verschiedene Gitarrenspuren deutlich machen

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Hallo,

ich versuche mich ans mischen meiner (instrumental) aufnahme und stehe vor einem Problem.
Folgende Spuren habe ich:

- Drum
- bassgitarre
- heavy rhythm guitar (2x hart links und 2x hart rechts)
- 1. begleitmelodie (2x 75%links)
- 2. begleitmelodie (2x 75%rechts)
- 3. begleitmelodie (1x 75%links und 1x75%rechts)
- Leadgitarre

die heavy rhythm guitar spielt (7saiter) von B bis A in den untersten lagen.
melodie 1-3 spielt im "mittelfeld" und lead spielt (fast) ausschließlich 12.Bund aufwärts.

ich bekomme es einfach nicht hin dass ich jede spur klar und deutlich abmische und sie transparent rüberkommt. ist die zielsetzung zu hoch? geht sowas bei den vorgaben überhaupt?
ich hab die frequenzen mit einem analyser gecheckt und versucht verschiedene spuren hierdurch zu betonen.

ich hab das gefühl dass ich mich entscheiden muss: entweder die heavy gitarren oder melodie 1-3.
eins von beiden geht im gesamtmix unter...

hat jemand von euch einen tip was ich nochmal probieren sollte?

danke und gruß
olli
:gruebel:
 
Eigenschaft
 
Das ist generell schwer zu beantworten wenn man den Song nicht kennt. Es klingt aber schon nach ner ganzen Menge Instrumente die sich um einen ähnlichen Frequenzbereich streiten, noch dazu gedoppelt.
Das Zauberwort lautet hier wohl "Arrangement" und äußerst präzises Einspielen!
Das ist für einen guten Mix wichtiger als viele glauben...
Poste doch mal einen Ausschnitt.
lg Drug
 
was meinst du mit arrangement?
präzise eingespielt ists (meiner meinung nach).

ich versuche teilweise eine steile anhebung bei 250hz bei einer gruppe und bei der anderen eine steile anhebung bei 200 hz. darum herum senke ich stark ab... (ist mein erster mix; ich probier noch).
hilft aber auch nicht viel.

am besten wären die harten gitarren und dazu durchsetzende melodiespuren... schön definiert.
ich schau mal ob ich später einen ausschnitt upload kann
 
was meinst du mit arrangement?

Damit meine ich, dass die Instrumente schon beim Schreiben des Songs richtig aufgeteilt werden und z.B. nicht alle Gitarren in der selben Oktave spielen oder zu viel zerren oder alle gleichzeitig geschlagen werden etc... Sonst kann das nur Matsch werden.
 
Auch viel Automatisieren. Zum Beispiel wenn die Rythmusgitarren den Beginn des Riffs spielen, diese hervorheben und wenn das das Melodie-Lick kommt, die Melodiegitarre hervor und die RGits leiser. Die Begleitmelodien auch abstimmen. Oft ist es so, dass sich die Lautstärkeverhältnisse ändern. Z.B. Hauptmelodie hoch, Begleitung tiefer (hier muss oft Begleitung lauter gemacht werden) vs. Hauptmelodie und Begleitung nur in Terzabstand, also in ähnlichen Lagen.

Und bei Aufnehmen schon andere Gitarren oder andere Sounds oder andere Boxen und Mikros nehmen. Wenn es unterschiedlich ist, bleibt es besser getrennt. Alles dasselbe verschwimmt dann oft.

Anhebnung bei 250 Hz klingt (wenn nicht bei Aufnahme schon versaubeutelt) nach keiner guten Idee. Vielmehr kannst du vielleicht bei allen Melodiegitarren einen Hochpass bei 250 Hz reinmachen.
Und der Bereich von 250 Hz ist bei Rythmusgitarren kritisch, denn er sorgt für den nötigen Druck. Darf aber keinesfalls zu viel sein. Oft benutze ich eine Multiband-Comp der nur den Bereich von 250 -300 Hz schon tight macht.
Wenn Frequenzmässige Trennung dann würde ich tiefere Mitten (800 Hz -1kHz) vs. höhere Mitten (so um 3kHz) in Betracht ziehen. Und eben großzügig Hochpassen. Wie weit man gehen kann, muss man probieren: Alles laufen lassen und bei den Melodiegitarren die Hochpassfrequenz höher drehen bis der Sound hörbar dünner/schlechter wird. Allein abgehört können sie ruhig quäksig dünn klingen. Zusammen muss es gut klingen.

Unterschiedlichen Hall würde ich auch probieren.


Dran denken: die meisten Menschen können nur 2 Melodielinien (wozu ich auch das Riffing der Rgits zähle) gleichzeitig verfolgen.
D.h. es ist oft besser - wenn der Hörer alle Melodien mitbekommen soll, diese nacheinander (so Kanonmässig) einsetzen zu lassen. Und wenn sie dann nicht mehr dominant sind, kann man sie leiser machen.
Ähnliches gilt für die die Rgits: diese müssen vorallem beim Einsatz und Beginn des Riffs fett klingen, wenn sie dann unter 3 Melodien nur ein bissel Fläche liefern können sie ruhig leiser sein. Der Zuhörer wird sich daran, wenn es gut gemacht ist, nicht stören, denn er "weiss" ja dass da fette Rhythmusgitarren drunter sind, hat er ja eben gehört. Und jedesmal wenn die Melodie Platz lässt hört er ja wieder diese lauten fetten Rhythmusgitarren ... Prinzip verstanden? Also ungefähr mit Automation das verstärken, was der Hörer ohnehin (nicht) hört. Werden Instrumente verdeckt, dann kann man sie leiser machen. Und so Platz schaffen.

Last but not least: auch wenn es extrem schwer fällt, ich kenn das, vielleicht doch auf eine Stimme verzichten. Oder gar auf zwei. Ich habe auch oft tolle 4-stimmige Sachen komponiert und letztendlich blieb davon nur die Basslinie und die hohe Melodie übrig. Weil der Zuhörer die anderen Stimmen gar nicht bewusst wahrnimmt. D.h. das Stück an sich diese tieferen (mit Alt-Stimme vergleichbaren) Begleitmelodien gar nicht braucht. Kein Mensch wird dich für deinen 4-stimmigen Tonsatz nach allen Regeln der klassischen Kompositionslehre loben. Aber die schmissige Melodie mit den fetten Riffs. Sozusagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
danke! das hilft mir schon weiter. sind ein paar gute tips dabei... werde ich mal probieren.
aufnahmen sind aber schon fertig. gleiche box, gleiche mikros, gleicher amp... dachte dass das für den gesamtmix besser wäre.

was das arrangement angeht: es ist ein klassisches stück und ich habe versucht mich immer an das original zu halten. lediglich beim bass musste ich anpassen (nur rhythm und drum kommt zusätzlich von mir).
 

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