Verstärker für Silent Violin SV 150

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xXAureliaXx
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Hallo!

Ich habe mir vor kurzem eine Silent Violin SV 150 (mit Buchse) von Yamaha zugelegt und suche nun eine möglichst kostengünstige und unkomplizierte Variante, um die Geige für Live-Auftritte zu verstärken. Kurz zu mir: Ich spiele in einer ziemlich lauten Metal-Band (Gesang, Schlagzeug, Bass, 2 Gitarren) und wir treten u.a. in Clubs/auf Festivals auf.

Ich hoffe auf einige Empfehlungen und Rat von Euch!

Danke im Voraus.

LG
 
Eigenschaft
 
Hi Aurelia und willkommen hier in der Streicherecke des MB.
Mit der Fiedel in der Heavy-Combo - das kommt immer gut!

Was die Verstärkung angeht - was bedeutet für Dich kostengünstig?
Hast Du Vorstellungen davon, wie Du Deinen Sound in der Combo gestaltest?

Die SV-150 hat ja schon ein kleines Effektgerät mit dran, ich gehe mal davon aus, dass Du damit zufrieden bist und die Gestaltungsmöglichkeiten genügend Vielfalt bieten. Der unkomplizierte Weg, dieses Signal auf angemessene Lautstärke zu bringen nennt sich "Aktiv-Box". Diese Dinger gibt es in allen Preislagen, Größen, Gewichten, Leistungsstärken und blöderweise auch mit sehr unterschiedlichen Klangeigenschaften. Der einfachste Weg hier das richtige Produkt zu finden besteht darin, sich auf den Weg zu einem großen Musikgeschäft zu machen und dort einfach mal verschiedene Teile anzuspielen. Oder sich das Zeug nach Hause schicken zu lassen und dort in Ruhe oder im Proberaum mit Lautstärke zu testen. Beides hat Vor- und Nachteile.

Die Lösungen auf die wir Streicher so kommen sind recht individuell, hier gibt es kein "richtig" oder "falsch", keine vorgefertigten Komplettlösungen. Auch E-Geigen klingen unterschiedliche, was für eine E-Geige super funktioniert, kann bei der nächsten ganz grausig klingen.
Du kommst nicht daran vorbei, selber deinen Weg zu finden. Hier im Forum findest Du allerdings auch eine Menge Infos zum Thema, es schadet nicht, das selbständig zu lesen, kann ja auch gut sein, dass Du Deinen Sound viel eher mit einem Bass- oder auch Akustikamp findest. Beides ist nicht ungewöhnlich.
 
Hallo,

die einfachste und preiswerteste Variante wäre, direkt in den Mixer (auch über die Stage-Box) zu gehen und dir das Signal auf den Monitor legen zu lassen.
Dann bist du aber dem Tonmenschen gnadenlos ausgeliefert, was oft in die Hose geht.
Ansonsten hilft nur, wie schon Stollenfiddler schrieb, ausprobieren, ausprobieren, ausprobieren.......
Wenn du deinen eigenen Monitor auf der Bühne brauchst, kannst du dich durch hunderte Combos testen. Auch lohnt sich ein Blick auf aktive PA Fullrangeboxen, die gibts mit und ohne eigene Klangregelung. Dabei würde ich immer Boxen mit Monitorschräge bevorzugen.
Ich persönlich stehe da auf RCF.
Berichte mal hier, zu welchen Erkenntnissen du gekommen bist!
Viel Erfolg!

robbert
 
Hi Aurelia,

da haben bereits zwei kompetente Menschen zu deiner sound-Umgebung etwas geschrieben.
Ich spiele ebenfalls in einer heavy-band und meine Lösung geht ähnlich, wie bereits geschildert:
eine aktive full-range-box aus dem PA-Bereich.

Meine Box (FBT Maxx 2a, 700 Euro) war das Ende einer Suche mit etlichen niederpreisigen Boxen davor.
RCF ist sicherlich ebenso eine sehr gute Wahl - das wäre beim Testen mein nächster Kandidat gewesen, hatte aber vorher bereits zugeschlagen.

Andere Lösungen wären akustik-Gitarren-Verstärker.

In jedem Fall muss man dieser anspruchsvolle Klangumgebung mit hochwertigem Equipment begegnen und da gibt es leider keinen Weg am notwendigen Geldmittel vorbei. Das ist meine Erfahrung und die, einiger anderer. In kleiner akustik-combo kann man auch mit mittelpreisigem Equipment glücklich werden, aber bei: Druck + Klarheit sind wir bei Profi-Equipment und das kostet leider etwas mehr.

