Versagende Hausanlage - kennt die jemand?

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Am Sonntag hatte ich einen Doppelgig zu mischen: Eine von mir betreute Band, die "bayerische Songs, und solche, die bayerisch hätten sein sollen" spielen im Doppelpack mit einem lokal gut bekannten Musiker / Comedian. Das ganze in einer kultigen Gaststätte mit schöner kleiner Bühne und bereitstehender Hausanlage. Diese Hausanlage bestand pro Seite aus vier gleich großen schwarzen Würfeln von ca. 45 bis 50 cm Kantenmaß - zwei aktive Subs, eine passive Erweiterung und ein aktives Top. Auf den Tops stand hinten ATOP, auf den Subs ASUB, auf den passiven Erweiterungen stand nichts. Kann sein, dass die von LD Systems waren, ich kann mich nicht mehr erinnern.

Wir entscheiden, über diese Anlage zu spielen, denn die sah nach mehr als genug aus für die Location, die - rammelvoll mit Tischen und Stühlen - knapp 200 PAX Platz bot. Laut sollte es ja auch nicht werden. Okay, etwas quäkig, die Anlage und mit einer merkwürdigen Resonanz um 500 Hz herum, aber mit etwas Schrauben am EQ habe ich sie einigermassen zum Klingen gebracht. Nach dem Soundcheck jedenfalls war ich halbwegs zufrieden. Dann das Konzert, meine Band sollte anfangen und ein Set spielen, dann der Comedian, dann wieder meine Band. Es sollte anders kommen: Im zweiten Song ist die Anlage plötzlich stumm. Strom ist noch da. Kurze Suche nach der Fehlerursache, dann ein Test - sie spielt wieder. Also wahrscheinlich einfach Abschaltung wegen Überlast. Also habe ich Bass und Schlagzeug nochmal gezügelt - es war vorher schon nicht laut, jetzt war es wirklich sehr leise. Nach einem Song schaltet die Anlage wieder ab. Also Planänderung. Der Comedian kann auch unabhängig von der Hausanlage, der hat nämlich zwei akkubetriebene Boxen von EV dabei, die er über Funk an den LineOut seines AER-Combos ankoppelt. Funktioniert einwandfrei, und während die Comedy läuft, bringen wir unsere eigene Anlage rein und bauen sie auf. Die sieht nun im Vergleich winzig aus - ein Sub, der alte RCF 705 aus der ersten Serie, und zwei steinalte ART 310, Mk I oder II. Allerdings klingt das ordentlich und spielt wesentlich lauter als die Hausanlage, als die Band dann wieder dran ist und ihr kombiniertes Set nun bis zum Ende spielt.

Ich habe es dummerweise nicht fotografiert, aber kennt jemand diese Anlage? Im aktuellen Katalog von LD systems finde ich sie nicht, Lautsprecherbezeichnungen waren wie gesagt ATOP und ASUB, möglicherweise mit direktabstrahlenden 12er Lautsprechern, viel mehr geben die Gehäuse von der Größe nicht her.
 
War das alles selfpowered oder waren ext. Endstufen im Spiel. Falls letzteres, wie war das Verkabelt. Evtl. Endstufe Ende bei 8 Ohm und 2 8 Ohm Tops parallel = Protection.
Evtl. alles zugestaubt, also auch Protection.
Irgendwo ein Schluss, evtl. angeknackstes Chassis = Protection.
Die ganze Anlage sinnbefreit zusammengesteckt und deswegen nix Output und Abschaltung.

Was ist denn wirklich ausgefallen? Wirklich alles, komplett still?
Nur die Tops oder sind ein paar noch weiter gelaufen?
Alle Subs tot oder hat einer noch was von sich gegeben?

Wurden die über ein Multicore angesteuert, war das eures?
Evtl. defektes Multicore. Wurde das geprüft? Gut, da war wohl keine Zeit und viel Hektik an der Baustelle.
 
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Ja, das waren die Subs und Tops aus den Links oben, danke dafür!

War das alles selfpowered oder waren ext. Endstufen im Spiel. Falls letzteres, wie war das Verkabelt. Evtl. Endstufe Ende bei 8 Ohm und 2 8 Ohm Tops parallel = Protection...

Die Tops waren selfpowered, vier der sechs Bässe (also zwei pro Seite) ebenfalls, und pro Seite gab es eine passive Bassbox (identisch in Look und Größe zu den Aktivbässen), die von einem der Aktivbässe gefüttert wurden, also keine externen Endstufenracks. Verstaubt war da auch nichts, die ganze Location ist erst ein Jahr alt, alles sehr sauber, selbst backstage alles tiptop sauber.

Es klang nicht nach einem defekten Chassis, es war kein Zerren (defekte Membran) oder Kratzen (Schwingspule sitzt schief im Magnetspalt) zu hören. Es klang auch nicht wirklich so, als ob da irgendwas falsch konfiguriert war.

Beim ersten Ausfall war zumindest meinem Empfinden nach alles zeitgleich weg. Ob einzelne Systeme vorher schon ausgefallen waren, weiß ich nicht, würde es aber eher verneinen. Bei dem Test vor der Inbetriebnahme habe ich aber gehört, wie erst eine Seite der PA wieder "kam" und kurz darauf (vielleicht drei Sekunden später, also noch im selben Durchgang von "one, two, one, two, heyyyy") die andere. Mich lässt das auf thermische Überlastung tippen, bei der erst nach etwas Abkühlung die Box wieder spielt.

Das Signal kam über unsere eigenen XLR-Kabel (Klotz mit Neutrik-Steckern, höherwertige Serie, noch niemals ein Problem damit) von meinem UI24r, das auf der Bühne stand. Und kurz darauf ging es ja wieder, und nach dem Austausch der PA lief es den ganzen Abend einwandfrei - die Kabel würde ich daher als Problemquelle ausschließen.
 
