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Gast174516
Guest
Der Mustang Micro ist ein großer Erfolg für Fender und bietet als „Pocket-Amp“ nicht nur die Möglichkeit des leisen Spiels via Kopfhörer, er erlaubt zudem das Einspielen z.B. von Backingtracks per Bluetooth und ist ein vollwertiges Audiointerface. Dabei bietet er eine Vielzahl von Ampsimulationen und Effekten, die man schon von den „richtigen“ Mustangsmps kennt.
(Fotos: Fender (c))
Verarbeitung:
Hochwertig- Gehäuse, Tasten, Volumepoti und Stecker machen einen robusten und hochwertigen Eindruck. Der Stecker ist, wie bei vielen Kopfhöreramps möglich, klappbar und kann so direkt in das Instrument gesteckt werden.
Bedienung:
Einfach! Nachdem Gitarre und Kopfhörer eingestöpselt sind, wird mit dem Amp-Button, richtig, der gewünschte Amp mit + oder - angewählt. Dieser erscheint als farbige LED, deren Farbcodes auf einer beiliegenden „Scheckkarte“ aufgelistet sind. Gleiches gilt für die übrigen Tasten EQ , Effect und Modify, letztere wählt die entsprechende Effektintensität wobei EQ eine Höhenan- oder Absenkung bietet.
Auch die Klang/Effektsektion wird über farbige LEDs visualisiert. Klingt kompliziert, ist tatsächlich kinderleicht.
Soweit, so simpel. Der aufmerksame Leser hat registriert, dass es sich bei all diesen Parametern um Presets handelt und dass es für die Ampsimulationen keine Gain-Regelung gibt!
Gespeist wird der Mustang Micro über einen fix verbauten Akku, der via USB aufgeladen wird. Fender gibt die Spielzeit mit fünf Stunden an.
Klang:
Mir ist zunächst aufgefallen, dass die maximale Lautstärke recht früh „abgeregelt“ ist und mir die Performance recht leise erscheint. Möglich, dass ein Kopfhörer mit anderer Impedanz „kraftvoller“ liefert- meiner sollte mit 32 Ohm aber eigentlich korrekt sein…
Bei den Amps gibt es eine breite Emulationspalette von clean bis higain:
und auch die Effektabteilung bietet so einiges:
Das alles klingt erstmal gut bis sehr gut. Die Presets der Effekte sind praxistauglich und wohlklingend und mittels „modify“ gut dosierbar.
Etwas zwiespältig bin ich bei den Verstärkern. Ganz subjektiv beschränke ich mich hier auf die Clean/Crunchabteilung:
Ja, die Blackface und Tweedemulationen klingen fendery, seltsamerweise ist der „57 Twin“ hörbar leiser als die Blackfaces, von denen der Twin auch noch mit einem (ja, nicht abschaltbaren) Kompressor belegt ist.
Aber irgendwie klingen alle drei für mein Empfinden zu glatt und steril. Unsexy.
Und leider gibt es keinen Gainregler, der hier Abhilfe schaffen könnte!
Der „60s British“ klingt da schon wesentlich analoger, aber auch hier fehlen bei vintage singlecoils 10,15% mehr Gain- für meinen Geschmack. Und in der Crunchabteilung ist es dann leider etwas zuviel des Guten…
Wirklich unangenehm empfinde ich jedoch, dass die Ampemulationen „Anschlagsschmatz“ wegnehmen und auch hinsichtlich der Anschlagsdynamik seltsam blutleer klingen.
Klar, wir sprechen von einem Kopfhörerverstärker. Dass das aber (viel) besser geht kann man bei dem grandiosen Blackstar Amplug 2-fly (was für ein Name!) hören: Der bietet viel weniger Optionen, aber was für ein Ton! Kräftig, singend, rauh und voller Obertöne: einfach richtig gut, dynamisch und- sorry- röhrig. So soll das sein.
