicherheitsregeln beachten und die Kondensatoren an denen man arbeiten möchte entladen und auch prüfen bevor man anfasst. Theoretisch speichert ein Kondensator ewig. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass so ein Elektroschlag höchst unangenehm ist und zumindest laut Literatur dazu geeignet sein kann einen Menschen umzubringen.
Das ganze ist natürlich keine Raketenwissenschaft. Wenn man sich informiert und etwas vorbereitet dann kann so gut wie jeder sicher an einem Amp arbeiten.
Sorry, dass dieser Kommentar klugscheißerisch wirkt aber es geht hier ja um die Gesundheit und nicht "nur" um einen schlechten Sound oder Materielles was kaputtgeht.
Also let's rock!
Grüße J
 
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So, kleines Update:

Die Sicherung ist durch, sonst passt alles. Der einzige Unterschied, der mir zwischen der alten und der neuen Röhre aufgefallen ist, ist dass die alte eine Art Gummischlauch ums untere Drittel gezogen hat, aber das wirds ja wohl nicht sein?
Habt ihr vielleicht Ideen, warum plötzlich die Sicherung hin sein könnte?
An der neuen Röhre kann es doch wohl nicht liegen?
Wenn ich jetzt eine neue kaufe und die ist dann wieder hinüber ist das zwar kein großer finanzieller Verlust, aber doch nervig und zeitraubend.
Mal abgesehen davon, dass ich ihn natürlich auch gerne wieder bespielen würde, deshalb bin ich für jegliche Ideen dankbar!
 
Kann sein, dass die neue Röhre einen weg hat und deswegen die Sicherung letztendlich geflogen ist. Neue Sicherung rein, alte Röhre testen. Und bei der Sicherung drauf achten, dass sie auch wirklich den selben Wert hat!!
Und @thejone hat schon Recht. Elkos entladen sich nicht immer automatisch, und das so weiterzugeben an unerfahrene ist fahrlässig. Spannung der Elkos prüfen, ggf über Widerstand entladen und nochmal prüfen, DANN im Amp fummeln. Und wenns mit neuer Sicherung und der alten Röhre immer noch nicht will, dann den Amp zum Tech. Nicht selbst direkt auf die Sicherung kommen und trotz der Behauptung entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen nicht wissen, ob da überhaupt Spannung im nicht angeschlossenem Amp sein kann, spricht nicht dafür, dass du da all zu viel selber machen solltest.
 
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Nur eine kurze Bemerkung: außer Netzspannung ist im Performer keine Art von Hochspannung präsent, die Röhre wird im „starved Plate“ Betrieb mit ein paar Volt betrieben. Sofern der TE die Röhre nicht falsch eingesetzt hat (was eigentlich nicht möglich ist außer man verbiegt die Anschlüsse) dürfte die Röhre einen Heizungsschluss haben und damit wohl defekt sein. Wenn sich das mit der alten bestätigt, also wenn der Amp mit neuer,korrekter, Sicherung und alter Röhre läuft dann umtauschen das Teil.
 
Hallo Smoke165,

ich weiß, das wirkt jetzt nicht gerade vertrauenserweckend. Ich habe einfach folgendes gemacht: da ich nachlesen konnte, dass auf den Kondensatoren noch Strom sein kann habe ich mir beim Röhrentausch Gummihandschuhe vom Elektriker angezogen (sowas hab ich noch im Keller rumliegen, wobei keiner bei uns in der Branche tätig ist) und würde sagen ich habe so ausreichende Vorkehrungen getroffen.
Allerdings fehlt mir mit den Dingern etwas das Feingefühl, weshalb ich nochmal nachgefragt habe, ob das wirklich so wild ist mit dem Verstärkeraufschrauben und ich mich vielleicht umsonst verrückt mache. Wenn ich mir die Handschuhe also schenken könnte würd ich es sein lassen, so behalt ich sie einfach an, geht auch.
 
Gummihandschuhe nehmen einem auch eher jegliches Feingefühl, und mal blöd gegen 'ne Lötstelle kommen sind die auch vll. mal schnell durchgestochen etc. Das Wahre ist das mit Nichten. Und wenn ein größerer Elko noch geladen ist und mal aus versehen irgendwie kurzgeschlossen wird oder ähnliches hast du da auch einen potentiellen Böller sehr unangenehmer Art.
Bluesfreak sagte ja schon, dass da keine riesigen Spannungen sind, was ich mir wegen dem Hybrid mit einer Röhre schon fast dachte (aber auch nicht sicher wusste). Aber solche falschen Infos wie hier gehören so oder so korrigiert, denn lesen und falsch aufnehmen kann das theoretisch jeder. Oder du hast irgendwann 'ne Vollröhre mit der mal was ist, und denkst dir dann, alles kein Problem.....;-)
Habe auch mal an meinem Hybrid-Amp (Marshall Valvestate) ein paar Lötstellen korrigiert und mir damals sagen lassen, dass da keine großen Restspannungen aufgrund der Bauweise des Amps zu erwarten sind. Aber auch die Elko-Restladungen haben gezwickt. Hat was von einem Stromzaun für ein Tiergehege, was nicht weiter schlimm ist.....zum erschrecken beim Löten reicht das aber auch :D
 
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