Verschiedene Arten des Verstärker-böser-machens

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Hallo,
Folgendes "Problem", falls man es überhaupt so bezeichnen kann:
Ich spiele den Tube 50 von Hughes & Kettner und mag die Kiste in großem und ganzen sehr, vorallem der Crunch-Kanal rockt! Die Zerre ist auch schön fett, jedoch nicht wirklich Hi-Gain. Für manche Songs würd ich mir wünschen, dass die Zerre brutal in den Song kracht und nicht einfach nur "ernst" klingt, wie ich die Zerre vom Tube 50 einfach mal charakterisieren würde. Wunschvorstellung wäre pi mal daumen die Brachial-Zerre vom Framus Cobra, wenn man die Mitten runtersenkt. Für mich macht es keinen Sinn für diese "kleine" klangliche Verbesserung 1800 Euro auszugeben indem ich mir einen neuen Amp kaufe, da ich wie gesagt mit dem aktuellen ziemlich zufrieden bin, daher die Frage:
Wie kriegt man es hin, eine an sich gute Zerre noch böser zu formen?
Ich hab hier im Forum einiges was sich allgemein über das Thema dreht gelesen und glaube, dass ich vor lauter Bäumen den Wald langsam nicht mehr sehe.
Vorgeschlagen wurde unter anderem, dass man:
1. einen grafischen Pedal-Equalizer benutzen könnte.
oder:
2. Direkt ein Zerr-Pedal kaufen könnte.
3. Einen Booster kauft (hier wieder die Frage, ob ein Booster den Sound nur lauter macht oder auch anfettet)
4. Einen Preamp wie den Tube-Factor von H&K vorschaltet (leider mit 250,- Okken eine recht teure Lösung)
5. neue Pickups in die Gitarre (EMG's)
6. neue Speaker für die Box (spiele über Celestion Rockdriver Junior in einer alten Attax 4x12 Box)

Was würde bei mir am meisten Sinn machen?
Preisliche Schmerzgrenze wäre ungefähr 200,- Euro.
 
Eigenschaft
 
Also ein booster macht den sound schon fetter, manche verändern ja auch noch etwas den sound vom amp.
Zu einem preamp kann ich nichts sagen, manche erzielen gute ergebnisse mit einem preamp und den clean kanal ihres amps.
Was für PUs hast du denn jetzt in deiner gitarre? wenn es keine wirklich schlechten no name PUs sind, würde ich sie erstmal drinnen lassen und lieber geld in einen booster oder so investieren.
Die boxen verändern zwar den sound, machen aber aus einem vintage sound auch keinen mörder high gain sound.
Ich habe noch so ein H&K Warp Factor pedal rumliegen, das macht den sound wirklich böse, manche sagen dass der sound matscht aber ich finde ihn ganz gut. Benutze ihn halt nicht so oft, weil der nicht wirklich zu meiner musikrichtung passt, aber ab und zu macht das schon mal spass. Den gibt es leider nur noch gebraucht zu kaufen.
 
Kommt drauf an, wo du den Booster anschließt. Schalte ich meinen Booster in den Effektweg, macht er das Signal NUR lauter (nett für Sololautstärke. Schalte ich ihn zwische Gitarre und Verstärker, werden die Röhren mehr angefahren und ich habe merklich mehr Gain.

Hier hast du einen der besten Booster überhaupt:
https://www.thomann.de/de/mxr_mc401.htm

Wenn du zusätzlich zum Boost auch noch mehr Overdrive haben möchtest, empfehl ich den hier:
https://www.thomann.de/de/mxr_mc402_boostoverdrive.htm
 
Wenn Du schon die Mitten absenken willst wäre doch ein EQ Optimal. Und böser klingt es mit EQ vor dem Amp allemal.
 
Hi! Ich hab den selben Amp, nur in der 100Watt Ausführung! Ich habe vor dem Amp noch ein Zakk Wylde Overdrive von MXR mit dem ich den Zerrkanal booste! Es entsteht ein ziemlich "fetter" Sound. Spiele so mit dem Verstärker in einer Metalcore/Thrash-Metal Band und muss mich vor meinem Kollegen mit einem Peavey XXX nicht verstecken! Man muss aber dazu sagen, dass der Verstärker relativ stark rauscht, was jedoch beim Spielen nicht weiter stört. Ich hoffe ich konnte weiterhelfen.
 
Danke für die vielen guten Hinweise, ich hol mir dann wahrscheinlich das MXR MC 402, ich denke damit hat man die meiste Flexibilität, was das einstellen des Zerrsounds anbetrifft. Falls der Boost nicht reicht, ist der Overdrive ja noch da :p Also dann einfach das Pedal vor den Amp schalten (über den Klinken-Input) und dann den Zerrkanal anblasen? Oder schließe ich ihn über den Sent-Return-Eingang an?
 
Nein! Booster und Verzerrer gehören grundsätzlich zwischen Gitarre und Amp. Ich würde dir auch zum MC 402er raten. Er hat halt alle Eigenschaften des 401 plus eben des schönen Overdrives.

Viel Erfolg damit!
 