Viel Erfolg bei dieser anspruchsvollen Suche!
Halte uns auf dem Laufenden über deine Erfahrungen.


cheers, fiddle
 
Erstmal vielen Dank für die schnellen und ausführlichen Antworten! Ich denke, ich werde mich in den nächsten Tagen auf den Weg in ein Musikgeschäft machen und dort einige Akustikverstärker bzw. Aktiv-Boxen testen. :)

Eine Frage hätte ich allerdings noch: Hat jemand von euch Erfahrung gemacht, wie man mit Funk zum Verstärker arbeiten könnte? Oder fällt euch eine Möglichkeit ein, wie ich daran herum kommen könnte, das Effekt-Gerät der Violine immer bei mir tragen zu müssen?
 
Funk ist derzeit unübersichtlich und teuer, da es Probleme mit den Frequenzbändern gibt.

Das Effektgerät ist nicht nur Effekt sondern auch Vorverstärker, diese Funktion würde eine Funke (die dann aber einen High-Eingang (Impedanz)) benötigt übernehmen.
Du müsstest dann den Empfänger direkt am Boden Effekt (-Board) bzw. nah des Multieffekts platzieren. Allerdings ist damit die Effektbox der Yammi ausser Betrieb, sie verbleibt so als passive Geige. Ich würde diese Box nicht als Hindernis sehen sondern als Erleichterung, denn irgend eine Art von Vorverstärker braucht jede E-Geige die gut klingen soll. Ist er in die Geige integriert, wird diese deutlich schwerer, viele Geiger mögen das nicht sonderlich. Hängst Du die Geige aber passiv an ein langes Kabel gehen Dir wegen der Kabeldämpfung bei hoher Impedanz die Obertöne verloren, damit verlierst Du die Möglichkeit eines natürlicheren Geigentons.

Kann es sein, dass Du eigentlich Infos für ein komplettes E-Geigen-Heavy-Setup suchst?
 
Wie ich sehe, ist also vom Funk eher abzuraten. Aufgrund des Gewichts, habe ich auch von der Yamaha SV 200 abgesehen, die den Vorverstärker ja bereits integriert hat. Nur empfinde ich die Buchse bzw. die Kabel, die davon ausgehen eben als etwas "unpraktisch" bzw. einschränkend. Daher meine Frage, ob es Möglichkeiten gibt, jenes "Problem" zu umgehen.

Gewissermaßen suche ich nach einem "E-Geigen-Heavy-Setup", ja - da ich in jenem Bereich quasi ein Quereinsteiger bin, bin ich dankbar für jegliche Informationen und Erfahrungsberichte, um dann alles bestmöglich für mich umsetzen zu können. :)
 
Hi Aurelia,

Yamaha versucht eine Verbesserung für den Spieler: Vorverstärker + Batterien + Effekte auf einen externen Kasten zu hängen, damit das ganze nicht an der Geige auf dem Arm schwer wiegt, sondern am Gürtel, wo es beim Spielen nicht stört.

Den Vorverstärker zu umgehen, kann klappen, muß aber nicht.
Hier wird wahrscheinlich keiner sagen können, ob das bei der 150, passiv in einen Sender rein, ohne Probleme funktioniert.
Ich vermute, daß du einiges an Rauschen bekommst, wenn der Funksender ein so schwaches Signal anheben muss.

Von Funk hat hier bislang keiner abgeraten. Das ist die Lösung schlechthin für die Bewegungsfreiheit auf ner Rockbühne.
Nur was du dir da vorstellst, ist technisch so nicht unbedingt umsetzbar. Yamaha hat sich schon einiges gedacht bei ihren Produkten.

Es gibt keine "so angenehme" Lösung - es gibt nur eine E-Geigenlösung.
Die E-Geigenlösung fühlt und spielt sich anders, als das akustische Spielen - das geht schon, mit der nötigen Kompromissbereitschaft,
Einarbeitung in die Materie, Ausprobieren, Training und einigen Bastelarbeiten..

Wenn die body-pack-Variante nicht zusagt, dann hast du das falsche Instrument.

