Verschleiß von Magneten ?

ray-78
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Hi,
zunächst weiss ich nicht ob mein Anliegen in dieser Rubrick richtig ist (eine PU-Beratung ist´s ja nicht) aber es scheint mir Hier am sinnigsten. Ansonsten bitte verschiebt es, Danke.

Meine 1. Frage wäre ob der Gibson 490R AlNiCo 2 oder AlNiCo 5 Magnete hat ? Im Web findet man sowohl Aussagen 2 als auch 5 und auf der Hersteller-HP direkt finde ich garnix darüber.

Meine 2. Frage resultiert daraus daß ich im Rockin*er Katalog die Aussage las das ein AlNiCo 2 in etwa die selben Magnetisierungswerte habe wie ein 30 Jahre alter AlNiCo 5 Magnet. Ist da was dran ? Würde ja bedeuten daß PUs nach doch "relativ" kurzer Zeit schon einen "Verschleiss" bzw eine nicht ganz unerhebliche Klangveränderung aufweisen (30 Jahre ist ja nicht sooo die Welt für eine Gitarre) denn klanglich ist ja schon ein Unterschied zw. AlNiCO 2 und 5 vorhanden, finde ein Alnico 2 klingt ja cremiger, wärmer und irgendwie weicher wie ein Alnico 5.

Nachfolgende Aussage von mir über meine LP bzw meinen 490R ist jetzt mein Eindruck davon, beschwören täte ich das nicht da möglicherweise auch nur ein gute Portion pure und rein subjektive Einbildung mit eine Rolle spielen "kann":
Ich habe eine LP Studio von ´91 mit 490R am Hals und finde diesen 490 schon recht weich, cremig und warm, so eigentlich gar nicht aggressiv wie ich es von neueren 490R her kenne und verglichen mit meinem SD AlNiCo 2 pro geht das schon stark in diese Richtung (nur etwas voller als der SD). Wäre es denn möglich daß mein 490R in den ~20 Jahren sich schon so verändert hat ?

Im Umkehrschluß zum "sanfteren" AlNiCo 2 Magneten: Wenn ein 5er in 30 Jahren so viel an Magn.wert nachläßt daß er zum 2er wird, ist dann mit nem schwächeren 2er irgendwann mal der "Bums" raus nach 60-70 Jahren ? ...kann ich mir ja mal gar nicht wirklich vorstellen daß das so gravierend ist. :gruebel:

Also wie schaut´s, ist da was dran an der Aussage von Rockin*er oder wird das doch etwas zu übertrieben dargestellt ? Das Magneten sich mit der Zeit entmagnetisieren ist klar aber so stark daß man tatsächlich einen Unterschied nach einer kurzen Zeitspanne wie 20-30 Jahren hört (ggf. bis gar dahin daß sie irgendwann klanglich nahezu tot sind) ?

Gruß Timo
 
Eigenschaft
 
Alnico-Magnete altern nur dann messbar, wenn man sie von den Magnetfeldern anderer Magnete beeinflusst werden. Das Magnetfeld der Erde ist zu schwach, um eine nennenswerte "Alterung" auszulösen. Gehst du dagegen mit den PUs nahe genug an z.B. die Magnetfelder von Trafos oder Lautsprechern, können sie einen Teil ihrer magnetischen Kraft verlieren. Man kann, bei Bedarf, die Magnete aber "rechargen, also quasi neu aufladen, und im Normalfall st die "Alterung" durch andere magnetfelder oder starke Erschütterungen so gering, dass sich das nicht hörbar auswirkt.
 
Interessante Geschichte: Warren DeMartinis Lieblingspickups sind Seymour Duncan JBs, die in seinen 20-30 Jahre alten Superstrats eingebaut sind. Irgendwann ist ihm aufgefallen, dass die aktuellen JBs heißer sind als diese. Seymour Duncan himself konnte das darauf zurückführen, dass die Magnete Alterungserscheinungen aufweisen. Daraufhin wurden extra Pickups mit schwächeren Magneten für ihn angefertigt, die neu so klingen sollen, wie ein 30 Jahre alter JB. Diese Pickups kann man nicht einzeln kaufen und die haben nichts mit dem DeMartini RTM Pickup zu tun. Das ist wieder ein anderes Modell. Diese schwächeren Pickups gibts nur im Charvel DeMartini Signature Modell.