Ich will jetzt hier nicht miese Stimmung verbreiten, aber ich hatte mal den MC401 und hab ihn an verschiedenen Amps probiert, hat nicht das gebracht was ich mir erhofft habe. Dann den MXR 6-Band EQ gekauft und die Sonne ging auf.
Was ich damit sagen will ist, das Teil mal testen und auch Alternativen probieren. Ich hab das Teil gekauft weil Custom, weiss ich wieviel dB. Boost aber war dann masslos enttäuscht.
 
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Rosewoodgriffbretter eher zu einem brüllendem Sound neigen. Ebenholz kommt einfach zu mittig sauber rüber.
Auch Monstercables verfügen über einen gewissen Frequenzbereich, der bei Badasssounds einfach brachialer rüberkommt. Die Tiefmitten kommen besser rüber.
Aber das sind nur I-Tüpfelchen, denn eine Zerre böser machen geht gar nicht, denn entweder hört sichs von Grundauf doomig an oder nicht. Das nennt sich Charakter. Da kann man mit EQ und Booster und Pickups und und und nicht dran rumdrehen. Der Charakter bleibt.
Hol dir ein hochwertigen Preamp wie SD Mayhem, das hört sich Böse an. Oder von ZVEX die Box of Metal, sehr ähnlich dem Bogner Überschall und das ist die böseste Zerre, die ich kenne.

Und Hi-Gain ist nicht gleich böse, es gibt so doomige Amps, die hören sich bei leichtem Crunch derbst an...
 
ich bin nach einigem Überlegen Götterfunkens Rat gefolgt und hab mir einen Danelectro Fish&Ships 7-Band EQ gekauft. Ich habe es dem MXR-EQ vorgezogen, da das Danelectro sehr gute Wertungen gekriegt hat, rauscharm sein soll, genau das Gleiche macht wie das MXR und dabei trotzdem knapp die Hälfte gekostet hat. Da mein Tube 50 im Proberaum steht, hab ich das Pedal eben an dem H&K Edition Blue meiner Mitbewohnerin getestet.
Die Einstellung ist grob gesagt: Tiefen rauf, Mitten runter, Höhen rauf.
Vom Gesamtergebnis bin ich in mehrfacher Hinsicht überrascht.

1. Das Pedal rauscht im Zerrkanal ordentlich, soweit man die Lautstärke oder die Höhen anhebt. Es wird allgemein als nahezu rauschfrei angepriesen, was insofern zutrifft, wenn man alle EQ- Knöpfchen und den Volume-Knopf auf "neutral" stellt, was natürlich völlig sinnfrei ist, weil diese Einstellung das Pedal überflüssig macht. Maßgeblich kann also nur sein, wie es sich auswirkt, wenn die EQ-Knöpfe dementsprechend eingestellt sind. Im Zerrkanal rauscht es merklich, im Clean-Kanal hört man es nicht. Zur Verteidigung muss man aber sagen, dass sobald man im Zerrkanal spielt, man das Rauschen wieder nicht mehr hört.

2. Der Clean-Kanal ist mit dem Pedal (soweit richtig eingestellt) kaum wiederzuerkennen. Die Gitarre klingt über den kleinen Transistoramp um einiges runder, voller und ausdifferenzierter, als ohne das EQ-Pedal. Der Clean-Kanal vom H&K hat mich noch nie vom Hocker gerissen, aber ich fand ihn auch nicht wirklich schlecht. Seitdem ich weiß, wie der Kanal mit dem EQ klingt, finde ich ihn ohne den EQ regelrecht blutleer und fad.

3. Der Zerrkanal klingt mit dem Pedal ein bisschen fetter und bissiger. Aber auch nicht extrem fetter und böser, sondern eben nur ein wenig. Der Grundcharakter der Zerre bleibt nahezu vollständig erhalten. Ich kann leider noch nicht sagen, wie sich der Unterschied bei einem Röhrenamp bemerkbar macht, aber dass das Pedal einen "Volume-Hebel" besitzt, mit den man die Röhren noch zusätzlich anpusten kann, macht natürlich Hoffnung. Der kleine Sound-Unterschied in der Zerre würde jedenfalls den Kauf des Pedals an sich nicht rechtfertigen. Jedoch haut die klangliche Verbesserung im Clean-Kanal meiner Meinung nach alles wieder raus, auch den Rauschanstieg im Zerrkanal. Ich werds also in Zukunft immer angelassen vor dem Amp hängen haben, denn der Soundgewinn im Clean ist beträchtlich, im Zerrkanal ziemlich mager, aber dennoch vorhanden.
Ich gehe nicht davon aus, dass die Einstellung meinen Röhrenamp verschlimmbessern wird, daher bin ich schon sehr auf den Sound nächste Probe gespannt!

@mnemo: Mit der Aussage, dass der Charakter des Amps erhalten bleibt hattest du auf jeden Fall recht. Ich weiß jetzt nicht was du mit "Monstercables" meinst? Ich gehe mal nicht davon aus, dass du damit "fette Kabel" meinst...Soundgewinn durch "bessere Kabel" verorte ich nämlich eher im Esoterik-Bereich.
 

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