Lesen schadet übrigens nicht.


cheers, fiddle
 
Zuletzt bearbeitet:
Die body-pack Version sagt mir im großen und ganzen sehr wohl zu, sonst hätte ich das Instrument ja nicht gekauft. So viel Geld gibt man ja auch nicht unbedingt unüberlegt aus. ;) Allerdings hat mir der Berater im Geschäft etwas von einer Funk-Variante erzählt, um den "Kabelsalat etwas zu reduzieren", daher auch meine Nachfrage. Aufgrund Eurer Berichte, sehe ich das nun nicht mehr als unbedingt sinnvoll für mich an - außer es kommt mir noch eine andere Variante unter, die keine störenden Nebeneffekte erzeugt.

Dann sag ich mal vielen Dank an alle für die Antworten. Ich denke, damit sind meine Fragen soweit beantwortet und ich für meinen Teil, werd' mich dann mal an's Ausprobieren machen. :)
 
Das eigentliche Problem aus meiner Sicht ist, dass ein wirklich sinnvolles und praktikables Rock-Setup für Geige weder unkompliziert noch für wenig Geld herzustellen ist. Allerdings hat hier jeder sein Zeugs schrittweise zusammengestellt. Wenn Du jetzt ersteinmal eine starke Box / Combo für Dich findest, dann ist das die richtige Richtung. Zwischen Geige und Verstärkung kann sich zukünftig ja noch was ändern, kann aber ja auch sein, dass Deine Vorstellungen mit diesem Equipment schon weitgehend umsetzbar sind.

Deine Fragestellung ist halt komplexer als Dir vermutlich bewusst ist und mit dem Gedanken "unkompliziert" kaum noch zu beantworten. Ich fände es auf jeden Fall sehr interessant zu gucken, was aus der SV-150 ohne Effektbox herauskommt und würde mich freuen, wenn Du das dann mal testen könntest. Überhaupt wäre es super, wenn Du weiter von Deinem Weg berichtest, denn wir lernen hier alle voneinander und miteinander.

Zum Funk: derzeit sind wir in einem Umbruch was die Funkfrequenzen angeht, der Gesetzgeber hat einige Frequemzbänder gestrichen und eine Menge von Geräten die über Jahrzehnte gut funktionierten, kollidieren jetzt / bald mit Mobilfunk und TV. Um dies auszugleichen wird dir Übertragung digitalisiert. Die neue Generation von Funken ist derzeit nicht unbedingt "kostengünstig", alte Hardware wird teilweise zu Niedrigstpreisen rausgehauen, darf aber bald nicht mehr eingesetzt werden. Infos zum Thema sind schwer überschaubar, teilweise auch widersprüchlich, da es lange Diskussion gab und noch so Einiges ohne Datum im Netz steht, längst aber veraltet ist. Daher ist gegenwärtig ein schlechter Zeitpunkt als Quereinsteiger mit wenig Hintergrund hier loszulegen.

Zum Setup als Ganzes: die gesamte Kette sollte in sich stimmig sein. Verstärkung wurde hier ja schon diskutiert, was aber nicht gesagt wurde war die einfache Tatsache, dass die Box der Bestandteil der Kette ist, der wirklich "klingt". An dieser Stelle ist es aus meiner Sicht wirklich sinnvoll, ausgiebig zu testen und auch wirklich Geld in die Hand zu nehmen.

Effekte sind für E-Geige, gerade im Rock - unverzichtbar. Dazu steht viel hier im Forum.

Vorverstärker und Kabel sind ein extrem heisses Thema. Auch dazu steht viel hier im Streicher-MB.

Die E-Geige selbst ist - das mag jetzt erstaunen - gar nicht so sehr wichtig. Piezo-Pickups klingen alle beschissen, ohne sorgfältige Signalaufbereitung ist mit dem was eine E-Geige abliefert nichts anzufangen. Yamaha nimmt den Spielern eine Menge ab, das hat allerdings auch den Preis, der Yamaha-Signalverarbeitung ausgeliefert zu sein. Unkompliziert schon, aber nicht kostengünstig.
 
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Ich sehe das wie Stollenfiddler.

Die Geige ist überhaupt nicht der springende Punkt, sondern eher die restliche Signalkette.

Meine Erfahrungen auf der Rockbühne - 2 wichtige Aspekte:
1. die Klangaufbereitung
2. das Monitoring

Nehmen wir an, das Geigensignal klingt furchtbar - also braucht man Geräte, die das verändern.
Das Signal sollte so gut am Mischer ankommen, daß ein Toningenieur nichts mehr verschlimmbessern kann.

