nee nee nee... ich würd jetzt mal sagen, das dein Akkord so losgelöst nicht mehr bedeutet als ein simultaner Klang von c, d und g
eigentlich ist das alles gar nicht sus....
dann müsste für mein empfinden schon was vorenthalten sein und das ist bei diesem Klang irgendwie nicht so richtig klanglich erfahrbar. Hier steht alles - null Bewegungsintenion - null Schwerkraftpotential, null Anziehung oder Abstoßung...
Man sollte ihn umbenennen in C (no3\add9)
Das kommt darauf an, wohin dieser Akkord führt. Führt er zu der Dominante G, kann dieser Akkord durchaus ein Doppeldominantakkord sein, also ein D7/sus4, die Quinte fehlt natürlich.
Derselbe Akkord könnte aber auch ein Gsus4-Akkord sein, das kommt auf die Auflösung an.
Oder eben ein Csus2, egal wie das diverse Harmonielehrer sehen, selbst dann ist und bleibt er ein Sus-Akkord, weil er im Gegensatz zu einem reinen Dur oder Moll-Akkord sicher bei keinem Hörer dasselbe Gefühl der Entspannung gibt.
Andererseits eröffnen sich unzählige andere Deutungsmöglichkeiten, wenn man davon ausgeht, der Grundton und ggf. andere Töne seien bei diesem Akkord weggelassen, so z.B. als Am7/11, F6/9, Fm6/9, Bb6/9, Ebj7/13... (Ein gefundenes Fressen für MaBa: Auf, sag´mir die gängigsten 5 Skalen über diese Akkorde...
)
Es ist also alles Ansichtssache. Drum muß man diese Dinge nicht nach Skalenerbsenzählerei betrachten, sondern Funktional, denn nur so erkennt man auf Anhieb diese musikalischen Zusammenhänge.
Ich bleibe dabei, der Akkord heißt Csus2, eben WEIL er nicht aufgelöst wird. Add9 wird quer durch die Literatur (wenn man mehr als Haunschild und Sikora gelesen hat und in diverse Pop/Jazz-Noten reinschaut) meist als hinzugefügter Melodieton angesehen (auch W. Burbat gibt diverse Beispiele hierzu), ein sus2 dagegen macht sofort klar, daß die Terz durch die Sekunde ersetzt ist. Oft hat man gar kein Platz, derartige Lindwurmakkordbezeichnungen wie C (no3\add9) auf einem Notenblatt an der notwendigen Stelle unterzubringen. Sonst hätte ich da noch den Vorschlag den Akkord Csubst3°2 zu benennen...
Ach ja - "sus" muß nicht gleichbedeutend sein mit einem Vorhaltsakkord, denn unterschiedliche Musikstile erfordern unterschiedliche Notationsformen, da darf man ruhig mal einen Blick in diverse moderne Notierungen werfen (Farben, Formen, Linien...).
Verschiedene Schreibweisen sind eigentlich eine Auszeichnung für den Berufsstand der Musiker, deutet er doch auf die außerordentliche Kreativleistung dieser Menschen hin.
Normierungen führen dagegen dazu, daß die Freiheit gehemmt wird.
Ganz ehrlich: Wer will beim Improvisieren noch eine Rechtschreibpolizei dabei haben?
Oder gar strikt nach Vorschrift die Bezeichnung durchführen? Der Weg bis zur Vorschrift, wie man sich die Fußnägel zu schneiden hat, ist dann nicht mehr weit. Jaja, das gab´s auch schon mal unter einem fürsorglichen deutschen Kaiser...
Von einem Musiker, der Musik liebt, erwarte ich, daß er ALLE Schreibweisen kennt. Jede Form der Schreibweise impliziert einen Musikstil, und den kann man durch verschiedene Schreibweisen besser erkennen.