kevdacc
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Hallo liebe Akkordeonisten,
parallel zum Borsini-Optimierungs-Thread würde ich gern noch über ein weiteres Thema separat diskutieren, welches nach den bisherigen Verbesserungen an meinem Instrument aktuell den Schwerpunkt bei meinen weiteren Untersuchungen im Bereich der Klangoptimierung einnimmt - und zwar das Thema "Lacke".
Wie ich bereits im letzten Jahr am eigenen Akkordeonleibe feststellen konnte, hat die Lackierung der Innenräume (Stimmstöcke, Balgrahmen, Gehäuse etc.) tatsächlich einen äußerst großen Einfluss auf den Klangcharakter und die Klangstärke eines Akkordeons. Besonders interessant sind für mich dabei die unterschiedlichen (akustischen) Reflexionseigenschaften verschiedener Lacke, gerade in Hinsicht auf deren Oberflächenhärte. So gibt es Innenräume mit Acryllackbeschichtung, aber auch mit Alkydharzlackbeschichtung. Nachfolgend einmal Bilder von einer Acryllackbeschichtung:
Borsini C. G. S. Bayan 3V (vor Lackierung mit Alkydharzlack)
Victoria Intermezzo III (XB420c)
Hier nun Beispiele für eine Lackierung mit Alkydharzlack:
Borsini C. G. S. Bayan 3V (nach Lackierung mit Alkydharzlack)
Pigini Sirius Bajan
Hohner Gola
Leider bin ich mir nicht zu 100 % sicher, ob die Lacke beim Pigini und/oder bei der Gola einfache Alkydharzlacke sind. Allerdings deuten die Oberflächenbeschaffenheit und Lichtreflexionen stark darauf hin, da Acryllacke keinen solchen Hochglanz erreichen.
Klanglich hat der Alkydharzlack aus meiner Sicht auch die Nase vorn, da durch die härtere Oberfläche eine bessere Schallreflexion gewährleistet ist. Das hat zur Folge, dass sich das Instrument gefühlt leichter spielen lässt, da mein den Eindruck hat, die Töne würden besser ansprechen. Darüber hinaus hat man mehr Klangvolumen in den tiefen Lagen und einen stärkeren Obertongehalt in den höheren Lagen.
Der einzige Nachteil ist das deutlich hörbare Nachschwingen der Tonzungen (insbesondere der Bässe) durch den Balg. Das erweckt manchmal aus Spielerperspektive den Eindruck eines künstlichen Sounds, wird aber aus Publikumsperspektive als solcher nicht wahrgenommen.
Bisher konnte ich schon so einige Lacke an einem Teststimmstock eines alten Parrots ausprobieren. Die beste Oberfläche hatte bisher ein Tischlerlack der Firma Barond Palm, allerdings teste ich gerade noch einen Hornbach Bootslack mit PU-Verstärkung (Polyurethan). Evtl. gibt es ja noch deutlich härtere Lacke oder andere Arten von Oberflächenbehandlungen, die sogar noch eine härtere Oberfläche als Lack erzielen können?
Viele Grüße
Kevin
parallel zum Borsini-Optimierungs-Thread würde ich gern noch über ein weiteres Thema separat diskutieren, welches nach den bisherigen Verbesserungen an meinem Instrument aktuell den Schwerpunkt bei meinen weiteren Untersuchungen im Bereich der Klangoptimierung einnimmt - und zwar das Thema "Lacke".
Wie ich bereits im letzten Jahr am eigenen Akkordeonleibe feststellen konnte, hat die Lackierung der Innenräume (Stimmstöcke, Balgrahmen, Gehäuse etc.) tatsächlich einen äußerst großen Einfluss auf den Klangcharakter und die Klangstärke eines Akkordeons. Besonders interessant sind für mich dabei die unterschiedlichen (akustischen) Reflexionseigenschaften verschiedener Lacke, gerade in Hinsicht auf deren Oberflächenhärte. So gibt es Innenräume mit Acryllackbeschichtung, aber auch mit Alkydharzlackbeschichtung. Nachfolgend einmal Bilder von einer Acryllackbeschichtung:
Borsini C. G. S. Bayan 3V (vor Lackierung mit Alkydharzlack)
Victoria Intermezzo III (XB420c)
Hier nun Beispiele für eine Lackierung mit Alkydharzlack:
Borsini C. G. S. Bayan 3V (nach Lackierung mit Alkydharzlack)
Pigini Sirius Bajan
Hohner Gola
Leider bin ich mir nicht zu 100 % sicher, ob die Lacke beim Pigini und/oder bei der Gola einfache Alkydharzlacke sind. Allerdings deuten die Oberflächenbeschaffenheit und Lichtreflexionen stark darauf hin, da Acryllacke keinen solchen Hochglanz erreichen.
Klanglich hat der Alkydharzlack aus meiner Sicht auch die Nase vorn, da durch die härtere Oberfläche eine bessere Schallreflexion gewährleistet ist. Das hat zur Folge, dass sich das Instrument gefühlt leichter spielen lässt, da mein den Eindruck hat, die Töne würden besser ansprechen. Darüber hinaus hat man mehr Klangvolumen in den tiefen Lagen und einen stärkeren Obertongehalt in den höheren Lagen.
Der einzige Nachteil ist das deutlich hörbare Nachschwingen der Tonzungen (insbesondere der Bässe) durch den Balg. Das erweckt manchmal aus Spielerperspektive den Eindruck eines künstlichen Sounds, wird aber aus Publikumsperspektive als solcher nicht wahrgenommen.
Bisher konnte ich schon so einige Lacke an einem Teststimmstock eines alten Parrots ausprobieren. Die beste Oberfläche hatte bisher ein Tischlerlack der Firma Barond Palm, allerdings teste ich gerade noch einen Hornbach Bootslack mit PU-Verstärkung (Polyurethan). Evtl. gibt es ja noch deutlich härtere Lacke oder andere Arten von Oberflächenbehandlungen, die sogar noch eine härtere Oberfläche als Lack erzielen können?
Viele Grüße
Kevin
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