Thermische Überlastung bei allen Kisten gleichzeitig?
Ist merkwürdig, vor allem weil es aktive Lautsprecher sind und die doch auch noch nicht am Limit gespielt haben?

Mal was doofes, hat vielleicht irgendein Sicherungsautomat ausgelöst und irgendjemand hat den einfach wieder eingeschaltet? Ohne Euch was zu sagen.

Oder eine nicht abgerollte Kabeltrommel als Zuleitung.
 
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Thermische Überlastung bei allen Kisten gleichzeitig?
Halte ich auch für unwahrscheinlich, wenn denn wirklich alle zeitgleich ausgefallen sind oder mit einer sehr kleinen zeitlichen Differenz zueinander.
Außer eben wenn alles zugestaubt wäre oder eben jemand das ganze vollkommen falsch verkabelt hat und damit die Mindestimpedanz an allen Amps unterschritten hat.

Ist merkwürdig, vor allem weil es aktive Lautsprecher sind und die doch auch noch nicht am Limit gespielt haben?
Nun, wenn die Lastimpedanz unterschritten wird, dann muss das nicht am Limit spielen. Die Schutzschaltung detektiert etwas in Richtung Kurzschluss und schaltet ab.

Mal was doofes, hat vielleicht irgendein Sicherungsautomat ausgelöst und irgendjemand hat den einfach wieder eingeschaltet?
Hmm... mit hoher Wahrscheinlichkeit wären dann auch andere Gerätschaften spannungsfrei, da in solchen Lokalitäten die Anzahl der seperat abgesicherten Stromkreise sich eher in Grenzen halten.

Kabeltrommel nicht abgewickelt könnte ich mir auch vorstellen, doch es handelt sich laut Aussage von @mix4munich um eine fest eingebaute Anlage. Wer würde diese denn dauerhaft mittels nicht abgewickelter Kabeltrommel anfahren? Falls die thermische Sicherung der Kabeltrommel auslöst, dann wäre halt das weg was daran hängt. Sehr seltsam das ist vor allem da es nicht viel Sinn macht dies nun im Nachhinein forensisch zu untersuchen.
 
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Kommt mir vor wie eine mürbe Lautsprecher Schutzschaltung älterer Hifi Geräte mit Relais und einer Einschaltverzögerung deren Elkos schlecht laden
Die auch auf überlast und thermische Probleme reagiert

Durch Leckströme und Kapazitätsverlust in den kleinen Elkos sind Zeiten und Arbeitspunkte verschoben

Wer weiß
 
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Thermische Überlastung bei allen Kisten gleichzeitig?
Ist merkwürdig, vor allem weil es aktive Lautsprecher sind und die doch auch noch nicht am Limit gespielt haben?

Stimmt, jetzt wo Du das sagst, muss ic zustimmen. Wobei die halt alle dasselbe Signal bekommen haben also die gleiche Wärmeentwicklung hatten. Okay, die Tops vielleicht doch noch etwas anders als die Subs.

Mal was doofes, hat vielleicht irgendein Sicherungsautomat ausgelöst und irgendjemand hat den einfach wieder eingeschaltet? Ohne Euch was zu sagen.

Oder eine nicht abgerollte Kabeltrommel als Zuleitung.

Hmm. Nicht unmöglich, das mit dem Sicherungsautomaten, aber auch unwahrscheinlich, weil bis auf den Chef und einen der Kellner keiner wusste, wo der Kasten war.

Und Kabeltrommeln gab es keine, jeder der Türme stand nah neben einer Steckdose.
 
Ein Spannungsabfall in der Zuleitung zur PA? oder eine Stromspitze? Grund könnte irgend eine Gastro-Einrichtung gewesen sein. Aber dann müsste ja der Wirt das Phänomen kennen. Wird halt doch der zuständige Tontechniker an dem Abend die Ursache gewesen sein. Immer die jungen Wilden, die alles auf Anschlag mischen. :evil:
Denn
Laut sollte es ja auch nicht werden.
ist ja auch relativ. Was bei mir schon zu laut wäre, darüber lachen andere und fragen nach, ob denn die PA schon läuft.:biggrinB:
 
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kommt darauf an... Bei einigen Location kenne ich das, daß die Hausanlage integraler Bestandteil der Miete ist & mitgemietet werden muß. So bei diesen sog. "Feierdeelen".

Wenn natürlich Eintritt verlangt wird, wovon ich hier ausgehe, sollte vom Vermieter auch die Funktionsfähigkeit geprüft werden. Hättest Du keine eigene Ersatzanlage mitgenommen - in weiser Voraussicht - wäre vielleicht Schadensersatz gegeben.

Es gibt teils sehr gute installierte Anlagen, so ein Bericht im Veranstaltungstechnik Magazin im Maritim Hotel ( L´ Acoustics Line Array in weiß im großen Saal) sowie Arcs Wide & Subs & Fills in kleineren Sälen bis hin zu grottenschlechten ELA Anlage auf einer Bauerndeele.

Wenn die Anlage dann ins Clipping geht, folgt Protection LED. Dann war diese dem Gig nicht gewachsen. Zumindest hat sie ja anfangs funktionert.

Der Kollege berichtete von seiner Ausbildung als VAT. Open Air & nebenan liefen dann etliche Kühltruhen in der Gastro. Ausfall der Anlage. Peng. Der Chef von ihm habe dann die Kabel der Kühlschränke abgeschnitten. Soweit verbürgt. Fa. aus Hamm...
 

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