Das Monitoring muß passen. Auch hier gibt es verschiedene Wege und alle kosten richtig Asche.
Da wir bundlos unterwegs sind, heißt Intonation sich selbst sehr gut hören.
Bei einer Monitor-box ist das ein Pegel, bei dem Gittarist einen Brechreiz bekommt, wenn er sich der Box
bereits auf 3 m annähert. Wir stehen mitten drin und fühlen uns wohl.

Die andere Variante wäre in-ear.

Die schlechteste Variante: das Verlassen auf eine gestellte und fremdbediente Monitorbox (falls überhaupt vorhanden..).
Hier heißt es oft: gruseliges Signal und leider oft viel zu schwach.

Das ist kein Vorwurf an die Toningenieure, nur ist die Praxiserfahrung jener in den meisten Fällen kaum vorhanden.
Streicher kommen halt nur selten auf ner Rockbühne vor und deshalb sollten wir das alles besser selbst in die Hand nehmen.


cheers, fiddle
 
Hallo,

absolute Zustimmung zu fiddles und stollenfiddlers Äußerungen.
Nochmal zum Funk:
Die Geige hat ja einen Body-Pack, am Gürtel zu befestiegn. Es dürfte kein Problem sein, Body-Pack und Funksender mit einem sehr kurzen Kabel zu verbinden. Das wäre meine favorisierte Variante (diesmal im Gegensatz zu Stollenfiddlers posting vom 9.8.)
Dann hast du eben 2 Geräte am Gürtel.
Nach meiner Einschätzung ist es besser ,wenn das Signal schon vorverstärkt und Yamaha-mäßig bearbeitet in den Sender kommt. Dann erfolgt hinter dem Empfänger die weitere Signalbearbeitung mit Effekten usw.
Ich würde aber testen, welcher Sender/Empfänger geeignet ist, da ich schon Funken erlebt habe, die den Klang so veränderten, dass er für Geige eigentlich nicht mehr zu gebrauchen war (ist aber schon wieder über 10 Jahre her; ich weiß nicht, wie es jetzt ausschaut)
Wenn andere Musiker in deiner Band ebenfalls mit Funke arbeiten, mußt du dich auf die ungenutzten freien Frequenzen begeben.
Informiere dich genau, welche Anlagen zukunftssicher sind; die Telekom kann sich mit Sicherheit die besseren Anwälte leisten.....

robbert
 
Hallo und danke für die weiteren Ratschläge! :)

Nachdem ich heute im Musikhaus mit meinem "Verstärker-Problem" ankam, hat man mich gleich in die Akustik-Abteilung weitergeschickt. Von Verstärkern mit Batteriebetrieb wurde mir abgeraten. Also habe ich Folgende getestet: Behringer, Schertler Classic Giulia und die Fishman Loudbox Mini. Letztere hatte einen sehr klaren Akustik-Klang und war bisher mein Favorit, allerdings werde ich wohl noch etwas weiter testen - der Roland AC-60 würde mich auch noch sehr interessieren. :) Ich denke aber, dass ich bei den Akustik-Gitarren-Verstärkern bleiben werde und bei größeren Sachen einfach über die PA gehen werde.

Mir ist außerdem aufgefallen, dass Kopfhörer und Verstärker über die Buchse gleichzeitig laufen. Vielleicht könnte ich mich ja live so auch ganz gut hören...
 
Hi, ich bin sehr gespannt, wie sich bei Dir der Fishman gegen den AC-60 behauptet. Und auch wenn die Jungs vom Musikladen das erst auf Nachfrage machen - teste einfach verschiedene Aktivboxen gegen die Combos. Eine Klangregelung und Effekte hast Du ja schon in der Box am Gürtel, wenn das am Amp nochmal dran ist, hast Du es zweimal bezahlt, nutzt es aber vermutlich nur einfach. Warum dieses Geld nicht in bessere Lautsprecher stecken, immerhin sind die das Teil der Klangkette, welches tatsächich zu hören ist?
 
Stimmt, diesen Punkt habe ich noch nicht ganz bedacht. Dann werde ich wohl noch einige Aktiv-Boxen testen. :)

Mir ist allerdings aufgefallen, dass die Aktiv-Boxen im Gegensatz zu den Akustik-Verstärkern oft sehr viel mehr Watt haben. Lässt man die auch über die PA laufen oder wie schafft man dann mit den anderen Musikern am besten ein gleichmäßiges Klangbild? Bzw. wie lässt sich der Unterschied zwischen den beiden Möglichkeiten erklären?
 