Fazit:
Bestimmt werden viele Leute mit dem Mustang Micro happy, ich leider nicht. Sehr schade, denn gerade auch die Bluetooth-Option ist ein nice to have. Auf eine Gainregelung zu verzichten ist sportlich, ich denke hier liegt für mich persönlich das Problem. Daher diesmal von mir keine Kaufempfehlung
(Fotos: Fender (c))
Verarbeitung:
Hochwertig- Gehäuse, Tasten, Volumepoti und Stecker machen einen robusten und hochwertigen Eindruck. Der Stecker ist, wie bei vielen Kopfhöreramps möglich, klappbar und kann so direkt in das Instrument gesteckt werden.
Bedienung:
Einfach! Nachdem Gitarre und Kopfhörer eingestöpselt sind, wird mit dem Amp-Button, richtig, der gewünschte Amp mit + oder - angewählt. Dieser erscheint als farbige LED, deren Farbcodes auf einer beiliegenden „Scheckkarte“ aufgelistet sind. Gleiches gilt für die übrigen Tasten EQ , Effect und Modify, letztere wählt die entsprechende Effektintensität wobei EQ eine Höhenan- oder Absenkung bietet.
Auch die Klang/Effektsektion wird über farbige LEDs visualisiert. Klingt kompliziert, ist tatsächlich kinderleicht.
Soweit, so simpel. Der aufmerksame Leser hat registriert, dass es sich bei all diesen Parametern um Presets handelt und dass es für die Ampsimulationen keine Gain-Regelung gibt!
Gespeist wird der Mustang Micro über einen fix verbauten Akku, der via USB aufgeladen wird. Fender gibt die Spielzeit mit fünf Stunden an.
Klang:
Mir ist zunächst aufgefallen, dass die maximale Lautstärke recht früh „abgeregelt“ ist und mir die Performance recht leise erscheint. Möglich, dass ein Kopfhörer mit anderer Impedanz „kraftvoller“ liefert- meiner sollte mit 32 Ohm aber eigentlich korrekt sein…
Bei den Amps gibt es eine breite Emulationspalette von clean bis higain:
und auch die Effektabteilung bietet so einiges:
Das alles klingt erstmal gut bis sehr gut. Die Presets der Effekte sind praxistauglich und wohlklingend und mittels „modify“ gut dosierbar.
Etwas zwiespältig bin ich bei den Verstärkern. Ganz subjektiv beschränke ich mich hier auf die Clean/Crunchabteilung:
Ja, die Blackface und Tweedemulationen klingen fendery, seltsamerweise ist der „57 Twin“ hörbar leiser als die Blackfaces, von denen der Twin auch noch mit einem (ja, nicht abschaltbaren) Kompressor belegt ist.
Aber irgendwie klingen alle drei für mein Empfinden zu glatt und steril. Unsexy.
Und leider gibt es keinen Gainregler, der hier Abhilfe schaffen könnte!
Der „60s British“ klingt da schon wesentlich analoger, aber auch hier fehlen bei vintage singlecoils 10,15% mehr Gain- für meinen Geschmack. Und in der Crunchabteilung ist es dann leider etwas zuviel des Guten…
Wirklich unangenehm empfinde ich jedoch, dass die Ampemulationen „Anschlagsschmatz“ wegnehmen und auch hinsichtlich der Anschlagsdynamik seltsam blutleer klingen.
Klar, wir sprechen von einem Kopfhörerverstärker. Dass das aber (viel) besser geht kann man bei dem grandiosen Blackstar Amplug 2-fly (was für ein Name!) hören: Der bietet viel weniger Optionen, aber was für ein Ton! Kräftig, singend, rauh und voller Obertöne: einfach richtig gut, dynamisch und- sorry- röhrig. So soll das sein.
Fazit:
Bestimmt werden viele Leute mit dem Mustang Micro happy, ich leider nicht. Sehr schade, denn gerade auch die Bluetooth-Option ist ein nice to have. Auf eine Gainregelung zu verzichten ist sportlich, ich denke hier liegt für mich persönlich das Problem. Daher diesmal von mir keine Kaufempfehlung
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