Die Story soll nix bedeuten, wollte ich nur mal erzählt haben ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist physikalisch so, dass in Permanent Magneten die molekularen ferromagnetischen Dipole "gerichtet" sind. Da "Eisen" aber nicht kristallin sondern als erstarrte Schmelze vorliegt in der die Moleküle eine immer noch begrenzte Beweglichkeit haben, kann eine geordnete Ausrichtung auch wieder durcheinander gebracht werden. So sind hohe Temperaturen, starke wechselnde Magnetfelder, aber auch starke Erschütterungen (z.B. Hammerschläge auf einen Magneten) "Gift" für die Magnetisierung. Durch ein starkes gerichtetes Magnetfeld kann die Ausrichtung der Dipole auch wieder hergestellt werden. So werden Magnet überhaupt erst geschaffen.


Eine Selbst-Demagnetisierung über einen längeren Zeitraum ist durchaus gegeben und wird häufiger bei Vintage Instrumenten berichtet. Es sind aber schon lange Zeiträume dafür notwendig und ein besonders rüder Umgang (Tourbedingungen, hohe Temperaturen,...) begünstigen das natürlich.
 
Hi,
und danke erstmal für die Antworten. :)

Was ihr so schreibt dekt sich in etwa auch mit dem was ich so über Magneten weiss bzw das was halt noch vom Physikunterricht hängengeblieben ist.
Denke ja von dem her eigentlich auch das so ein PU nach 30..40...50 Jahren nicht viel anders klingen dürfte als heute jedoch finde ich da auch buzzdrivers Geschichte interessant, vielleicht ist doch was dran ? Würde ja auch wiederum zu der Aussage aus dem Rockin*er Katalog passen ?

Was meine (ggf eingebildete) Erfahrung mit meinem 490R angeht in bezug auf die Aussagen von Euch angeht so würde ich nach wie vor sagen sagen es "kann" durchaus möglich sein daß er minimal anders (weicher) klingt, kann aber genauso gut auch nur meine Einbildung sein. :gruebel:

Tja, noch mehr Erfahrungen ? Ggf jemand der viel mit alten Instrumenten bzw derren PUs zu tun hat und evtl mal nen direkten Vergleich hatte ?

Gruß Timo
 
es gibt bei youtube ein video von slash´s original AFD , bei dem seine pickups von seymour duncan selber neu magnetisiert werden .
 
Ok, wäre also dann wieder einer der "Großen" der der Meinung ist daß es einen "hörbaren" Verschless gibt, hm....:gruebel:

Andere daraus resultierende Frage: Einen PU mit schwächeren Magneten kann man ja durch mehr Wicklungen "heißer" machen, kann man umgekejrt einen PU mit weniger Wicklungen durch ein Erhöhen des Magnetismusen ebenfalls "heißer" machen ?

Der Hintergedanke warum ich das hinterfrage ist zu der Story von Slash´s SD: Er hatte damals die "normalen" SD AlNiCo pro in der AFD Les Paul Replika. Die neuen SD Slash Signatur AlNiCo 2 pro sind etwas heißer gewickelt. Ggf wollte er durch ein erhöhen des Magnetismuses die PUs etwas "heißer" bekommen....? (...nur als Mutmaßung mal in den Raum gestellt)


Gruß Timo
 
Zuletzt bearbeitet:
dazu kann ich leider nichts sagen ich weiß nicht wie viel schwächer die normalen alnico II pro sind .
 
Hi defender:
Ich kann Dir lediglich die Widerstandswerte (lt. SD-Homepage) der beiden PUs sagen. In wie fern das was nutzt und ob der Widerstand überhaupt mit der Magnetstärke zu tun hat ?

(normaler) Alnico 2 pro ( APH-1) Neck: 7,6 kOhm, Bridge 7,85k
Slash Sign. Alnico 2 pro (APH-2) Neck: 7,92K, Bridge 8,53k

Meine Spekulation oben zu Slash kam halt nur daher daß es zu Zeiten als die AFD aufgenommen wurde, also wo er die Kris Derrig LP-Replika spielte eben noch keine Slash Sign AlNiCo 2 pro PUs gab, ergo "müßtens" ja die normalen, schwächeren (SD APH-1) gewesen sein in dieser Paula.

Wie gesagt, "normalerweise", alles eben nur Spekulation...

Gruß Timo
 

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