Du könntest die Aktivbox als Monitor nutzen, entweder wird die mikrofoniert, oder aber ihr Ausgang wird genutzt um von dort weiter zur PA zu leiten. Es gibt auch noch andere Möglichkeiten das alles zusammenzuführen, hier ginge das aber zu weit.

Die Wattangaben sind nicht wirklich so wichtig, ausser das es sehr häufig so ist, dass man einen wirklich cleanen Sound (den brauchst Du für natürlichen Geigenklang) nur erhält, wenn alle Pegel der Klangkette gut passen UND der Amp deutlich zu groß ausgelegt ist. Fast alle Verstärker beginnen ab 50% Leistung mit leichten Verzerrungen. Zunächst wird der Sound nur "hart", das dort etwas zerrt ist eher subtil, dennoch kann das sehr störend sein. Mehr Leistung als scheinbar nötig gibt "Headroom", also Luft nach oben und ich kann mir gut vorstellen, dass das in der Hard 'n Heavy Ecke sinnvoll ist.
 
Hi Aurelia,

Man muß immer zwei unterschiedliche Klangumgebungen betrachten: 1. Bühne 2. Publikums-Raum

PA heißt ja: Beschallung fürs Publikum, d.h. alles, was nach vorne weg bläst.
Aus meiner Erfahrung heraus hat der PA-sound nichts mit dem Bühnensound gemeinsam und hört auch schlagartig ab der Bühnenkante auf - dahinter hört man einfach nichts mehr vom PA-sound.

Ein Gitarrist hat seinen Amp. Der reicht auch für kleinste Kneipengigs aus, um damit auch das Publikum zu beschallen.
Sobald es aber ein größerer Raum ist muß eine PA her und der Klang der Gitarre wird per Mikrofon am Amp abgenommen.

In dieser Situation ist der Amp des Gitarristen eigentlich nur noch ein Monitor.

Beim Gitarristen ist der Klang erst nach der Amp-Membran fertig, bei uns Geigern bereits nach dem Equalizer (meistens jedenfalls..).
So gesehen bräuchten wir also garkeinen Amp, sondern nur noch ein gutes Monitoring und das kann man über einen Monitor machen,
oder über ein in-ear-Monitor (aber das ist ein gewaltiger technischer und finanzieller Akt - kein Schmarrn!)

Eigentlich könnte ein gestellter Monitor, der vom Mischpultmann geregelt wird, alle Wünsche erfüllen.
Die Praxis zeigt aber, dass das leider oft in die Hose geht.
Es scheitert an unterschiedlichen Punkten:
- kleine Mischpulte haben nur wenige Monitor-Wege. Oft bekommt der Geiger keinen separaten mehr ab.
- manchmal fehlt einfach nur eine Monitor-Box.
- sehr oft sind diese Monitor-Kisten recht günstiges Geraffel und der Klang ist dementsprechend bescheiden.
- oft ist das, was sich der Mischer da klanglich so vorstellt eine Folter für die Ohren.
- der Pegel den man bräuchte ist begrenzt, oder wird nicht nachgezogen, wenn die Band nach ner halben Stunde deutlich druckvoller spielt.

Aus all diesen Gründen habe ich einen eigenen Monitor.
Für den live-gig bräuchte ich optimalerweise noch einen zweiten mit dem Gruppensignal vom Mischpult.
Meistens reicht das aber auch nur so.
Optimal wird es aber nur sehr selten geben.
Der Mischpult-Mann müßte ein sehr guter sein, die Bühne müßte sehr groß sein, das Monitor-Equipment müßte ein sehr gutes sein.

Watt:
Die Watt-Angaben haben keine wirkliche Bedeutung.
Ein sehr guter 150 Watt-Monitor kann deutlich druckvoller und klarer klingen, als ein billiger 250 Watt-Monitor.

Auf einer Rockbühne zu spielen bedeutet auch, seine Hörgewohnheiten anzupassen.
Man muß auch lernen zu spielen, wenn man sich nur schwach hört - zumindest streckenweise.

Wenn du was testest, dann am besten immer mit der Band zusammen.


cheers, fiddle
 

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